Projekt Größenwahn: Solo-Album!

Zum Thema gestrig: Schallplatten sind wieder im Kommen...
Japp, und zwar als einziges "physisches" Medium:
Abb_7_musikabsatz_physisch_72dpi.jpg
 
Interessant. Vielleicht hängt das Ergebnis damit zusammen, dass viele Menschen noch keine internetfähige Stereoanlage haben. Auch in Autos ist die Möglichkeit des Streaming oder ein Anschluss für MP3 oft nicht vorhanden.
 
Ich erwerbe auch noch CDs, aber nur um wegen der vorteilhafteren Rechtesituation einen physischen Tonträger zu haben, meine Musik kommt ansonsten natürlich längst von Flash-Speichern.

Physische Tonträger eignen sich nämlich nicht nur als legale Vorlage zur Erstellung diverser Musik-Dateiformate*) niedriger und höherer Qualität, sondern sie lassen sich auch legal wieder in Umlauf bringen (ggf. auch gegen Bares). Das klappt mit Gebranntem und MP3 nicht so recht.

*) Dafür zahle ich übrigens bei weitem mehr Urheberrechtsabgaben auf diverse Geräte und Speichermedien als meine tatsächliche Nutzung je rechtfertigen würde (abgesehen davon daß meist die tatsächlich betroffenen Urheber davon sowieso keinen Cent sehen).
 
Na ja, um Streaming lässt sich zum Verschenken keine Schleife binden.

Das es da noch weitere Veränderungen geben wird, ist schon klar, doch auch etwas von den Generationen abhängig. Außerdem beginnen die Zahlen erst bei 2008 und ein Einbruch begann sich wohl bereits einige Jahre zuvor abzuzeichnen.
Wenn ich die eine Grafik in dieser PDF sehe, so ging es ab 1984 steil nach oben, doch nach 2000 ebenso steil wieder nach unten, wobei erst im Tal um 2012 scheinbar gebremst wurde. Danach wieder ein leichter Anstieg, durch Streaming, wobei die eigentliche Talfahrt weiter geht.

http://www.musikindustrie.de/filead...industrie-in-zahlen-jahrbuch-ePaper_final.pdf

Heute läuft bei den meisten im Haushalt nur ein Radio und Fernseher, neben GEZ eine Flat fürs Internet. Die Frage ist doch, wer ist bereit für zusätzliche Leistungen zu bezahlen, wenn er sich bereits über die GEZ beschwert. Dabei dann einmal darauf achten, wie Streaming genutzt wird. Auf der weiter oben bereits verlinkten Seite steht dazu:
derzeit knapp die Hälfte des Musik-Streamings in Deutschland über Video-Streaming-Dienste wie z. B. YouTube stattfindet, die aktuell zusammen aber nur 1,9 Prozent zum Umsatz beitragen.

Nun bleibt abzuwarten, was da weiterhin geschehen wird. Ich sehe jedenfalls noch nicht, dass da sehr viele mehr bereit wären für Streaming 10 bis 15 Euro zusätzlich zu bezahlen, wo es jetzt die Hälfte nur nutzt, weil es noch kostenlos ist.
 
Wie ist das mit fremden Stücken mit den Rechten? Ich kann bei soundcloud.com nicht auf die Schnelle entscheiden, was von dir komponiert, arrangiert bzw. abgespielt wurde.
Das ist bzw. wird in der Tat ein Problem bzw. eine härtere Nuss, weil wahrscheinlich ALLE meine Einspielungen GEMA-pflichtig sind... Soll ja alles korrekt laufen, nicht dass mir das Projekt dann juristisch um die Ohren fliegt.
 
Sie sind dann GEMA pflichtig, wenn der Komponist noch keine 70 Jahre tot ist. Bist du selbst der Komponist, sind sie nur dann GEMA pflichtig, wenn du bei der GEMA Mitglied bist. Andernfalls kann es gut sein, dass man sie melden muss, Gebühren dürften aber nicht anfallen. Aber das ist alles nur Halbwissen, ruf am besten mal dort an, die haben Servicetelefone, die auch funktionieren.
 
Komplette Alben auf CD oder Vinyl empfinde ich selbst als das einzig Schöne, Ware und Gute, und die Zielgruppe, die ich ansprechen möchte bzw. die ich mir wünsche dürfte überwiegend ähnlicher Auffassung sein. Ich gehe da von mir aus: Wenn ich zuhause Musik hören will, dann "lege ich was auf" und es törnt mich völlig ab, wenn ich mich dann erst durch die Menus irgendeines Media-Players tippen muss. Wenn ich die Musik dann zusätzlich noch digital auf dem Handy habe für unterwegs, dann ist das eine schöne Ergänzung, aber nicht das wichtigste. Vielleicht bin ich naiv, aber hört sich der durchschnittliche Spotify-Skipper tatsächlich rein akustische Klavier-Musik an? Ausnahmen gibt es sicher, aber viele sind das bestimmt nicht.

Vielen Dank Euch nochmal für die schöne Diskussion!

TJ
 
Sie sind dann GEMA pflichtig, wenn der Komponist noch keine 70 Jahre tot ist. Bist du selbst der Komponist, sind sie nur dann GEMA pflichtig, wenn du bei der GEMA Mitglied bist. Andernfalls kann es gut sein, dass man sie melden muss, Gebühren dürften aber nicht anfallen. Aber das ist alles nur Halbwissen, ruf am besten mal dort an, die haben Servicetelefone, die auch funktionieren.

Die Jazz-Standards sind weit überwiegend GEMA-Pflichtig, die Rock-Songs auch. und Gershwin ist zwar schon seit 80 Jahren tot, aber so weit ich weiß kassieren die Nachfahren weiterhin ab.
 
Ruf ruhig mal dort an und / oder schreib eine Mail. Überleg dir vorher ganz genau, was du wissen willst und frag auch, wo du das nachlesen kannst. Die Menschen dort sind freundlich und auskunftsfreudig, aber es wirkt alles sehr verworren und nicht jeder weiß über alles Bescheid...
 
Gershwin ist zwar schon seit 80 Jahren tot, aber so weit ich weiß kassieren die Nachfahren weiterhin ab.
Ja, aber sein Bruder soll erst 1983 verstorben sein, wie ich gerade las und da der wohl viele Texte schrieb, zählt in diesem Fall 70 Jahre ab dem Tod des letzten beteiligten Urhebers. Vorsicht auch bei Coverversionen und Arrangements, da können neue Rechte entstehen, wenn Du etwas übernimmst, was nicht mehr dem Original entspricht.

Nach allem was ich bisher so gelesen habe, erfolgt die Abrechnung bei der GEMA aber so, dass Du davon nicht arm wirst, als etwa 10 Cent pro Titel und verkaufter CD. Kann mich irren, hatte ich nur einmal gelesen.
 

Rein instrumentale Gershwin-Musik ist gemeinfrei.
Ja, wenn diese rein instrumental veröffentlicht wurde. Ansonsten würde ich hiervon ausgehen:
(3) Die Schutzdauer einer Musikkomposition mit Text erlischt 70 Jahre nach dem Tod des Längstlebenden der folgenden Personen: Verfasser des Textes, Komponist der Musikkomposition, sofern beide Beiträge eigens für die betreffende Musikkomposition mit Text geschaffen wurden.

https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__65.html
 
Ich hatte mich für einen ersten Überblick einmal vor längerer Zeit so ganz grob bei der GEMA durchgewurstelt, da bin ich auf einer Seite gelandet, die ich heute nicht mehr finde. Doch wenn ich stattdessen die Tabellen auf dieser Seite sehe, sieht das nach verträglichen Summen aus, die noch nicht unangenehm auf den Magen schlagen dürften.

GEMA Vergütungssätze Audio-Tonträger (PDF)

Wie das für Downloads und Streaming aussieht, keine Ahnung, sollte sich über diese Seite aber unter "Musiknutzung im Internet" finden lassen:

https://www.gema.de/musiknutzer/tarife-formulare/
 

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