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ad lib.
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Wie einige hier mitbekommen haben, musste ich mich aufgrund meiner überhandnehmenden Reisetätigkeiten und eines Umzugs von meinem Steinway Klavier trennen. Ich saß seit Oktober letzten Jahres eigentlich nicht mehr wirklich am Klavier.
Die letzten Monate waren so voll mit Tätigkeiten, die meinen Geist ganz in Anspruch nahmen, dass ich nie Raum hatte, darüber nachzudenken oder diese Entwicklung gar zu bedauern. Ich fing sogar schon an, mir einzureden, ich würde das Klavierspiel vielleicht gar nicht vermissen.
Ich habe aktuell noch ein Kawai CA67, weil ich mir dachte, ich könnte manchmal daran üben, um wenigstens "nicht ganz raus zu kommen". Aber ich habe es vielleicht 3-4 Mal in der gesamten Zeit angefasst und dann nach 15 Minuten aufgehört. Warum, weiß ich nicht genau. Wahrscheinlich, weil
- ich gemerkt habe, wie viel Arbeit ich wieder hinein stecken müsste, um auf das Ausgangsniveau zu kommen und ich weiß, dass ich das zeitlich nicht leisten kann
- ich irgendwie das Gefühl habe, nicht wirklich Klavier zu spielen, sondern nur Tasten zu drücken. Der Klang, die Haptik...alles ist anders! Ich weiß, dass das CA67 kein "Billigkram" ist und andere darauf gut üben können und zufrieden sind. Aber ich finde irgendwie nichts daran...es "lebt nicht". Es klingt zu steril.
Weder ein neues akustisches Piano noch Übezeiten von 1-2h täglich wie zuvor kommen momentan und in naher Zukunft infrage. Ich wurde dann aber gestern doch mit einem Male sehr traurig, als ich mich nach Monaten wieder mal an das Kawai setzte und ich einfach "mein Klavier" vermisste; die tägliche Übe-Routine, den Nachhall mit den unzähligen Obertönen, den starken Resonanzkörper...dieses Hochgefühl nach stundenlangem, akribischen und hochkonzentriertem Üben; den Drang, danach erst mal spazieren gehen zu müssen, weil man noch ganz erfüllt ist von den letzten Stunden und sich nicht einfach an den Schreibtisch setzen kann, als sei nichts passiert.. :)
Daher frage ich mich nun, wie ich am besten "im Thema" bleiben kann, um die nächsten 2-4 Jahre zu überbrücken. Ich hoffe, dass ich irgendwann ein ruhigeres Leben mit akustischem Klavier und täglicher Übe-Routine haben kann; aber bis dahin möchte ich, dass all´ die Jahre, die ich bis letzten Oktober ins Klavierspiel investiert habe, sich möglichst auszahlen. Was mir ja auf jeden Fall bleiben wird, sind
- eine verbesserte Übetechnik bzw. Kenntnis über das systematische Üben; eine gewisse Routine, die man sich zugelegt hat (im Gegensatz z.B. zu dem beliebten Anfängerfehler, alles von vorn bis hinten durchzuspielen). Hierin sehe ich den größten Bonus der letzten Jahre.
- ein besseres Gehör, Zugang zu vielen Stücken
- Wissen, das sich angesammelt hat, auch über Komponisten, Theorie usw.
Meine Frage wäre konkret: Was kann man mit meinen begrenzten Mitteln tun, um über ein paar Jahre hinweg wenigstens geistig weiterhin dabei zu bleiben?
- Stücke anhören und das Notenbild mitlesen?
- Bei Zeit ein wenig vom Blatt spielen (da ist es vielleicht auch nicht so wichtig, ob mir das Klavier jetzt so gut gefällt)?
-Neue Werke, Epochen, Komponisten für sich entdecken?
- In Konzerte gehen und sich danach darüber unterhalten?
- Manuell einfache Stücke spielen, die dennoch musikalisch viel fordern? (Satie etc.) Da ist aber wieder das Problem, dass ich mit dem Kawai irgendwie nicht zurecht komme.
Mein "Problem" ist, dass ein Mittelweg für mich im praktischen Klavierspiel nicht wirklich infrage kommt. Ich kann also zB nicht einfach "nur so für mich" spielen, wenn ich weiß, ich kann die nächsten Tage nicht weiter üben und werde den Stücken nicht gerecht.
Weiterhin klassische Musik und Klaviermusik zu hören, ist ja selbstverständlich; das würde ich auch tun ohne den "Hintergedanken", irgendwann wieder intensiver Klavier spielen zu wollen.
Danke für alle Anregungen!
Die letzten Monate waren so voll mit Tätigkeiten, die meinen Geist ganz in Anspruch nahmen, dass ich nie Raum hatte, darüber nachzudenken oder diese Entwicklung gar zu bedauern. Ich fing sogar schon an, mir einzureden, ich würde das Klavierspiel vielleicht gar nicht vermissen.
Ich habe aktuell noch ein Kawai CA67, weil ich mir dachte, ich könnte manchmal daran üben, um wenigstens "nicht ganz raus zu kommen". Aber ich habe es vielleicht 3-4 Mal in der gesamten Zeit angefasst und dann nach 15 Minuten aufgehört. Warum, weiß ich nicht genau. Wahrscheinlich, weil
- ich gemerkt habe, wie viel Arbeit ich wieder hinein stecken müsste, um auf das Ausgangsniveau zu kommen und ich weiß, dass ich das zeitlich nicht leisten kann
- ich irgendwie das Gefühl habe, nicht wirklich Klavier zu spielen, sondern nur Tasten zu drücken. Der Klang, die Haptik...alles ist anders! Ich weiß, dass das CA67 kein "Billigkram" ist und andere darauf gut üben können und zufrieden sind. Aber ich finde irgendwie nichts daran...es "lebt nicht". Es klingt zu steril.
Weder ein neues akustisches Piano noch Übezeiten von 1-2h täglich wie zuvor kommen momentan und in naher Zukunft infrage. Ich wurde dann aber gestern doch mit einem Male sehr traurig, als ich mich nach Monaten wieder mal an das Kawai setzte und ich einfach "mein Klavier" vermisste; die tägliche Übe-Routine, den Nachhall mit den unzähligen Obertönen, den starken Resonanzkörper...dieses Hochgefühl nach stundenlangem, akribischen und hochkonzentriertem Üben; den Drang, danach erst mal spazieren gehen zu müssen, weil man noch ganz erfüllt ist von den letzten Stunden und sich nicht einfach an den Schreibtisch setzen kann, als sei nichts passiert.. :)
Daher frage ich mich nun, wie ich am besten "im Thema" bleiben kann, um die nächsten 2-4 Jahre zu überbrücken. Ich hoffe, dass ich irgendwann ein ruhigeres Leben mit akustischem Klavier und täglicher Übe-Routine haben kann; aber bis dahin möchte ich, dass all´ die Jahre, die ich bis letzten Oktober ins Klavierspiel investiert habe, sich möglichst auszahlen. Was mir ja auf jeden Fall bleiben wird, sind
- eine verbesserte Übetechnik bzw. Kenntnis über das systematische Üben; eine gewisse Routine, die man sich zugelegt hat (im Gegensatz z.B. zu dem beliebten Anfängerfehler, alles von vorn bis hinten durchzuspielen). Hierin sehe ich den größten Bonus der letzten Jahre.
- ein besseres Gehör, Zugang zu vielen Stücken
- Wissen, das sich angesammelt hat, auch über Komponisten, Theorie usw.
Meine Frage wäre konkret: Was kann man mit meinen begrenzten Mitteln tun, um über ein paar Jahre hinweg wenigstens geistig weiterhin dabei zu bleiben?
- Stücke anhören und das Notenbild mitlesen?
- Bei Zeit ein wenig vom Blatt spielen (da ist es vielleicht auch nicht so wichtig, ob mir das Klavier jetzt so gut gefällt)?
-Neue Werke, Epochen, Komponisten für sich entdecken?
- In Konzerte gehen und sich danach darüber unterhalten?
- Manuell einfache Stücke spielen, die dennoch musikalisch viel fordern? (Satie etc.) Da ist aber wieder das Problem, dass ich mit dem Kawai irgendwie nicht zurecht komme.
Mein "Problem" ist, dass ein Mittelweg für mich im praktischen Klavierspiel nicht wirklich infrage kommt. Ich kann also zB nicht einfach "nur so für mich" spielen, wenn ich weiß, ich kann die nächsten Tage nicht weiter üben und werde den Stücken nicht gerecht.
Weiterhin klassische Musik und Klaviermusik zu hören, ist ja selbstverständlich; das würde ich auch tun ohne den "Hintergedanken", irgendwann wieder intensiver Klavier spielen zu wollen.
Danke für alle Anregungen!