Neue Orgel in der Kapelle der Versöhnung

  • Ersteller des Themas Dorforganistin
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Interessante Mischung. Wie ist das technisch gemacht? Elektrische Traktur und Einzeltonansteuerung?
 
Gute Frage, ich weiß es leider nicht.
 
Vor Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass das pfeifeneinsparende Multiplexsystem noch einmal Auferstehung feiert. Ich selbst habe mit eigenen Händen 1986 so ein Instrument abgebaut und dabei keine Tränen verloren.

Gruß altermann
 
Multiplex ist immer noch besser als ein digitaler Orgelklang.

Johannes
 
kann mir einer kurz sagen, wie ich mir multiplex vorstellen kann?
 
"Multiplex" bedeutet eine mehrfache Verwendung ein- und derselben Pfeifenreihen in mehreren Registern: einerseits durch Transmissionen, andererseits durch Extensionen.

zum Beispiel:
Ich habe eine Pfeifenreihe "Subbass", die hinsichtlich des Tonumfanges vom 16'-Fuß-Bereich bis in den 4'-Bereich reicht. Ich "gewinne" als Extension (Auszug) die folgenden "Register":
- Subbass 16'
- Quintbass 10 2/3' (=tlw. "Quintkoppel")
- Flötenbass 8' (=tlw. "Oktavkoppel")
- Bassflöte 4' (=tlw. "2-Oktaven-höher-Koppel")

Die Pfeife "c°" hat jetzt eine Doppel- oder Mehrfachfunktion:
- bei Subbass 16' klingt sie auf c'-Taste
- bei Quintbass 10 2/3' klingt sie auf der f°-Taste
- bei Flötenbass 8' klingt sie auf der c°-Taste
- bei Bassflöte 4' klingt sie auf der C-Taste
Hoffe, habe das jetzt richtig wiedergegeben.

Das ist solange kein Problem, als ich auf dem Pedal einstimmig spiele. Würde ich jedoch auf dem Pedal mit 2 Füßen in Oktaven spielen, würden bei den gezogenen Registern Subbass 16' und Flötenbass 8' nicht mehr 4 Pfeifen, sondern nur 3 Pfeifen klingen, da eine Pfeife eine sog. "Doppelfunktion" hat.

Ich kann auch aus einer (!) Prinzipalreihe dann zB die "Register" Prinzipal 8' und Oktave 4' "gewinnen", wenn diese den Tonumfang vom 8'- bis in den 4'-Bereich aufweist.


Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
ok, das klingt ja fürs erste ganz gut, aber ich kann mir Vorstellen, dass das dadurch stellenweise auch ein bisschen eintönig klngt - vielleicht aber auch klarer.
Beispiel: vom Klangbild her entspricht an unserer Orgel die Oktave 4 nicht exakt der Oktave 8. Da ist eine minimale Abweichung im Klangbild, der Ton ist der selbe, verstimmt ist sie also nicht. Aber irgendwie hat die Oktave 8 mehr Stärke in der Tiefe und die Oktave 4 mehr in der Höhe... gefühlt zumindest. Aber vielleicht ist das auch alles Einbildung :dizzy:
 
Es ist auch möglich, die einzelnen Oktavbereiche unterschiedlich zu intonieren.

Grundsätzlich gilt aber für klassische Barockorgeln: eine Oktav 4' ist nicht das gleiche in puncto Klangfarbe wie ein Prinzipal 8' eine Oktave höher.

Bitte einmal ausprobieren, ob zB bei
- der Taste c° im Prinzipal 8' die gleiche Pfeife wie bei
- der Taste C im Prinzipal 4' klingt.

Dann hätte man den Nachweis, dass tatsächlich das Register "Oktav 4'" nicht echt ist, sondern nur einen sog. "Auszug" aus Prinzipal 8' darstellt.

Johannes
 
Ne das ist bei uns nicht die selbe Pfeife. Deswegen meinte ich ja, dass das bei uns anders klingt, wenn ich z.B. Oktav 4 und Oktav 8 vergleiche. Gleiches mit anderen Registern. Die haben das schon anders intoniert. Daher stell ich mir eine Multiplexorgel ggf. entweder leerer oder klarer vor. Das hängt dann sicherlich von der Qualität der Ausführung ab.
 

... vielleicht gibt es die Auszüge nur im Pedal? Bitte einmal ausprobieren.

Zumindest war es insbesondere in der 60er und 70er Jahren bei Orgeln üblich, bei den Pedalregistern mit den größten Pfeifen durch Transmissionen (Auszüge) einige Register einzusparen.

So wurde zB aus einem Subbass 16' gleichzeitig auch noch ein "Flötenbass 8'".

Johannes
 

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