Schellack-Set (Flügel erneuern/ausbessern)

  • Ersteller des Themas woody83
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Dann werd ich das übers lange Wochenende mal ausprobieren. Danke
 
Hallo, wollte mich mal wieder melden. ( Nach langer Sommerpause :-) )
Seit einigen Wochen versuche ich mich wieder mit der Schellackpolitur an meinem schwarzen Flügel. Habe aber noch immer das Problem mit den Kanten, welche durchscheinen (bei starkem Licht). Ich habe schon 4 verschiedene schwarze Beizen probiert, aber das Holz will diese irgendwie nicht richtig aufnehmen. Bei den Beinen (Fichte) klappt das Beizen allerdings schon. Nun habe ich auch schon viele verschiedene Petersburger Lacke, Klavierschwarz- lacke, Streichschellacke usw... von div. Shops ausprobiert. (hat mich mittlerweile ein kleines Vermögen gekostet). Mit diesen versuche ich die Kanten schwarz zu bekommen (vor der richtigen Schellackpolitur)
Allerdings scheinen die Holzkanten immer noch durch. Was könnte ich noch machen? Bitte um Tipps.
 
Schon mit Edding probiert?
Btw: Bei meinem alten schwarzen Bechstein-Flügel scheint das Holz bei jeder Kante durch.
 
Hallo, obwohl ich dank meinem Klavier und dem Schellack so ziemlich die Freude am Leben verloren habe schreibe ich trotzdem wieder mal. Ich habe mittlerweile einen ziemlichen Hass auf diesen Scheiß, da es mir mittlereweile ein kleines Vermögen gekostet hat (für alle möglichen verschiendenen Schellack Wundermittel aus dem Internet, geschätzt 400 Blatt 1200er Schleifpapier (a 1€) ein Profi Airbrush Set mit Kompressor, unzählige Liter Polier Alkohol, usw.. Der Boden im Polierraum ist mitterweile auch kaputt. Außerdem verbringe ich täglich mindestens eine Stunde im Keller beim Klavier.
Da ich mir aber eine Politur bei einem Profi um tausende Euro nicht leisten kann und leider ein Mensch bin der nicht aufhören kann wird es wohl noch lange so weiter gehen. ...bis ich am Schellack ersticke.
Und ich habe bis jetzt nur den Korpus gemacht, was anderes noch gar nicht!!!

Nun aber sachlich, sorry:

Das Klavier ist schwarz ich nehme schwarzen fertigen Schellack und schwarzen Petersburger Lack.
Die hellen Flecken (vorige Postings) habe ich mit schwarzen Petersburger Lack und einer Airbrush Pistole weggebracht - danach habe ich mit feinem Schleifpapier geschliffen. Diesen Vorgang habe ich ca. 30x wiederholt (immer 24h dazwischen). Mittlerweile habe ich mit dem Normalen Poliern begonnen, und das Klavier ist auf den ersten Blick ziemlich schwarz. (Ich rede nur vom Korpus selber, alle anderen Teile wie Deckel, Beine, Klappe habe ich noch nicht mal begonnen!)
Das Problem ist, dass der Glanz komplett fehlt, der Korpus wird zwar schwarz, wenn ich poliere, teilweise mit Schlieren drinnen, aber es ist nicht möglich Glanz zu erzeugen. Ich habe alle möglichen Mischungsverhältnisse mit Schellack u . Alkohol probiert. Mit Öl, Ohne Öl usw..
Aber wenn ich beginne zu Polieren ist anfangs die "Wolke" vom Alkohol da, wie es sein soll, wenn ich aber ein 2. oder 3. mal über die Fläche fahren will, werd es irgendwie schmierig. Ich könnte quasi nur 1x drüberfahren und müsste dann immer einige Minuten Pause machen, das ist doch nicht normal oder?
Kann es sein weil es Senkrechte Flächen sind?
Ich habe natürlich auch probiert nur ganz ganz wenig Schellack und Alk. in den Ballen zu geben, aber es klappt nicht, sobald ich 1x drübergefahren bin geht es kein 2. mal.
Natürlich habe ich die Fläche auch schon wieder mal dazwischen angeschliffen und neu begonnen, aber immer dasselbe.


Bitte um Hilfe!
 
wenn ich aber ein 2. oder 3. mal über die Fläche fahren will, werd es irgendwie schmierig.
Klingt für mich so, als würdest Du die untere Schicht anlösen. Gründe dafür gäbe es viele.

Ganz ehrlich: Bevor ich unendlich viele Fehlversuche mache, mit Airbrush rumhantiere oder für 400 € Schleifpapier kaufe.... keine Ahnung aber irgend was muss ja grundlegend falsch laufen...nimm Dir ein WE und lass es Dir von einem Fachmann zeigen. Evtl. hat @GSTLP ja Zeit; der poliert gerne und Du bekommst hoffentlich wieder Freude am Leben. :-)
 
Danke für die Antwort.
Ja das kann sein, wenn ich testweise nicht mit schwarzem Schellack, sondern mit hellem z.B. Astrein arbeite, dann wird hier der Lappen trotzdem schwarz. Keine Ahnung warum? Nur wenn ich 1x drüberfahre ist nix.
Ja ich nehme gerne Hilfe z.B. an einem Wochenende wie du geschrieben hast. Und würd natürlich auch gerne dafür bezahlen!
Nur Leider ist der Kontakt den du gesendet hast ca.900km entfernt.
Ich bin leider aus Östereich.
 
Ok, 900 km sind dann doch ne recht große Strecke. Aber schau Dich mal in Deinem Umfeld um. Falls Wien in der Nähe ist, da gibt´s ja auch einige hilfreiche Klavierbauer. Ansonsten können Dir auch Restauratoren oder Tischler der alten Schule helfen.
 
In Wien habe ich schon einige Angerufen, aber diese "gehobenen" Manufakturen" kommen natürlich nicht zu mir vorbei und als ich dann Preise von 1000€ /m² war es sowieso uninterressant. Ich hätte den Flügel hinbringen müssen, hie hätten ihn begutachtet und dann ein Angebot bekommen, welches ich mir ohnehin nicht leisten hätte können. (Häuslbauer)
Eventuell kennt hier im Forum jemanden der bei mir (Niederösterreich) (oder auch Wien) in der Nähe wäre. Ich würde natürlich bezahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte eher auf einen "Hausbesuch" gehofft, der Transport ist eher schwierig für mich.

Was könnte es noch für Gründe geben, dass ich den Untergrund anlöse?
 
Oje ich bin wohl auch etwas weit weg um zu helfen.
hier ein paar vielleicht hilfreiche Tipps:
-Wenn du Nass schleifen tust, brauchst du nicht so viel Papier (es gib dafür extra Schleifpapier)
-Mischverhältnis ca 65 Gramm Schellack (entwachst!) pro Liter.
-Verwende Reinalkohol hoher Qualität, bei ebay günstig (keinen Billigbrennsprit)
-Feinen Leinenstoff, Ballen gut auf Beschädigungen Verhärtungen... kontrollieren
-Öl würde ich erstmal keines nehmen. Beim schwarzen Schellack hat Nigrosin selber eine ölartige Wirkung.
-Wie gesagt kannst du am Anfang ruhig mal zehn zwanzig dicke Schichten machen innerhalb von ein paar Stunden.
-Wenn es klebt solltest du NICHT mehr Alkohol nehmen, sonst reisst die Schicht nur. Anfänger nehmen meist zu viel Alkohol.Versuch eher mal mehr Schellack in den Ballen zu geben, es darf sogar etwas nass sein. Zwischendurch immer mal ein paar MInuten warten. Wenn die Schicht reisst sofort aufhören und mind 5 Minuten warten. Das Ziel ist, dass der Ballen zieht, d.h. er gibt Widerstand, aber klebt nicht und krazt nicht. ich arbeite nicht in Kreisbewegungen sondern immer von links nach rechts in Wellenlinien.
 

Danke für die Tips! Ich werd mal weniger Alkohol probieren.
Falls irgendjemand in Bei mir in der Nähe (Niederösterreich oder Wien) wäre, dann bitte melden.
 
der Transport ist eher schwierig für mich.
Wir missverstehen uns völlig. :-)
Idee: Du bietest Deine Hilfe an, arbeitest umsonst, bringst Geld mit...whatever und verbringst 1-2 Tage in einer Werkstatt und lässt Dir dort im Gegenzug das Politieren zeigen.
Es gibt auch Schellack-Kurse, hier in Berlin z.B. für 540 € von der HWK, beinhaltet aber auch 40! Unterrichtsstunden. Andere bieten Grundlagenkurse für ein oder zwei Tage für 80-160 € an.
Evtl. gibt es ja auch so was in Deiner Nähe.
 
OK, werd mal recherchieren....
 
Hmm also bei mir in der Nähe sieht es leider sehr schlecht aus, komme vom Land.
 

Es ist mitNichten ein Alkoholproblem. Im Gegentum - um so mehr Allohol verwendet wird, desto stabiler wird schlußendlich die Politur. Woran es Dir offensichtlich mangelt, ist die notwendige Geduld welche bei Schellackpolituren zwingend von Nöten ist. Schleife alles wieder runter und beginne von vorn - vor allem eines; laß den Schichten genug Zeit zum trocknen.

LG
Henry
 
Woran es Dir offensichtlich mangelt, ist die notwendige Geduld welche bei Schellackpolituren zwingend von Nöten ist.
Also ich glaube das kann man ihm nicht vorwerfen. :-)
Und so wie ich es lese, lässt er auch 24 Std. Zeit zwischen den Sessions.

Das bei senkrechten Flächen der Ballen schnell haftet (1-3x über die Fläche), habe auch ich erlebt. Ich konnte das jedoch mit Polieröl verhindern. Damit war es dann kein Problem mehr, den Ballen auszustreichen.
Aber das hat er ja auch schon probiert.

Ich tippe auf was Grundsätzliches, wenn es so gar nicht klappen will. Falsche Zutaten? (ich habe nach Versuchen mit Fertigmischung den Schellack selbst angemischt), zu nass, zu trocken, zu dick, zu dünn, zu viel Druck, zu wenig Druck, falscher Ballen, zu grober Leinen...?

@woody83 , Du schleifst den Schellack aber nicht nach jeder Sitzung neu an?

Und nimm Dir doch mal einfach ein Stück Holzplatte zum Üben (ich habe das mit der Rückwand gemacht) mit den klassischen Schritten:
Schleifen, evl. schwarz wasserbeizen und danach noch mal ganz sachte aufrechte Fasern ohne Druck wegschleifen, Poren schließen (ca. 3x), dann mit Politieren beginnen.

9. Polieren von schwarzen Flächen
Die Herstellung einer hochglanzpolierten schwarzen Fläche ist die schwierigste Arbeit beim Polieren. Solange Sie die Schellackpolitur wie oben beschrieben nicht beherrschen, sollten Sie vom Schwarzpolieren die Finger lassen.

Im Prinzip sind die Arbeitsgänge die gleichen wie bei der bereits beschriebenen klassischen Schellackpolitur. Zusätzlich sind noch einige Besonderheiten zu beachten:

  1. Die Flächen müssen vorher schwarz gebeizt werden, am besten mit Wasserbeize.
  2. Der Schellack muß zum Grundieren schwarz eingefärbt werden. Am besten eignet sich dazu "Nigrosin", im spezialisierten Pigmenthandel erhältlich. Zur Not geht auch schwarze Spiritusbeize.
  3. Während des Grundiervorgangs sollte die Fläche noch mehrmals nachgefärbt werden, indem in Spiritus aufgelöstes Nigrosin aufgebracht wird.
Wichtig: Ab dem Deckpolieren wird mit ungefärbtem Schellack bzw. Spiritus gearbeitet, weil die schwarze Fläche sonst schmiert und färbt.

Also liegt die Ursache evtl. ganz einfach darin, dass Du schwarzen Schellack verwendest. :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sag nochmal was ich meine: Wenn der Ballen zu kleben beginnt und man dann Alkohol zugibt wird es nur noch schilmmer.
Zweitens: Schwarzer Schellack und durchsichtiger erfordern völlig verschiedene Vorgehensweisen. Man kann nicht vom durchsichtigen auf den schwarzen schliessen.
Drittens: Schleifen ist theoretisch nicht nötig, aber wenn man zwanzig Schichten gemacht hat, dann gibt es halt immer irgendwo einen kleinen Fehler zum wegschleifen und zweitens kann man mit Schleifen Kratzer etc. im Untergrund zum Verschwinden bringen.
 
Danke für Eure Rückmeldungen, bin momentan unterwegs, möchte aber ehest möglich ein Video reinstellen wie sich die Oberfläche verhält.
@Einflügler ich denke du könntest recht haben, wen ich weniger Akohol nehme ist es etwas besser.
@Henry, ich werde es nicht mehr runterschleifen, ich habe jetzt Monate dazu gebraucht, damit es mit einer Starken Lampe nicht mehr durchschimmert, da sich das Holz nicht dunkel beizen lässt (Ich habe 4 verschiedene schwarze Beizen ausprobiert!!) habe ich die schwarze Färbung mit dicken Schellack bzw. Petersburger -Lackschichten (wie Einflügler schreibt) hinbekommen.
Das Holz des Korpus nimmt keine Beize auf, auch nicht mit Tricks wie Salmiakgeist. die dnderen Holzteile (z.B. Tasten -Deckel > andere Holzart) nehmen die Beize besser auf.
 

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