Clavierhaus
ehemals OE1FEU
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Die Vorbehalte gegenüber Elektret-Kapseln sind häufig berechtigt.
Ich habe keine Vorbehalte gegenüber Electret-Kapseln, ganz im Gegenteil, sie begleiten mich seit 40 Jahren und haben wertvolle Dienste darin geleistet, Konzerte mit Horowitz, Richter, Michelangeli, Zhukov und noch ein paar anderen großen Pianisten aufzunehmen und sie immer noch gerne zu hören.
Sie sind auch heute noch das Mittel der Wahl für mein Quick&Dirty setup, entweder mit der Olympus Kamera oder dem Pixel 8 Pro und dem kleinen Audio Interface von Røde.
Ich habe Vorbehalte, wenn ich Scharlatanerie sehe, also Frequenzgang 9Hz-40kHz und eine notwendige Blackbox, um 48V Phantomspeisung zu fordern. Handwerklich schön gemacht, aber Materialwert dürfte bei weniger als 50 EUR liegen und das gleiche Ergebnis kann ich auch mit meinem Q&D Setup umsetzen, nur dass ich es überhaupt nicht mag, wenn bei Klavieraufnahmen meine Ohren direkt an die Saiten gekleistert sind. Ein wenig Räumlichkeit darf's dann schon sein.
Eine ausführlichere Antwort hätte mich tatsächlich interessiert.
Warum darf ein Flügel exorbitant viel kosten, aber ein Gerät,
mit dem ein Tontechniker Geld verdient, nicht?
Ein guter Flügel kostet nun einmal viel Geld, weil er im Verkauf das Geld für viele Mitarbeiter erwirtschaften muss, auch wenn es bei einigen Firmen hauptsächlich die Marketingabteilung ist, die da abgreift. Fabriken bauen sich nicht von selbst, Werkzeugmaschinen auch nicht und Ausbildung kostet auch viel Geld. Schaut man sich die Wertschöpfungskette eines Flügels - insbesondere eines Konzertflügels einer renommierten Marke - an, dann relativiert sich der Preis schnell.
Und Mikrofone alleine verdienen kein Geld, die brauchen Infrastruktur und jemanden, der sie bedient und mit dem Material arbeitet, was bei einer Aufnahme entsteht. Diese Spirale habe ich mir erst gar nicht angetan. Bei mir im Studio gibt es saubere und durchaus brauchbare Aufnahmen, aber wer es wirklich hochprofessionell haben will, der soll zu meinem Kooperationspartner Mushroom Studios gehen, wo auch mein Imperial steht. Oder, wie gerade die Vienna Symphonic Library, meinen Steinway mieten und dabei ebenfalls State-of-the-Art zum Einsatz bringen.
Der hat übrigens kein Preisschild, weil er nicht verkäuflich ist. Der Imperial und der B im Kundenauftrag haben einen Preis, den man hier im Forum nachlesen kann. Der 225er Bösi im Kundenauftrag wird wohl morgen im Verkaufsforum gepostet werden.
Ist das eigentlich Dein Konzertflügel im Avatar, der da gerade mit einem Kran in die Wohnung gehievt wird? Wenn ja, dann schätze ich mal, Du wirst wohl auch Deine Gründe zum Kauf gehabt haben, aber vielleicht ist es ja ein Erbstück.