Mit großer Sicherheit hat M. Wolff selbst keine Instrumente gebaut. In dieser Zeit war es den Händler erlaubt, ihre Namen in den zu verkaufenden Instrumenten anzubringen, besonders in der „Hoch“-zeit des Klavierbaues 1912/13. Größere Pianohäuser veröffentlichten die Namen der Hersteller, für die sie die Vertretung übernommen haben.
Die Qualität von damals - kann durchaus gut gewesen sein, die Qualität heute kann nur ein Fachmann vor Ort bestimmen.
Anfang des letzten Jahrhunderts hat es ja wohl hunderte von Klavierbauern in Deutschland gegeben.
Die Zahl der allein bei mir archivierten Klavierbauer/-fabriken in der Zeit von 1880 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges beträgt ca. 5.000.
Ausschnitt aus der „Zeitschrift für Instrumentenbau“
34. Jahrgang /Nr. 23 Leipzig, den 11. Mai 1914
„Brennend geworden ist inzwischen die Frage, ob die
Anbringung der Händlerfirma in Klavieren an Stelle der Firma des Herstellers
in unserer Branche als Handelsgebrauch d. h. als allgemein erlaubt und geübt zu gelten hat.
Die Verbandsleitung hat bisher folgenden Standpunkt eingenommen:
a) daß es zwar nicht verhindert werden kann, wenn ein Händler mit Zustimmung des Fabrikanten seine eigene Firma in dem Instrument anbringt,
b) daß die Verbandsleitung diesen Brauch aber – trotzdem er bekanntermaßen viel geübt wird – als Handelsbrauch der Branche nicht anerkennen kann,
c) daß vielmehr in der Tat durch das fragliche Verfahren bei dem unwissenden Teile des Publikums der Anschein eigener Fabrikation erweckt werden kann und
d) daß der den Brauch übende Händler die Verpflichtung hat, jeden Reflektanten auf ein solchergestalt bezeichnetes Instrument darauf aufmerksam zu machen, dass es sich um ein fremdes Fabrikat handelt“.