Ein- und Ausgangsmusik

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Romantiker

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30. Mai 2009
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Hallo,

ich muss gleich von vornherein sagen, dass ich pianist bin und mit orgel eigtl nichts am hut habe.

ich bin von einer freudin (gesang) gefragt worden, ob ich ihr bei der musikalischen gestaltung einer (kirchlichen) goldhochzeit helfen kann. (sie ist wiederum von der tochter des ehepaars gefragt worden). nun haben wir schon vieles vorgegeben an liedern unter anderem auch das ave maria von schubert (wollte die tochter unbedingt haben). das werden wir wahrscheinlich alles mit klavier machen.

jetzt ging es aber darum, dass sie auch ein- und auszugsmusik haben wollen und das möglichst mit orgel. ich hab jetzt aich ein heft von ihr bekommen, da sind so ein paar einfache stücke drin (z.B. "Trumpet Voluntary", das is ganz nett), aber ich bin noch auf der suche nach etwas.

kann mir vllt jemand der auf dem gebiet erfahrung hat was raten ? es sollte halt für ein pianisten gesehen nicht so schwer sein (das ich das halt auf der orgel hinkriege...)
 
Als tipp, wie wäre es mit Enrico Pasini's Cantabile nr. 2 das is im Pedal harmlos
 
das hatte ich vergessen, es muss etwas klassisches sein, also kommt dieses cantabile leider nicht in frage.
auch sollte es vom charakter etwas festlicheres und marschmäßigeres sein...etwas das halt gut für aus/einzug ist.

also mit den pedalen: wie das theoretischgeht weiß ich ja, ich denke dazu muss man ja nicht soo schlau sein. also ein bisschen pedal ginge denke ich schon. nur halt keine schnellen bewegungen, unbequeme sprünge oder so in den pedalen....
 
Nee, schlau sein nicht, aber üben müsste man es! Will sagen, theoretisch wissen wie es gehen müsste und tatsächlich können sind zwei Paar Schuhe.

Ein sicher ganz brauchbarer Band sind die Vor- und Nachspiele der franz. Romantik, hg. A. Willscher im Verlag L. von Schütz. Kann man meines Wissen nur über die Page des Verlages bestellen.
Gerade marschartige Stückchen findest du dort einige, da alles für Harmonium gedacht ist, ist es ohne Pedal. Wenn es dich gelüstet, den einen oder anderen Basston im Pedal mit zutreten, umso besser.
Du könntest die auch mal im Musikgeschäft die Reihe Old English Organ Music for Manuals anschauen (OUP). Da sind auch ganz gefällige Sachen drin, es gibt mehrere Hefte.
Falls es typische Hochzeitsmusik sein sollte, gibt es so etwas wie Wedding Music for Manuals oder so ähnlich beim Verlag Kevin Mayhew, schau mal bei denen über die Page, verlinken mag ich das hier nicht.

Grüße
Axel
 
Auch empfehlenswert: die 25 Schlag-Arien für Orgel von Valentin Rathgeber. Sie sind eigentlich ohne Übeaufwand realisierbar und lassen viel Raum für Ausschmückung und Ausgestaltung nach Gusto des Interpreten. Dennoch klingen Sie auch in der notierten Version schon recht ansprechend und durchaus amtlich.
Festliches ist ebenso wie Getragenes in der Sammlung enthalten. Alles manualiter.
 
Hallo,

ich muss gleich von vornherein sagen, dass ich pianist bin und mit orgel eigtl nichts am hut habe.

ich bin von einer freudin (gesang) gefragt worden, ob ich ihr bei der musikalischen gestaltung einer (kirchlichen) goldhochzeit helfen kann. (sie ist wiederum von der tochter des ehepaars gefragt worden). nun haben wir schon vieles vorgegeben an liedern unter anderem auch das ave maria von schubert (wollte die tochter unbedingt haben). das werden wir wahrscheinlich alles mit klavier machen.

jetzt ging es aber darum, dass sie auch ein- und auszugsmusik haben wollen und das möglichst mit orgel. ich hab jetzt aich ein heft von ihr bekommen, da sind so ein paar einfache stücke drin (z.B. "Trumpet Voluntary", das is ganz nett), aber ich bin noch auf der suche nach etwas.

kann mir vllt jemand der auf dem gebiet erfahrung hat was raten ? es sollte halt für ein pianisten gesehen nicht so schwer sein (das ich das halt auf der orgel hinkriege...)

Lieber Romantiker,

ich weiß ja nicht, ob das noch aktuell ist. Aber ich habe bei solchen Gelegenheiten immer Präludien aus dem WK von Bach gespielt. Das Cis-Dur oder c-moll-Präludium aus dem ersten Band eignen sich z.B. sehr gut.

Liebe Grüße

chiarina
 
...ich habe bei solchen Gelegenheiten immer Präludien aus dem WK von Bach gespielt. Das Cis-Dur oder c-moll-Präludium aus dem ersten Band eignen sich z.B. sehr gut.

Lieber Romantiker,

ich teile die Meinung von chiarina, dass sich einige Stücke aus dem WTK von Bach sehr gut für den Beginn und das Ende eines Gottesdienstes eignen.
Allerdings unterscheide ich persönlich zwischen Stücken, die eher zum Klavier oder eher zur Orgel (du fragtest nach manualiter Stücken) passen.
Für die von chiarina genannten Präludien Cis-Dur und c-moll präferiere ich eindeutig das Klavier oder Cembalo, aber nicht die Orgel. Außerdem sind es beides Stücke, die ich vom Charakter als sehr fröhlich bis ziemlich ausgelassen auffasse (vor allem das Cis-Dur-Präl.), beide Stücke kommen (lediglich meiner Meinung nach natürlich) erst richtig zur Geltung, wenn sie entsprechend flott gespielt werden.

Da du nach Stücken fragtest, die
a) für die Orgel manualiter geeignet sind und
b) die sich für ein festliches Vor-und Nachspiel einer Goldenen Hochzeit eignen (bei der naturgemäß ältere Leute angesprochen werden wollen, denen man nicht unbedingt bei dieser Gelegenheit virtuose Stücke vorsetzen muß, eher was "Festliches"),

haben sich bei mir "betriebsbewährt" z.B.:
der Anfangsteil der Canzona BWV588, und bei Takt 70, also dem Ende des ersten Teils, den Tonika-D-Dur Akkord angehängt als Schluss.
Und z.B. "Nimm von uns, Herr, du treuer Gott, BWV737 (nach Peters auf 3 Systemen, nach der NBA auf 2 Systemen - ist wohl manualiter gedacht).
Oder auch die Fuge über das Magnifikat, "Meine Seele erhebet den Herren", BWV733. Erst am Ende kommt das Pedal dazu, aber in gaaaanz langen Noten, das sollte auch für Nicht-Orgelspieler machbar sein. Wenn es zu lang erscheint, könnte man z.B. Takt42-97 weglassen und nach Takt41 mit dem Schlussteil mit Pedalbeginn weitermachen (ganz tolles, festliches Stück!).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich denke es geht dir vor allem um den Anlass (Ein- und Auszug aus der Kirche bei einer goldenen Hochzeit). In sofern bietet sich die von dir schon angesprochene englische Literatur an.

Meine persönliche Empfehlung neben Clarke sind die Voluntaries von John Stanley.
Category:Stanley, John - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music

Die Fülle der französichen Literatur wurde von einigen anderen auch schon erwähnt. Meine Empfehlung (wenig Pedal) ist Alexandre Guilmant:
L'Organiste liturgiste, Op.65 oder L'Organiste pratique
Category:Guilmant, Alexandre - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music

Viel Spass und vielleicht wird es ja nicht das letzte Mal sein, dass du auf der Orgel spielst ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo,

ich habe noch zwei grundsätzliche fragen, die erste musikalischer, die zweite technischer art:

1. Ich soll auch 3 Lieder im Gottesdienst begleiten, am besten natürlich auf der Orgel, habe momentan die ganz einfachen noten aus dem "gotteslob", d.h. eine zeile mit melodie und text. sowas zu spielen ist ja an sich nicht schwer. auch daszu begleiten bereitet mir keine schwierigkeite - auf dem klavier! bei der orgel gestaltet sich das sicher etwas anders....beim klavier würde ich zuallererst einmal die grundtöne in die linke hand nehmen(teilweise auch als oktave) und die melodietöne teilweise mit akkorden unterlegen.
nun hab ich aber - bis jetzt nur vom e-piano, konnte noch nicht auf der orgel üben - den eindruck, dass das oft einfach zu viel ton wird und "plärrt". wie geht man da am geschicktesten vor beim begleiten dieser lieder ?

2. wahrscheinlich wird man mich jetzt köpfen, wenn ich diese frage stelle, ohne zu wissen, wie die orgel aussieht...was ist eine solide "grundeinstellung" von den registern her? ich weiß nur, dass es eine kapelle ist, also wird es keine sehr große orgel sein, aber trotzdem wäre es nicht schlecht, wenigstens ein bisschen bescheid zu wissen. auch in die richtung, dass ich sagen kann: es klingt ein bisschen schrill, dann sollte ich das register wegnehmen, oder ich möchte einen weicheren/härteren klang, also nehme ich dieses noch dazu. wie gesagt, ich verlange jetzt keine grundausbildung in der orgelregistrierung (das geht ja auch nicht von heut auf morgen) nur ein paar anhaltspunkte..

lg, romantiker
 
1. Ohne Pedal ist ein 3-stimmiger Satz am besten spielbar, also in der Regel 2 Stimmen rechts und Bass links. Entweder bastelts du dir so eine Begleitung selbst oder du versuchst an ein evang. Orgelbuch ranzukommen, da stehen 3-st. Sätze drin und die kath. Hochzeitsschlager dürften sich da drin wohl finden.

2. Ganz basically: Die Register wo 8' dabei steht klingen in der selben Tonhöhe wie die entsprechende Taste auf dem Klavier, bei 4' klingts eine Oktave höher, bei 2' zwei Oktaven usw. Beim Registrieren baust dann immer von unten nach oben auf, also auf jeden Fall 8', dazu dann 4' und falls es eine Mixtur gibt dann das u. U. als Klangkrone oben drauf. Von denen mit Bruchzahlen lässt am besten die Finger. Dabei die Lautstärke testen, bei Liedbegleitung darf nicht zu kräftig registriert werden.
Welche Register von deiner Orgel hart oder weich oder laut oder leise klingen probierst am besten vorher aus, das würd hier zu weit führen.
 
Wenn du mir eine PM mit deiner Mail schickst, schaue ich, was ich an Unterlagen für den C-Kurs zu Registrierungen noch da habe.
Für konkrete Tips wäre die Disposition der Orgel wichtig.
Grüße
Axel
 

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