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12345
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- 4. Dez. 2013
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Guten Morgen,
ich bin neu hier und möchte auch gleich ein neues Thema eröffnen.
Kurz zu mir: Ich bin 23 Jahre alt und momentan noch im Studium.
Gleichzeitig leide ich unter einer schizoaffektiven Störung. Zur Erklärung:
Das ist eine Krankheit mit Symptomen aus der Schizophrenie sowie aus der
bipolaren (manisch - depressiven) Störung. Ich habe keine Wahnvorstellungen oder
Psychosen wie bei einer reinen Schizophrenie, aber ich leide unter Gedankendrängen (salopp gesagt: Ohne Medikamente denke ich mich regelrecht kaputt) und bin oft in mir sehr unsicher, nehme mich oft aus der Außenperspektive, ganz unpersönlich war und kann mir deswegen oft nur schwer einen einheitlichen Standpunkt zu etwas bilden, weil ich immer versuche, alles aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten (das ist es wohl, was man gemein unter "gespalten" versteht). Dazu kommen eben noch extreme Schwankungen der Stimmung, was der bipolaren Störung anzulasten ist. Neben all diesen Dingen habe ich das Glück, dass ich wenigstens intelligent genug bin (bei den Untersuchungen wurden auch IQ-Tests und dergleichen durchgeführt und dabei eine Hochbegabung diagnostiziert), mich selbst ein wenig beobachten und regulieren zu können und deswegen mein Leben nicht ganz aus den Fugen geraten ist. Trotzdem leide ich sehr stark darunter, weil ich mich ohne Medikamente durch die Gedankenflut kaum auf etwas konzentrieren kann und ich mit Medikamenten sehr müde bin, weil sie neurologisch gesehen sedierend wirken. Außerdem sind zwischenmenschliche Beziehungen, die ich mir ersehne, wegen all meiner Eigenarten oft schwierig, wenn sie enger werden.
Dieses Forum gefällt mir überaus gut; die Witze, die hier gelegentlich über Schizophrenie gemacht wurden (z.B. "An einem Tag konnte ich die Übung noch, am anderen nicht mehr - bin ich schizophren?" , "besser schizophren als allein" u.Ä.) nehme ich euch nicht übel, auch wenn letzterer absoluter Quatsch ist, da man sich nicht weniger einsam fühlen kann, wenn man an dieser Krankheit leidet. Ich habe selbst früher ähnlich gedacht.
Das Klavierspielen (ich spiele seit ca. 13 Jahren) ist ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben geworden, seit ich von der Erkrankung weiß. Vorher war es mir auch wichtig, aber es war nie zentral sondern mehr ein schönes Hobby. Allerdings merke ich, dass es, je mehr die Krankheit ausbrach, zu einem Anker in meinem Leben wurde. Die Musik und das Klavier sind Orte, an denen ich mich aufgehoben fühle - wo ich sein kann, wie ich bin. Die Musik wertet und beurteilt mich nicht, sie ist einfach da und wenn ich einige Zeit Klavier gespielt habe, werde ich so selbstvergessen, dass es mir danach um einiges besser geht und ich regelrecht gelöst bin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf mich eine heilende Wirkung hat. Und dabei komme ich eigentlich aus der naturwissenschaftlichen Sparte und bin kein Fan von Homöopathie, Esoterik etc.
Nun ja - ich glaube, dieses Thema soll halb Vorstellung sein, halb Einblick liefern, was das Klavierspielen auch bewirken kann.
Ich hoffe auf einen regen gegenseitigen Austausch ;)
Viele Grüße
12345
ich bin neu hier und möchte auch gleich ein neues Thema eröffnen.
Kurz zu mir: Ich bin 23 Jahre alt und momentan noch im Studium.
Gleichzeitig leide ich unter einer schizoaffektiven Störung. Zur Erklärung:
Das ist eine Krankheit mit Symptomen aus der Schizophrenie sowie aus der
bipolaren (manisch - depressiven) Störung. Ich habe keine Wahnvorstellungen oder
Psychosen wie bei einer reinen Schizophrenie, aber ich leide unter Gedankendrängen (salopp gesagt: Ohne Medikamente denke ich mich regelrecht kaputt) und bin oft in mir sehr unsicher, nehme mich oft aus der Außenperspektive, ganz unpersönlich war und kann mir deswegen oft nur schwer einen einheitlichen Standpunkt zu etwas bilden, weil ich immer versuche, alles aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten (das ist es wohl, was man gemein unter "gespalten" versteht). Dazu kommen eben noch extreme Schwankungen der Stimmung, was der bipolaren Störung anzulasten ist. Neben all diesen Dingen habe ich das Glück, dass ich wenigstens intelligent genug bin (bei den Untersuchungen wurden auch IQ-Tests und dergleichen durchgeführt und dabei eine Hochbegabung diagnostiziert), mich selbst ein wenig beobachten und regulieren zu können und deswegen mein Leben nicht ganz aus den Fugen geraten ist. Trotzdem leide ich sehr stark darunter, weil ich mich ohne Medikamente durch die Gedankenflut kaum auf etwas konzentrieren kann und ich mit Medikamenten sehr müde bin, weil sie neurologisch gesehen sedierend wirken. Außerdem sind zwischenmenschliche Beziehungen, die ich mir ersehne, wegen all meiner Eigenarten oft schwierig, wenn sie enger werden.
Dieses Forum gefällt mir überaus gut; die Witze, die hier gelegentlich über Schizophrenie gemacht wurden (z.B. "An einem Tag konnte ich die Übung noch, am anderen nicht mehr - bin ich schizophren?" , "besser schizophren als allein" u.Ä.) nehme ich euch nicht übel, auch wenn letzterer absoluter Quatsch ist, da man sich nicht weniger einsam fühlen kann, wenn man an dieser Krankheit leidet. Ich habe selbst früher ähnlich gedacht.
Das Klavierspielen (ich spiele seit ca. 13 Jahren) ist ein sehr wichtiger Teil in meinem Leben geworden, seit ich von der Erkrankung weiß. Vorher war es mir auch wichtig, aber es war nie zentral sondern mehr ein schönes Hobby. Allerdings merke ich, dass es, je mehr die Krankheit ausbrach, zu einem Anker in meinem Leben wurde. Die Musik und das Klavier sind Orte, an denen ich mich aufgehoben fühle - wo ich sein kann, wie ich bin. Die Musik wertet und beurteilt mich nicht, sie ist einfach da und wenn ich einige Zeit Klavier gespielt habe, werde ich so selbstvergessen, dass es mir danach um einiges besser geht und ich regelrecht gelöst bin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf mich eine heilende Wirkung hat. Und dabei komme ich eigentlich aus der naturwissenschaftlichen Sparte und bin kein Fan von Homöopathie, Esoterik etc.
Nun ja - ich glaube, dieses Thema soll halb Vorstellung sein, halb Einblick liefern, was das Klavierspielen auch bewirken kann.
Ich hoffe auf einen regen gegenseitigen Austausch ;)
Viele Grüße
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