Feurig 218 gebraucht, Preis und Erfahrungen

Um noch eine OT-Bemerkung loszuwerden:
Außerdem sind wir auch ziemlich dämlich wegen folgendem: Aktuell liegt die Studienanfängerquote bei 45,2%. Tendenz steigend. Kein Wunder, wenn jedem Schüler bereits seid der Grundschule eingebleut wird: "Wer nicht studiert ist weniger wert".
Und die restliche Hälfte soll dann alle Ausbildungsberufe, Handwerkberufe, etc. etc. übernehmen. Kein Wunder, dass da Unternehmen, welche im Primär- und Sekundärsektor angesiedelt sind, wie beispielsweise Instrumentenbauer, in Länder abwandern, in denen Handwerker weniger rar, also auch weniger teuer sind.

Wir könnten aber erleben, daß ein gar nicht kleiner Teil von BA-Absolventen in einen Ausbildungsberuf wechselt, einfach weil der Arbeitsmarkt keine ausbildungsadäquaten Beschäftigungsverhältnisse bietet. Die neuesten Mitteilungen zurAnstellungsquote bayrischer Lehramtsanwärter (Gymnasium) etwa lehren auf Spitzenabsolventen einfach das Fürchten ...
 
Um solche Preise vom Feurich mal ein ein bischen einordnen zu können:
Es gibt neue SCHIMMEL-Flügel :
- hergestellt in Braunschweig - mit Renner-Mechanik - Modell 208 Tradition International - Listenpreis € 22.990,--
- hergestellt in Polen - mit Import-Mechanik - Modell 206 Wilhelm - Listenpreis € 19.990,--

Ok, das würde ich gerne noch genauer wissen bzw hinterfragen:

Es gibt also fabrikneue Flügel von Schimmel, die komplett in Braunschweig gefertigt sind (also nicht in China oder Korea und in Braunschweig nur "endveredelt"), und das Ganze hat nichts mit Instrumenten wie z.B. May zu tun, und die auch eine Renner Mechanik haben. Mich wundert dann, warum die "Tradition International" heißen, denn dann ist doch daran alles rein national und nichts international ? Und die kosten nur wenig über 20T€, also deutlich weniger als z.B. ein Yamaha C3X ? Dann dürfte es der Marke Schimmel sehr bald sehr viel besser gehen, vorausgesetzt, ein solcher Preis ist auch betriebswirtschaftlich darstellbar.

Gruß
Rubato
 
Um noch eine OT-Bemerkung loszuwerden:
Außerdem sind wir auch ziemlich dämlich wegen folgendem: Aktuell liegt die Studienanfängerquote bei 45,2%. Tendenz steigend. Kein Wunder, wenn jedem Schüler bereits seid der Grundschule eingebleut wird: "Wer nicht studiert ist weniger wert".
Und die restliche Hälfte soll dann alle Ausbildungsberufe, Handwerkberufe, etc. etc. übernehmen. Kein Wunder, dass da Unternehmen, welche im Primär- und Sekundärsektor angesiedelt sind, wie beispielsweise Instrumentenbauer, in Länder abwandern, in denen Handwerker weniger rar, also auch weniger teuer sind. Naja, mir ist ein guter Handwerker lieber als ein mittelmäßiger Master of Arts in Sozialpädagogik, Kommunikationsdesign, oder was auch immer.

War etwas populistisch mein Beitrag, aber, hey...

Liebe Grüße,

Daniel

Wieso populistisch ? Eher realistisch ! Ich habe letztens eine (total) junge Dame kennengelernt, die hatte tatsächlich "Management sozialer Innovation" studiert und mit Bachelor abgeschlossen. Jetzt arbeitet sie in einem der Top-10-Großkonzerne, betreut dort langjährig erfahrene Führungskräfte und kümmert sich um deren Weiterentwicklung. Der Konzern ist tariflich der IG-Metall zugeordnet, das heißt Top-Gehaltsniveau und i.d.R. beamtenmäßige Arbeitsplatzsicherheit (ja, auch heute noch, entgegen panischen Medienberichten und bedauerlichen Einzelschicksalen). Gut für sie. Heute habe ich gelesen, dass es mittlerweile in Deutschland 16.000 (sechzehntausend) verschiedene Studiengänge gibt - Bologna, Hochschulrektoren-Profilierungssucht und KuMi-Fehlanreizen sei Dank ! Jedem Studenten seinen eigenen persönlichen Studiengang !

Gruß
Rubato
 
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Wir sind eben schon arg dämlich, dass wir uns mit unserer "Geiz ist geil" - Mentalität in Kombination mit borniertem "Auf den Lorbeeren ausruhen", die Grundlage unseres Wohlstands selbst entziehen.

Und das schlimme daran ist, dass wir sogar so dämlich sind, zu glauben, dass "geiz ist geil" eine Einbahnstraße ist. Wir sind tatsächlich zu blöd, zu begreifen, dass auch der eigene Arbeitgeber damit zu kämpfen hat. Und dieser soll ja schließlich mein Gehalt zahlen.

Kurz: wenn ich immer nur billig einkaufe, überall schaue noch einen Cent zu sparen, dann bedeutet dies, dass es viele Menschen so machen. Denn ich bin die Gesellschaft. Mache ich demnach so weiter, werde ich nicht mehr lange gutes Geld verdienen. Weil auch das, was ich produziere, irgendwann nur noch in China produziert werden kann.
 
Und das schlimme daran ist, dass wir sogar so dämlich sind, zu glauben, dass "geiz ist geil" eine Einbahnstraße ist. Wir sind tatsächlich zu blöd, zu begreifen, dass auch der eigene Arbeitgeber damit zu kämpfen hat. Und dieser soll ja schließlich mein Gehalt zahlen.

Kurz: wenn ich immer nur billig einkaufe, überall schaue noch einen Cent zu sparen, dann bedeutet dies, dass es viele Menschen so machen. Denn ich bin die Gesellschaft. Mache ich demnach so weiter, werde ich nicht mehr lange gutes Geld verdienen. Weil auch das, was ich produziere, irgendwann nur noch in China produziert werden kann.

Nö, so einfach ist das nicht. Ich habe es schon in einem anderen Faden geschrieben: Schuld am Niedergang der Klavierherstellung in Deutschland ist nicht Geiz, sondern die Innovationsfeindlichkeit der Klavierspieler. Wenn ich am liebsten ein Produkt benutze, das seit 100 Jahren genau gleich gebaut wird, und mich gegen jede Änderung, Verbesserung, Modernisierung sträube, ist klar, was passiert: Irgendwann kommt einer, kopiert das Ding und bietet es billiger an. Zuerst schlechter, bald aber in vergleichbarer Qualität.

Warum nicht mal nach einem Leichtbau-Flügel fragen, der bei gleichem Klang und Spielart nur 30kg wiegt, nach Pedalen, die durch Laserscanner statt durch Messingstücke realisiert sind aber gleich fein reagieren, nach Notenpulten, auf die blendfrei der Notentext projeziert und automatisch umgeblättert bzw weitergescrollt wird, ...

Das wollt ihr alles nicht, das ist nicht Eure Vorstellung von Klavierspielen ? Meine auch nicht, aber dann muss man sich damit abfinden, dass billigere Anbieter auf den Markt kommen.

Gruß
Rubato
 
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Nö, so einfach ist das nicht. Ich habe es schon in einem anderen Faden geschrieben: Schuld am Niedergang der Klavierherstellung in Deutschland ist nicht Geiz, sondern die Innovationsfeindlichkeit der Klavierspieler. Wenn ich am liebsten ein Produkt benutze, das seit 100 Jahren genau gleich gebaut wird, und mich gegen jede Änderung, Verbesserung, Modernisierung sträube, ist klar, was passiert: Irgendwann kommt einer, kopiert das Ding und bietet es billiger an. Zuerst schlechter, bald aber in vergleichbarer Qualität.

Naja.., das ist ein anderes Thema. Es werden jedoch noch andere Dinge produziert als Klaviere/Flügel. Sei es in Deutschland, China, Korea oder Taiwan. Wenn wir über Mainstream Produkte sprechen: Haushalt, Küche, Electronic, Kfz. Etc.., liegt es am Geiz. Nicht an der nicht vorhandenen Bereitschaft sich zu entwickeln/neues zuzulassen.
 
So ganz richtig ist das auch nicht. Es liegt ganz entscheidend auch an der globalen Marktwirtschaft.
 
Wenn wir über Mainstream Produkte sprechen: Haushalt, Küche, Electronic, Kfz. Etc.., liegt es am Geiz. Nicht an der nicht vorhandenen Bereitschaft sich zu entwickeln/neues zuzulassen.
ES liegt GANZ SICHER am Geiz. Aber eben nicht nur beim Verbraucher, sondern auch am Geiz des Herstellers. Billig einkaufen ist in Unternehmen ja so en vogue! Nicht nur beim Material, auch beim Service-Sub'ler, beim Berater, beim Dienstleister. Dass da am Ende nur noch Sch... rauskommt, liegt auf der Hand. Esfehlen Visionen , es fehlen Mut und Loyalität. War alles noch vorhanden bei der Unternehmergeneration, die nun so langsam wegstirbt. Das wird noch viel lustiger werden.
Ich sag dann immer: Wenn man Unternehmen nach Zahlen führen kann, könnte das jeder BWL'er lernen und wir hätten nur erfolgreiche Firmen.

Gestern war ich bei einem neuen Kunden mit sehr begrenztem Budget. Nach einer Stunde konnte ich ihm zeigen, wie er OHNE jeglichen Verlust für Image, Kundenwohl und -nutzen sowie Verkaufserfolg pro Jahr mindestens 100 Riesen einsparen kann. War ganz simpel. Glaubt irgendjemand, der hätte nun dieses Geld (oder wenigstens einen nennenswerten Teil) dem zu mageren Marketingbudget zugeschlagen? Oder von mir aus auch F&E? Nein - die Äuglein haben geglitzert. GEIL! 100 Riesen gespart ... ab in den großen Sack!
 
Zum Glück mache ich mit meiner Kundschaft gegenteilige Erfahrungen und wenn man sich hier im Forum umsieht, zahlt ja auch ein sehr großer Anteil der User gerne für gute Qualität.
 
Ja, Peter, Gottseidank! Aber oben, da wo der Fisch vom Kopf stinkt, da entsteht das Übel. Der Endverbraucher ist besser als sein Ruf. Fragt sich nur, wie lange noch.
 
Zum Glück mache ich mit meiner Kundschaft gegenteilige Erfahrungen und wenn man sich hier im Forum umsieht, zahlt ja auch ein sehr großer Anteil der User gerne für gute Qualität.

Ich sag mal so, der Kunde bezahlt natürlich auch gern wenn er einen guten Service hat, auch wenn das Produkt mehr als fehlerhaft ist.
Ich hab ja auch mal für einen Klavierhändler gearbeitet, welcher von Klavierbau genauso viel Ahnung hatte wie ein Blinder vom Dachdecken. Erfolg hatte er nur durch Klavierbauer welche die Kunden streichel....ähm betreuten. Der Laden selbst war in keinem so guten Ruf, hier hätts einen Klavierbaumeister an der Seite dieses windigen Geschäftsmannes gebraucht, welcher ihn unterstützt hätte.

Viele Grüße

Styx
 

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