Klavier und Holzofen: mit Life- Saver oder nicht?

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Eleonore

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Muss leider nochmal nachfragen, da sich aus einer anderen Diskussion für mich noch mehr Fragen ergeben haben.

Neue Idee!
Klavier ins Wohnzimmer an Innenwand, leider Holzofen in 4 Metern schräg in der Nähe, einziger möglicher Stellplatz im WZ. Dort steht momentan ein Schrank in Klavierbreite, der noch nichtmal lauwarm wird. LF von 40-65% möglich. Im Winter bullert der Ofen dauernd.

Bekannte von uns schieben das Verstimmen ihres Klaviers auf die Kombi Holzofen- Klavier , kein Befeuchtungssystem. Gestimmt wird das Klavier aber nur alle 2 Jahre. Unser WZ ist auch größer (50qm?) als deren WZ (30qm).

Das Pianohaus in der Nähe arbeitet mit Piano- Life- Saver.

1.) Wäre das nötig?
2.) Eigene Erfahrungen von euch?
3.) :confused:

Eleonore
 
Hallo!

Wahrscheinlich ist das schon die tausendste Frage zu diesem Thema...
Aber hat Jemand damit Erfahrungen gemacht? Funktioniert das wirklich?
Dann muss mein Mann einfach mal zurückstecken und das Klavier sollte ins WZ. Mit jedem Raum fange ich das Überlegen irgendwie neu an und bin auch von mir selber genervt.... Jetzt möchte ich mich gerne mal festlegen. In unserem Pianohaus kostet der Einbau um die 500€, lohnt sich die Investition?

Eleonore
 
Irgendwie bin ich entweder blind oder aber es gibt immer noch keine klaren Aussagen zu Öfen und Kaminen. Ich hatte die Frage ja auch schon mal gestellt. Bittetbittebitte, liebe Fachleute, redet doch mal Klartext.
 
Ich selbst habe kein Problem mit dem Klavier und dem Kachelofen im Wohnzimmer. Das Klavier hat keinen Dampp-Chaser oder ähnliches und scheint nicht zu leiden. In meinen Augen ist es aber durchaus von Bedeutung, ob die Holzfeuerstätte raumluftabhängig oder unabhängig betrieben wird. Im ersteren Fall gibt es sicher erhebliche Einflüsse auf die Luftfeuchtigkeit, da ja fürs Verbrennen die Raumluft benötigt wird, und entsprechend Frischluft von außen ins Wohnzimmer zugeführt werden muss. Dies führt natürlich in der kalten Jahreszeit zu einer zusätzlichen Verminderung der rel. Feuchte im Raum, dem irgendwie im Interesse des Klaviers entgegengesteuert werden sollte.
 
Die LF liegt heute (wo hier mal keine Wäsche hängt) bei 34% bei geschlossener WZ- Tür (mir ist heute kalt....).
Wie gesagt, gemessen habe ich schon Werte von 30-65%.

Der Ofen ist raumluftabhängig, hat aber hinten einen (ungenutzten) Anschluß für Frischluft.

Wäre es vielleicht besser, den Fachmann des Pianohauses mal einzubestellen und alles vor Ort zu besprechen?
Eleonore
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Eleonore,

ich bin der Auffassung, man sollte sich nicht verrückt machen lassen.
Ich habe in meinem Haus verschiedene Heitzmöglichkeiten. Eine Zentralheitzung mit einem Öl- und Holzbrenner, in einigen Zimmer Kamine und Holzofen.
Während der Übergangszeit die jetzt noch ist, werfen wir jenachdem wo man sich aufhält, den Holzofen vielleicht noch das Kamin an.
Die Temperaturunterschiede sind jenachdem allso schwankend. Ich besitze einige Flügel die dies alles mitmachen, habe noch nie Probleme damit gehabt.
Der Stimmer hat mich schon öfters gefragt ob ich auch stimmen kann, er sei immer wieder erstaunt, wie die Stimmungen halten.
Der einzigste Nachteil mit Holzofen ist der Staub, aber die Wärme eines Holzofen ist einfach angenehm,- allso Flügel abdecken oder entstauben.
Sicher sollte man den Flügel oder das Klavier nicht zu nahe an den Ofen stellen. Wichtig ist auf die Luftfeuchtigkeit zu achten, mit Luftentfeuchter und Befeuchter, da wir auf dem Land wohnen mit viel Wald umgeben, brauchen wir vorwiegend die Luftentfeuchter.
Ich bin immer wieder erstaunt was da alles im Fachhandel angeboten wird, stehe dem allerdings mit Skepsis gegenüber. Schliesslich wohnen in den Wohnungen und Häusern doch Menschen, die wollen doch auch angenehm wohnen , nicht zu trocken nicht zu feucht und im Winter mit angenehmer Wärme, dies sollte doch für den Freund dem Flügel oder Klavier doch auch reichen.
Ich kenne Pianisten die haben gegen hundert und mehr historische Flügel in ihren Landhäusern, Schlössern etc. Diese Anwessen sind zumteil unregelmässig bewohnt und manche im Winter gar nicht, von Schäden an den Instrumenten habe ich selten gehört.
Wie war es dann zur Zeit von Mozart , Beethoven , Chopin, Liszt???? . Ich meine auch , dass die neuen Flügel betr. Wärme , Feuchtigkeit nach dem neusten Stand der Möglichkeiten sicher mehr aushalten sollten

Cordialement
Destenay
 
Hallo, Destenay!
Ich würde annehmen, dass Klaviere und Flügel zu Mozart und Beethovens Zeiten eher feucht und kühl gestanden hätten.
Wenn man sich in zB in Freilichtmuseen umsieht, steht das Klavier NIE in der Küche, sondern in der guten Stube, die vielleicht mal Sonntags geheizt wurde.
Aber wie sieht es mit dauer- "über"- heizten, gut dichten, heutigen Räumen aus?
Eleonore
 
Bei einem Kaminofen sieht das i.d.R so aus. Er zieht während des Betriebs ziemlich viel Luftfeuchtigkeit aus dem Raum. Einem modernen Instrument macht das nichts aus und ich denke 2 Stimmungen im Jahr kann man für so ein Klavier schon ausgeben - heute kostet ein voller Autotank ja oft mehr. Schaden wird ein modernes Instrument davon aber mit Sicherheit nicht nehmen. Bei einem alten Instrument hängt es ganz vom Zustand ab, würde ich meinen. Ist die akustische Anlage gut überholt, dann sollte diese der Beständigkeit eines neuen Klavieres ebenbürdig sein - ist die akustische Anlage das nicht, wird sie sicher empfindlicher auf Schwankungen reagieren und es kann (muß nicht) zur Rissbildung kommen. ich denke eine garantiert verlässliche Aussage kann Dir da niemand geben, wenn es ein teilüberholtes Instrument ist - mit oder ohne Luftbefeuchtungssystem.
 
Hallo, Destenay!
Ich würde annehmen, dass Klaviere und Flügel zu Mozart und Beethovens Zeiten eher feucht und kühl gestanden hätten.
Wenn man sich in zB in Freilichtmuseen umsieht, steht das Klavier NIE in der Küche, sondern in der guten Stube, die vielleicht mal Sonntags geheizt wurde.
Aber wie sieht es mit dauer- "über"- heizten, gut dichten, heutigen Räumen aus?
Eleonore

Hallo Eleonore,

ich denke nicht, dass die Stube nur am Sonntag geheitzt wurde, die Menschen dazumal waren ja auch Warmblüter. Früher waren die Frauen dafür verantwortlich, dass der Hausherr und die Kinder warm hatten, wer es sich leisten konnte hatte Personal. In den Landhäusern , Schlössern mit einer Zimmerhöhe von ca. 4m waren häufig im Winter u.a. die Gärtner für die Wärme im Haus verantwortlich- in der Küche hielt sich vorwiegend das Personal auf. Auch die Stadtwohnungen deren Zimmer zumteil sehr gross und hoch waren, mussten geheitzt werden.
Auch Mozart, Beethoven, Liszt usw. hatten warme Räume ansonten Komponieren am Flügel nicht möglich war.
Was deine Frage betrifft sehe ich kein Problem, man kann die Heitzung etwas drosseln und sich auch dementsprechen anziehen. Es ist ja häufig die Unsitte , dass man im kalten Winter in der Wohnung mit T-Shirt herumläuft und sich dann wundert wenn die Energie Rechnung hoch ist. Ich meine 20-21 Grad ist genügend. Meine Kinder zum Beispiel können es nicht ertragen, wenn ihr Schlafzimmer im Winter geheitzt wird, da kam es schon häufig vor , dass die Temperatur um 8 Grad war, sie ziehen sich wie in alten Zeiten eine Mütze an , eine Bettflasche und dann ins Bett mit mehreren Duvets und Wolldecken, die hatten noch nie eine Erkältung. Für die Luftfeuchtigkeit kaufst Du dir ein gutes Gerät welches Du in den Raum stellst aber nicht zu nahe an den Flügel oder Klavier. Wir haben immer so um die 50 Prozent Luftfeuchtigkeit und damit sehr gute Erfahrung gemacht.

Cordialement
Destenay

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