Klavierreparatur - Gebr. Zimmermann, Leipzig (schwarz)

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kl4vier

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13. Aug. 2012
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Hallo liebe Community (-:

Wir haben uns vor knapp 15 Jahren ein Klavier der Gebrüder Zimmermann aus Leipzig angeschafft. Leider diente es in den letzten Jahren zunehmend nur noch als Dekoration und wurde meist nur in der Weihnachtszeit genutzt.

Zu dem genauen Alter kann ich leider nichts sagen.

Nun steht ein Umzug ins Haus und wir überlegen was mit dem Klavier geschehen soll. Immerhin hängen doch schon viele schöne Erinnerungen daran.

Leider haben wir keinerlei Fachmann im näheren Umkreis und hoffen nun auf diesem Wege Rat zu bekommen.


Wir würden uns freuen eine Einschätzung zu bekommen was eine Reparatur kosten würde bzw. auch was der Gerät noch für ungefähren Marktwert hat.
Eine Bekannte hatte schon Interesse geäußert, nur leider können wir nicht einschätzen was ein angemessener Preis wäre.


Anhaltspunkte:

- das Klavier ist nicht gestimmt
- an einigen Stellen löst sich der Lack mittlerweile ab
- die Tasten sind mit Elfenbein belegt und alle noch problemlos anspielbar


Klavier:
Jnjvd0WS.jpg


Innen:
Gen5P2kL.jpg


Deckel:
ncjTleFa.jpg


Lackschaden:
XGz3VXc3.jpg




Wie sehr die innere Mechanik unter dem Alter gelitten hat können wir leider nicht sagen. Es ist soweit aber alles trocken und frei von Holzwürmern o.ä.

Gerne liefern wir weitere Bilder nach, sollten bestimmte wichtige Ansichten oder Detailaufnahmen fehlen.


Vielen dank vorab! (-:
 
Hallo Michael,

vielen dank für deine Antwort. Das Klavier steht derzeit noch in unserem Wohnzimmer - dort stand es auch seither und wurde regelmäßig gereinigt und war trocken aufgehoben.

Da unser neues Wohnzimmer jedoch etwas anders geschnitten ist und auch der Transport zusätzliche Kosten verursachen würde, überlegen wir natürlich ob es Sinn macht es weiterhin zu behalten. Vor allem aber wollen wir es dann nicht in diesem Zustand mitnehmen bzw. uns ggfs. davon trennen.
 
Das Instrument dürfte Anfang/Mitte der 20er Jahre gebaut worden sein.
Vor ca. 20-30 Jahren wurde es überarbeitet.
Viel mahr kann man aus den Bildern nicht herauslesen.
Eine seriöse Einschätzung kann nur ein Kollege vor Ort vornehmen.
Einen hohen materiellen Wert stellt das Instrument nicht dar.
 
Hallo Michael,

vielen dank für deine Antwort. Das Klavier steht derzeit noch in unserem Wohnzimmer - dort stand es auch seither und wurde regelmäßig gereinigt und war trocken aufgehoben.

Da unser neues Wohnzimmer jedoch etwas anders geschnitten ist und auch der Transport zusätzliche Kosten verursachen würde, überlegen wir natürlich ob es Sinn macht es weiterhin zu behalten. Vor allem aber wollen wir es dann nicht in diesem Zustand mitnehmen bzw. uns ggfs. davon trennen.
Eigentlich wollte ich ja nicht den Standort im Zimmer wissen, sondern den Standort (z.B. Bremen oder Warschau) :D

LG
Michael
 
@ Klavierbaumeister:

Vielen Dank dafür schon mal. Was uns stutzig gemacht hatte: wir waren bei zwei "Fachleuten"; der erste trag die Aussage, dass es sich nicht lohnen würde vorbei zu kommen, er es aber pauschal für 200-500 € quasi "ungesehen" kaufen würde. Er wolle es abholen und danach einen Preis machen.

Der zweite wollte vorab schon ein mal 100 € für die reine Besichtigung ohne einen konkreten Termin nennen zu können; später könnte man diese 100 € dann verrechnen, sofern man es bei ihm restaurieren lassen würde.


Beides kam uns ehrlich gesagt sehr unseriös vor.

Ist das denn so üblich in der Branche?! Gibt es keine ungefähren Anhaltspunkte was bspw. eine neue Lackierung kosten würde? Zumindest bei PKW ist es ja so, dass man Vergleichswerte heranziehen kann.



@ klaviermacher:

Achso! (-:
Das Klavier steht im der Nähe von Langenfeld (zwischen Leverkusen und Düsseldorf; NRW).
 
Hallo kl4vier,

ein Klavier aus der Ferne zu beurteilen ist in der Regel praktisch unmöglich. Man kann vielleicht von Erfahrungswerten ausgehen, wenn man entsprechende Fotos sieht... aber eine wirklich seriöse Einschätzung kann man erst abgeben, wenn man das Klavier selbst inspiziert hat.
Was nützen neue Hammerköpfe und neue Wirbel (man sieht auf den Fotos, dass die mal gemacht worden sind), wenn der Stimmstock marode ist und sich das Instrument nicht mehr stimmen lässt? Oder es hat auf einer Fußbodenheizung gestanden und alle Stege und Resonanzboden und Rippen lösen sich in Wohlgefallen auf? Oder man schaut unter die Tasten und findet "Leben im Mikrokosmos" ;)
Möglicherweise findet sich nach der Ortsangabe hier im Forum ein Fachmann des Vertrauens, der sich das Instrument mal ansieht... ganz umsonst wird es wohl keiner tun, ausser man wohnt direkt um die Ecke... aber dann weiß man wenigstens woran man ist.
Zu den "Lackierkosten"... so wie es scheint, ist das Instrument mal mattschwarz lackiert worden. Dann ist die Frage, soll es nur ausgebessert werden und partiell nachlackiert werden oder generell komplett neu gemacht werden? Soll es dann wieder matt lackiert werden? Oder lieber in Hochglanz? Polyester? Schellack? Und dann die große Frage... lohnt sich das alles noch? Wie gesagt... ich hoffe, es findet sich hier jemand... für mich ist es leider auch zu weit.
Gruß
Georg
 
Hallo kl4vier,

es ist normal, dass Klavierbauer für Gutachten Geld nehmen. Der Klavierbauer möchte ja auch, dass man seine gute Arbeit bezahlt und es ist nicht so, dass die automatisch Interesse haben, ein Klavier anzukaufen. Der Vorteil ist, dass ein Fachman erklärt, was alles zu machen ist, um das Instrument spielfähig zu machen oder gar zu optimieren und man hat einen Anhaltspunkt, was es "Wert" ist; es ist ja eine Interessentin vorhanden, der man vermutlich einen angemessenen Preis machen möchte, wobei ein Klavierhändler es bei Interesse in der Regel nur günstiger einkaufen kann als ein Privatmann, wenn er noch etwas daran verdienen möchte. So ein Gutachten ist sicher auch für einen privaten Verkauf nicht von Nachteil, weil ein Interessent daraus erkennen kann, ob bzw. welche Mängel vorliegen und in welchem Zustand sich das Klavier befindet, was für Laien oft unmöglich ist. Für gewünschte Reparaturen kann man sich dann natürlich auch einen (idR wohl kostenlosen) Kostenvoranschlag machen lassen.

Von Köln bis Langenfeld sind es ca. 30 km. Ich kann bei Interesse für eine Begutachtung einen Klavierbauer der in der Domstadt per PM mitteilen, bei dem ich gute Erfahrungen gemacht habe und der wahrscheinlich auch 30 km fahren würde.

Gruß
Bassplayer
 
So ein Gutachten ist sicher auch für einen privaten Verkauf nicht von Nachteil, weil ein Interessent daraus erkennen kann, ob bzw. welche Mängel vorliegen und in welchem Zustand sich das Klavier befindet, was für Laien oft unmöglich ist.
Wenn's denn drinsteht.
Als ich meinen Flügel gekauft habe, lag ein Gutachten vor. Da stand weder drin, dass eine Regulierung der Mechanik und der Dämpfung nötig war (was ich als Laie selbst erkennen konnte) noch, dass der Resonanzboden in einem für sein Alter guten Originalzustand war (was man als interessierter Laie ebenfalls sehen konnte) und auch nicht, dass eine Intonierung der Hammerköpfe nicht mehr möglich war, weil sie in der Vergangenheit schon zu weit abgezogen worden waren und somit ausgetauscht oder neu befilzt werden mussten, was mir beim Kauf so nicht klar war. Da stand lediglich, dass der nötige Reparaturaufwand den Wert des Instrumentes übersteigen würde, was ich schlicht und ergreifend für gelogen halte.

P.S.: Muss bei obigen Aussagen zurückrudern. Sorry, hatte das nicht mehr so ganz richtig in Erinnerung.
 
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Ich habe ein Klavier gekauft, für das vorher ein Gutachten vom mir bekannten Verkäufer in Auftrag gegeben worden war. Ich erwähne, dass er mir bekannt war, weil ich davon ausgehe, dass er mich nicht übers Ohr hauen wollte. Das Gutachten war für mich ein große Hilfe. Ich wusste, dass alle wesentlichen Bauteile frei von Schäden sind, dass das Klavier eine gute Stimmhaltung hat und so spielbar ist, aber reguliert und die Hammerköpfe abgezogen werden müssten, um das Optimum rauszuholen und was bei regelmäßigem Gebrauch zu empfehlen wäre.

Na ja, vielleicht gibt es da verschiedene Qualitäten bei Gutachten, aber ich vermute grundsätzlich, dass ein Klavierbauer um einen guten Ruf bemüht ist. Stellt sich für mich die Frage, ob bei mangelhaften Gutachten Schadensersatzansprüche entstehen können. Ich bin kein Jurist, aber sollte dem so sein, wäre es ein weiterer Grund, dort nichts falsches rein zu schreiben. Wenn in einem Gutachten eine notwendige Regulierung verschwiegen wird, halte ich das für einen großgen Mangel und einem solchen Klavierbauer würde ich keine Arbeiten an meinem Klavier machen lassen und anderen davon Berichten, die das interessiert. Oft kennen KlavierlehrerInnen Klavierhändler/bauer in der Region und werden oft von den Schülern um Rat gefragt, wenn es um so was geht. Das könnte sich schnell rumsprechen, wenn jemand nicht gut arbeitet.

Aber interessant zu hören, dass jemand mit einem Gutachten schlechte Erfahrungen gemacht hat. Hätte ich nicht unbedingt erwartet.
 
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Bassplayer - das war ein vom Verkäufer in Auftrag gegebenes Gutachten ;-). Hätte Hoehue das in Auftrag gegeben, wäre vermutlich etwas anderes zu lesen gewesen. Ist nicht schön, aber irgendwie verständlich.
 

Ich hab' gerade nochmal nachgesehen, ganz so schlecht wie ich's in Erinnerung hatte und oben beschrieben hatte, war das Gutachten doch nicht.

Immerhin stand drin, dass die Dämpfung ungleichmäßig reagiert und dämpft, dass der Resonanzboden keine sichtbaren Risse hat, dass der Wirbelgang vergleichsweise leicht ist, die Hammerköpfe altersgemäß eingespielt sind, Mechanikabnutzungen altersgemäß sind.

Bei "Wert des Instruments übersteigen" ging's auch nicht um Reparatur sondern um komplette Generalüberholung.

Es ging halt nicht daraus hervor, dass die Hammerköpfe fertig waren, also nichtmehr abgezogen und intoniert werden können.
 
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Bassplayer - das war ein vom Verkäufer in Auftrag gegebenes Gutachten ;-). Hätte Hoehue das in Auftrag gegeben, wäre vermutlich etwas anderes zu lesen gewesen. Ist nicht schön, aber irgendwie verständlich.

Hallo Fisherman, ja ist mir bewusst, dass es vom Verkäufer in Auftrag gegeben worden war. Aber trotzdem war darin nichts geschönt oder Mängel verschwiegen, um vielleicht eine für den Verkäufer günstigerer Situation zu schaffen. Ich habe das Klavier letztendlich über ebay verkauft bekommen. Der Käufer, ein Klavierlehrer aus Süddeutschland, der es ungesehen gekauft hat, war sehr zufrieden (Bewertung in Ebay: "Danke für das tolle Klavier") und ich war auch zufrieden (Mindestgebot erreicht). Ich weiß nicht, ob er es ohne die Erwähnung des Gutachtens gekauft hätte, aber geschadet hat es sicher nicht.
 
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Ich würde mir folgendes überlegen: Wenn ich eigentlich noch an dem Instrument hänge wegen der Erinnerungen oder weil ich wieder spielen möchte und im Prinzip zu einer Überholung tendiere, würde ich mir zuerst mal einen Kostenvoranschlag machen lassen.

Sollte ich dann von einer Überholung Abstand nehmen, da zu teuer, würde ich es der Bekannten anbieten und sofern überhaupt noch ein Gutachten erforderlich ist, könnte man sich die Kosten dafür teilen. Ich bin kein Fachmann, aber sofern nicht wesentliche Teile des Klaviers kaputt oder reparaturbedürftig sind, was ja wahrscheinlich aus dem Kostenvoranschlag hervorgeht, würde ich es auf 300 - 1000 Euro schätzen. Das entspricht zumindest meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen über andere Privatverkäufe und was hier sonst angegeben wird.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten.

Um das noch mal klarzustellen: Selbstverständlich würden wir für eine Reparatur / Sichtung zahlen. Nur zahlt man ja bei einem Auto auch erst wenn es repariert aus der Werkstatt kommt oder ggfs. vereinbar man vorab eine Summe. Es hat uns gestört, dass jemand Geld haben wollte bevor überhaupt eine Leistung erbracht wurde, geschweige denn überhaupt ein Termin genannt wurde.


Weiters wurde es vor ca. 5 Jahren einmal überholt - sobald ich die Daten hierzu habe werde ich diese gerne nachreichen :)
 
Bin selber KLAVIERBAUER und habe noch nie Geld für ein Gutachten oder einen Kostenvoranschlag genommen ! Immer erst bezahlen , wenn auch gearbeitet wurde !!
Hallo kl4vier,

es ist normal, dass Klavierbauer für Gutachten Geld nehmen. Der Klavierbauer möchte ja auch, dass man seine gute Arbeit bezahlt und es ist nicht so, dass die automatisch Interesse haben, ein Klavier anzukaufen. Der Vorteil ist, dass ein Fachman erklärt, was alles zu machen ist, um das Instrument spielfähig zu machen oder gar zu optimieren und man hat einen Anhaltspunkt, was es "Wert" ist; es ist ja eine Interessentin vorhanden, der man vermutlich einen angemessenen Preis machen möchte, wobei ein Klavierhändler es bei Interesse in der Regel nur günstiger einkaufen kann als ein Privatmann, wenn er noch etwas daran verdienen möchte. So ein Gutachten ist sicher auch für einen privaten Verkauf nicht von Nachteil, weil ein Interessent daraus erkennen kann, ob bzw. welche Mängel vorliegen und in welchem Zustand sich das Klavier befindet, was für Laien oft unmöglich ist. Für gewünschte Reparaturen kann man sich dann natürlich auch einen (idR wohl kostenlosen) Kostenvoranschlag machen lassen.

Von Köln bis Langenfeld sind es ca. 30 km. Ich kann bei Interesse für eine Begutachtung einen Klavierbauer der in der Domstadt per PM mitteilen, bei dem ich gute Erfahrungen gemacht habe und der wahrscheinlich auch 30 km fahren würde.

Gruß
Bassplayer
 
Bin selber KLAVIERBAUER und habe noch nie Geld für ein Gutachten oder einen Kostenvoranschlag genommen ! Immer erst bezahlen , wenn auch gearbeitet wurde !!


Ich nehme an, dass man mich hier falsch verstanden hat. Daher hier vielleicht deutlicher:

Wenn ich an einem gebrauchten Klavier als Käufer interessiert bin und als Laie wissen möchte, ob das was taugt, lass ich dass von einem Klavierbauer begutachten oder wie auch immer man den Vorgang nennen möchte. Das macht er idR nicht umsonst. Hier im Forum wurden schon öfters Beträge von 50- bis 100 Euro oder mehr dafür genannt. So ein Gutachten oder vielleicht ist der Begriff Expertise besser, kann natürlich auch der Verkäufer erstellen lassen. Der Verkäufer meines Klaviers hatte dafür 50 Euro bezahlt vor gut einem halben Jahrzehnt. Zu Arbeiten am Klavier wie Reparaturen muss es dabei nicht kommen.

Eine andere Situation ist die, dass ich an einer Reperatur/Überholung interessiert bin. Einen Kostenvoranschlag dafür wird mir der Klavierbauer idR kostenlos machen, bevor die bei der späteren Reparatur anfallenden Arbeiten gegen Geld gemacht werden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Korrekt - moralisch wie ökonomisch - ist es, die Begutachtung zu bezahlen! Kommt es zum Auftrag, ist es dann guter Stil, diese Summe wieder gutzuschreiben.
 
Problem: Kunde will Klavier verkaufen und gar nichts daran reparieren lassen. Dennoch beauftragt er einen "Kostenvoranschlag", nur um zu erfahren, was mit dem Klavier eigentlich so los ist, um es dann möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Von daher ist die Unterscheidung zwischen Begutachtung und Kostenvoranschlag nicht immer leicht. Mögliche Lösung: Kostenvoranschlag ist kostenpflichtig, wird aber bei Auftragserteilung erstattet. Begutachtung/Expertise ist sowieso kostenpflichtig.
 
Vielen Dank noch mals - es tut mir Leid, dass der Beitrag hier scheinbar so eine Lawine losgelöst hat.

Noch mals zur Sicherheit: es ging uns bei der ganzen Sache einzig darum, dass der zunächst angefragte Gutachter sein Geld VOR der Leistung haben wollte :)
 

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