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Ich habe keine große Übersicht über die aktuelle Pianistenlandschaft. Aber das was ich wahrnehmen kann stimmt mit dem überein, dass Individualität viel mehr in den Hintergrund rückt und man wert auf schnelles präzies spiel legt.
ich bin absolut überzeugt davon, dass wir an einem Wendepunkt angekommen sind.
Schon alleine, das wiederum kein erster Preis verliehen wurde, spricht für sich!
Na das wäre doch prima.
Es könnte doch mal jemand einen Klavierwettbewerb ausrichten, bei dem keine virtuosen Stücke zugelassen sind. Das wäre interessant...
Wettbewerbe abschaffen und generell wettbewerbsartiges Spiel von Musikern ächten! Peng, aus.
Ging doch im 19. Jahrhundert auch schon - da hat man nach einer Zeit der virtuosen Blender-Pianisten, über die sich sowohl Kollegen als auch z.B. Wilhelm Busch in seiner legendären Karikatur lustig gemacht haben, doch auch erkannt, dass das nichts ist (jedenfalls in den gebildeten Kreisen).
"Krankhaft" verhalten sich meist nur die Erwachsenen: Sei es, daß die armen Wettbewerbsteilnehmer gnadenlos von ihren ehrgeizigen Eltern und und Klavierlehrern abgekanzelt werden oder daß die Kompetenz der Jury angezweifelt wird.
Was in den von Hasenbein kritisierten Hochleistungs-Wettbewerben oft verlorengegangen ist: Man sollte nicht gegeneinander kämpfen, sondern miteinander streiten. Z.B. geböte es der Anstand, daß man seinen Mitbewerbern zuhört, anstatt sie geflissentlich zu ignorieren.
LMG's Hinweis gefällt mir: In der Endrunde sollten die Preisträger vierhändig spielen (Den ersten Preis erhält allerdings nicht derjenige, der als erster den Schlußakkord erreicht!).
Vielleicht sind ja gar nicht sosehr die Wettbewerbe das Problem als vielmehr die Preisgelder ...
Dafür sollte man niemanden verurteilen. Stell dir vor, du hörst dir von 9:00 bis 18:00 viertelstündige Beiträge von einschüchternd guten und zum heulen schlechten Pianisten an, bist halb tot vor Müdigkeit und erschlagen von den Eindrücken und sollst dann uneingespielt auf die Bühne und spielen.Z.B. geböte es der Anstand, daß man seinen Mitbewerbern zuhört, anstatt sie geflissentlich zu ignorieren.
Allerdings ist es wirklich schwierig pauschal zu kennzeichnen, welche Stücke erlaubt sind und welche nicht, man müsste sie fast einzeln angeben.
Sind z.B. Chopin-Balladen erlaubt? Nocturnes? (op. 48,1 darf man guten Gewissens als "virtuos" bezeichnen). Miroirs von Ravel?
Nur Etüden ausschließen oder einzelne Komponisten? Oder einen größeren Pool an festen Stücken angeben, aus denen gewählt werden kann? ...
Das weißt Du ja als Klavierlehrer, dass das von vornherein nichts mit diesem "natürlichen", kindlichen Leistungsvergleich zu tun hat - spätestens ab dem Teen-Alter. Der Klavierlehrer ackert gewöhnlich mit den Schülern Wochen und Monate, um sie für Jugend musiziert zu trimmen. Gewöhnlich ist beim Wettbewerb der Lehrer auch mit dabei. Wie soll da überhaupt ein "ungestörtes Verhältnis" aufkommen?Sicherlich hat das Spielen eines Instrumentes auch einen "sportiven" Charakter. Von daher sehe ich in Klavierwettbewerben nichts Verwerfliches. Ich verstehe auch nicht, warum dem "Kräftemessen" per se eine so negative Konnotation innewohnt. Schon kleine Kinder raufen und balgen und testen aus, wer der Stärkere ist. Kinder haben erst einmal ein ungestörtes Verhältnis zum Leistungsvergleich.
Kinder vielleicht ab und zu ja, Jugendliche definitiv nein.Meine Erfahrungen bei den Regional- und Bundeswettbewerben von Jumu: Die Kinder und Jugendlichen sehen das meist recht gelassen und erfreuen sich vielmehr am Austausch und am gemeinsamen Erleben.
Der Konjunktiv "geböte" zeigt, dass Du auch hier genau weißt, dass es eben nicht so ist.Was in den von Hasenbein kritisierten Hochleistungs-Wettbewerben oft verlorengegangen ist: Man sollte nicht gegeneinander kämpfen, sondern miteinander streiten. Z.B. geböte es der Anstand, daß man seinen Mitbewerbern zuhört, anstatt sie geflissentlich zu ignorieren.