Ich möchte an dieser Stelle mal bestätigen, dass es in Deutschland tatsächlich signifikante Korrelationen zwischen dem sozioökonomischen Status und den schulischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern gibt. Dies wurde in den PISA Ergebnissen schmerzlich deutlich. Kinder mit "schlechterem Background" haben also größere Probleme ein höheres Bildungsniveau zu erreichen. Das ist allerdings ein Ergebnis, das für Deutschland gilt und in anderen Ländern ganz anders aussieht. Sagt also gar nichts über Genetik oder gar Intelligenz aus!
Anzweifeln kann man in dem Rahmen lediglich die Gesellschaft und das Schulsystem in Deutschland. Es wurde allerdings bereits reagiert und die neueren PISA Ergebnisse zeigen bessere Ergebnisse. Es hat einiges an Umdenken in der Lehreraus- und fortbildung gegeben, die Lehrpläne wurden verändert etc., aber das ist natürlich ein langwieriger Prozess.
In NRW wird in der Grundschule von der KlassenlehrerIn eine Empfehlung für eine weiterführende Schulform gegeben. Die Entscheidung liegt bei den Eltern. Ob sich die Lehrer an der weiterführenden Schule davon bei der Beurteilung beeinflussen lassen ist sicher verschieden. Ich glaube schon, dass es vorkommt, dass Kinder wegen ihrer Herkunft, ihres Namens, ihrer Geschwister, dem sozialen Status oder was euch sonst so einfallen mag von manchen Lehrern in eine Schublade gesteckt werden und vielleicht schlechtere "Chancen" haben, aber bitte verallgemeinert das nicht auf alle Lehrer. Viele von uns versuchen das Beste in jedem Kind zu sehen und zu fördern!
Davon ab sind die in den PISA-Studien erhobenen Leistungen für mich keineswegs das Non-Plus-Ultra. Wie intelligent, kreativ, musikalisch ein Kind ist wird weniger erhoben, als wie es die nackten Leistungsanforderungen auf einem Papier erfüllen kann.
Entschuldigt das Ausschweifen, aber meinen Senf wollte ich noch dazu geben. Zurück zum Thema!
Wie musikalisch meine Eltern sind? Schwer zu sagen, da ich noch nichtmal zu beurteilen vermag, wie musikalisch ich selber bin. Mein Vater spielt als Autodidakt seit seiner Jugend Gitarre und spielte lange Zeit in einer Band, in welcher er auch den Gesang übernahm. Notenkenntnisse sind ihm bis heute verborgen geblieben. Meine Mutter hat quasi noch nie ein Instrument angefasst. Mein Vater war es, der mich als Kind in einer Musikschule anmeldete und mir ein Digitalpiano kaufte. Meine Motivation konnte er aber nicht wecken und so habe ich das Klavierspielen schnell wieder aufgegeben. Denn ohne Übung (zu der ich schlicht keine Lust hatte) blieben auch die Erfolgserlebnisse aus. Ich habe mich selber immer für unwahrscheinlich unmusikalisch gehalten. Fasziniert hat mich das Klavierspielen dennoch wieder seit vielen Jahren. Jetzt habe ich mir ein Herz gefasst und mit höchster Motivation wieder angefangen und bin gespannt wohin mich das so treibt. Singen tue ich übrigens auch sehr gerne. Aber nur im Stillen Kämmerlein.