Originell, machte Spaß beim Zuhören!
Bislang habe ich es erst einmal erlebt, dass bei der Wiedergabe eines Werkes ein Kommentator vonnöten war! Das war vor über drei Jahrzehnten eine WDR-Radioübertragung von
Nam June Paiks Sinfonie für zwanzig Streichinstrumente. Weil bei einer Radioübertragung allerhand Verstörendes zu hören, aber nichts zu sehen ist, vernimmt der Hörer Kommentare des Geschehens aus dem Off. Ausgangssituation ist die, dass den zwanzig Spielern insgesamt nur ein einziger Bogen zur Verfügung steht, so dass der Kommentator wie bei einer Fußballreportage (wer ist im Ballbesitz?) erklärt, wer gerade den Bogen in die Hand genommen hat. In der Schlussphase des Stücks vernimmt man wuchtige Schläge, harte Tritte, splitterndes Holz und metallische Geräusche reißender Saiten, weil die Akteure die Instrumente zerstören sollen. Gut zu erfahren durch den Sprecher, dass nur zur Entsorgung bestimmte defekte Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe zum Einsatz kommen.
Von Nam June Paik gibt es auch Kammermusik, die keines Kommentars bedarf. Dieses Video mag dafür entschädigen, dass keines von der erwähnten Sinfonie für Streichorchester aufzutreiben war:
Auch wenn Beethovens Fünfte keine Klaviermusik ist, sollte man nicht die Tatsache aus dem Blickfeld verlieren, dass wir uns hier in einem Forum für Tastenspieler befinden. Deshalb noch dieser Link:
LG von Rheinkultur