Vertraut ihr eurem/r KL ??

Ich vermute, dass es extrem individuell ist, warum und vor allem wie man Klavier lernt.

Bei mir hat es in der Tat besondere Hintergründe und diese sind wohl der Grund dafür, dass meine Herangehensweise sich mehr oder weniger deutlich von anderen unterscheidet. Mir ist bewusst, dass meine Äußerungen befremdlich klingen, aber das hat erstens einen Grund und zweitens bin ich sicher (durch zurückliegenden Kontakt mit Lara per PN), dass Lara genau versteht was ich meine. Sie scheint nämlich aus ähnlichem „Holz geschnitzt“ zu sein wie ich.

Ich habe meinen Beitrag oben nicht geschrieben, um Dich anzugreifen.

Deinen Beitrag habe ich nicht als Angriff empfunden.

Man kann die eigene Persönlichkeit ja schließlich nicht einfach so ändern.

Man kann sie ändern, aber es ist nicht einfach – ganz im Gegenteil.

Mir geht dieses laienhafte Befindlichkeitsgeschwalle hinsichtlich Stückauswahl und "Vertrauen" wirklich auf den Sack. Lächerlich und anmaßend zugleich!

Ja, Schmickus, solcherlei hast Du schon öfter abgelassen. Wenn ich einen hätte, dann würden mir Deine Beiträge des öfteren auf denselben gehen. Ich benutze jedenfalls keine Ausdrücke wie „Vollidiot“ wenn ich andere Clavionisten meine. Also lieber „Geschwalle“ als Unfreundlichkeiten.
 
Es stimmt daß ich keine PNs mehr lesen will denn dann muß ich nicht lesen daß ich mir trotz meiner Behinderung einen KL suchen sollte. Obwohl mein Makel mich daran hindert Dinge zu tun fühle ich mich nicht wie eine Behinderte denn ansonsten bin ich gesund. Es waren aber auch zwei User die mir sehr lieb geschrieben haben, ein KL war dabei! Vielen lieben Dank euch beiden!

Marlene, du hast also offen im Forum geschrieben, was du mir gerne persönlich mitteilen wolltest. Du hast das Risiko auf dich genommen solche Leute wie schmickus aufzuscheuchen (da war pppetc ja netter) und vielleicht deinen KL zu vergraulen. Denn manch einer könnte ja denken: Zu dem kannste nicht gehen, der quält einen mit blöden Stücken. Bei genauerem Nachdenken sollte einem aber klar sein, daß du zwar sauer warst über einige wenige Stücke unter vielen, daß du aber trotzdem einen Nutzen daraus gezogen hast. Und die meisten Stücke gefallen dir ja. Und besonders klar geworden ist mir daß du deinem KL vertraust. Darum ging es mir ja in meinem Faden.

Hasenbein, wenn ein Schüler nervig und anstrengend ist dann würde ein KL der sich keine Sorgen um Schüler machen muß den Schüler rauswerfen. Solche Schüler muß er sich nicht aufhalsen. Wenn ein Schüler aber zwei Jahre bei einem KL ist kann es garnicht so sein wie du denkst. Da warste wohl wiedermal zu voreilig mit deiner Fernanalyse.

Marlene, ich habe lange über deinen Beitrag nachgedacht und ich danke dir dafür! Denn nicht nur dein Vertrauen in die Fähigkeiten deines KL haben mich überzeugt. Besonders hat es dein Unfall mit einem Auto das du dann trotzdem nochmal gekauft hast. Ehrlich gesagt habe ich mir zuerst an die Stirn getippt (nicht zum ersten Mal wegen deiner Beiträge) – du bist halt ein „verrücktes Huhn“, wie irgendwo jemand geschrieben hat (ist nicht böse gemeint). Aber dann wußte ich was du damit sagen wolltest: Nicht alle und alles verdammen weil etwas nicht so gewesen ist wie es sein sollte. Sippenhaft nennt man das wohl was ich gemacht habe. Du hast dir die Mühe gemacht mir etwas klar zu machen und jetzt durfte ich nicht untätig bleiben. Denn ich will ja eigentlich Klavierunterricht bekommen. Also habe ich herumgesucht und telefoniert. Schon mein erster Anruf war erfolgversprechend. Eine KL mit polnischem oder russischen Akzent, sehr liebenswürdig und warmherzig. Ihr habe ich gesagt was mir passiert ist und wie ich aussehe. Sie hat gesagt: „Kind, ich verspreche dir nie so etwas zu dir zu sagen“. Sie kommt am Mittwoch zu mir. Ich bin total aufgeregt!

Daaaaaaanke Marlene!
 
Es handelt sich um „Armes Waisenkind“ von Schumann und den Clown von Kabalewski.

In Bezug auf erstgenanntes Stück habe ich allerlei Verwünschungen ausgestoßen und mir kam der lieblose Gedanke, dass Schumann dieses Stück vermutlich in geistiger Umnachtung oder unter Alkoholkonsum komponiert hat oder kurz bevor er in den Rhein gesprungen ist. Ich hingegen war kurz davor mich zu weigern dieses Stück überhaupt noch eines Blickes zu würdigen. Als mein Adrenalinausschüttung beendet war habe ich mir vergegenwärtigt, dass mein Klavierlehrer sich etwas dabei gedacht hat mir diese Stücke zu geben. Nun gut, ich liebe Herausforderungen und Probleme sollte man lösen (oder es zumindest versuchen).

Hallo Marlene,

ich glaube Du tust den armen Schumann Unrecht. Das Waisenkind sowie der Rest des Album für die Jugend ist m. E. nach einfach nur genial. Besorg Dir ne CD und hör die Stücke immer wieder an. Wenn Dir der Schumann`sche leicht bis manchmal tief melancholische und sehr poetische Stil gefallen sollte, wirst Du Lust auf mehr aus dem Album bekommen.

Das Waisenkind habe ich vor einiger Zeit auf eigenen Wunsch geübt (die KL hat es abgenickt)und auch gute ein bis zwei Monate gebraucht um es auswendig und für meine KL zufriedenstellend spielen zu können. Nur Mut - irgendwann erschliessen sich Dir die Schumann`schen Griffe wie von selbst.

Wenn Du es nicht leiden und hören kannst würde ich es an deiner Stelle auch gar nicht erst lernen und dies dem KL so sagen.

Gutes Gelingen,
40er
 
Mir geht dieses laienhafte Befindlichkeitsgeschwalle hinsichtlich Stückauswahl und "Vertrauen" wirklich auf den Sack. Lächerlich und anmaßend zugleich!

Lieber schmickus,

ich finde deine Bemerkung nicht nur erschreckend, sondern auch laienhaft und anmaßend. Denn nicht Marlene, sondern du scheinst hier ein Befindlicheitsproblem zu haben, dass offensichtlich so stark ist, dass du es herausposaunen musst, wenn auch mit weniger Worten. Vielleicht solltest du auch mal nachschauen, ob am armen Sack noch alles in Ordnung ist, wenn er so empfindlich ist..... .

Deine Wahrnehmung ob Marlenes Beitrag sei dir unbenommen - es ist aber inakzeptabel, so beleidigend zu reagieren. Es sollte klar sein, dass es in einem Forum immer Beiträge gibt, die man nicht leiden kann, schrecklich findet oder was auch immer. Man kann sie überlesen oder die Ignore-Funktion nutzen. Was man selbst schrecklich findet, hat auch immer mit einem selbst zu tun und man kann sich durchaus fragen, WARUM man so stark auf bestimmte Dinge reagiert.

Hier ist das Thema des Fadens die Sicht von Schülern. Wunsch der Fadenerstellerin war der nach vielen verschiedenen Antworten und Sichtweisen, ein breites Spektrum war also gefragt. Da ist die Sicht von Marlene eine durchaus interessante, gerade weil sie sich zu großen Teilen von anderen unterscheidet. Mich stört ihr Beitrag keineswegs und ich finde auch nicht, dass es ein "Geschwalle" ist. Im Gegenteil merkt man das Bemühen, LargAdagio eine andere Sichtweise aufzuzeigen - vielleicht kann auch gerade Marlene die Situation von LA gut verstehen.

Und natürlich ist Marlene ein Laie - hier war doch auch gerade nach deren Sicht gefragt. Was daran anmaßend sein soll, würde ich gern von dir wissen! Was ich gar nicht verstehe, ist deine Replik auf hasenbeins Frage:

"Spiele mir Invention XY und Etüde YZ nächste Woche auswendig Hände getrennt in Tempo und zusammen 2/3 Tempo!"

Denn das ist nun die Klavierlehrersicht, nach der hier überhaupt nicht gefragt war und die auch nicht Thema von Marlenes Beitrag war. Dort war die Schülersicht Thema. Abgesehen davon ist das eine Aufgabe, die bezüglich Erwachsenen völlig laienhaft und banal ist - sowas sage ich nie meinen erwachsenen Schülern - vielmehr ergibt sich die Aufgabenstellung aus dem Unterricht. Und die ist erheblich komplexer.

Du hattest dich ja mal für längere Zeit aus dem Forum zurückgezogen und in meiner Erinnerung hat das nicht wenig mit Beiträgen vom Stil Marlenes zu tun. Ich freu mich sehr (!), dass du wieder mitschreibst, wenn aber solche Beiträge für dich so ein rotes Tuch sind, überlese, ignorier sie doch einfach oder formuliere deine Kritik anders. Ein Lehrer hat immer mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten zu tun und auch wenn er nicht mit allen auskommen muss, sollte er diese verschiedenen Persönlichkeiten wertschätzen und respektieren. Ohne das kann man keinen Klavierunterricht machen und es zeugt von Professionalität, das zu können. Deine Einstellung, so wie sie mir hier erscheint, finde ich laienhaft.

Liebe Grüße

chiarina
 
Schön, Lara, dass Du die Initiative ergriffen hast. Ich bin sehr neugierig darauf was Du uns am Mittwoch berichten wirst.

ich glaube Du tust den armen Schumann Unrecht. Das Waisenkind sowie der Rest des Album für die Jugend ist m. E. nach einfach nur genial. Besorg Dir ne CD und hör die Stücke immer wieder an. Wenn Dir der Schumann`sche leicht bis manchmal tief melancholische und sehr poetische Stil gefallen sollte, wirst Du Lust auf mehr aus dem Album bekommen.

Das Waisenkind habe ich vor einiger Zeit auf eigenen Wunsch geübt (die KL hat es abgenickt)und auch gute ein bis zwei Monate gebraucht um es auswendig und für meine KL zufriedenstellend spielen zu können. Nur Mut - irgendwann erschliessen sich Dir die Schumann`schen Griffe wie von selbst.

Ich weiß ja, dass ich Schumann Unrecht tue. Ich habe schon einige Stücke aus dem Album für die Jugend gespielt und eigentlich bin ich ja nicht sauer auf ihn oder seine Stücke (beim „Knecht“ ging es mir anfangs genauso), sondern eher darauf, dass meine Finger so lange brauchen, bis sich ihnen und mir der Fingersatz erschlossen hat. Da schwingt leider noch immer mein Perfektionismus mit, der aber schon deutlich nachgelassen hat.

Wenn Du es nicht leiden und hören kannst würde ich es an deiner Stelle auch gar nicht erst lernen und dies dem KL so sagen.

Das Stück finde ich wirklich doof, weil es sich immer wiederholt. Aber immerhin gibt es ja Takt 12, der klingt spannend. Vorhin haben meine Finger noch immer nicht gemacht was sie sollen. Aber ich will es weiter spielen, denn ich will es spielen können. Denn auch ein solches Stück hat seinen Reiz, der sich mir aber erst bei längerer Beschäftigung damit erschließt.

Da gibt es ein Stück das ich vor etwa zwei Monaten erstmals auf dem Notenpult meines Klavierlehrers vorgefunden habe. Anfangs dachte ich: „Was soll das denn, rechts so oft eine Tonrepitition?!“. Anfangs habe ich das Stück auch mit einiger Verwunderung gespielt aber immer im Hinterkopf gehabt, dass es seinen Sinn hat wenn ich es spielen soll. Und jetzt: Es ist mein derzeitiges Lieblingsstück!
 
Anfangs habe ich das Stück auch mit einiger Verwunderung gespielt aber immer im Hinterkopf gehabt, dass es seinen Sinn hat wenn ich es spielen soll.

Ich wiederhole nochmals:

"Wenn Du es spielen sollst", hat es deswegen noch lange keinen "Sinn"!

Erst wenn Dir der KL auf einleuchtende Weise erklärt, welcher Sinn dahinter steckt, DANN hat es Sinn!

Vorher ist es nur sehr dummes, autoritätsgläubiges, eines Erwachsenen schon mal gar nicht würdiges Verhalten von Dir: "Er hat Ahnung (glaube ich jedenfalls... er wirkt so auf mich...), also wird es schon seine Richtigkeit haben."

Hat er Dir nun was erklärt oder nicht? Darauf hast Du mir noch nicht geantwortet!

Dass da irgendwas mit Dir, Deinen Klavierfähigkeiten und Deinen Fingern passiert, wenn Du ein Stück übst und irgendwann spielen kannst, ist ja klar und eine banale Sache. Gerade auf deinem Niveau kann man ja fast üben was man will, und es wird eine Veränderung der Klavierspielfähigkeiten bringen. Aber hier geht es doch darum, warum ausgerechnet genau dieses Stück (und nicht ein anderes, das Dir vielleicht mehr liegt und genau den gleichen pädagogischen Zweck erfüllt) gespielt werden soll, und für diese Entscheidung bedarf es einer Begründung, peng, aus!

Das mit dem "tja, man muss halt auch mal was Fremdes probieren, das erweitert den Horizont" ist zwar an sich völlig richtig, aber man muss klar sehen, dass Du das hier nur vorschiebst, um eine Diskussion über Deinen KL bzw. über Euren Unterricht zu unterbinden.

LG,
Hasenbein
 
Hat er Dir nun was erklärt oder nicht? Darauf hast Du mir noch nicht geantwortet!

Er erklärt es! Und nicht nur das.

Das mit dem "tja, man muss halt auch mal was Fremdes probieren, das erweitert den Horizont" ist zwar an sich völlig richtig, aber man muss klar sehen, dass Du das hier nur vorschiebst, um eine Diskussion über Deinen KL bzw. über Euren Unterricht zu unterbinden.

Ich wollte die Diskussion nicht beenden sondern ich habe versucht keinen weiteren Aufruhr zu erzeugen der Lara vielleicht weiter in ihrer Ansicht bestärken könnte Klavierlehrern gegenüber verunsichert zu sein.

Hasenbein, Du hast meinen Klavierlehrer als kompetenten Klavierlehrer geadelt! Peng, aus!

Mir ging es hier nicht um ihn und mich, sondern um Lara, deren Erfahrungen mit den KL ich traurig finde.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Hab ich das??? Wo??? Nun wird's ja ganz bunt und lustig hier...

WAS hat er Dir erklärt? WARUM sollst Du die beiden Stücke spielen?

Und hat er gesagt: "Es gibt keine anderen Stücke an denen Du dies lernen kannst"? Oder hat er gesagt: "Es gäbe zwar noch andere Stück-Möglichkeiten, aber diese beiden sind die Geeignetsten"? Und wie hat er das Letztere, falls er es gesagt hat, begründet?

Sorry, aber mein Bullshit-Detector ist noch nicht aus, so lange werde ich weiter nachhaken.
 
Hasenbein, ich habe alles gesagt das ich sagen wollte (und musste das Risiko eingehen dafür angegangen zu werden). Das habe ich aber in Kauf genommen, denn Lara nimmt eine Probestunde und das freut mich.
 
Hallo Marlene,

ich glaube Du tust den armen Schumann Unrecht. Das Waisenkind sowie der Rest des Album für die Jugend ist m. E. nach einfach nur genial. Besorg Dir ne CD und hör die Stücke immer wieder an. Wenn Dir der Schumann`sche leicht bis manchmal tief melancholische und sehr poetische Stil gefallen sollte, wirst Du Lust auf mehr aus dem Album bekommen.
Wenn Du Deinen Lehrer nicht bitten möchtest, diese Stücke für Dich lebendig zu machen, nimm Dir mal eine wirklich inspirierende Einspielung vor:



Man spürt den genialen Liedbegleiter am Werke, er singt förmlich aus den Tasten und atmet mit dem nicht vorhandenen Sänger mit. Des weiteren hat er sich die kindliche Entdeckerfreude bewahrt und ebenfalls künstlerisch kultiviert: Norman Shetler bei den Ratinger BachTagen, also nicht allzuweit vom heimischen Köln entfernt. Ich wünsche Dir, dass Dich diese sehr poetische Deutung anspricht - es wäre schade, zu diesen Stücken keine Verbindung zu finden. Übrigens wird man beim Hören gängiger Schülerliteratur unter den Händen großer Meister Züge an den Werken entdecken, die den meisten Spielern auf ewig verschlossen bleiben. Hier dokumentieren die Größen ihres Fachs ihre Größe, indem sie nicht etwa diese Literatur als für sich zu klein und unter ihrem Niveau ansehen, sondern auch daraus gewichtige Kunstwerke zaubern. Das Entdecken lohnt sich!

LG von Rheinkultur
 
Sorry, aber mein Bullshit-Detector ist noch nicht aus, so lange werde ich weiter nachhaken.
ist der Detektor kaputt? oder arg parteiisch?...
Also das Führerprinzip... tja, vor ein paar Jahrzehnten glaubten auch jede Menge Leute, dass einer wusste, was für sie das Beste sei... ist bekanntermaßen äußerst in die Hose gegangen...
da wäre ein besserer Grund für den Bullshit-Detector gewesen, heftig Alarm zu bimmeln, anstatt Marlene grundlos zu nerven...
 
Wenn Du Deinen Lehrer nicht bitten möchtest, diese Stücke für Dich lebendig zu machen, nimm Dir mal eine wirklich inspirierende Einspielung vor:

Meinen Lehrer muss ich nicht bitten, durch seine Anleitung werden alle Stücke lebendig. So entdecke ich auch bei den wenigen anfangs ungeliebten Stücken, dass es lohnenswert ist sich näher mit ihnen zu befassen.
 
Lieber schmickus,

ich finde deine Bemerkung nicht nur erschreckend, sondern auch laienhaft und anmaßend. Denn nicht Marlene, sondern du scheinst hier ein Befindlicheitsproblem zu haben, dass offensichtlich so stark ist, dass du es herausposaunen musst, wenn auch mit weniger Worten. Vielleicht solltest du auch mal nachschauen, ob am armen Sack noch alles in Ordnung ist, wenn er so empfindlich ist..... .

Deine Wahrnehmung ob Marlenes Beitrag sei dir unbenommen - es ist aber inakzeptabel, so beleidigend zu reagieren. Es sollte klar sein, dass es in einem Forum immer Beiträge gibt, die man nicht leiden kann, schrecklich findet oder was auch immer. Man kann sie überlesen oder die Ignore-Funktion nutzen. Was man selbst schrecklich findet, hat auch immer mit einem selbst zu tun und man kann sich durchaus fragen, WARUM man so stark auf bestimmte Dinge reagiert.

Hier ist das Thema des Fadens die Sicht von Schülern. Wunsch der Fadenerstellerin war der nach vielen verschiedenen Antworten und Sichtweisen, ein breites Spektrum war also gefragt. Da ist die Sicht von Marlene eine durchaus interessante, gerade weil sie sich zu großen Teilen von anderen unterscheidet. Mich stört ihr Beitrag keineswegs und ich finde auch nicht, dass es ein "Geschwalle" ist. Im Gegenteil merkt man das Bemühen, LargAdagio eine andere Sichtweise aufzuzeigen - vielleicht kann auch gerade Marlene die Situation von LA gut verstehen.

Und natürlich ist Marlene ein Laie - hier war doch auch gerade nach deren Sicht gefragt. Was daran anmaßend sein soll, würde ich gern von dir wissen! Was ich gar nicht verstehe, ist deine Replik auf hasenbeins Frage:



Denn das ist nun die Klavierlehrersicht, nach der hier überhaupt nicht gefragt war und die auch nicht Thema von Marlenes Beitrag war. Dort war die Schülersicht Thema. Abgesehen davon ist das eine Aufgabe, die bezüglich Erwachsenen völlig laienhaft und banal ist - sowas sage ich nie meinen erwachsenen Schülern - vielmehr ergibt sich die Aufgabenstellung aus dem Unterricht. Und die ist erheblich komplexer.

Du hattest dich ja mal für längere Zeit aus dem Forum zurückgezogen und in meiner Erinnerung hat das nicht wenig mit Beiträgen vom Stil Marlenes zu tun. Ich freu mich sehr (!), dass du wieder mitschreibst, wenn aber solche Beiträge für dich so ein rotes Tuch sind, überlese, ignorier sie doch einfach oder formuliere deine Kritik anders. Ein Lehrer hat immer mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten zu tun und auch wenn er nicht mit allen auskommen muss, sollte er diese verschiedenen Persönlichkeiten wertschätzen und respektieren. Ohne das kann man keinen Klavierunterricht machen und es zeugt von Professionalität, das zu können. Deine Einstellung, so wie sie mir hier erscheint, finde ich laienhaft.

Liebe Grüße

chiarina

Liebe Chiarina,

du hast recht, eine bestimmte Sorte Beiträge ist für mich ein rotes Tuch, und ich reagiere dann heftig. Zu heftig? Geschmacksache.
Ich reagiere unfroh, wenn ich den Eindruck habe, dass es mehr um den Pianisten/Klavierspieler/Schüler geht als um die Musik selbst. Der Schüler lerne musizieren, in diesem Fall hier unter Zuhilfenahme eines Klaviers. Es geht nicht primär darum, dass der Schüler "sich ausdrücken" können soll, sondern dass die Musik Ausdruck findet. Das Schüler-Ego, genau wie das Profi-Pianisten-Ego, stehe gefälligst zurück. Das, Chiarina und Hasenbein, ist auch ein Lernziel. Und dann geht es um die Arbeit an der Sache: Einem Musikstück so gerecht zu werden wie irgend möglich.

PS: Ich wurde von jemandem (Marlene?) mit pppetc verglichen. Das ist ein Lob, das ich nicht annehmen kann, weil es mich beschämt.
 
Ich wurde von jemandem (Marlene?) mit pppetc verglichen. Das ist ein Lob, das ich nicht annehmen kann, weil es mich beschämt.

Wen etwas beschämt kann meiner Ansicht nach nicht so ein harter Brocken sein wie er vorgibt zu sein.

Marlene, du hast also offen im Forum geschrieben, was du mir gerne persönlich mitteilen wolltest. Du hast das Risiko auf dich genommen solche Leute wie schmickus aufzuscheuchen (da war pppetc ja netter)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es geht nicht primär darum, dass der Schüler "sich ausdrücken" können soll, sondern dass die Musik Ausdruck findet. Das Schüler-Ego, genau wie das Profi-Pianisten-Ego, stehe gefälligst zurück. Das, Chiarina und Hasenbein, ist auch ein Lernziel. Und dann geht es um die Arbeit an der Sache: Einem Musikstück so gerecht zu werden wie irgend möglich.

Lieber schmickus,

ich finde es toll, wie du die Kritik aufnimmst und danke dir sehr für deine Antwort!!! Du weißt gar nicht, wie sehr mir das von mir Fettgedruckte wichtig ist! Gerade ich fordere viel von meinen Schülern und ich habe nur die allerbesten Erfahrungen damit (bis auf eine - hasenbein weiß es sicher noch) gemacht, denn die Schüler wollen es auch. Sie sind fasziniert davon, was alles in Musik steckt, wieviel man aus einer Partitur herauslesen kann, wie man Musik gestaltet ..... . Sie wollen klangliche Arbeit auch im Detail und selbst kleine Kinder sind davon begeistert.

Ich lese auch in den hier vorhandenen Beiträgen, gerade auch in Marlenes, diesen Willen zur musikalischen Arbeit heraus - gerade deswegen ist sie doch bereit, auch ungeliebte Stücke zu lernen in der Hoffnung, dass sie dabei Erfahrungen macht, die ihr zukünftig nützen werden.

Üben heißt immer (!) auch, sich selbst zu üben. Das heißt - und die Erfahrungen mache ich nicht selten auch im Unterricht - dass Üben an Grenzen der eigenen Persönlichkeit stoßen kann, dass man als Übender sich mit sich selbst auseinandersetzen muss, um erfolgreich zu sein. Diese Auseinandersetzung wird hier diskutiert und formuliert und sie ist ein ganz wichtiger Baustein des Lernens und "Sich-Selbst-Übens"! Bügele ich alles glatt und sage "na, wir müssen uns einfach zurückstellen hinter das Werk", wird diese Auseinandersetzung nicht geführt, doch nur an Selbsterkenntnis und Auseinandersetzung kann die Persönlichkeit wachsen, nur durch Versuch und Irrtum erkennt man, welcher Weg der richtige für einen ist. Und die Motivation dieser Auseinandersetzung liegt in den allermeisten Fällen in dem Wunsch, ein Stück so schön wie möglich zu spielen, einem Stück gerecht zu werden und natürlich das eigene Klavierspiel zu verbessern. Übertrage also nicht die Gefühle beim Üben, jetzt zum Beispiel Marlenes Gefühle beim Spiel des Waisenkindes, darauf, dass sie sich wichtiger nimmt als das Stück!

Eine sehr wichtige Voraussetzung für gutes Klavierspiel ist die eigene Wahrnehmung. Sie zu schärfen, ist eine Aufgabe des Klavierunterrichts, sei es in Bezug auf das Gehör, sei es in Bezug auf den eigenen Körper.... . Es ist gut, wenn man wahrnimmt, was man für Gefühle beim Üben hat - erst dann kann man reagieren und möglicherweise etwas ändern. Mit mangelndem Respekt vor Musik hat das nichts, aber auch absolut nichts zu tun! Denn man selbst möchte diese Musik so schön wie möglich zum Klingen bringen, man selbst möchte der Musik so gerecht wie möglich werden. Und das beeinhaltet, dass man sich auch mit seinen Fähigkeiten, seinen Stärken und Schwächen auseinandersetzt. Wie man das macht, wird bei jedem sehr unterschiedlich aussehen. Und hier im Faden ging es nun einmal um die persönliche Lehrer-Schüler-Beziehung, insofern wurde die Priorität auch in dieser persönlichen Sicht gesetzt.

Liebe Grüße

chiarina
 

Zurück
Top Bottom