Steinsgate
- Dabei seit
- 24. Juli 2021
- Beiträge
- 211
- Reaktionen
- 134
Einen schönen Tag wünsche ich allen Mitlesenden...
Ich bin der klischeehafte Vierziger, der aufgrund zahlreicher Umstände nie in den Genuss einer Klavierausbildung kam und dies jetzt irgendwie versucht nachzuholen. Auch erlauben mir derzeit die Umstände nicht das Anschaffen eines Flügels, ja selbst eines Klaviers. Die Gründe dafür sind vielfältig und ich bin drauf und dran diese Gründe sukzessive und Schritt für Schritt zu negieren, sodass ein Flügel in naher bis mittlerer Zukunft in meinem Lebensplan fest eingeplant ist.
Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch muss ich mich mit einem Digitalpianio zufriedengeben. Es hat eine Holztastatur und eine Anschlagdynamik. Die Frage, ob man auf einem Digitalpiano spielen lernen kann stellt sich für mich nicht. Ich bin Realist. Auf einem Digitalpiano lerne ich mehr als auf gar keinem Piano. Weiterhin nehme ich bei einer ganz tollen Klavierlehrerin Unterricht, wobei mein positiver Eindruck daher rührt, dass sie durchaus sehr sensibel und einfühlsam auf einen Mann mit der einen oder anderen Ecke und Kante, eingehen kann. Ich bin totaler Anfänger und habe mit dem Unterricht vor genau einem Monat angefangen.
Als moderner erwachsener Mensch, dem außer Bibliotheken auch das Internet zur Verfügung steht, möchte ich natürlich soviel Wissen in mich aufsaugen, wie es nur geht. Zumindest was mein Gehirn in der Lage ist aufzunehmen. Daher möchte ich nun folgendes Problem schildern und bin auf jede euerer Meinung zutiefst gespannt.
Wenn man Pianistinnen und Pianisten, sowohl live als auch im Fernsehen und im Internet beobachtet, so meine ich zu erkennen, dass jeder seinen eigenen "Bewegung-Stil" und Ausdruck-Stil hat. Darin unterscheiden sich meiner Meinung nach die Pianistinnen und Pianisten erheblich. Selbst wenn man den Ton leise stellt, so empfinde ich deren Bewegungen alleine schon als eine Art Musik. Wenn ich jetzt nun nur das Klavierspielen betrachte, also das Klavier rein als Instrument und die Kreativität eines Künstlers mal ausblende, dann erscheint mir, dass ein guter Pianist nicht einfach nur ausdauernd und passioniert das Herumhacken auf der Tastatur gelernt hat. Vielmehr hat er oder sie gelernt sich zu Bewegen. Wie ein Tänzer. Choreographiert bis in die Fingerspitze. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass nicht das Finden einer Taste für einen Anfänger so schwer ist, sondern die notwendige Bewegung hin zur Taste zu erahnen, zu finden, zu lernen, usw...
Als Erwachsener fehlt mir das Flüssige, das Ungezwungene. Mir geht es nicht einmal so sehr um die Fingertechnik.
Ein Kind, das sich leicht an alles gewöhnen kann, auch viel aufnahmefähiger ist und sich spielerisch sehr schnell in etwas einfinden und verbessern kann, hat es da natürlich viel leichter. Sofern es nicht dazu gezwungen wird. Natürlich. Versteht sich von selbst...
Die Frage, die mich nun beschäftigt und mich mitunter manchmal kaum zur Ruhe kommen lässt ist, wie kann ich meine Bewegungen am Klavier verbessern? Natürlich ist das Üben über einen langen Zeitraum vermutlich die alles beantwortende Frage. Dennoch könnte es ja sein, dass der Eine oder Andere von euch hier spezielle Erkenntnisse oder Erfahrungen hat, die mich oder andere Mitlesende beim Üben weiterbringen könnte. Wenn man das Internet durchforstet, dann trifft man unweigerlich auf Schlagwörter wie Armrotation und Handgelenkskreis. Was auch immer man liest, es dreht sich vornehmlich immer um die Finger, mal das Handgelenk und selten auch mal um den Unterarm. Aber nirgends lese ich etwas über den Körper als Einheit. Wenn ich meiner Fantasie freien lauf lasse, dann sehen die Arme einer Pianistin oder eines Pianisten für mich aus wie Flügel, die aus dem Körper gewachsen über die Tastatur huschen und dabei der gesamte Körper in Bewegung ist. Vielleicht sehe ich das zu verbissen und suche nach etwas, dass es gar nicht gibt. Mich würden aber eure Meinungen sehr interessieren. Ich glaube nämlich, dass die allermeisten Fehler, die ich beim Üben und Spielen mache daher kommen, dass ich mich "hakelig", ja gar manchmal stochernd bewege, anstatt ungezwungen, unbeschwert und flüssig. Unabhängig davon, ob meine Finger den richtigen Ton treffen. Ich empfinde es schon als tiefgreifenden Fehler, wenn ich versuche eine Taste verkrampft und hakelig zu erreichen. Da ist meine Konzentration und Freude am Spielen sofort weg, weil ich mich über meine unbedarfte Bewegungen ärgere.
Natürlich sprach ich dieses Thema, wenn auch nicht derart ausführlich, bei meiner Klavierlehrerin an. Ihre Antwort versteht sich von selbst und so dumm bin ich nicht, als das ich die Antwort eigentlich nicht auch schon vorher wusste. Übung macht den Meister und ich solle ihr vertrauen. Sie wird mich auf den richtigen Weg bringen. Schritt für Schritt. Diesen Weg werde ich vorerst auf jeden Fall so gehen. Trotzdem habe ich mich dazu entschlossen euch auch zu fragen. Man kann ja nie wissen...
Ich wünsche euch eine tolle Zeit und hoffentlich begegnet man sich in diesem Forum noch das eine oder andere Mal. ;)
Ich bin der klischeehafte Vierziger, der aufgrund zahlreicher Umstände nie in den Genuss einer Klavierausbildung kam und dies jetzt irgendwie versucht nachzuholen. Auch erlauben mir derzeit die Umstände nicht das Anschaffen eines Flügels, ja selbst eines Klaviers. Die Gründe dafür sind vielfältig und ich bin drauf und dran diese Gründe sukzessive und Schritt für Schritt zu negieren, sodass ein Flügel in naher bis mittlerer Zukunft in meinem Lebensplan fest eingeplant ist.
Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch muss ich mich mit einem Digitalpianio zufriedengeben. Es hat eine Holztastatur und eine Anschlagdynamik. Die Frage, ob man auf einem Digitalpiano spielen lernen kann stellt sich für mich nicht. Ich bin Realist. Auf einem Digitalpiano lerne ich mehr als auf gar keinem Piano. Weiterhin nehme ich bei einer ganz tollen Klavierlehrerin Unterricht, wobei mein positiver Eindruck daher rührt, dass sie durchaus sehr sensibel und einfühlsam auf einen Mann mit der einen oder anderen Ecke und Kante, eingehen kann. Ich bin totaler Anfänger und habe mit dem Unterricht vor genau einem Monat angefangen.
Als moderner erwachsener Mensch, dem außer Bibliotheken auch das Internet zur Verfügung steht, möchte ich natürlich soviel Wissen in mich aufsaugen, wie es nur geht. Zumindest was mein Gehirn in der Lage ist aufzunehmen. Daher möchte ich nun folgendes Problem schildern und bin auf jede euerer Meinung zutiefst gespannt.
Wenn man Pianistinnen und Pianisten, sowohl live als auch im Fernsehen und im Internet beobachtet, so meine ich zu erkennen, dass jeder seinen eigenen "Bewegung-Stil" und Ausdruck-Stil hat. Darin unterscheiden sich meiner Meinung nach die Pianistinnen und Pianisten erheblich. Selbst wenn man den Ton leise stellt, so empfinde ich deren Bewegungen alleine schon als eine Art Musik. Wenn ich jetzt nun nur das Klavierspielen betrachte, also das Klavier rein als Instrument und die Kreativität eines Künstlers mal ausblende, dann erscheint mir, dass ein guter Pianist nicht einfach nur ausdauernd und passioniert das Herumhacken auf der Tastatur gelernt hat. Vielmehr hat er oder sie gelernt sich zu Bewegen. Wie ein Tänzer. Choreographiert bis in die Fingerspitze. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass nicht das Finden einer Taste für einen Anfänger so schwer ist, sondern die notwendige Bewegung hin zur Taste zu erahnen, zu finden, zu lernen, usw...
Als Erwachsener fehlt mir das Flüssige, das Ungezwungene. Mir geht es nicht einmal so sehr um die Fingertechnik.
Ein Kind, das sich leicht an alles gewöhnen kann, auch viel aufnahmefähiger ist und sich spielerisch sehr schnell in etwas einfinden und verbessern kann, hat es da natürlich viel leichter. Sofern es nicht dazu gezwungen wird. Natürlich. Versteht sich von selbst...
Die Frage, die mich nun beschäftigt und mich mitunter manchmal kaum zur Ruhe kommen lässt ist, wie kann ich meine Bewegungen am Klavier verbessern? Natürlich ist das Üben über einen langen Zeitraum vermutlich die alles beantwortende Frage. Dennoch könnte es ja sein, dass der Eine oder Andere von euch hier spezielle Erkenntnisse oder Erfahrungen hat, die mich oder andere Mitlesende beim Üben weiterbringen könnte. Wenn man das Internet durchforstet, dann trifft man unweigerlich auf Schlagwörter wie Armrotation und Handgelenkskreis. Was auch immer man liest, es dreht sich vornehmlich immer um die Finger, mal das Handgelenk und selten auch mal um den Unterarm. Aber nirgends lese ich etwas über den Körper als Einheit. Wenn ich meiner Fantasie freien lauf lasse, dann sehen die Arme einer Pianistin oder eines Pianisten für mich aus wie Flügel, die aus dem Körper gewachsen über die Tastatur huschen und dabei der gesamte Körper in Bewegung ist. Vielleicht sehe ich das zu verbissen und suche nach etwas, dass es gar nicht gibt. Mich würden aber eure Meinungen sehr interessieren. Ich glaube nämlich, dass die allermeisten Fehler, die ich beim Üben und Spielen mache daher kommen, dass ich mich "hakelig", ja gar manchmal stochernd bewege, anstatt ungezwungen, unbeschwert und flüssig. Unabhängig davon, ob meine Finger den richtigen Ton treffen. Ich empfinde es schon als tiefgreifenden Fehler, wenn ich versuche eine Taste verkrampft und hakelig zu erreichen. Da ist meine Konzentration und Freude am Spielen sofort weg, weil ich mich über meine unbedarfte Bewegungen ärgere.
Natürlich sprach ich dieses Thema, wenn auch nicht derart ausführlich, bei meiner Klavierlehrerin an. Ihre Antwort versteht sich von selbst und so dumm bin ich nicht, als das ich die Antwort eigentlich nicht auch schon vorher wusste. Übung macht den Meister und ich solle ihr vertrauen. Sie wird mich auf den richtigen Weg bringen. Schritt für Schritt. Diesen Weg werde ich vorerst auf jeden Fall so gehen. Trotzdem habe ich mich dazu entschlossen euch auch zu fragen. Man kann ja nie wissen...
Ich wünsche euch eine tolle Zeit und hoffentlich begegnet man sich in diesem Forum noch das eine oder andere Mal. ;)