Neue Physical-Modelling Pianos von Roland

B

Bachopin

Dabei seit
5. Nov. 2008
Beiträge
2.475
Reaktionen
272
Hi,

ich bin ja kein Anhänger der primitiven Sampling Techologie und jetzt gibt es frohe Kunde bei den Physical-Modelling Pianos.

Roland hat seine Piano Physical-Modelling Technik wohl weiterentwickelt und 4 neue Modelle herausgebracht:

Günstigere Konsolenmodelle: HP603/HP605
Upright Modelle: LX-7/LX-17

Tastenwelt 6/2015 hat einen sehr positiven Bericht veröffentlicht.
Tastenwelt hat übrigens die neue PHA-50 Hammermechanik als deutlich besser als die im V-Piano bewertet (Gruß an einen bestimmten Faden ;-) ).

Gruß
 
Ich bin ja kein Anhänger der primitiven 70er Synthesizer-Technologien. Don't care.
Haben die schon jemals ein Produkt verrissen? Ist doch wie areadvd der Unterhaltungselektronik ;)
 
Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine Weiterentwicklung ist oder nicht einfach die "alte" SuperNATURAL Piano Modelling-Technologie. Ich finde jedenfalls keine Hinweise darauf, dass es da etwas Neues geben würde.
Neu sind natürlich Gehäuse und Schnittstellen.
 
Naja, ich bin schon gespannt, wie das Instrument dann bei der breiten Masse ankommt. Ich finde, dass samplebasierte D-Pianos für einzelne Töne immer noch besser klingen als Modelling, aber im Zusammenspiel spielt dann das Modelling seine Vorteile aus: Es klingt lebendiger. Oder, anders herum: Sample-basierte E-Pianos neigen dazu, "tot" zu klingen.

Jetzt werden aber E-Pianos oft von Anfängern gekauft. Die spielen dann vorwiegend Einzeltöne, wenn sie die E-Pianos ausprobieren. Mich erinnert das etwas an die Situation, dass früher im Laden die Synthesizer mit dem "fettesten" Sound erst mal am meisten beeindruckt haben, dann aber im Band-Zusammenspiel diese fetten Sounds zu nichts zu gebrauchen waren.

Ich werd´s jedenfalls mal anspielen, wenn der örtliche Klavierladen das Geräte ausstellt.
 
Interessant - gerade hatte ich in dem langen V-Piano-Thread die Frage nach dem Digitalklavier LX-15e gestellt.

Wenn Roland mit dem V die Quadratur des digitalpianistischen Kreises gelungen sein sollte, wäre es eigentlich nicht klug, diese Perle wieder im Nichts verschwinden zu lassen.
 
Hi,

Ich bin ja kein Anhänger der primitiven 70er Synthesizer-Technologien. Don't care.
Haben die schon jemals ein Produkt verrissen? Ist doch wie areadvd der Unterhaltungselektronik ;)
ja, klar so Magazine wie Tastenweld bewerten immer positiv. Aber man kann manchmal schon zwischen den Zeilen lesen, daß ein Produkt irgendwie doch nicht so gut ist. ;-)

Bitte berichtet, wenn ihr es mal anspielt.

Die Sampling Tchnologie finde ich wegen ihres Prinzips einfach Aufnahmeschnipsel eines echten Instruments abzuspielen so simpel. Dadurch kann ja gar keine Interaktion mit Spielzuständen oder dem Spielkontext stattfinden.
Das ist/wäre bei Modelling anders.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,


ja, klar so Magazine wie Tastenweld bewerten immer positiv. Aber man kann manchmal schon zwischen den Zeilen lesen, daß ein Produkt irgendwie doch nicht so gut ist. ;-)

Bitte berichtet, wenn ihr es mal anspielt.

Die Sampling Tchnologie finde ich wegen ihres Prinzips einfach Aufnahmeschnipsel eines echten Instruments abzuspielen so simpel. Dadurch kann ja gar keine Interaktion mit Spielzuständen oder dem Spielkontext stattfinden.
Das ist/wäre bei Modelling anders.

Gruß

Dazu habe ich im V-Piano Faden ausführlich geschrieben. Sampling-Technologie ist nicht gleich Sampling-Technologie.
Modelling ist letztlich auch nur ein glorifizierter Synthesizer - aber es macht keinen Sinn einen 70er Jahre Synthi mit einem V-Piano über den Kamm zu scheren (wie ich das mal provokant getan habe).
Genauso sinnfrei ist es, alle Sampler pauschal abzuurteilen.

Gute Sampler und Modelling Engines dürften sich intern etwa 80% der Algorithmen teilen.
Der Hauptunterschied ist, dass der eine die einzelnen Strings mit Samples nachbildet, der andere hat dafür parametrisierte Tongeneratoren - jeweils mit all ihren Vor- und Nachteilen.

Resonanzen, Hall, Mikroposition etc. etc. ist weitgehend identisch darauf aufmodelliert - mal mehr und mal weniger gut umgesetzt.

Auch in der deutlichst weiter entwicklelten Computer-Graphik (die mit Modelling statt Sampling startete, RAM war teuer) hat man sich längst davon verabschiedet, ohne "Samples" (sprich Fotografien oder gemalte Bilder) als Texturen auszukommen - man hat die gespürte Künstlichkeit nicht anders wegbekommen.
 
Wenn ich die Firma Roland wäre, dann würde ich nicht die Leistungsfähigkeit ihrer Flaggschiffe in Sachen Klang eins zu eins in die eigenen billigeren Modelle transferieren. Ein paar Algorithmen stillgelegt oder begrenzt, und schon hast Du nicht mehr die gleiche Klangqualität (softwaretechnisch ein Kinderspiel).
Gute Sampler und Modelling Engines dürften sich intern etwa 80% der Algorithmen teilen.
Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Es sind doch zwei grundverschiedene Methodiken, die ganz andere Algorithmen erfordern, und Probleme lösen müssen...?

Was den Hall oder Mikropositionen anbelangt, da stimme ich vorbehaltlos zu, das werden beide gleich machen. Aber sonst...?

... letzten Endes aber auch nicht wichtig. Wichtig ist, was klanglich rauskommt, bzw. was einem halt besser gefällt (ganz wertfrei gesprochen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich die Firma Roland wäre, dann würde ich nicht die Leistungsfähigkeit ihrer Flaggschiffe in Sachen Klang eins zu eins in die eigenen billigeren Modelle transferieren. Ein paar Algorithmen stillgelegt oder begrenzt, und schon hast Du nicht mehr die gleiche Klangqualität (softwaretechnisch ein Kinderspiel).

Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Es sind doch zwei grundverschiedene Methodiken, die ganz andere Alogrithmen erfordern, und Probleme lösen müssen...?

Was den Hall oder Mikropositionen anbelangt, da stimme ich vorbehaltlos zu, das werden beide gleich machen. Aber sonst...?

... letzten Endes aber auch nicht wichtig. Wichtig ist, was klanglich rauskommt, bzw. was einem halt besser gefällt (ganz wertfrei gesprochen).

Dem "physical modelling" wird mehr unterstellt als eigentlich zur Zeit geht.
Lies Dir doch im V-Piano Thread das durch, ich wiederhol mich jetzt nicht.

V-Piano hat 3*88 simulierte Saiten, sprich Tongeneratoren mit Parametern, die wie eine Klaviersaite klingen.

Z.B. Saiten-Resonanzen etc. werden ganz analog da draufmodelliert. Sowohl Samper als auch Modelling stupsen je nach Resonanz-Stärke die entsprechenden Oberton-Saiten an und bringen diese nach bekannten Teilungsverhältnissen zum mitschwingen. Ein Sampler spielt das entsprechende parametrisierte Sample (Layer, Lautstärke, Abklingverhalten etc.), ein Modelling-Tongenerator spielt das entsprechend generierte Sound-Schnipsel was ählich wie das Sample klingt (nur halt mehr Einstellungsfreiheitsgrade).

Analog geht das mit vielen weiteren Sachen.
Noch mal: Dem "physical modelling" wird mehr unterstellt als eigentlich zur Zeit geht. Da wird viel Magie reininterpretiert.

Echter Vorteil ist halt, wenn man erst mal Tongenratoren mit entsprechenden Drehreglern hat, um die Samples zu simulieren, dann hast Du es deutlich einfacher, auch die ganzen Zwischen-Stufen auszurechnen. Ein Sampler muss einfach massiv Speicherplatz reinhaun, um das auszugleichen - und wird immer noch nicht alle Freiheitsgrade bedienen.
Und verstimmt ist so ein Generator auch nie, wenn mans erst mal raushat. Die Sampler-Nutzer können ja ein Lied von den ärgerlichen Tönen X und Y singen, die halt für ewig so eingebrannt sind ;)
 
Wenn ich die Firma Roland wäre, dann würde ich nicht die Leistungsfähigkeit ihrer Flaggschiffe in Sachen Klang eins zu eins in die eigenen billigeren Modelle transferieren.
Das V-Piano ist sechs Jahre alt. Irgendwann ist die Technologie durch Early Adopter refinanziert und kann in die billigeren Modelle eingebaut werden. Und weil die Entwicklung nicht stehenbleibt, ist in den günstigen Instrumenten sogar eine neuere weiterentwickelte Version der V-Piano-Software eingebaut.

So funktioniert das schon immer und überall. Besitzer von Kleinwagen bekamen dann auch irgendwann ABS, ESP und Airbags aus der S-Klasse.
 

@Andre73: Aha ;-) O.k., vielen Dank für die Mühe & die Infos.
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) So funktioniert das schon immer und überall. Besitzer von Kleinwagen bekamen dann auch irgendwann ABS, ESP und Airbags aus der S-Klasse.
Das ist richtig. Aber solange man noch Kasse machen kann, wird man das noch durch hohen Preis und Reduzierung von Features bei den Ablegern wohl versuchen.

Irgendwann wird man aber auch nicht mehr konkurrenzfähig, und dann muß man teure Technologie in die Ableger transferieren. Keine Ahnung, wann genau es soweit ist oder sein wird. Man müßte die entsprechenden Instrumente mal probehören bzw. spielen. Mal sehen... wenn mir eins über den Weg läuft...
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom