In Memoriam George Shearing

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James P. Johnson

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Shearing, von Geburt an blind, begann im Alter von drei Jahren, Klavier zu spielen. Er besuchte die Linden Lodge School für Blinde. Indem er Jazz-Aufnahmen z.B. von Teddy Wilson oder Fats Waller „abhörte“, brachte er sich die musikalischen Grundzüge des Stils selbst bei und begann bald, in Londoner Hotels, Clubs und Bars aufzutreten; gelegentlich allein, öfter in Tanzkapellen. Als ihn Leonard Feather im Rhythm Club bei einer Jamsession hörte, organisierte dieser 1939 eine erste Aufnahmesession; später arrangierte er Shearings Auswanderung in die Vereinigten Staaten.

1940 wurde Shearing Mitglied in der damals populären Band von Harry Parry. Er spielte für die BBC, unter anderem mit dem Jazz-Geiger Stéphane Grappelli und mit Jimmy Skidmore, sowie als Akkordeonist bei Frank Weir. 1946 ging der Pianist in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1955 annahm. 1948 trat er als Solist, dann mit Gruppen im Three Deuces auf. Im Januar 1949 leitete er ein Quintett im Clique Club, dem auch Buddy DeFranco angehörte.

Als Leiter eines Quintetts (Klavier, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Vibraphon), in dem über die Jahre Musiker wie Cal Tjader, Charlie Shoemake, Chuck Wayne, Marjorie Hyams, Denzil Best, Israel Crosby, Joe Pass, Pat Martino, Emil Richards, Toots Thielemans und Gary Burton mitwirkten, nahm Shearing eine Anzahl höchst erfolgreicher Schallplatten auf; unter ihnen „September in the Rain“, seinem einzigen Hit in den US-Charts, und „Lullaby of Birdland“. Zu Standards wurden auch seine Kompositionen „She“ und „Conception“.

Später trat Shearing im Trio, solo und zunehmend im Duo auf; er spielte mit den Montgomery Brothers, Marian McPartland, Brian Torff, Jim Hall, Hank Jones, Kenny Davern, Stix Hooper und Neil Swainson zusammen. Auch Sänger wie Nat King Cole, Peggy Lee, Ernestine Anderson, Carmen McRae und Mel Tormé arbeiteten mit ihm.

Inspiration war Shearing auch die klassische Musik; einige seiner Soli erinnern an den Stil von Debussy und Erik Satie. Eine Variante der Blockakkord-Technik, das Shearing voicing, ist nach ihm benannt.

Shearing war seit 1941 verheiratet mit Trixie, geborene Bayes. Beide bekamen die Tochter Wendy (geb. 1942). Im Jahr 1944 bekamen sie einen Sohn, der ebenfalls blind war, und mit weniger als einem Jahr während des Kriegswinters in London Ende 1944 starb. Im Jahr 1984 heiratete Shearing seine zweite Frau Ellie.

13.09.1919 London; † 14.02.2011 New York City
Damit ist einer meiner persönlichen Musik-Götter gegangen

Videos:

Das George Shearing Qunintett:
Conception

Solo: (mit starkem Debussy und Shearing Einfluss)
Not You Again
 
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Hab online was tolles gefunden!
"George Shearing On Piano Jazz" gemeinsam mit Marian McPartland. In Marian McPartland's Piano Jazz (die Insider kennen die Frau bereits) wird eine knappe Stunde mit bekannten Jazzmusikern (meistens Pianisten) zwanglos geplaudert, Klavier gespielt und erklärt (auch gerne etwas herumgealbert :D). Es gibt eine ganze Serie davon die im Radio ausgestrahlt wurde und auch auf CD erhältlich sind.

Diese Aufnahme ist mit George Shearing, online in voller Länge und in CD-Qualität genießbar. Sind sehr schöne Stücke dabei!

Artikel:
http://www.npr.org/2009/11/20/120607605/george-shearing-on-piano-jazz
 
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