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Zitat von rolf:wenn die vielen sinntragenden Bestandteile des "Notenbilds" vom Schüler nicht verstanden und in ihrer Notwendigkeit nicht berücksichtigt werden, liegt der Mangel - traurig zu sagen - am Unterricht.
Klavierspielen ist eben nicht nur das hier und da die Tasten runterdrücken - ich bin überzeugt, dass wir uns darin einig sind.
übrigens gerät man hier in die andernorts heftig bezweifelte Ansicht, dass es mindestens hilfreich ist, zu verstehen (und das sehr genau), was man tut - ja und zu diesem Verständnis zählen auch die an sich zu verstehen schlichten, mal mehr, mal weniger gehäuft notierten "Spielanweisungen".
je mehr man Schülern die Chance bietet, sich von Musik faszinieren zu lassen UND sie verstehen zu lernen, umso mehr kann der künftige "Klavierstudent" von solchen Grundlagen profitieren.
Was heisst eigentlich "Musik verstehen"? Das oben angeführte Zitat stammt aus einem anderen Faden hier im Forum und ich habe mir erlaubt, es hier meiner Frage voran zu stellen.
Als 08/15 Klavierschülerin ohne Konzertpianistenambitionen darf ich diese Frage stellen. Ich blicke oft in die Noten und versuche mit meinen rudimentären Kenntnissen rauszulesen, was da erklingen soll. Mit anderen Worten, ich versuche zu verstehen und nicht "bloß" nach dem Ohr zu spielen. Heisst also verstehen, das Werk zu analysieren unter verschiedenen Gesichtspunkten: Form, Harmonie, Kontrapunkt, Entstehungszeit, Komponistenbiographie, gefühlsmäßige Assoziationen zur Musik, etc. Dem Wald- und Wiesen-Klavierspieler sind bei solchen Überlegungen ja Grenzen gesetzt. Nicht umsonst gibt es Leute, die das studieren.
Ich wäre sehr glücklich, wenn sich ein Berufener findet und an einem konkreten (bitte einfachen, eben nicht für Konzertpianisten) Beispiel erklärt, was unter "Musik verstehen" zu verstehen :D ist. Vielleicht könnte da ja auch unter der Rubrik Aktivitäten ein kleiner Workshop draus werden. Eben kein Interpretations-Workshop sogleich, sondern vorgeschaltet das Verstehen des zu Interpretierenden.
Lieben Gruß,
Sesam