Kaufberatung f. Wiedereinsteiger

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qchn

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25. Sep. 2014
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Hello Forum,

nachdem ich endlich sesshaft geworden bin und ein wenig Ruhe hab, möchte ich gerne wieder mit Klavierspielen anfangen. ich hoffe sehr, dass Ihr mir bei der Auswahl eines passenden Instruments helfen könnt. Ich hab die klassische “Klavier-bis-zum-Abitur incl. Landeswettbewerb Jugendmusiziert mit anschließendem Nichtüben für 15 Jahre – Karriere“ hinter mir. Dachte zunächst, irgendeine alte Möhre zur Miete für 50 Euro reicht mir, aber nachdem ich letzte Woche ein paar angespielt habe, muss ich sagen, dass ich dafür dann nicht genug verlernt habe. (okay, natürlich komm ich bei jedem Stück nur 10 Takte weit, aber ich erwarte schon irgendwie, dass ein differenzierter Anschlag auch unterschiedlich klingt etc.)

Ich hab wirklich null Ahnung von Klavieren und da ich keine Übung habe, ist es durchaus mit Hemmungen verbunden, „Probe“ zu spielen. Folgenden Rahmen kann ich aber stecken:
- ich möchte ein Klavier und keinen Flügel. In die Breite ist nur wenig Platz, das Zimmer jetzt auch nicht gerade ein Konzertsaal und ich habe diesbezüglich auch keine Ambitionen. Leise-Pedal tut aber auch nicht not.
- muss kein niegelnagelneues, äußerlich makelloses Klavier sein, ein älteres tuts auch, wenngleich ich ein modernes Klavier mit herkömmlicher Mechanik und kein hübsches Tafelklavier brauche – selbstverständlich sollte das Ding ne Weile halten – wäre schön, wenn es quasi auch das letzte Klavier wäre, was ich kaufe
- mir schweben eigentlich zunächst 1-2 Jahre Miete vor, da ich mir nicht sofort was Richtiges leisten kann – wär natürlich super, wenn man die irgendwie anrechnen könnte. 8.000 Euro wären dann aber vermutlich oberste Schmerzgrenze. 4-5 K wärn auch früher zusammen.
- ich hätte es gerne, dass das Klavier in Deutschland oder zumindest in Europa gebaut wurde, wenngleich ich keine Probleme mit ner Elfenbeintastatur (von früher) oder zertifiziertem Tropenholz habe.
- da ich eher unter der Tastatur hänge beim Spielen, sollte das Klavier nicht extraniedrig sein, aber sonst keine Forderungen an die Form. Farbe jetzt nicht weiß oder rot oder mit Sternchen drauf– hab nix gegen schwarzglänzend oder Holz.

Klangvorstellung: ich habe selbst nie so wirklich darauf geachtet, wie ein Klavier klingt. Bei meinen Eltern hab ich ein Bechstein-Klavier (12N) gespielt, im Unterricht son´ kleinen Blüthner-Flügel. Weil ich im Düsseldorfer Raum unterwegs bin und sie quasi bei Google als erste (und seltsamerweise auch irgendwie einzige) Treffer markiert waren, war ich neulich bei Steinway und Bechstein. Ich habe nie ein Auto besessen und kann daher alle Autos fahren; so ist es auch mit Klavieren – aber ich brauche nicht unbedingt den Steinwayklang. (liegt außerdem eh nicht in meinem Budget und dieser mir für den Mietkauf angepriesenen Untermarke Essex stehe ich irgendwie skeptisch gegenüber.. was haltet ihr davon?) Komme aus einem Musikerhaushalt, in dem insgesamt der künstlich-perfekte, gleichmäßige Klang bei Aufnahmen eher abgelehnt wird – kann mich da nicht wirklich von frei machen und empfinde es als irgendwie „autotunig“, wenn jeder Anschlag immer auch brilliant ist, die Töne aber irgendwie wir auf einer Perlenkette aufgereiht und nicht wirklich gemischt sind. (Bitte entschuldigt, dass ich das so seltsam-subjektiv beschreibe – ich kann es nicht besser) Irgendwie hab ich mich an den höherpreisigen Bechsteins pudelwohl gefühlt – war halt das, was ich gewohnt war und mir kam es so vor, als macht das Klavier, was ich will. Jedoch bin ich nach dem metallischen Klang vom Steinway ein wenig aufgeschreckt, was zB die zT schon eher dumpf als silbrig zu nennenden Höhen bei der Untermarke Hoffmann angeht und frage mich, wie die überhaupt klingen sollten. Bei den Tiefen weiß ich jetzt gar nicht mehr, was ich möchte. Was gibt es da überhaupt? Mir fehlen einfach die Begriffe.

Bechstein hätte den Vorteil, dass man nicht wie bei Steinway nur Anrechnung auf das Instrument bekommt, was man neu angemietet hat und man sagte mir, dass in meinem Preisrahmen durchaus ein echtes Bechstein (Normalserie) drinne wäre, während ich bei Steinway nur ein Essex hätte, was ich aus finanziellen Gründen eher nicht auf ein echtes Steinway upgraden würde. Jedoch kann das doch nicht alles sein? Es gibt schließlich noch andere Marken. Wo kann ich sie im Raum Düsseldorf anspielen? Wie sind sie auf der Achse Metall-Brillanz vs. Dumpf-Musikalisch anzusiedeln? Wo kriege ich verlässliche Gebrauchtklaviere her? Was gibt es noch zu beachten? Oder zu sagen?

bitte, Hilfe = )

PS: jetzt hab ich dieses Jahr definitiv häufiger "Klavier" geschrieben, als gespielt +g
 
Hi,

Du willst also einen Mietkauf bei einem gebrauchten Klavier? Gibt´s das?
 
Gebrauchte Klaviere:

Den Markt kannst Du gut sondieren bei pianomovers.com - dort gibts auch interessante Sachen, aber man muss halt reisen...

Verlässlich gute Ware zum kleinen Preis kriegst Du bei Klavierretter.de (das ist hier im Forum der GSTLP)

Ebenso gut beleumundet ist klavierladen de., der ein breiteres Spektrum abdeckt.

Beide solltest Du ruhig mal telefonisch kontaktieren. Gut möglich, dass sie was für Dich haben, das Du direkt kaufen kannst.

Ebenso interessant ist hier der faden "Schnäppchen" - hier stöbern ein paar suchwütige Clavioten dankenswerterweise Klaviere auf, die wirkliche Schnäppchen sein könnten. Um dann mal z.B. ein hässliches Feurich für schöappe 150,- anzugucken, kann man schon mal Bahn und Taxi zahlen. Und danach ist noch genug Geld für die Optimierung, die m.E. eigentlich immer nötig ist. Ist rede nicht von Renovierung - von solchen Dingern solltest Du die Finger lassen.

Zu den Billigmarken von Steinway oder Bechstein kann ICH nicht raten. Mir gefällt dort nur das 130er Modell von Bechstein. Und das liegt preislich voll bei der Höhe minus 100 ;-)
 
nja.. ich hab mich vermutlich unklar ausgedrückt.
bisher habe ich nur neue/ quasi-neue Klaviere bei Steinway und Bechstein besichtigt, weil sie diese eben auch vermieten. möchte halt jetzt den ersten Enthusiasmus nutzen und mir erstmal eines mieten. während der Mietzeit von einem Jahr kann ich halt in Ruhe nach was zum Kaufen suchen. weil das Geld dann eh schon ausgegeben ist, dachte ich: kaufste halt mit Anrechnen ein "Jahresklavier" oder ein paar Jahre älter da. Bechstein hat laut Websites viele Gebrauchte im Angebot (hab zb was von 1965 gesehn) und karrt die auch durchs Bundesgebiet. grundsätzlich möchte ich aber nen vernünftiges Klavier für jemanden, der lange gespielt hat i.e. den Ansprüchen eines deutlich fortgeschrittenen Pianisten genügt, was Tastendingsgefühl und Klang angeht. Ausganspunkt ist geschmacksmäßig erstmal Bechstein, aber ich würde mich gerne "fortbilden" in Bezug auf andere echte Gebrauchtklaviere.

edit: sind hier im Forum Probleme bei der Anmeldung mit einem web.de-Account bekannt?
 
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Warum gehst du nicht auf die andere Strassenseite zum Schröder? Der hat auch viele gebrauchte Instrumente da
 
Irre, wie schnell ich hier ne Rückmeldung bekomme : )

Schröder ist notiert - geh ich direkt am Samstag hin

@ Suchmaschine: das erste ist ja mal schick +g
hab tatsächlich bei "älter" eher so an 2000-1960 rum gedacht - die verlinkten sind ja älter als meine Oma. find ich einerseits spannend (und mein Art Deco Klavierhocker, den ich von eben dieser Oma geerbt habe würd sicher cool dazu aussehen), andererseits enstehen da spontane Vorurteile bzw. Bedenken, dass das wie Stummfilm klingt. vermutlich gibts hier nen Fred genau dazu - muss ich mich mal einlesen und vorallem mal eines ausprobieren. Nach Münster könnte ich ja sogar mal fahren, aber leider haben die grade keine 100 Jahre alten generalüberholten Bechsteine da. gibt es irgendein Nest davon im Rheinland/Ruhrgebiet? und gibt es irgendwo ne Modellübersicht, wann wie was gebaut wurde?
 
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Du solltest wissen, dass Bechsteins Blüte in den 20-40ern lag. Die Instrumente aus dieser Zeit sind häufig besser als das junge Gemüse.
Und: Als schlauer Händler gebe ich von den Gebrauchten nur die zur Miete/Mietkauf, die ich nicht direkt anders loskriege ...
 
Um dann mal z.B. ein hässliches Feurich für schlappe 150,- anzugucken, kann man schon mal Bahn und Taxi zahlen.

Häßlich ... ja einerseits. Wenn das Bild aber nicht lügt, ist das Ding ein Relikt der Nierentisch- und Tulpenleuchten-Epoche und damit kunstgeschichtlich direkt schon wieder interessant. Schließlich - dem TE geht es ja zunächst um ein Arbeitsgerät, und da wird ihm das Aussehen vielleicht nicht so furchtbar wichtig sein. Häßliche Autos fahren wir ja auch allesamt (außer Dir ;)).
 
ich hätte "hässlich" in Anführungzeichen setzen sollen - der TE zeichnet sich immerhin durch eine erstaunliche Toleranz aus ;-)
Im Vergleich zu fast allen Digis ist das Teil schon wieder sehr schön. Und eigentlich ziemlich neutral...

Danke fürs Autokompliment ;-) - leider rostet es mir unter dem A.... weg. Schade. Kein Ersatz in Sicht...
 
kleiner Zwischenstand:

ich bekomme anscheinend kein Mietklavier, das meinen Ansprüchen genügt, i.e. ich muss früher kaufen, als ich eigentlich wollte - was natürlich auch Budgetprobleme bedeutet. Für tolle alte Schnäppchen quer durch die Repubik fehlt mir leider einfach die Zeit, wobei ich den Klang der alten Mühlen zum Teil wirklich ganz großartig finde.

habe jetzt alle Klavierhändler in der Umgebung durch und fühle mich bei Schröder auf der Immermannstrasse am Besten aufgehoben. Der Besitzer ist ein sehrgeduldiger Klavierbauer, der sich auch nach der 300. Frage nicht zu blöde ist, diese ausführlich und anschaulich zu beantworten. Darüber hinaus merkt man, dass er seinen Beruf wirklich sehr gerne macht und ihm etwas an Klavieren liegt, die alle einen eigenen Klang haben. selbst wenn ich jetzt keines kaufen würde, hätte ich extrem dazugelernt. sieht aber momentan nach einem Grotrian-Steinweg (edith: 122 oder 114) von Ende der 1980er aus.
 
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Die Beschreibung des Händlers klingt auch gut.
 

ja, schon klar, dass die sich unterscheiden. 122 lässt sich super kontrollieren, aber das 114er klingt unverschämt gut.
 
seltsamerweise nicht. ich werd aber die Tage nochmal vorbeigehen, wei ich eigentlich das 122er kaufen möchte +g

PS: der Händler ist wirklich sehr prima - hat die Klaviere nebeneinander gestellt, intoniert etc.
 
... leider haben die grade keine 100 Jahre alten generalüberholten Bechsteine da. gibt es irgendein Nest davon im Rheinland/Ruhrgebiet?

Da würde ich mal zweidrei Anlaufadressen empfehlen:

1- Piano Faust in Wuppertal, Reichsstr.1, Bechstein-Händler mit Werkstatt zum Restaurieren, und

2- Piano Schmitz in Essen, westlicher Innenstadtring, Hindenburgstr. 45, einer der größten Bechstein-Händler überhaupt m.W.

3- Die Klavierhalle in Altenberge bei Münster, oft zweidrei ältere Bechstein-Flügel im Angebot und vierfünf Bechstein-Klaviere.
 
mist.. Hindenburgstrasse. da war ich doch heute..
 

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