Schiedmayer Erbstück - Reparatur. Lohnt der Aufwand, Bilder anbei

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Claire-F

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6. Sep. 2016
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.
wir bekommen von einer älteren Dame (Musiklehrerin in frz Gym) ein altes Familienerbstück überlassen, welches unserer Familie auch lange Freude bereiten soll.
Es handelt sich hierbei um ein Klavier aus dem Hause Schiedmayer, jedoch um ein Julius & Paul Schiemayer Piano von 1867, Kaufbeleg, Nummerierung und äußerlicher Erhaltungszustand sind bestens.
Auch wurde bis vor einigen Jahren darauf gespielt und es wurde früher regelmäßig gestimmt.

Leider ist es nun sehr verstimmt und hat auch im Innern (Tastenbereich) eine Reparatur nötig. Diese ich aber nicht einschätzen kann. Ich habe nur als Kind gespielt und bin mit der Mechanik nicht so vertraut wie die Forumsteilnehmer. Daher u.a. der Grund meiner Anmeldung ;)
Der Resonanzboden, zumindest das Holz welches man optisch sehen kann, ist frei von Rissen oder sonstigen Beschädigungen.

FRAGE: Bitte eine ehrliche Einschätung zum Piano. Müssen wir es General-überholen? Ist es noch zu retten? Oder doch nicht so schlimm. Sofern die Fotos etwas aussagen.

Das Klavier ist ein sehr betagtes, dessen bin ich mir bewusst. Und sollte es eine sehr kostspielige angelegnheit werden, so haben wir vorerst ein sehr dekoratives Schmuckstück und sparen noch ein wenig.
 

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Da müßte ein Klavierbauer drüberschauen.
Eine Einschätzung ist anhand der Fotos schwierig.

Ist der Resonanzboden rissfrei?
Ist der Stimmstock in Ordnung?
Welche Stimmwirbelstärke ist drin?
Sind die Stege ok?
Sind die Federn in der Mechanik intakt?
Wie ist der Zustand der Bändchen und Litzen?
Wie ist der Zustand der Fänger und Gegenfänger?
Sind die Tastenleitstifte rostig und die Austuchungen ausgespielt?

Viel Möglichkeiten also für Reparaturstau...

Toni
 
Herzlichen Dank für die rasche Antwort.
Stimmstock und Resonanzboden sind in gutem Zustand bzw ohne Risse.
 
...alle Tasten lassen sich anspielen, leicht und gleichmäßig (bis auf die eine, welche nicht mehr gespannt ist (siehe Bild).
 
Ob das Klavier noch zu retten ist, ist nicht die Frage. Reparieren kann man fast alles. Die Frage ist, wieviel Geld rein gesteckt werden soll und welche Ansprüche an das Instrument bestehen.

Wenn man es als Musikinstrument nutzen möchte, dann ist es gut möglich, dass man mehr Geld reinstecken muss, als es danach Wert ist. Dies für den Fall, dass es sehr umfassend aufgearbeitet werden muss. Doch selbst kleinere Reparaturen lohnen sich bei so alten Instrumenten oft nicht, weil dann doch eine Woche später das nächste Problem auftritt und man keine Freude daran hat.

Gegen das Klavier spricht: Bauform (Geradsaiter, keine volle Gussplatte) und Alter (allein aufgrund des Alters kann man einen umfangreichen Reparaturbedarf unterstellen).

Wenn man ein historisches Instrument sucht und es evtl. als Zweitinstrument nutzen möchte, zudem ein paar Tausend Euro mit Leichtigkeit her geben kann, dann könnte man es in Erwägung ziehen. Das müsste man dann unter der Kategorie "Liebhaberei" laufen lassen.

Als einziges Instrument, evtl. zum Klavierlernen für Anfänger, ist es m.E. nicht so gut geeignet. Da wäre ein jüngeres und von der Bauart her moderneres Klavier besser geeignet.
 
Hallo Claire, Schiedmayer ist eine renommierte, aber heute kaum noch bekannte MArke, die haben generell gute Instrumente gebaut. Das sagt natürlich noch nichts über den Zustand deines Klaviers. Ruf mal bei einem Klavierbauer bei dir in der Nähe an und schildere den Fall. Er wird auch feststellen können, ob sich das Instrument noch stimmen lässt und welche Arbeiten machbar/sinnvoll sind. Aus welcher Gegend bist du?
 
Hallo Drahtkommode,

wir wohnen in der Nähe von Sarre Union. Oder 30km südlich von Saarbrücken.
Die Schiedmayer-Traditon und Geschichte sind mir ein Begriff.

Ich dachte aufgrund der Bilder könne man mir in etwa sagen ob es gut aussieht. Da haben wir uns wohl getäuscht :)
Aber da dieses Piano seid dem Kauf über 2 Weltkriege hinweg, alles überstanden hat, werde ich lieber einige Euros zur Seite legen und sein Innenleben restaurieren lassen. Denn es war nun über 120 Jahre bei einer Musikerfamilie und wurde geliebt...hat eine Seele.

Ich habe als Kind auf einem Bösendorfer Piano spielen müssen/dürfen.
Und mag die neuen vom Aussehen und Klang her nicht so sehr - bisher zumindest.
Wie gesagt, ich habe nie etwas über die Mechanik eines Klavier gelernt, nur die Tasten zu "bedienen"...
 
Geradsaitiger Unterdämpfer, eine Baßsaite bereits gerissen..... von den Fotos her, überholungsbedürftig - Klavierbaumeister bestellen welcher die notwendigen Arbeiten und die Verhältnismäßigkeit vor Ort einschätzen kann.

LG
Henry
 

Vollpanzer findest Du bei Instrumenten diesen Alters eher selten :-D

Aber die angestemmte Platte halte ich jetzt für unproblematisch, so sie keine Schäden aufweist. Sollte man halt nicht all zu arg belasten, also auf 440 Hz würd ich ein solches Instrument nicht stimmen, 435 Hz reicht da völlig aus.

LG
Henry
 
Meine Meinunge dazu:
Basssaite ersetzen lassen (ca. 90 Euro) , stimmen lassen, evtl Hämmer abziehen und etwas intonieren (das macht ein guter Klavierbauer alles an einem Tag), putzen und dann nach herzenslust spielen, wo ist das Problem? Solange der Wagen fährt muss man nicht unter die Haube schauen.
Mfg Fabian
 

Meine Meinunge dazu:
Basssaite ersetzen lassen (ca. 90 Euro) , stimmen lassen, evtl Hämmer abziehen und etwas intonieren (das macht ein guter Klavierbauer alles an einem Tag), putzen und dann nach herzenslust spielen, wo ist das Problem? Solange der Wagen fährt muss man nicht unter die Haube schauen.
Mfg Fabian

90 € für eine Basssaite? Ist da die Nachstimmumg gleich mit berechnet worden?
 
Zum reinen Saitenpreis, auf den der Stimmer natürlich einen Zuschlag drauf schlägt, kommt ja noch die Zeit für´s Ausmessen, die Anfahrt bei Einbau und der Einbau. Und dann immer wieder das nachstimmen nach einiger Zeit (Anfahrt, Arbeit).
 
Wenn das inklusive ist, sind natürlich 90€ günstig. In der Regel kommt aber (im 2 Chorigem Bereich) ein Gummi, und wird beim nächsten Stimmen mit nachgestimmt.

LG
Henry

Sehr viel mehr würde ich in so ein Klavier auch nicht mehr investieren und wenn das Klavier, wie oben erwähnt, noch lange Freude bereiten soll dann ist so ein Geradsaiter mit Sicherheit nicht das richtige Klavier, allenfalls als Zweitinstrument zum Rumklimpern.
 
Sehr viel mehr würde ich in so ein Klavier auch nicht mehr investieren und wenn das Klavier, wie oben erwähnt, noch lange Freude bereiten soll dann ist so ein Geradsaiter mit Sicherheit nicht das richtige Klavier, allenfalls als Zweitinstrument zum Rumklimpern.

Geradsaiter ist ohnehin bloß was für Liebhaber des "alten" Klanges....allerdings kriegt man auch beim Kreuzsaiter den geradsaitigen Klang hin - einfach Stegdruck entfernen :-D

LG
Henry
 

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