Kleinere Reparaturen selber machen/ Fehler erkennen und beseitigen

Wenn der Schellack "rausläuft", dann stimmt mit der Politur grundsätzlich etwas nicht... da "läuft nix"... die aufgetragene Schicht ist so hauchdünn und praktisch sofort fest.. wenn der Ballen auspoliert ist, kann man die Fläche direkt anfassen, ohne kleben zu bleiben. Richtig "fest" ist sie natürlich nicht... aber sie klebt nicht mehr.
Aber die Fläche fällt innerhalb der nächsten 1-2 Tage noch ein wenig ein... solange sollte man also mit dem Zwischenschliff warten.
Sollten wirklich starke Vertiefungen in der Fläche sein, dann kann man die vor dem Polieren mit einem Feinspachtel (am besten schwarzen) füllen.
LG Georg

Mit Schellack rauslaufen meinte ich folgendes.
Da sich an manchen Stellen feine Risse zeigen (auch zu sehen an den Bildern die ich auch schon in einem anderen Beitrag hochgeladen hatte) https://www.clavio.de/klavierforum/threads/restauration-bluethner-aussenbehandlung.21543/page-3

wollte ich diese Risse ausgießen.

Ich hatte die Fläche erst fein geschliffen und mit den Sandig Sealer, der ja aufpoliert oder gestrichen werden kann, poliert. Nach dem ersten Polieren mit Sand.Sealer waren die Rissen immer noch gut zu sehen. Was bleibt mir noch übrig. Entweder so viel Schichten auftragen bis die Risse verschlossen sind oder mit Feinspachtel spachteln. Übrigens die Fläche mit Alkohol polieren hatte ich als erstes versucht, die Fläche schaut zwar wieder schön aus aber die Risse waren noch da. Nun da ich keine Feinspachtel parat hatte wurden die Risse einfach mit Schellack ausgegossen, das meine ich damit und das geht nur Horizontal. Zeigte aber wenig Erfolg da man das auch mehrmals machen muss. Wenn der Schellack trocken ist sind die Risse zwar noch da aber immer weniger. Hab mir nun eine Feinspachtel bestellt und versuche die Risse und gröbere Stellen damit auszubessern.

Erst wenn es eine saubere Fläche ist möchte ich mit der Deckpolitur anfangen.
 
Mit Schelllack ausgießen funktioniert nicht... dafür schwindet er viel zu stark... wenn der Alkohol verdunstet, bleibt ja nicht mehr viel "Material" übrig. Lass mal ein wenig Schelllack in einem kleinen Töpfchen verdunsten... da bleibt, ausser einer dünnen schwarzen Schicht am Boden, nichts übrig. Um Poren, Risse, o.ä. zu füllen, nahm man ursprünglich immer Bimsmehl. In Verbindung mit dem Schelllack hat man den "Körper", den man braucht, um etwas aufzufüllen. Bei mir hat sich der schwarze Feinspachtel bewährt, wenn es um Flächenegalisierung geht.
 
Mit Schelllack ausgießen funktioniert nicht... dafür schwindet er viel zu stark... wenn der Alkohol verdunstet, bleibt ja nicht mehr viel "Material" übrig. Lass mal ein wenig Schelllack in einem kleinen Töpfchen verdunsten... da bleibt, ausser einer dünnen schwarzen Schicht am Boden, nichts übrig. Um Poren, Risse, o.ä. zu füllen, nahm man ursprünglich immer Bimsmehl. In Verbindung mit dem Schelllack hat man den "Körper", den man braucht, um etwas aufzufüllen. Bei mir hat sich der schwarze Feinspachtel bewährt, wenn es um Flächenegalisierung geht.

Ja das werde ich probieren wenn die Spachtel da ist. Mit Bimsmehl hatte ich immer das Gefühl da geht nichts zu. Es wird zwar minimal besser, gefühlt zu mindest aber das ist ja eine Ewigkeitsbaustelle
 
J...gefühlt zu mindest aber das ist ja eine Ewigkeitsbaustelle

DAS ist das "Manko" einer Schelllackpolitur... so schön wie die Oberfläche hinterher ist, so ewig lang ist aber auch der Weg dahin... nicht umsonst macht es heutzutage kaum noch jemand. Man muss diese Arbeit schon lieben ;)
Ich genieße den meditativen Aspekt der Politur... der Weg ist das Ziel...
 
Ach komm, das liegt doch daran, dass Du die ganze Zeit am Alkohol schnüffelst. :lol:
 
Vielleicht sollten wir noch mal das Thema Äther und Chloroform als Lösungsmittel für Schellackpolitur vertiefen. ...so zwecks tiefenentspannten Polierens :lol:

LG
Henry
 
Mit Schelllack ausgießen funktioniert nicht... dafür schwindet er viel zu stark... wenn der Alkohol verdunstet, bleibt ja nicht mehr viel "Material" übrig. Lass mal ein wenig Schelllack in einem kleinen Töpfchen verdunsten... da bleibt, ausser einer dünnen schwarzen Schicht am Boden, nichts übrig. Um Poren, Risse, o.ä. zu füllen, nahm man ursprünglich immer Bimsmehl. In Verbindung mit dem Schelllack hat man den "Körper", den man braucht, um etwas aufzufüllen. Bei mir hat sich der schwarze Feinspachtel bewährt, wenn es um Flächenegalisierung geht.

Mit welcher Körnung wird geschliffen nachdem die Feinspachtel drauf ist und bevor man mit der Grundpolitur beginnt. Ich hatte mit einem 320 er geschliffen und im Anschluss die erste Session mit der Grundpolitur gemacht. Die Farbe hat sich kaum verändert es ist zwar schon sehr glatt aber es sind Farbunterschiede vom schleifen vorhanden und auch noch Kratzer von der Körnung vom schleifen zu sehen. Gehen die Kratzer und die Farbunterschiede mit zunehmender Anzahl der Aufträge noch weg oder sollte ich noch feiner schleifen. Auf dem Video von Micha da hat er mit einem 180 er Schwamm geschlliffen (im Text hat er diese Körnung empfohlen) und mit der schwarzen Schellack Politur mehrmahls aufgetragen.
 
Mit Autospachtel hab ich an einem Flügel Kriegsschäden ausgebessert, diesen dann aber schlußendlich mit 1000er Korn geschliffen - fällt ned weiter auf wenn man ned so genau hinschaut. aber das Porenschließen ist nach wie vor mit Bims und /oder Zigelmehl vor zu ziehen - es braucht allerdings Ausdauer und Geduld.

LG
Henry
 

Hallo Peter, was Pigmente angeht, da ist Kremer gut aufgestellt und natürlich sind auch Metalle dabei. Ich kann gstlp mur zustimmen in Bezug auf Politur und als Manko, aber das ist ja auch in Gänsefüsschen, sehe ich das nicht. Es hat was sehr meditativen. Die Zeit ist ein wichtiger Faktor und leider werden Maßnahmen, obwohl sie sich bewährt haben meistens nicht ergriffen, wegen dem Zeitaufwand. Ein Beispiel sind Leinölfarben, richtig verarbeitet sind das superstandfeste Farben, die man, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren, einfach nur mit alle paar Jahre mit Leinöl ein streicht. Zur Zeit arbeite ich in der Denkmalpflege an historischen Fenstern und Türen, es ist ein Trauerspiel, in welchem bedauernswerten Zustand diese teilweise sind, da sie nicht regelmäßig gewartet wurden, mit dem Ergebnis, dass in den meisten Fällen eine Komplettsanierung fällig ist. Sorry ich drifte hier reichlich vom Thema ab. Ich kann zwar nachvollziehen, dass man schnell Ergebnisse sehen möchte, aber warum ist es bei einem selbstgewählten Objekt so schwer, sich Zeit zu lassen? Dann gute Nach . Ivory
 
Komme leider erst spät dazu was zu schreiben, wegen Umzug, da vergesse ich dann schon mal was. Kurz nochmal zum Leinöl. Beim Nachbehandeln von älteren Leinöl anstrichen kommt natürlich kein reines Leinöl zum Einsatz, sondern ein Firnis, Leinöl mit Sikkativ. Gruß Ivory
 
So nun der Stand meiner ersten Versuche.

Ich hatte ja das untere Brett im Fußbereich zu testen hergenommen. Hatte vorher die kleinen Macken mit schwarzer Spachtel gespachtelt und geschliffen bis es schön glatt war. Nach dem zweite Auftrag mit schwarzem Schellack wurde die Oberfläche richtig schön glänzend wie ein Spiegel. Doch was ich nie wegbekomme ist der dünne Ölfilm. Ich hatte anfangs nur mit dem Schellack unverdünnt im Ballen und wenig Öl auf die Fläche und ein Tropfen auf den Ballen verwendet. Dann wurde immer ein wenig Alkohol (isopropanol) beigemischt und dann kein Schellack mehr und so lange poliert bis der Ballen leer war. Das Öl ist zwar nach langen Polieren, ca. 60 Min für die Größe von 150 x 60 cm, langsam verschwunden aber es sind immer noch minimal Schlieren zu sehen. Was mache ich noch falsch dass dort noch Öl auf der Fläche zu sehen ist. Habe schon von mehreren Anwendungen gelesen. Manche polieren das Öl mit Politur weg. Manche mit wenig Alkohol auf einen Lappen. Wie gehe ich richtig vor damit die Fläche frei von Schlieren ist. Für mich wäre die Fläche, bis auf das Öl, mehr als Perfekt.

Wenn ich das Licht direkt auf die Fläche hebe sehe ich noch einen leichten Schleier von der Spachtelung das hoffe ich aber das es mit weiteren Aufträgen verschwindet.

LG
besi
 
Meines Wissens nach absoluter Trockung mit Polierwasser (gibt direkt welches zum Öl entfernen). Mit Alkohol braucht es wohl Erfahrung, weil man sehr schnell den Schellack wieder anlösen kann.
Auf Youtube gibt es gute Tutorials dazu, wie man das Öl am Ende weg bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meines wissens nach absoluter Trockung mit Polierwasser (gibt direkt welches zum Öl entfernen). Mit Alkohol braucht es wohl Erfahrung, weil man sehr schnell den Schellack wieder anlösen kann.
Auf Youtube gibt es gut Tutorials dazu, wie man das Öl am Ende weg bekommt.


Erfahrungen braucht bei solchen Aktionen ohnehin - das Öl bekommst recht einfach primär weg, dannach hast wieder Wölkchen. Standardt des klassischen Auspolierens ist eine mit Äthanol stark verdünnte Benzoelösung.

LG
Henry
 
Hier die Variante mit dem Alkohol, ab Minute 28:30

 
Nun ja...auch ne Methode ;-)

.......stark verdünnter Benzoelösung, der Ballen ist natürlich noch feucht und löst den Schellack auch richtig noch an - dann poliere ich den Ballen einfach mal trocken. Und dr Glanz nimmt zu.

@Alb : Mit was verdünnt???

Beim Finish gibt es 2 Dinge, die manchmal etwas "durcheinandergewürfelt" werden:
1. Der letzte Arbeitsgang ist das Entfernen letzter Ölreste von der OBERFLÄCHE. Dies wird mit Polierwasser oder einer Hochglanzpolitur gemacht - manche Hersteller nennen das auch "Antischleier". Auch gut geeignet zum Auffrischen äterer Polituren. Es gibt wohl auch noch eine Möglichkeit mit Wiener Kalk. Habs aber noch nie ausprobiert.
2. Davor muss die Fläche auspoliert werden, um das Öl aus der LACKSCHICHT zu lösen und zu entfernen. Dies ist wichtig, da sich sonst mit der Zeit matte Stellen zeigen. Bei mir hat das am Besten mit stark verdünnter Politur und ein paar Tropfen Benzoepolitur (Ausziehpolitur) funktioniert, wobei das Tuch immer wieder gewechselt wird, um das Öl abzunehmen. Polieren bis der Ballen trocken ist.

Wenn der Ballen zu nass ist oder /und zuviel Ausziehpolitur verwendet wird, reißt man die Fläche wieder auf und man befindet sich schlimmstenfalls im Stadium nach dem Porenfüllen.
Bei Punkt 1. sollte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Henry bringts auf den Punkt: Einfach polieren und der Glanz nimmt stetig zu:super:
Wenns denn so ist, hat mans richtig gemacht.

Grüße
Dietmar
 

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