Sch... zu Gold? Projekt C.Bechstein - Klavier

Zitat von Peter:
Ich rief Balas aus Wien an, da er bisher der Einzige war, der dieses Modell kannte und den ich auch kenne. Auf die Anfrage mit dem Stegdruck kam wie aus der Pistole geschossen:
"So lassen, da machste nix dran!"
Begründung:
Das ist typisch für Bechstein und völlig normal. Die verlieren schnell den Stegdruck, vermutlich, weil der Reso nicht sehr stabil ausgelegt ist und nach hinten nachgibt. Erhöht man jetzt den Stegdruck erneut, gibt der Reso noch weiter nach und wölbt sich immer weiter nach hinten.
Jetzt weiß ich nicht wie ich weiter vorgehen soll.
So wie oben beschrieben. Peng. Aus!
 
Jetzt weiß ich nicht wie ich weiter vorgehen soll.
Erster Gedanke: Längere Abstandhülse anfertigen, um Platz für die Wölbung des Resos zu schaffen.

Die Konstruktion würdes Du damit sicherlich verändern, ob die alten Konstruktionsmaße allerdings noch so genau sind, würd ich auch mal eher bezweifeln. Nur, wenn Du im ausgekeilten Zustand eine Resowölbung von 1cm (10mm) hast, ist das mehr als ausreichend, brauchst also ned groß in die Konstruktion eingreifen.

LG
Henry
 
Wenn du eine längere Abstandshülse nimmst, dann würdest du damit ja die Gussplatte nach vorne drücken. Du bringst sie also auf Spannung und riskierst, dass sie bricht!

Wenn du die Wölbung des Resos erhöhen würdest, würde der zwar an die Gussplatte anschlagen. Aber unter Saitenspannung wird der ja auch wieder nach unten gedrückt, so dass da netto wahrscheinlich doch wieder genug Platz wäre.

Am besten ist es wahrscheinlich wirklich, das so zu lassen.
 
Wenn du die Wölbung des Resos erhöhen würdest, würde der zwar an die Gussplatte anschlagen. Aber unter Saitenspannung wird der ja auch wieder nach unten gedrückt, so dass da netto wahrscheinlich doch wieder genug Platz wäre.

eben!
Am besten ist es wahrscheinlich wirklich, das so zu lassen.

Irgendwie scheint ihr Peter nichts zuzutrauen, warum sollte er da keinen Stegdruck reinkriegen? Des tät ja selbst ich schaffen :rauchen:

LG
Henry
 
Ach ja @Peter , wenn Du auskeilst, tue den Resonanzboden, bzw. den Rippen den Gefallen, und leg ein Stück Pappe dazwischen, der Reso bzw. die Rippen zerschrammen ansonsten arg.

LG
Henry
 
Erst mal vielen Dank an alle.
Wenn du die Wölbung des Resos erhöhen würdest, würde der zwar an die Gussplatte anschlagen.
Da ist ja das Problem: Der schlägt ja jetzt schon an. Für eine Wölbung müsste ich auch den Gussrahmen lösen und auskeilen...whatever.
Wenn du eine längere Abstandshülse nimmst, dann würdest du damit ja die Gussplatte nach vorne drücken. Du bringst sie also auf Spannung und riskierst, dass sie bricht!
Es ist gut möglich, dass nur das Lösen der Schraube schon reicht. Er war ja weiter vorne und durch das Festziehen der Schraube habe ich ihn wieder nach hinten gedrückt (bzw. gezogen).

eine Resowölbung von 1cm (10mm) hast, ist das mehr als ausreichend, brauchst also ned groß in die Konstruktion eingreifen.
Naja, ein cm bei einem Gussrahmen finde ich schon einen anständigen Eingriff.

Ich warte noch mal die Antwort von Marc Widuch ab. Den habe ich heute angerufen und das Problem geschildert. Er wird sich die Bilder usw. anschauen und mal sehen ob er mehr über die alten Kisten weiß.
Seine Aussage am Telefon war aber recht klar: "Wenig bis fast gar kein Stegdruck ist normal bei den alten Dingern, aber negativ das geht gar nicht".

Ich lass mir lieber Zeit mit der Entscheidung (auch wenn ich "peng aus" klar favorisiere). Wenn die Saiten erst mal drauf sind...
 
Sorry für OT, aber vom Thema passt es gerade:
(@Peter, wenn es Dich stört, mach einen neuen Thread daraus)
Ich hab vor einer Weile ein altes französisches Bachmann-Klavier bekommen.
Der Resonanzboden hat eine negative Wölbung, verursacht durch den Metallschuh für die Bass-Saiten, der auf die Raste drückt und dadurch den Reso staucht.
Vielleicht passt ja zwischen Bass- und Diskantsteg noch eine Spreize 40x6mm.
Plattenstützschrauben hätte ich auch noch dafür.
Problem ist, den Resonanzboden wieder hochzubekommen. Die Rasten auf der Rückseite (Kirchendachstuhl) stehen so dicht, daß da fast kein Rankommen ist.
Hat jemand eine Idee?
Toni
 
Seine Aussage am Telefon war aber recht klar: "Wenig bis fast gar kein Stegdruck ist normal bei den alten Dingern, aber negativ das geht gar nicht".
.

Richtig! Wenn die Saiten erst einmal drauf sind, wirst Du kaum noch Stegdeuck feststellen. Ging mir auch immer so mit den alten Perlen; ordentlich Druck gemacht, und kaum waren die bezogen, schien kaum noch Druck da zu sein. Das liegt an den dünneren Resonanzböden, die drücken sich bei Spannung einfach weg - in sofern ist es wurscht ob Du hier 1 mm oder 4 mm Druck machst.

LG
Henry
 
Problem ist, den Resonanzboden wieder hochzubekommen. Die Rasten auf der Rückseite (Kirchendachstuhl) stehen so dicht, daß da fast kein Rankommen ist.
Hat jemand eine Idee?

Ich kenn des Problem mit den dichtstehenden Rasten, da Keile reinzubekommen ist mehr als nur arg fummelig. Mittels gebogener Brechstange kann man allerdings den Reso nach vorn drücken und mit einer langen Zange die Keile positionieren.

LG
Henry
 

u solltest auch möglichst nicht in die Gußplatte eingreifen - das Teil ist sensibel
Ja wie soll ich dann denn Stegdruck bekommen, wenn der Steg bereits jetzt schon an der Gussplatte anliegt, welche mit den Rasten fest verschraubt ist, die ebenfalls der gleiche Gussrahmen sind? Erkennst Du das Dilemma? Ich kann den Reso nur wölben (oder meinetwegen den Steg aufdoppeln) wenn ich auch den Gussrahmen "wölbe", sonst ist da kein Platz.
 
@agraffentoni , stört mich nicht. Interessiert mich! Kannst Du ein Bild einstellen von den Rasten? Hätte eine Idee, weiß aber nicht ob die geht. Da müsste ich erst ein Bild sehen.
 
Ja wie soll ich dann denn Stegdruck bekommen, wenn der Steg bereits jetzt schon an der Gussplatte anliegt, welche mit den Rasten fest verschraubt ist, die ebenfalls der gleiche Gussrahmen sind? Erkennst Du das Dilemma?

Sagtest Du nicht Du hättest die Schraube angezogen? Ich mutmaße mal, damit hast Du auch die Gußplatte zum Steg gezogen :konfus:

LG
Henry
 
Ja, aber irgendwann war die Schraube ja mal fest. Bechstein wird die ja nicht lose gelassen haben (sieht man auch an der Mutter; das Innengewinde war sauber und kein Dreck drin). Und damit ist ja eigentlich der Abstand vorgegeben. Die Hülse sieht mir original aus.
 
Ja wie soll ich dann denn Stegdruck bekommen, wenn der Steg bereits jetzt schon an der Gussplatte anliegt, welche mit den Rasten fest verschraubt ist, die ebenfalls der gleiche Gussrahmen sind? Erkennst Du das Dilemma? Ich kann den Reso nur wölben (oder meinetwegen den Steg aufdoppeln) wenn ich auch den Gussrahmen "wölbe", sonst ist da kein Platz.

Auf keinen Fall die Gussplatte wölben. Das klassische Vorgehen läuft eigentlich so: du entfernst die Gussplatte. Du trocknest den Boden künstlich herunter. Du keilst den Boden von unten und spänst die Risse ( durch die Trocknung entstehen evtl. neue). Sowohl durch das Aufkeilen und Spänen als auch durch die anschließende Feuchtigkeitsaufnahme nach der künstlichen Trocknung erhält der Boden wieder etwas mehr Wölbung.

Dann legst du die Gussplatte wieder auf. Ziel ist es, die Platte so tief zu legen, dass Stegdruck vorhanden ist. Das machst du, indem du an den Auflagestellen der Platte Material (also Holz) weg nimmst, bis die Platte tief genug ist, also bis der gewünschte Stegdruck erreicht ist. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Platte überall gleichmäßig aufliegt und nicht wackelt! Die Plattenstützschraube wird dann einfach nur noch so weit angezogen, dass sie fest ist, nicht aber die Platte an die Raste heran zieht. Ihre Aufgabe ist es lediglich, die Platte zu stützen und durch die Verbindung der Platte mit der Raste ein stabiles System mit viel Masse zu bilden.
 
@Tastenscherge sehr schön beschrieben!
Leider trift das bei mir halt in keinster Weise zu.
Die Gussplatte geht nicht zu entfernen. Sie ist zusammen mit Boden, rechter Seitenwand und Raste ein einziges Gussteil. Da drin steckt der Reso. An der rechten Seite und von unten mit Schrauben geklemmt (er liegt nicht auf sondern klemmt in dem "Käfig" din).

Oh, Henry war schneller.
 
Leider trift das bei mir halt in keinster Weise zu.
Die Gussplatte geht nicht zu entfernen. Sie ist zusammen mit Boden, rechter Seitenwand und Raste ein einziges Gussteil. Da drin steckt der Reso. An der rechten Seite und von unten mit Schrauben geklemmt (er liegt nicht auf sondern klemmt in dem "Käfig" din).

Hatte ich ganz vergessen. Ich hab mir diesen ganzen Thread nochmal durchgelesen und dabei auch die Fotos der Konstruktion gesehen. Stimmt: sehr außergewöhnlich.

Zu allererst würde ich die Plattenstützschraube wieder lösen, die du mal angezogen hattest. Und dann beobachten, ob wieder mehr Platz zwischen Platte und Reso ist. Hattest du die eigentlich festgezogen, als noch die Saiten drauf waren?

Und was mich auch noch interessiert: zum negativen Stegdruck hast du Bilder gepostet, und zwar vom Bass. Und hast geschrieben, dass der Druck teilweise negativ sei. Wie ist es denn an der besagten Stelle, wo so wenig Platz zur Platte ist? Oder ist der ausschließlich im Bass negativ?

Letztlich ist übrigens an der besagten Stelle nicht zu wenig Platz, denn da ist ja noch ein halber mm. Der Boden kommt ja erst an die Platte, wenn du ihn von hinten drückst. Falls dort der Stegdruck nicht negativ ist, dann ist das wie gesagt in bezogenem Zustand eh kein Problem.
 

Zurück
Top Bottom