Übungen für fehlerhafte Handhaltung bei Läufen

Ich als Laie würde mal folgendes einwerfen wollen:

Beim Versuch Läufe mal richtig schnell zu spielen, muss man sich dringend davon lösen, dass die Finger an den Tasten kleben. Die fliegen da eher vorbei. Wenn nun die Handhaltung derart abgehoben ist wie in den "slow motion Fotos", dann würde ich das vielleicht nicht unbedingt in Kombination mit schnellen Läufern korrigieren wollen. Da stimmen die Basics nicht, die man doch eigentlich am Anfang trainiert, wenn man Stücke spielt, wo noch alle 5 Finger ständig am selben Platz liegen bleiben.

Mein Nachbarsjunge klimpert gerade das erste Mal so ein bisschen auf dem Klavier rum und bei dem sieht das so aus wie auf dem Foto. Ein Finger schlägt an, die anderen 4 haben Pause und schweben im Himmel oder sind gar zur Faust eingeknickt. Sieht man auch am Computer bei Leuten die statt mit 10 nur mit 2 oder 4 Fingern tippen.

Will sagen, ich würde das langsam üben und den Fokus auf die Handhaltung legen, statt das ausgerechnet bei schnellen Läufen anzugehen.
 
Auf die Angriffe gehe ich nicht näher ein. Bringt bitte konstruktive Kritik und Alternativvorschläge, liebe Profis. Ich lerne immer gerne neues dazu.

@Ramuzuha @Kleiner Ludo

Was du sonst noch machen kannst, ist – wie hier bereits erwähnt wurde – die Tonleiter langsam zu üben. Und zwar nicht Schnecken-langsam, sondern unerträglich-langsam. Sodass du Zeit hast, die Stellung der Hand und der anderen Finger laufend zu korrigieren. Es ist für viele nicht ganz intuitiv, aber die Geschwindigkeit lässt sich nur langsam üben. Das liegt daran, dass Geschwindigkeit auf einer ökonomischen* Technik aufbaut und man die ökonomische Technik nur langsam üben kann.

Nein! Schnell laufen lernt man ja auch nicht, indem man total langsam geht.
Um Neuhaus zu zitieren:"Den Tunnel von beiden Seiten her bohren."
Also einerseits zB langsam portato mit guter Tonqualität UND andererseits in tempo mit Schwung in Gruppen von zB 3, 4 oder 8 Noten mit Landepunkten/Pausen über 2 Oktaven.
 
https://www.clavio.de/attachments/klavier-finger-2-jpeg.33508/
Das Foto zeigt den Fehler, deine Hand ist überhaupt nicht entspannt.
Ich schlage erstmal 2 Miniübungen vor.

1. Übung auf einer Tischplatte:
Hebe beide Unterarme über der Platte, so das Unterarm und Handrücken eine Gerade bilden und lasse die Finger dabei ganz entspannt hängen (auch den Daumen). Zur Lockerung drehe den Daumen und bewege die Finger nur in ihren Gelenken am Handteller und lasse sie dann entspannt hängen. Dann sollte es so aussehen, als ob ein virtuelles Bällchen sich unter der Hand befände. Jetzt senke den Unterarm mit den immer noch geraden Handrücken zur Tischplatte bis alle Fingerkuppen auf der Platte aufliegen, vom Daumen dabei nicht die Kuppe, sondern die vordere unter Seitenfläche. Jetzt bewege den Daumen ganz entspannt, z. B. klopfe auf die Platte usw.
Wenn alles schön locker ist hebe die Unterarme mit Hand und drehe sie leicht nach außen (so dass der kleine Finger näher zur Platte kommt). Jetzt senke die Unterarme und sobald die Fingerkuppe des kleinen Fingers den Tisch berührt führe eine leichte Rollbewegung des Unterarms zurück nach innen aus, so dass nacheinander wieder alle Fingerkuppen auf dem Tisch zu liegen kommen, der Daumen seitlich wie gehabt und das ganze System wie gehabt entspannt. Das Wiederhole und lasse dabei ruhig den Unterarm fallen, so dass allein durch seine Schwerkraft die Fingerkuppen schon mit genug "Schmackes" auf die Tischplatte fallen um völlig entspannt eine Klopfgeräuschefolge zu erzeugen.

2.
Lege die Hände genauso auf die Klaviatur. Hebe sie genauso und schlage alle jeweils 5 nebeneinandeliegende Tasten gleichzeitig entspannt nur mit Schwerkraft an. Jetzt den "Apparat" anheben , wieder leichte Außendrehung und wie auf der Tischplatte auf die Klaviatur fallen lassen, beginnend mit der Kuppe des kleines Fingers durch eine Rollbewegung des Unterarmes im Fall ein Ratatata erzeugen.

Viel Spaß
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom