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Hallo, liebe Klavierbauer,
Ich las neulich folgende Methode, den Halbgang am Pianino zu regulieren, und es würde mich interessieren, was ihr dazu meint. Es ging hauptsächlich darum, Alternativen zum Halbganghaken zu finden. (Der Text war auf Englisch, ich übersetze ihn hier.)
Zusätzliche Anmerkungen von mir:
1) Diese Methode benutzt die Abhebestange, um die Dämpfer in einer Position zu halten, die genau einen Halbgang HINTER der normalen Position bei eingebauter Mechanik liegt. Der Halbgang wird also als "Nullgang" eingestellt.
2) Den Keil würde ich an derselben Seite einschieben, wo der Betätigungshebel der Abhebestange sitzt. Falls die Stange sich etwas verbiegt, so nimmt sie genau dieselbe Biegung an wie beim Zappeln.
Soweit die Methode. Ich hab's mir ein paar Male durchlesen und -denken müssen, bis ich's verstanden habe, und muss sagen: ich find's gewieft. Vielleicht kanntet ihr die Methode schon, aber falls nicht: einen Versuch finde ich's allemal wert. Nichts gegen die Halbganghakentraditionalisten...
Gruß,
Mark
Ich las neulich folgende Methode, den Halbgang am Pianino zu regulieren, und es würde mich interessieren, was ihr dazu meint. Es ging hauptsächlich darum, Alternativen zum Halbganghaken zu finden. (Der Text war auf Englisch, ich übersetze ihn hier.)
Nach dem Zappeln kommt die Einstellung der Dämpferlöffel. Wenn nur ein paar Löffel reguliert werden müssen, kann man die Mechanik nach vorn kippen und eine Einstellung versuchen, sie dann zurückkippen und den Halbgang prüfen.
Wenn aber praktisch alle Löffel eingestellt werden müssen, gibt es eine sehr zuverlässige Methode, für die allerdings die Mechanik ausgebaut werden muss.
Die Methode wurde vor ca. 30 Jahren in einem Film bei einem Treffen der Piano Technician's Guild (PTG) gezeigt. Man braucht dazu ein Dämpferkröpfeisen - eine Spitzzange reicht nicht aus. Ich weiß nicht mehr, wie der Film hieß oder wer ihn gedreht hatte, aber es ging um Dämpferregulierung und zeigte Techniken wie Mehrfach-Kröpfen und das Regulieren der Löffel.
Die Idee ist im Grunde einfach. Man findet eine Taste, an der der Löffel schon richtig eingestellt ist, oder man tut halt das Nötige, einen Löffel (möglichst am Ende eines Feldes) zu regulieren, z.B. durch Kippen der Mechanik und Biegen mit Hilfe eines Dämpferkröpfeisens. Dies Hebeglied markiert man oder merkt es sich. Nun baut man die Mechanik aus, montiert sie in einem Gestell oder stellt sie auf einem Tisch/Werkbank auf. Man sucht sich einen Holzkeil, ungefähr so dick wie einen Stimmkeil, hebt die Abhebestange hoch und schiebt den Keil immer weiter ein, bis das markierte Hebeglied gleichzeitig den Hammer und den Dämpfer bewegt. In dieser Position lässt man die Stange, und kann nun den Rest der Löffel leicht in ca. 5 Minuten regulieren, indem man sie mit dem Kröpfeisen vor- oder zurückbiegt. Man stellt sie einfach so ein, dass das Hebeglied den Hammer und den Dämpfer gleichzeitig anhebt.
Für mich war das ein Durchbruch, weil ich mit einem Halbganghaken nie zurechtgekommen bin.
Bill Bremmer, Registered Piano Technician
Zusätzliche Anmerkungen von mir:
1) Diese Methode benutzt die Abhebestange, um die Dämpfer in einer Position zu halten, die genau einen Halbgang HINTER der normalen Position bei eingebauter Mechanik liegt. Der Halbgang wird also als "Nullgang" eingestellt.
2) Den Keil würde ich an derselben Seite einschieben, wo der Betätigungshebel der Abhebestange sitzt. Falls die Stange sich etwas verbiegt, so nimmt sie genau dieselbe Biegung an wie beim Zappeln.
Soweit die Methode. Ich hab's mir ein paar Male durchlesen und -denken müssen, bis ich's verstanden habe, und muss sagen: ich find's gewieft. Vielleicht kanntet ihr die Methode schon, aber falls nicht: einen Versuch finde ich's allemal wert. Nichts gegen die Halbganghakentraditionalisten...
Gruß,
Mark
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