Stücke für Jugend musiziert

M

Mrc707062

Guest
Ich spiele nächstes Jahr in Münster bei Jugend Musiziert Klavier solo. Das erste Stück hat mein Klavierlehrer mir schon zum üben aufgegeben - nämlich Au bord d'une source von F. Liszt aber in den Programmen von den letzten Jahren stehen bei Ag IV bei vielen Leuten Sachen die mir 1000x schwerer vorkommen wie z.B. die Rigoletto Paraphrase von Liszt. Sind die Leute die sowas spielen sehr gut für die Altersgruppe, bin ich einfach schlecht oder liegt da kein so großer Unterschied zwischen den Stücken?
 
Erstens ist auch 'Au Bord d'une source', wenn wenn durchsichtig und fein gespielt durchaus nicht leicht,
Zweitens zählt was Du für Dich da hinkriegst und nicht was eventuell andere abliefern.
Und drittens, wer nimmt Wettbewerbe ernst? Jugend musiziert ist ein wunderbares Motivationsmittel, versuche die Stücke, die Du gewählt hast so schön, perfekt und sinnhaft wie möglich zu spielen und kümmere Dich dann nach dem Wettbewerb darum ob Du nach Deinen Massstäben (und vielleicht nach denen deiner/deines KL) zufriedenstellend gespielt hast. Wenn es auch bei der Jury erfolgreich war: super, wenn nicht: auch egal!
 
Rigoletto in AG IV? Das erscheint mir schon etwas überzogen. Ist man da nicht erst 15, oder hab ich irgendwas verpasst? Mit 15 konnte ich noch gar nichts und bin bei Jugend Musiziert durchgefallen. :005:

Wie wäre es mit einem Kopfsatz einer Haydn-Sonate, einem Präludium und Fuge und einem vertretbaren komischen Vogel aus dem Catalogue d'oiseaux von Messiaen?
 
Rigoletto in AG IV? Das erscheint mir schon etwas überzogen.

Hmm, mein Töchterchen ist jetzt 14 und spielt die gerade. Ich würde nicht sagen, dass sie damit in irgendeiner Weise überfordert wäre. Vor zwei Jahren spielten das auch schon diverse Kinder in Wettbewerben in ihrer Altersgruppe (waren aber wohl vielleicht ein Jahr älter? - also 13) und auch die haben das ordentlich hinbekommen. Also für JM AG IV (15/16J) würde ich das als durchaus passend ansehen.

Aber, @Mrc707062, viel wichtiger als die Schwierigkeit des Stückes (welche eh sehr subjektiv ist), ist es, dass Du Deine Stücke gut spielst. Lieber ein einfacheres Stück wirklich gut gespielt als ein schwieriges so, dass man merkt, dass es Dir schwerfällt.
 
Es gibt auch Kids in AG II, die schon Konzertetüden von Liszt spielen. Aber das sind Ausnahmen. In AG IV wurden hier beim Regionalwettbewerb teilweise auch recht schwere Stücke gespielt, z.B. Prokofiev Sonaten, Debussy Etüden oder die Lerche von Balakirew.
Ich würde aber mal behaupten, diese Stücke sind auch nicht schwerer als ein brillanter Haydn oder Mozart. Es kommt ja nicht nur auf Virtuosität an!
 
OK, wenn @maxe schon Beispiele aus dem Wunderkindzirkus postet, sollte man @Mrc707062 vielleicht mal fragen, was das Ziel beim Wettbewerb sein soll? Zwischen "hat mit gutem Erfolg teilgenommen" beim Regionalwettbewerb und einem ersten Preis im Bundeswettbewerb liegen schliesslich Welten.
 

braucht man keinen Wettbewerb. Aber die braucht eh keiner

Doch, gerade für Kinder und Jugendliche sind diese Wettbewerbe eine schöne Motivation und dann trifft man dort ja auch andere, die sich mit einem gewissen Ehrgeiz dem Klavier verschrieben haben. Für Teilnehmer, die nicht in der Grossstadt leben eine wichtige Erfahrung. Zu Hause hat es oft weit und breit nur ganz wenige "Kollegen"!
 
Zu Hause hat es oft weit und breit nur ganz wenige "Kollegen"!
und wird teilweise sogar wegen seiner "uncoolen" "streberhaften" Freizeitgestaltung von dem Zeitgeist verfallenen Mitschülern belächelt oder gar gemobbt.

Mehrere Klassenleiter sagten mir, dass sie es nicht wagen, mit ihrer Klasse in ein "klassisches" Schülerkonzert zu gehen, da die Schüler dafür kein Verständnis hätten und nicht ruhig die Stunde im Theater sitzen könnten:017::angst:
 
Hmm, mein Töchterchen ist jetzt 14 und spielt die gerade. Ich würde nicht sagen, dass sie damit in irgendeiner Weise überfordert wäre.
Wozu das "hmm" ? Dir dürfte hoffentlich klar sein, dass sie damit eine absolute Ausnahme unter 14-Jährigen ist, auch unter 14-jährigen Klavierspielern, und auch unter 14-jährigen begabten Klavierspielern. Dazu herzlichen Glückwunsch! ;-)
Deshalb davon auszugehen, dass das normal sei, ist aber die falsche Schlussfolgerung. Mit 14 kann man sich einfacheren Klavierstücken von Brahms widmen, Walzern und Nocturnes von Chopin, einfacheren Präludien und Fugen, ersten Beethovensonaten. Da steht noch lange nicht fest, ob jemand später virtuos spielen können wird oder nicht - meine Meinung und Erfahrung.

@Mrc707062
Um bei JuMu Erfolg zu haben (vor allem für dich selbst) ist es absolut wichtig, dass du Stücke wählst, die nicht über deiner Leistungsgrenze liegen - egal, wo die ist. Das frustriert dich nur und klingt am Ende nicht gut. Wenn du Stücke wählst, die du souverän spielen kannst, macht das einen sehr guten Eindruck, du kannst dich der musikalischen Gestaltung widmen und fühlst dich gut auf der Bühne. Völlig egal, ob du damit das virtuoseste Programm hast, oder nicht.
Es wird immer jemand "besseren" geben - wenn du in einer Ballungsregion bzw. Großstadt antrittst, sowieso.

LG Stilblüte
 
Sowas wird immer gerne vorgeschoben. Niemand hindert Klavierschüler, sich zu treffen und gegenseitig vorzuspielen. Man kann auch alle Verwandten dazu einladen. Andere kommen zu JuMu ja eh nicht. In meinen Augen ist die Klassikszene zu einer Kampfsportarena verkommen. Viele wirklich kreative Geister bleiben da auf der Strecke. Wer nicht in das Raster der Juroren passt, tja...
Es kann nunmal nur genau ein Ideal geben, nachdem einer gewinnt und alle anderen angeblich schlechter sind, und das ist dann eben entsprechend glatt gebügelt. Ich finde das arm.
 
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Mit "Au bord d'une source" kann man sicher im Regionalwettbewerb und auch im Landeswettbewerb 25 Punkte holen, wenn man das wirklich gut spielt. Im Bundeswettbewerb eher nicht. Die Frage ist also, ob für dich eine Welt untergeht, wenn du dort keinen Preis holst?
 
Nein, natürlich nicht. Aber vielleicht hast du ja Ideen.
 

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