"Wald-Musik" sozusagen

Das Problem an synthetischer Musik ist vorwiegend die Dynamikgestaltung. Ein Mensch spielt emotional und nach Dynamikangaben in den Partituren (piano, forte, etc.).
Vernünftige musikalische Momente synthethisch zu imitieren, ist darum sehr schwierig. Genauso ist es unmöglich einen sensibeln Streicher zu imitieren. Man müsste jeden einzelnen Ton quasi analysieren und genaustens in der Dynamik, Rhythmik und Melodik korrigieren gehen. Das wäre die reinste Sisifusarbeit.
Zwar kann man mit Keyboards einspielen, die über einen dynamischen Anschlag verfügen, doch müsste man selbst da noch massiv Töne nach bessern gehen, um richtige authentische Resultate zu erhalten.

Was vielleicht dem einen oder anderen aufgefallen ist, dass alles in etwa den gleichen Rauschpegel hat, was so gesehen keinem natürlichen Dynamikverlauf entspricht. Es klingt darum sehr linear, flach und mit Verlaub ein wenig leblos.
 
Schon mal sorry dafür, dass ich den Thread hier ins Reich der Untoten befördere, aber ich habe die Tage um Ostern genutzt, um dieses uralte Stücke nochmal ein bisschen aufzupolieren und neu einzuklimpern. Vielleicht gefällt's ja dem ein oder anderen. :)

LG



PS: Sollte ich irgendwann mal die Zeit dafür finden, setz ich mich wohl auch nochmal an die Synthie-Fassung.
 
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@Tormentor , Manches gefällt mir richtig gut, aber insgesamt ist mir das zuviel Dauertext.
Die linke Hand bietet keine besondere Qualität außer dauerhaften irgendwie gearteten Arpeggien in Achteln.
Überwiegend Grundtöne im Bass, auf wenigen Harmonien aufgebaut. Und ich finde es ist auch immer so im mf gespielt, es tut sich musikalisch interpretatorisch nichts und das langweilt mich.
Aber versteh mich nicht falsch: Mir gefällt die Frische, auch manche melodische Wendungen, aber da hättest du mehr draus machen können, oder es nach 1 1/2 Minuten beenden müssen...
 
Da hat sich sehr viel getan seit der ersten Aufnahme! Die Stimmung des Waldes (Dichte und Lebendigkeit in der Gleichförmigkeit) kommt hier viel besser rüber.
 
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Ob das lohnt? Lass der untoten Aufnahme ihre Ruhe. Ist alt genug. :-)

Gott, wie die Zeit vergeht.
Lass ihn doch mal. Ich denke, es ist ihm so einiges zuzutrauen, Ich meine mich zu erinnern, dass er, nachdem es mal piano-klangliche Mäkelei hier gab, einen wie ich finde top (selbst!!!) gesampelten D-274 hier aufgetischt hat. Der ist wirklich in der Lage, dicke Bretter zu bohren!

Und ob Arpeggien links negativ auffallen, ist auch immer einer Frage der Spielweise. Welche Stimme sich berechtigterweise in welchem Maße wann in den Vordergrund spielt, hat er doch wirklich gut im Griff.
 
Danke für eure Rückmeldungen! Bin auch immer für Kritik sehr dankbar, vor allem wenn sie so konstruktiv ist und das ist hier in diesem Forum oft der Fall. :001: Die Sache mit der zu hohen Gleichförmigkeit in der linken Hand war tatsächlich auch ein Aspekt, der mich selbst etwas gewurmt hat und es zum Teil immer noch tut, wenn ich die ganzen Achtelkleckser auf dem Notenpapier sehe.... Hatte eigentlich noch vorgehabt, zumindest in einem der Zwischenspiele die Melodie z. B. in den Bass und die Arpeggios in die rechte Hand zu verlagern. Mich dann aber dagegen entschieden, weil es irgendwie den "Fluss" (im wortwörtlichen und musikalischen Sinne) des Stücks gestört hätte. Gegenstand das Stücks ist ja das sogenannte "Eifgen", ein Bachlauf, der durch das gleichnamige Tal führt und ich finde, die seichten Wellenbewegungen werden durch die auch vom kompositorischen Anspruch her durchaus seichten Begleitfiguren der linken Hand recht treffend beschrieben. ;-)

Ob das lohnt? Lass der untoten Aufnahme ihre Ruhe. Ist alt genug. :-)

Eigentlich war die Synthie-Fassung der Grund, warum ich das Thema rhythmisch (Synkopierung) und harmonisch (u. a. "dorische Subdominate" in Takt 4) angepasst hatte. Habe einige ganz brauchbaren Synthwave-VSTs, die dem ganzen ein schönes 80er-Flair geben und wollte die an dem Stück gerne mal ausprobieren. Aber irgendwie hatte ich dann doch wieder mehr Lust auf die leicht angestaubte Klavierversion bekommen... :p
 
Öhm, hast Du das etwa in "Mir gefällt es, finde es auch nicht zu langatmig oder langweilig." hineininterpretiert?
Nee, ich ja hab schon gesehen, dass Dir das Stück trotzdem gefällt.

Das Thema "Arpeggien" hat ja auch @Tastatula davor aufgeworfen, das seh ich halt bissel anders als Ihr beide.
Ich finde, bei ihm wechseln sich ja durchweg "reine" arpeggien ab mit solchen, die weitere Zwischentöne enthalten, die gehen zwar nicht in den dissonanten Bereich, reichern aber das reine Dur/moll an. Das ist ja schon mal gut und löst jedenfalls bei mir dann keinen durch "Dauerhaftigkeit / Stagnation" verursachten Langeweile-Reflex aus.
 
Für mich ist das keine Musik - es fehlt noch was. Aber das stimmt schon - Musik zu bewerten ist subjektiv. Und ich habe da keinen Zugang dafür.
 

Ich denke mal das ist Geschmacksache. Muss ja auch nicht jeden gefallen.
 
Für mich ist das keine Musik - es fehlt noch was. Aber das stimmt schon - Musik zu bewerten ist subjektiv. Und ich habe da keinen Zugang dafür.

Ich denke mal das ist Geschmacksache. Muss ja auch nicht jeden gefallen.
Mir scheint: "Das ist keine Musik für mich" gemeint, aber "Für mich ist das keine Musik" geschrieben?
 
???
@Felix Hack , hör auf, mich zu verwirren! :-)
 
"Das ist keine Musik für mich" bedeutet: Das ist Musik, aber nicht für mich gemacht, nicht nach meinem ästhetischen Vorstellungen.

"Für mich ist das keine Musik" bedeutet: Das entspricht meiner Meinung nach nicht der Definition von "Musik".
 
Klar, aber was meint sie denn nu? Definitionsfremd, asthätisch ihr persönlich fremdelnd oder gar beides?
 
Beide subjektiv: Ja
aber nicht in gleichem Ausmaß.

Die erste bezieht sich rein auf den persönlichen Geschmack. Diskussion beendet.

In der zweiten geht es schon um Definition. Wenn wir eine gemeinsame Sprache verwenden wollen, müssen wir uns einig sein, was Begriffe bedeuten. Also kann man hier diskutieren, und im konkreten Fall würde ich sogar sagen, dass man feststellen kann, dass die Aussage falsch ist. (und höchstwahrscheinlich ist sie auch nicht so gemeint)
 
mir kam der Verdacht, dass es nicht im Sinne von "Definition" gemeint sein könnte, weil sie auch bzgl. Dativ / Akkusativ nicht ganz so scharf differenziert. Das könnte evtl, daher rühren, dass deutsch nicht ihre Muttersprache ist. (das ist kein Vorwurf)
 

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