Gewölbekeller als Musikzimmer

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Nachtmusikerin

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20. Sep. 2010
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Ihr habt richtig gelesen: es geht um einen zum Musikzimmer umfunktionierten Gewölbekeller.
Dieser ist nämlich noch vom alten und mittlerweile abgerissen Haus übrig und soll weiterhin genutzt werden. Nun hatte der Architekt die tolle Idee, man könnte doch diesen als Musikzimmer hernehmen.
Haltet ihr das für problematisch bezüglich Luftfeuchtigkeit?
Ich kann mir das momentan nicht so ganz vorstellen....
Liebe Grüße,
NaMu
 
Ihr habt richtig gelesen: es geht um einen zum Musikzimmer umfunktionierten Gewölbekeller.
Dieser ist nämlich noch vom alten und mittlerweile abgerissen Haus übrig und soll weiterhin genutzt werden. Nun hatte der Architekt die tolle Idee, man könnte doch diesen als Musikzimmer hernehmen.
Haltet ihr das für problematisch bezüglich Luftfeuchtigkeit?
Ich kann mir das momentan nicht so ganz vorstellen....
Liebe Grüße,
NaMu
davon würde ich die Finger lassen, ich habe mehrere Räume im Keller (Gewölbekeller) und weiss wovon ich spreche, diese Keller sind feucht und bleiben dies, Ideal für Wein Lagerung, wenn der Archtekt die Garantie gibt, dass dies alles kein Problem sei, dann soll er dies machen:-Dalles schriftlich absichern lassen:idee:
 
Danke für eure Antworten.
Eine Absicherung des Architekten bekommen wir sicher nicht. Der Keller scheint sehr trocken zu sein. Zumindest war das der Eindruck bei der Besichtigung. Aber man weiß halt nichts genaues.
Auf jeden Fall müsste man dort unten mal ein Hygrometer aufstellen. Das könnte mein Mann demnächst mal machen, denn er arbeitet in der Nähe.
Belüftet werden sollte über ein elektronisch zu betätigendes Fenster.
Mein Mann wollte einen guten Luftentfeuchter kaufen. Meint ihr nicht, dass das reichen könnte?
Beim Bodenbelag dachten wir uns das so: Steinplatten verlegen, die man normalerweise für den Außenbereich benutzt. Darunter Sand o.ä.
Der Bauträger hatte hingegen Estrich und Parkett vorgeschlagen. Aber darunter müsste sich ja Feuchtigkeit ansammeln.
LG,
NaMu
 
... ich bring jetzt mal nein Hygrometer in den Keller ...
Ich habe gestern im Keller 55% rLF gemessen (*). Allerdings bei 24°C, weil jemand die Tür zum Heizungskeller offengelassen hat. Deshalb noch der Taupunkt: 14.3°C. Im Vergleich dazu in meiner Wohnung drüber: 60% rLF bei 22°C, Taupunkt 13.6°C (**).

* * * * *
Im übrigen hat Feuchtigkeit im Keller oft mehr mit Lüftungskonzept und -Gewohnheiten zu tun als mit der Bausubstanz.
Wenn es im Sommer draußen warm ist und die warme Luft in den kühlen Keller kommt, dürfte es durch die Kondensation noch feuchter werden.
@Nachtmusikerin: Nach meinem Mäxchen-Müller-Verständnis hat Feuchtigkeit im Keller vor allem folgende Ursachen:
  1. Relativ kalte Wände
  2. In der Folge relativ kalte Raumluft
  3. In der Folge bewirkt ein Zustrom (warmer) Außenluft eine Erhöhung der rLF bis hin zur Kondensierung an den Wänden.
Ergänzend fällt mir ein:
  • Ein Hereindrücken von Feuchtigkeit durch Boden und Mauerwerk ist meines Wissens eher die Ausnahme.
  • Falls es sich um Backsteinmauerwerk handelt, wirkt das als Speicher und damit regulierend für die rLF. Eher ein Pluspunkt.
Zu 2: Wird der Keller als Wohn- (hier: Musik-)raum genutzt, fällt 2 ja schon mal weg, denn vermutlich werdet Ihr den Keller dann auf angenehme >= 20°C heizen. Wie man an meiner Messung oben sieht, wird damit die rLF schon mal erheblich sinken gegenüber dem, was Ihr jetzt evtl. messen werdet.

Zu 1: Das Problem mit den kalten Wänden wird sich allerdings durch Heizen eher verschärfen. Die Außenwände werden ja durch Heizen nicht unbedingt wärmer. Hier würde evtl. eine sinnvolle Dämmung helfen, also von jemandem, der davon Ahnung hat und nicht nur Dämmaterial verkauft. Der Taupunkt im Mauerwerk muss bestimmt und eine Dampfsperre innerhalb des Taupunkts eingebracht werden. Dazu braucht es meiner Meinung nach nicht viel mehr als Schulphysik, aber davor braucht es Problembewusstsein und die Bereitschaft, Schulphysik auch anzuwenden, statt einfach nur Sperrtapeten und ähnliches Zeug aufzubringen.

Zu 3: Es gilt, was für jeden Klavierraum gelten sollte: Im Sommer tagsüber niemals lüften.

(*) Das Messgerät ist ein Testo 608-H1. Ein relativ hochwertiges Digitalgerät, das neben der rLF die Temperatur misst und gleich den Taupunkt ausrechnet. Ich habe es seit ca. 4 Jahren. Vor vielleicht 2 Jahren habe ich es mit der Salzlösungsmethode überprüft und es war sehr genau.

(**) Zur Bausubstanz:

Der Keller wurde vor 120 Jahren für ein EFH eines kaiserlichen Wohnungsbauprogramms gebaut, also für damalige Verhältnisse eher unterer Standard. Er hat keine Gewölbedecke, sondern Eichenbohlen, die noch intakt sind und bei der Sanierung des Hauses verbleiben konnten, was für ordentliches Raumklima spricht.

Eine "weiße Wanne" gibt es nicht, obwohl bei uns das Grundwasser manchmal ziemlich hoch steht. Im Gegenteil, es gibt tlw. nicht mal einen Estrich, sondern es sind nur Ziegel ausgelegt. Stattdessen gibt es eine Zwangsbelüftung mit kleinen Öffnungen in der Außenmauer, die mit schönen schmiedeeisernen Gittern geschützt sind. Innen gab es ursprünglich keine geschlossenen Trennwände, so dass Durchzug entstehen könnte. Ich weiß, das widerspricht dem Konzept, bei Wärme nicht zu lüften. Mittlerweile gibt es einen großen Lüfter (50cm oder so?), der über einen Sensor gesteuert die Zwangsbelüftung unterstützt, so bald das sinnvoll ist (Temperaturgefälle innen - außen). Im Ergebnis entsteht dann in einem wirklich ranzigen Keller (tlw. nur Kriechkeller) das gemessene Raumklima.

* * * * *​

Disclaimer: Trotz meiner Klugscheißerei übernehme ich selbstverständlich auch keine Garantie
:coolguy:
 
Ich würde das mal nicht verkomplizieren. Langzeit(!!!)-Messung rF bei "Betriebstemperatur" und gut is. Wenn das is grünen Bereich liegt, denke ich, dass der Keller letztendlich weit weniger rF-Schwankung aufweist als normale Räume. Besser 65% konstant als das Pendeln zwioschen 30% und 70%.

Luftentfeuchter im Dauerbetrieb: Wird ne teure Angelegenheit!
 

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