Rachmaninoff

Ah, jetzt hab ich den Anfang der Diskussion verpasst ;-)
Ich für meinen Teil mag Rachmaninov als Komponist sehr gern, als Pianist finde ich ihn manchmal etwas trocken (vielleicht ist das ja russisch...) und ich mags eigentlich lieber feucht. Aber das ist sicher Gemschmackssache *lach*
Wegen Bach: Ich kenne etliche, die bach einfach lieber spielen als hören. (Ist bei mir auch so, wenn ich die Interpretation nicht mag *ggg*) ...ich schiebe das darauf, dass er doch teilweise etwas komplex schreibt und man bei Arbeiten and seinen Werken erst entdevkt, wo die Juwelen stecken ;-) Kennt ihr das nicht auch, dass man, je öfter man ein Stück (gal von wem) hört, es immer lieber mag? Wel man sich mehr darauf einlassen kann, und mehr heraushört. Bei Bach ist es extrem so.
Ich liebe Bach, wirklich...aber ich kann es nicht leiden, wenn er steif gespielt wird. Bach hat was von Jazz ;-) das kann einen total mitreißen. Empfehle allen bach-nicht-Mögern, mal bei den Brandenburgischen oder dem Violindoppelkonzert im Continuo mitzuspielen. Oder beim WO mitzusingen. Das ist echt wahnsinn! Meine Schwester hat das mal mit einem guten, aber dennoch Laien-Chor aufgeführt, am Anfang waren die total zögerlich, aber nach ein paar Wochen so begeistert...
lg
 
Wie schwer schätzt ihr eigentlich das Moment Musical Nr. 4 (op. 16) glaube ich ein?
Ich spiele (spielte, bzw. spiele wieder) das op. 3/2. Ich hatte mir einige Interpretationen angehört, die mir alle nicht so richtig gefallen. Nach dem Agitato Teil folgt ja ein Prestissimo Teil. ist es auch möglich diesen im Decresendo zu spielen, weil sonst hat man 1,5 Minuten fast durchgängiges Forte (bis fortissimo), was am Ende vielleicht ein bisschen sehr angespannt wirkt. Wo kann ich differenzieren in dem gewaltigen Endteil? Gibt es da noch Möglichkeiten?
 
@pp: Das op.16 no.4 ist auf keinen Fall so schwer wie es sich anhört (und das Notenbild sieht auch richtig hart aus). Die linke Hand hat ständig die gleichen Figuren.
Das Schwierigste sind die Stellen im Mittelteil (ab der 3. Seite bei mir) und da der Rhythmus.

Auf jeden Fall ein geniales Stück (ich liebe es, seit es einer in dem Meisterkurs gespielt hat)!

Zu dem anderen kann ich nur sagen, dass ich es früher so gespielt habe, wie es mir gefiel.
Meine Klavierlehrerin sagte auch, dass man da ganz viel individuell gestalten dürfte!?
Naja, ich habe jedenfalls darauf geachtet, dass der Putz an den Wänden blieb :cool:

Würde mich aber interessieren, was da die andere zu sagen.

lg
 
Du hast wohl auch schon alles gespielt oder?? :D Danke für die Tipps.
(Leider ist mein Leben zu kurz um alle zu spielen :(, was mir so vorschwebt)
 
Alle anderen Werke sind, wie gesagt, der Wahnsinn.

In diesem kurzen Satz steckt womöglich mehr wahrheit drin, als dir bewusst war, als du ihn schriebst. Mir kommt es auch so vor, als würden seine Kompositionen mir manchmal direkt die Seele verdrehen, also richtig in die Mangel nehmen, aber in einem tollen, ekstatisch, euphorischen Sinne, sodass ich dem Zustand einer geistesverwirrten Entzückung nahekomme. Ich habe auch versucht, die Ursachen dieser Affekte aufzuspüren und glaube, dass es an Rachmaninoffs eigener Art liegt, chromatische Fortschreitungen oft nicht nur zu rücken sondern ineinander zu verketten, sodass man quasi durch eine ganze Empfindungsstrecke hindurchgeschleift wird. Schwer mit Worten auszudrücken, weil es tatsächlich noch anders erlebt wird. Den Unterschied zu Liszt erkenne ich darin, dass ich mich dort auch in unerhörtem Gefühlsüberschwang wiederfinde aber die harmonischen Gründe dafür leichter heraushöre. Bei Rachmaninoff sind die Wirkungen bei mir jedenfalls stärker und die Bezüge zu den oft wechselnden tonalen Zentren - noch gereizter und entfernter, aber nie zerrissen und so wird eine sehr grosse spannung lange aufrecht erhalten.

Klavigen, großes Kompliment für diese Formulierungen! Es ist wirklich bemerkenswert, wie gut du das alles verstanden hast. Obwohl du nicht Russisch bist, finde ich du hast es exakt getroffen. Ich würde behaupten, jeder, der das Russiche verstehen möchte, sollte sich mit den Werken von dem Master Rachmaninoff befassen. Ein paar Stücke die mir persönlich die Seele verdrehen für die, die sich damit noch nicht vertraut gemacht haben:

http://www.youtube.com/watch?v=VXU7I_Yyi2Y&fmt=18

http://de.youtube.com/watch?v=ePfJV-78bQU&fmt=18

http://de.youtube.com/watch?v=tVuP1BjbhAg&fmt=18


Von den Konzerten ganz zu schweigen - aber die kennt eh fast jeder.
 
Ich beabsichtige nächstes Jahr Rachmaninoffs Villa am Vierwaldstättersee aufzusuchen. War jemand schon mal da? :p

Die genaue Adresse hab ich im Netz bisher nicht ausfindig machen können, aber ich glaub ich weiss, wo's ungefähr liegt... (wird bestimmt lustig)

Vielleicht erhasche ich ja einen Blick auf seinen Steinway-Flügel. ;)
Pletnev durfte ja mal drauf spielen. Beneidenswert....
 
Hallo,

Rachmaninow zählt auch zu meinen Lieblingskomponisten, besonders mag ich das erste ( fis-moll) Klavierkonzert. Könnte auch mal so oft gespielt werden wie das allseits bekannte 3. KK. Dieses erste KK ist so voller Ideen, es quillt fast über vor Thematischen Ideen, wenn es auch in seinem Aufbau - und das meine ich überhaupt nicht abwertend - doch recht konventionell ist, finde ich. Aber das ist ja kein Manko. Der 2. Satz ist doch sehr ergreifend. ( Und für alle Kritiker dieses Konzertes: Auch Liszt hat schon Triangeln im Finalsatz verwendet...;) ; Es-Dur Konzert: Finale )

Orchestrale Grüsse mit pling
schpng
 

/achtung!!!/ die meinung eines nicht-profis/achtung!!!/

eigentlich ist rachmaninnoff mein lieblingskomponist...
seine stücke sind entweder mit einem unglaublich fazinierendem ideenreichtum und klang ausgestattet, oder haben die unverwechselbare russische essenz...
meist beides. ( ähnlich wie bei scriabin, nur mehrfach besser)

@bach: er hat viel gemacht, von dem mir relativ wenig gefällt... ( bei rach gefällt mir fast alles ab dem ersten takt)
ich spiel auch kein bachstück, ich bin nunmal ein hobbypianist, der spielt, was er spielen will... dazu gehört bach nicht, deswegen heißt es noch lange nicht, dass ich dumm bin oder keine ahnung von musik habe, oder?
 
Wie schätzt ihr die Schwierigkeit von Op. 3/2 ein? Habe die Noten leider noch nie gesehen, aber als Beobachter sieht es recht einfach aus, was die erforderliche Technik angeht. Welches Stück wäre zur Vorbereitung empfehlenswert?
 
Wie schätzt ihr die Schwierigkeit von Op. 3/2 ein? Habe die Noten leider noch nie gesehen, aber als Beobachter sieht es recht einfach aus, was die erforderliche Technik angeht. Welches Stück wäre zur Vorbereitung empfehlenswert?

Es ist relativ leicht zu spielen aber sehr schwer gut zu spielen: so das man in dem Agitato-Teil die richtige Beschleunigung hinbekommt und die Melodiegestaltung im Fortissimo-Teil richtig umsetzt.

P.S. Übrignes der Notentext sieht wirklich schrecklich aus!
 
/achtung!!!/ die meinung eines nicht-profis/achtung!!!/

eigentlich ist rachmaninnoff mein lieblingskomponist...
seine stücke sind entweder mit einem unglaublich fazinierendem ideenreichtum und klang ausgestattet, oder haben die unverwechselbare russische essenz...
meist beides. ( ähnlich wie bei scriabin, nur mehrfach besser)

Das ist die Meinung von jemandem, der die Musik von RAchmaninoff wirklich verstanden hat, glaub mir.
 
hallo,
mal ne ganz dumme Frage:
wieso Rachmaninoff statt Rachmaninov?
die französ. Transliteration wirkt auf mich irgendwie sonderbar, dieses "...off" schreibt man doch auch nicht bei Sokolov oder sonst wem

ansonsten: ich kann keine 4-5 Preludes oder Etudes von ihm am Stück hören, das wird mir langweilig - aber einzelne Stücke höre (und spiele) ich gern. Klar ist die es-Moll Etüde fantastisch, auch die Corelli-Variationen. Die Sonaten sagen mir nicht viel.

"russisch" gewiss, genauer "russisch symbolistisch" -- wenn man so will ist Mussorgski eher der musikalisch "ur-russisch". Skrjabin halte ich bzgl. Sonaten für Rachmaninov weit überlegen. aber ehe es Schelte gibt: ich mag Rachmaninov mehr als Tschaikowski (neue Transliteration: Ciajkovskij)

Gruß, Rolf
 
Ich verwende beide Schreibweisen: Rachmaninoff und Rachmaninov. Das gibts ja auch noch: Rachmaninow. Aber das ist eh mehr oder weniger Geschackssache, so lange man weiß, um wen es geht.

Blöd ist, wenn man im Internet nach dem Namen suchen will. Bei "Rachmaninoff" fällt dann "Rachmaninov" unter den Tisch, und umgekehrt. Dann muss man immer beide hintereinander eingeben.

Schlimm wird es, wenn ein russischer Name an mehrere Stellen Variationen zulässt, z.B. bei dem Pianisten Andrei Gavrilov.

Gavrilov
Gawrilov
Gavrilow
Gawrilow
Gavriloff
Gawriloff

... (okay, die letzten beiden würde man wohl kaum verwenden :))
 

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