Das Bild vom weinenden Clown kenne ich schon von Kindheit an.
Es bildet meiner Meinung nach sehr gut das ab, was einen Künstler ausmacht.
Ich möchte die These wagen, dass jemand, der nicht weiß - aus welchen Gründen auch immer - wie sich Trauer, Unglück, Schmerz anfühlt, es nie in der Kunst ausdrücken können wird, egal, ob Interpret oder Komponist oder Maler oderwasauchimmer.
In der Kunst drücken wir Gefühle aus, die jeder von uns kennt, sonst könnte man z.B. Musik nicht überall verstehen. Und das sind sehr empfindsame Gebilde.
Dazu kommt die enorme Absturzgefahr eines jeden bühnentätigen Künstlers. Du gibst alles auf der Bühne, das Publikum ist völlig begeistert, Trampeln, Klatschen, Zugabe brüllen, du feierst ein Fest mit ihnen. Dann ist es vorbei, der Raum ist plötzlich leer, ein schnöder Saal mit Stühlen. Du gehst nach Hause und dort wartet die Waschmaschine, nichts von dem, was vorher war, hat dann noch Relevanz, zumindest kann es so scheinen.
Wenn ich ein tragisches Stück komponiere, bin ich extrem dünnhäutig, weil ich die schnöde Realität dann oft nicht aushalten kann.
Es ist, wie wenn man krank ist. Wenn man Fieber hat, soll man liegen und nicht zur Arbeit gehen.
So ist es auch, wenn das Kompositionsvirus dich erfasst hat.