Stücke, die begeistern

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Adelinem

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27. Jan. 2021
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Hallo liebe Forum-Mitglieder,

ich merke gerade, dass meine Freude am Klavierspielen stetig abnimmt, die Motivation aber noch groß ist. Sprich, ich spiele viel mit dem Ziel besser zu werden, bin aber recht frustriert dabei und habe nicht wirklich Spaß. Dem möchte ich gerne entgegenwirken, indem ich ein neues Stück finde, dass ich lieben lerne und gerne einübe. Da ich mich allerdings mit klassischer Musik (noch) nicht so gut auskenne und ich auch nie genau weiß, ob mir ein Stück zu einfach oder schwer ist, dachte ich, ich frag mal euch Klavierbegeisterte nach Rat :)
Kurz zu mir: ich habe in der Kindheit/Jugend ein paar Jährchen wenig begeistert und mit schlechter Lehrerin vor mich hingespielt und vor ca 8 Monaten wieder angefangen. Seit ca. 4 Monaten auch mit (sehr guter und fordernder) Lehrerin. Seitdem habe ich die d-moll Fantasie von Mozart gespielt (nicht besonders gut, aber ich liebe sie), ein Schubert Impromptus und gerade Beethoven op 42,2 (eine leichte Sonate). Nebenher ein paar Etüden. Gerade derzeit habe ich das Gefühl, dass ich schon besser werde, dafür aber auch eher Stücke spiele, die mir was bringen und weniger die, die wirklich Herzensangelegenheit sind.
Habt ihr irgendwelche Empfehlungen für mich? Was waren/sind eure Herzensstücke als anfängliche Fortgeschrittene (wenn ich mich so nennen darf ;))? Welche Stücke begeistern euch in dem Schwierigkeitsgrad?

LG und danke für die Hilfe!
 
ich spiele viel mit dem Ziel besser zu werden, bin aber recht frustriert dabei und habe nicht wirklich Spaß
Das hört sich merkwürdig an. Dein Ziel ist es besser zu werden? Das wirst du automatisch wenn du übst. Du solltest spielen weil es dir Freude macht. Manche Stücke findest du zu Beginn vielleicht nicht so spannend, aber wenn du dich damit beschäftigst werden sie vielleicht sehr interessant. Du solltest gerade wenn du dich im Bereich der Klassik nicht so gut auskennst auf neue Stücke einlassen und nicht so schnell ablehnen. Überlass die Stückeauswahl deiner KL. Sie weiß was sinnvoll ist und du guck dass du Spaß daran bekommst, diese Stücke kennenzulernen. Und versuche vielleicht Stücke zu spielen, die du gut spielen kannst. Dann kannst du auch an den musikalischen Feinheiten arbeiten, und das macht ja erst richtig Spaß!
 
Ich glaube die Mischung machts. Zuckerbrot und Peitsche. Üben was einen voranbringt und Dinge mit einfließen lassen, die Spaß machen. Ich mache das jedenfalls so.
 
Dich wird es sehr weiterbringen, wenn du dich mal durch die Klavierliteratur hörst.
1. lernst du die Genre- und Epochen-typischen Wendungen kennen, das hilft später beim Spielen
2. wirst du selbst entdecken was dir gefällt
 
Mein erster Gedanke beim Lesen des Eingangspost war, da will jemand zwar Klavierspielen, hat aber keine Lust auf die Anstrengung, die es erfordert, bis es zufriedenstellend klingt.

Üben macht nicht jeden Tag "Spaß". Es gibt Tage, da empfinde ich es auch als anstrengend, wenn ich eine Stelle habe, die nicht so klappt, wie ich will. Aber mir macht Klavierspielen trotzdem jeden Tag "Freude" und wenn ich einen Tag nicht an die Tasten komme, dann fehlt mir etwas. Ich habe in den 2 Jahren, seitdem ich mit dem Klavierspielen angefangen habe noch nie irgendein spezielles Stück gebraucht, um mich aufzuraffen, mich ans Klavier zu setzten.

Mir ist nicht klar, was genau dich frustet und dir den Spaß nimmt.
Vielleicht übst du einfach nur falsch und kommst deshalb nicht so voran, wie du gerne möchtest.
Ist es das Üben an sich, dass dir keinen Spaß bereitet?

Ein neues Stück alleine wird den Frust, denke ich, nicht beseitigen.
 
Selbstverständlich ist es beim Musikmachen von grundlegender Wichtigkeit, dass man es liebt, was man da spielt, bzw. dass es einen zumindest alles andere als kalt lässt.

Allerdings ist es heutzutage mehr und mehr eine "Seuche" unter den Schülern, dass gewissermaßen die Verantwortung für den eigenen Übe-Einsatz nach außen abgeschoben wird: "Das Stück ist nicht interessant genug", "der Lehrer motiviert mich nicht genug und gibt immer so uninteressante Stücke auf" etc.

Dies ist natürlich oft Bullshit, den der betreffende Schüler nur deswegen von sich gibt, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass er nicht die richtige Arbeitshaltung hat, um im gewünschten Maße in Sachen Klavierspiel voranzukommen.

Beliebt ist auch, bei auftretenden Schwierigkeiten (also wenn man merkt, dass man bei irgendwelchen Stellen vielleicht mal tatsächlich gewissenhaft üben müsste) zum KL zu sagen, es sei einem aufgefallen, dass man das Stück doch nicht so möge... Sehr durchschaubar, liebe Schüler!

Und selbst wenn der Lehrer tatsächlich dazu neigt, öde Stücke aufzugeben: Nie war es leichter als heute, selber zu recherchieren, was es denn so alles an Musik und Klavierstücken gibt, und dadurch herauszufinden, was Stücke wären, auf die man wirklich Lust hätte. Sehr viele Schüler machen jedoch nicht mal dies. Sie denken offensichtlich "wieso, ich (oder meine Eltern) bezahlen doch, also soll der KL gefälligst ein ausreichend entertainendes Programm darbieten, so dass ich vielleicht dann mal gnädigerweise meinen Arsch hochbekomme".

Viel mehr Übernahme von Selbstverantwortung ist angezeigt, zumal bei erwachsenen Schülern!
 
Wenn du extra Stücke brauchst, damit es Spaß macht, stimmt was nicht. Entweder KKL oder falsches Instrument.
Lies mal...
Üben macht nicht jeden Tag "Spaß". Es gibt Tage, da empfinde ich es auch als anstrengend, wenn ich eine Stelle habe, die nicht so klappt, wie ich will. Aber mir macht Klavierspielen trotzdem jeden Tag "Freude" und wenn ich einen Tag nicht an die Tasten komme, dann fehlt mir etwas.

Die Übungen machen nun einmal of keinen großen Spaß, da es Anfangs quasi immer an Routine und Selbstsicherheit fehlt. Ich möchte ja musizieren. Wenn ich dann aber das Eine oder Andere verinnerlicht habe, dann erst kommt richtig Freude auf. Und das ist auch meine Motivation. Ich übe nicht weil mir das Üben so große Freude bereitet. Das Üben bleibt der Weg zum Ziel und das ist und bleibt das Musizieren.
Damit ich die Eintönigkeit bei mancher Übung herausnehmen kann, hacke ich auch mal improvisierend ins Klimperbett und vertreibe mir mal 15 Minuten lang mit diversen Akkorden und unsinnigen Melodien die Zeit. Doch auch das sehe ich als Übung und Training für die Finger, die Koordination und auch das Gehör.

Viel mehr Übernahme von Selbstverantwortung ist angezeigt, zumal bei erwachsenen Schülern!
Gebe ich Dir 100% recht. Allerdings muss man dann schon die gesunde Mischung finden... Selbstverantwortung versus Klavierlehrer. Ich besuche immerhin eine Lehrerin, die einschätzen können sollte, was mich voran bringt. Da möchte ich auch etwas Verantwortung abgeben dürfen.
 
Ich bin zwar kein blutiger Anfänger mehr ,aber ein sehr Spätanfänger .
Ich übe jetzt schon 1 Stück über 3 Monate und immer noch klappt es nicht . Aber ich mag es und werde so lange dran rumbasteln , bis mein Kl meint , jetzt gehts und nun können wir auch was Neues anfangen .
Für Profis ist das Stück pipi . Aber für mich eben nicht und manche Verzweifelung hält Einzug . Aber aufgeben ? Nie .
LG Monique
 

Schade. Mir bereitet gerade das üben Freude. Das ist doch auch das, was die meisten Amateure zu 99% machen (Konzerte spiele ich jedenfalls jetzt nicht...).
Das passt doch wenn Dir das Üben Freude bereitet. :super:
Ich für meinen Teil empfinde die größte Freude dann, wenn ich mich weniger auf das Spielen am Instrument als mehr auf die Musik konzentrieren kann. Wenn sich das Gefühl einstellt etwas geschafft zu haben. Wenn sich mein Sohn neben mich setzt und mir sagt, "Wow, das war toll.". So hat halt jeder seine eigenen Beweggründe und Motivationen.
 
@Adelinem, Schau doch mal in die Préludes op.28 von Chopin. Da könnte etwas Reizvolles für Dich dabei sein.
Sprich mit Deinem Lehrer darüber.
 

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