Spätanfänger (ca. 2. Jahr) & ihre aktuellen Stücke

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wenn man Oktaven problemlos greifen kann. :cry2:
Oktaven oder allgemeiner (subjektiv ) große Griffe haben eine fatale Tendenz unangenehme Verkrampfungen zu bewirken oder zu verstärken.
Man kann 2 Wege probieren, um das zu reduzieren.
Man schlägt den (gerade noch erreichbaren) Griff an und während man ihn hält, versucht man sich zu entspannen. Es ist oft erstaunlich, wie deutlich man die Hand beim bloßen Halten entspannen kann. Auch die Position (Hand, Arm) wird sich meist verändern.
Beim Anschlagen hilft (Beispiel: Oktave c'-c'') es nicht die volle Spanne vorzubereiten, sondern etwas weniger (etwas zwischen der Sexte d'-h' und der angepeilten Oktave) beim Anschlag öffnet man die Hand und versucht sofort (wie oben beschrieben) die Spannung wieder raus zu nehmen.
 
Oktaven oder allgemeiner (subjektiv ) große Griffe haben eine fatale Tendenz unangenehme Verkrampfungen zu bewirken oder zu verstärken.
Den kompletten Beitrag von @Alter Tastendrücker abschreiben und übers Klavier hängen, sei jedem empfohlen, der mit der eigenen Spannweite hadert oder Probleme hat!
Insbesondere zu beachten:
Es ist oft erstaunlich, wie deutlich man die Hand beim bloßen Halten entspannen kann. Auch die Position (Hand, Arm) wird sich meist verändern.

Ich ergänze noch um einen Dehnungstipp:
Dem (noch zu weiten oder unbequemen) Intervall nicht durch auseinanderspreizen sich annähern, sondern erst den Daumen anschlagen, schlapp werden /entspannen und dann den Arm langsam nach außen (und dabei leicht vorwärts) bewegen und so den entspannten Daumen dehnen. Wer keine Oktave spannen/greifen kann wird staunen, dass sich die Hand meist problemlos dahin (und etwas weiter) dehnen lässt.
Die Spannweite hängt von der Dehnung zw. Daumen und Zeigefinger ab.
NIE die Finger gewaltsam nach außen spreizen!!!

Die Dehnübung einige Zeit immer wieder machen, die Griffweite wird sich mit der Zeit deutlich erhöhen.
 
.... ab Takt 14, ZZ 2,3,4 tue ich mich schon schwer, die Sequenz mit entspannter Hand hinzukriegen und zwar so, daß es auch einigermaßen klingt. Wäre denn eine Option, bei ZZ3 erst mal nur bis zum (oberen) e anzuschlagen oder wäre es besser, anstelle des as ein b zu spielen. Klingt zwar saublöd aber als Dehnungsübung?

Trauermarsch Kopie.jpg
 
Ich danke dir und auch @rolf für die Tipps.

Man schlägt den (gerade noch erreichbaren) Griff an und während man ihn hält, versucht man sich zu entspannen.

Das haben wir gestern auch im Unterricht gemacht.

Dann haben wir bei einer Übung zwischen den Oktave die Hand immer ganz klein gemacht ( Daumen berührt die Finger) und öffnet sich dann zur Oktave wieder.

Und bei einer weiteren Übung sollte ich erst die Quinte anschlagen und dann mit dem kleinen Finger von Taste zu Taste ( auch über die schwarzen) immer weiter zur Oktave wandern und dabei darauf achten, dass die Hand zwischen dem Tastenwechsel immer wieder ganz locker wird und dann das ganze wieder bis zur Quinte zurück.

Ich soll auserdem darauf achten, dass meine Hand nicht außen wegkippt.
Wenn ich die Hand locker auf den Tisch stelle und diese dann ein bisschen nach außen kippe merke ich auch, dass beim kleinen und Ringfinger am Ansatz zur Handfläche mehr Spannung entsteht.
 
Und bei einer weiteren Übung sollte ich erst die Quinte anschlagen und dann mit dem kleinen Finger von Taste zu Taste ( auch über die schwarzen) immer weiter zur Oktave wandern und dabei darauf achten, dass die Hand zwischen dem Tastenwechsel immer wieder ganz locker wird und dann das ganze wieder bis zur Quinte zurück.
Dabei muss der Arm nach außen bewegt werden (der Daumen bzw die Daumenmuskulatur wird gedehnt) ansonsten ist das kontraproduktiv. Also von der Quinte zur Sexte den Arm etwas nach außen schieben, von der Sexte zur Septime usw
 
@Ferdinand da sehe ich keine Sequenz.

Takt 14 ZZ4 könntest du das d im oberen System mit der linken Hand übernehmen, das macht es bequemer.

Im letzten Takt den G7 Akkord keinesfalls so spielen, dass der Daumen f und g gleichzeitig anschlägt, denn dann kannst du den Haltebogen g-g nicht realisieren; spiel den Akkord mit vier Fingern (1235 oder 1245)
 
Mein KL machte mir gestern aber Mut und meinte, dass sich meine Oktaven generell schon deutlich verbessert haben und das im Laufe der Zeit alles geschmeidiger werden wird.
Das ist ein schönes Stück, fehlt mir noch in meiner Filmmusiksammlung!
Oktaven habe ich mit LaLaLand ausgiebig geübt, und sie sind wirklich immer besser und einfacher zu greifen geworden. Allerdings hatte ich nicht so tolle Übe-Hinweise bekommen, wie hier beschrieben, dieses systematische Entspannen hätten mir meine Hände sehr gedankt! Muss ich auch mal ausprobieren! Ich bin gespannt, wie es dir weiter damit geht!
Und du greifst die Sexte dann noch dazu? Die Sexten (ohne Oktave) haben mich bei Forrest Gump fast zum Wahnsinn getrieben, das ist praktisch eine Etüde für Sexten und dann auch noch in verschiedenen Tonarten. Was hab ich da daneben gegriffen... Aber solche Intervalle lernt man an Filmmusik wirklich sehr schön, finde ich! Da hast du dir ein schönes Projekt ausgesucht!
 
Habe ich eigentlich "große Hände"?

Einfach als Frage in die Runde.

Meine Rechte hat ganz entspannt gespreizt (ohne Gegendruck) eine Spannweite von ca. 21cm. Die Linke kommt durch eine fehlende Sehne am Daumen nur auf ca. 20 (doofer Schnitz-Unfall mit 10).

Ich frage, weil ich mit Oktaven irgendwie nie Probleme hatte.
 

Meine Rechte hat ganz entspannt gespreizt (ohne Gegendruck) eine Spannweite von ca. 21cm.

Aus meiner Sicht hast du Riesenpranken.:lol:

Völlig entspannt komme ich beidseitig auf 17cm. Ab 18cm beginnt es unangenehm zu werden.

Aber jeder muss mit den Händen, die er/sie/es zur Verfügung hat klar kommen.
Es ist müßig sich über Spannweiten auszutauschen, weil es letztendlich für den anderen keinen wirklichen nutzen hat. Wichtig ist die Info eigentlich nur für den/die eigene(n) KL.

Es schaffen ja auch z.B. Kinder und kleine Asiatinnen, die mit Sicherheit auch kleine Hände haben ausgezeichnet Klavier zu spielen, die größe alleine kann also nicht entscheidend sein.

Mir war auch so, das @rolf mal geschrieben hat, das die Spannweite zwischen Daumen und Zeigefinger eigentlich entscheidender wäre?!

Damit kann ich z.B. entspannt eine Sexte greifen, und vor den Tasten ginge auch die Septime.


Meine kleinen Patschehändchen können heute schon viel, viel mehr greifen als vor 2 Jahren und da geht mit viel Geduld, der richtigen Technik und üben, üben, üben garantiert noch einiges mehr.
 
@Albatros2016:
Zunächst mal Danke für die ausführliche Antwort. Mir ist gerade klar geworden, warum mir einige Dinge am Klavier etwas leichter fallen, als Anderen.

Natürlich hast du Recht. Wichtig ist es nicht und jeder muss sowieso mit seinen eigenen Händen klar kommen (man kann sich ja schlecht fremde ausleihen).

Ich wollte mit der Frage lediglich meine eigenen Hände etwas besser einordnen können.
 
Im Gegensatz zu der Oktave mit Terz, da fehlt mir dann etwas Spannweite zwischen 25.
Das empfinde ich als relativ normal ... der "Ausleger" an der Hand ist ja doch eher der Daumen.

Bei mir sind 1-2 und 2-5 von der Spannweite ähnlich und wenn es im Stück nicht mit 2-5 verlangt ist (z.B. wegen einer tiefen Oktavierung des oberen Tons), greife ich Sexten auch gerne mit Daumen (anderer Finger ist dann relativ egal bzw. es kommt halt auf den weiteren Verlauf an).

Die Stelle mit den Sexten in Beethovens Liesl (letztes Notenbeispiel in Beitrag #22, erster Takt), spiele ich fast genau so, wie von @Cheval blanc angegeben ... der rechte Daumen "springt" während sich in der Oberstimme zwei Finger abwechseln.
Die "A's" an der Stelle spiele ich nebenbei komplett mit dem linken Daumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er meinte dann eine andere Möglichkeit wäre ein zügiges Arpeggio. Wir haben dann mal ausprobiert, ob ich das hinbekomme. Abwärts, wenn ich meinen kleinen Finger einhaken kann, klappte es einigermaßen. Aufwärts arpeggiert ist deutlich schwieriger. Das Üben solch schneller Arpeggien wird also in nächster Zeit ein Schwerpunkt werden, da solche Griffe ja in Zukunft immer wieder auftauchen werden.
Das finde ich eine gute Sache! Ich habe mir selbst einen Brocken vorgenommen, wie ich jetzt feststelle ca. 2 Stufen zu schwer, und der ist sowohl voll von grossen, weiten Griffen als auch von schnellen Arpeggien aufwärts. Im Gegensatz zu mir wärst Du dann richtig gut vorbereitet!
(Es ist Amy Beach, Scottish Legend, Op. 54 Nr. 1 - auf den YouTube Videos von zB Jeanine Barrett und Jill Morton sieht man sehr schön, wie sie die arpeggierten Akkorde ausführen.)
 
Im Gegensatz zu der Oktave mit Terz, da fehlt mir dann etwas Spannweite zwischen 25.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer @Albatros2016
Die Binnenspannen (wie weit kann man mit 23, 24, 25, 34, 35, 45, 235, 245 greifen) zu dehnen ist bei kleineren Händen ein heikles und langwieriges Unterfangen, und das umso mehr, wenn der Wachstumsprozess schon längst abgeschlossen ist (ungerecht: je früher man das angeht, umso dehnfähiger und geschmeidiger wird die Hand)

c-#d-#f-a-c und bequemer h-#d-#f-h und noch bequemer f-b-des-f sind Akkorde mit Oktavweite, die Binnenspannung 25 wird an Quint, kl. Sexte und gr. Sexte getestet: dabei ist das bequeme, dass der Zeigefinger zunächst "flacher, länger" auf Obertasten kommt.
Die 3 Akkorde könntest du anfassen und entspannt zu halten versuchen, wie @Alter Tastendrücker das erklärt hatte.

Was ich vergaß: die 3 Akkorde sind für die rechte Hand. Die linke kann gespiegelt e-g-b-des-e, f-b-des-f und h-dis-fis-h anfassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Binnenspannen (wie weit kann man mit 23, 24, 25, 34, 35, 45, 235, 245 greifen) zu dehnen ist bei kleineren Händen ein heikles und langwieriges Unterfangen, und das umso mehr, wenn der Wachstumsprozess schon längst abgeschlossen ist (ungerecht: je früher man das angeht, umso dehnfähiger und geschmeidiger wird die Hand)

Wie wahr, aber ich habe inzwischen gelernt geduldig zu sein und mich langsam heranzutasten. Mein KL mahnt mich auch immer zur Vorsicht und sagt ich soll lieber Töne weglassen, als irgendetwas zu erzwingen.

c-#d-#f-a-c und bequemer h-#d-#f-h und noch bequemer f-b-des-f sind Akkorde mit Oktavweite, die Binnenspannung 25 wird an Quint, kl. Sexte und gr. Sexte getestet: dabei ist das bequeme, dass der Zeigefinger zunächst "flacher, länger" auf Obertasten kommt.
Die 3 Akkorde könntest du anfassen und entspannt zu halten versuchen, wie @Alter Tastendrücker das erklärt hatte.
Vielen Dank @rolf, das werde ich auf jeden Fall versuchen. :-)
 

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