Männer-Gesangverein mit neuem Chorleiter

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Dorforganistin

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... das ist dem NDR eine Meldung wert, denn besagter Chorleiter ist gerade mal 17 Jahre alt und scheint den Gesangverein ordentlich aufzumischen - im positiven Sinne.

Eli Zibell selbst sieht in all dem nichts Besonderes. Er habe ausgerechnet, dass ihm neben der Schule 24 Stunden Freizeit in der Woche bleiben. Die versucht er mit all seinen Interessen zu füllen. Die Musik spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sein Berufswunsch geht aber in eine andere Richtung. „Ich möchte in die Baumanagementbranche gehen, weil ich gerne etwas zusammen im Team schaffe“, sagt der Gymnasiast. Dass er ein Team auch anführen kann, beweist er gerade schon als Dirigent im Männerchor.

Da kann man nur wünschen, dass ihm seine Arbeit in 50 Jahren noch genauso viel Freude macht wie jetzt.
 
Gute Sache. Ich hatte mit 18 meinen ersten Kirchenchor. Demnächst 30-jähriges...

Aber was ist das für eine Presse? ""Ein ganz sympathischer Typ, da erwartet man so ein Hobby wie Orgelspielen natürlich erstmal nicht", gibt Jasper Regelmann zu." Wow, Orgel spielen halt eigentlich nur Unsympathen....
 
Nun ja, wer schon mal mit der Presse zu tun hatte, weiß was dabei herauskommt. Und da muss man allerdings auch sagen: Wenn das wirklich so gefallen ist, hätte der Redakteur es nicht wörtlich übernehmen müssen. Denn der hätte soviel Sprachgefühl haben müssen um zu sehen, was ein solcher Satz beinhaltet. Dass ein Teeny das vielleicht nicht überblickt, ist verständlich.
 
Denn der hätte soviel Sprachgefühl haben müssen um zu sehen, was ein solcher Satz beinhaltet.
Die Realität. Wenn ein Teenie einen anderen Teenie wegen der Autoschrauberei cool findet, rechnet er mit allem, aber nicht damit, dass der nebenbei Orgel spielt.
Als Dachdecker höre ich solche Sätze nur allzu oft. Dass jemand vom Bau ein Instrument spielt, können sich die wenigsten vorstellen.
 
Na und gleichzeitig heißt es doch, wenn man es so formuliert, dass Organisten eigentlich nicht sympathisch sind oder man sympathischen Menschen das Orgelspielen nicht zutraut. Vielleicht ist es schlecht zitiert, vielleicht hat es ein Jugendlicher tatsächlich gesagt, ohne im ersten Moment zu merken, wie das klingt. Aber das muss bei der Endredaktion doch auffallen, dass man das so nicht schreiben kann.
 
Ich las da auch nicht raus, dass alle Orgelspieler unsympathisch sind.
Ich kenne nur einen welcher schon nicht 0815 ist, aber durchaus sehr sympathisch.
 
Die Realität. Wenn ein Teenie einen anderen Teenie wegen der Autoschrauberei cool findet, rechnet er mit allem, aber nicht damit, dass der nebenbei Orgel spielt.
Das ist aber mal eine Mut machende Facette der Realität. Eine kirchlich getragene Schule in Grenznähe zur Niederlande hat mit mir als musikalischem Leiter und einem bekannten Opernsänger als Regisseur großstädtisch sozialisierte Unterstützung für sein Leitungsteam engagiert, dem auch ein früherer Abiturient angehört. Dieser unterstützt uns bei Einstudierung und Aufführungen an den Tasten und befindet sich in der Ausbildung zum Lufthansa-Piloten, die er sich überwiegend aus eigenen Mitteln finanziert. Und wie? Indem er als hauptamtlicher Kirchenmusiker auf einer B-Stelle sitzt und selbst als Chorleiter aktiv ist. Hoch begabt und äußerst fleißig - mit solchen Nachwuchsleuten macht das Musizieren richtig Spaß. Auch so kann man die "Jugend von heute" erleben - und das macht Hoffnung für morgen...!

Hinsichtlich der Autoschrauberei kommt mir ein gelernter Kfz-Mechaniker in den Sinn, der sich in seiner Freizeit gekonnt als Unterhaltungspianist betätigt hat und damit immer mehr Anerkennung fand, bis er von den Engagements leben konnte und daraufhin den Absprung schaffte. Ein Verbandsfunktionär erzählte mir davon - und dass er seine Entscheidung nicht bereut habe. Eines seiner aktuellen Hobbys: nebenbei mal wieder für Kumpels und Bekannte ein Auto reparieren. Nichts ist unmöglich, oder so.

Es machte Freude, so etwas über diesen begabten jungen Kollegen aus der Lüneburger Heide zu lesen. Leider ist die Fluktuation bei etwa Zwanzigjährigen in Männerchören hoch, weil diese im Zuge von Familiengründungen, Ausbildungsende und Berufseinstieg bald wieder nach anderswo umziehen - so habe ich das bei meinen eigenen Chören beobachtet. Traditionsbewusstsein und die klassische Chorliteratur komplett über Bord zu werfen ist für die Nachwuchsgewinnung keineswegs erforderlich. Eine gute Mischung und diese mit Einfühlungsvermögen lebendig zu übermitteln genügt und mit persönlicher Ansprache punkten ist richtig, dann kommt durchaus auch Nachwuchs.

LG von Rheinkultur
 
Eine Ausnahme.
Und was macht die Ausnahme? Sie bestätigt die Regel 😉.
In unserer Firma gibt es aber auch solche Ausnahmen. Das knabbert dann doch schon etwas an der Regel.
 

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