Nee, Steinway D noch nicht, aber die Pendants von Bechstein, Steingraeber u.a.
Ich denke aber, dass sich der Wunsch danach erübrigt, solange man nicht von alten Flügeln spricht. Bei den modernen brauchst Du wohl wirklich einen Konzertsaal, so sehr wie die auf Dynamik getrimmt sind.
Ein ggfs. als zu scharf empfundener Konzerter, egal wie alt oder jung, lässt sich entschärfen. Mein scharfes D-Teil hat das Entschärfen hinter sich. Dem Drachen wurden die (zu) schweren neuen Hämmer (gefertigt nach aktualer D-Spezifikation) herausgezogen - und original alte, deutlich leichtere, weil schmalere Hämmer eingebaut, die ca. 80-100 Jahre alt und von feinerem Klang sind.
Weitere Chance außer Gewichtsreduktion bei Hämmern ist das Modifizieren der Hebelübersetzungen bei der Mechanik. Aus Diskussionen mit US-amerikanischen Klavierbauern weiß ich, dass man "damals" mit den seit März 1875 neuen Pilotenschrauben an den veränderten Hebegliedern einige Optionen belassen hatte. Man kann das erkennen, wenn man die Mechanik zieht und sich den S-förmig geschwungenen Sattel der uralten Hebeglieder ansieht, die auf der langen Konzerter-Taste REICHLICH Spielraum lassen für Übersetzungs-Verändereien - und dass sich kaum einer der von 1875 bis 1884 gebauten Konzerter beim Nachmessen mit den gleichen Hebelübersetzungen einfand.
(... wie sich auch (OT) fast von Flügel zu Flügel die Gussplatten stets winzig verändert zeigen, eine Zeit der Experimentiererei von Onkel Theo Steinweg auf damals schon ausgesprochen hohem Niveau.)
Mit solchen Maßnahmen kann man den Dynamikbereich proportional eindampfen und zivilisieren. Was man hingegen mit so einem Konzerter dann immer noch und weiterhin hat, sind die runderen Klänge der langen Bass-Saiten. Stichwort "geringere Inharmonizität". Man meidet einfach damit, dass Bassaiten viel zu kurz und zu dick werden.
Generell gilt jedoch, dass Privatleute eher keinen Konzertflügel brauchen. Die B- oder C-Größe im Bereich 200-240 cm reicht fast immer. Neun oder zehn Fuß Länge 270-308 braucht niemand privat. Die meisten Konzerter, die in Privatumgebungen stehen, dürften immer noch die Instrumente von Klavierprofis sein, die die gleichen Verhältnisse wie auf der Bühne auch daheim zum Üben wünschen. Von Amateuren betriebene Konzertflügel dürften Ausnahmen sein. Dicker Haken kann auch werden, dass mangels Interesse alte Konzertflügel kaum einen Markt zum Verkaufen haben.
Einen Konzertflügel braucht der Privatier nicht. Ist aber dennoch ausgesprochen fein und toll, einen zu haben.