Dämpfung selber überarbeiten?

  • Ersteller des Themas Klavier Volker
  • Erstellungsdatum

Danke... Den habe ich.... :-)

Und Spass am Klavierbasteln. Heute habe ich den Fang neu justiert, da waren einige Hämmer verstellt, ich vermute mal wegen meiner Arbeiten an der Dämpfung. Jetzt ist aber wieder alles im Lot...

Grus Volker
 
Dem ollen Nielsen seine dritten.... :-)

Hallo zusammen,


und heute habe ich dem ollen Nielsen ein paar neue Zähne spendiert. Das macht sich richtig gut, sieht toll aus und es spielt sich jetzt viel besser. :-) Und so wirklich schwer war die Aktion auch nicht, habe allerdings pro Taste gut 15 Minuten gebraucht. Zusammen gerechnet mit alten Belag entfernen, schleifen, neuen Belag kleben und am Ende die ganze Tastatur noch ausrichten.

Die Dämpfung habe ich auch nochmal überarbeitet und mit neuen Federn versehen. Jetzt ist wieder schöne Kraft auf den
Dämpfern.

Die Filze der Klappleiste und der Dämpferpralleiste sind nun auch neu gemacht. Da waren wohl schonmal Motten dran. An der Klappleiste war der Filz mehrfach hinterfüttert. Wurde vermutlich bei der letzten Regulierung gemacht.

Als nächstes werde ich mir mal die Garnierung vornehmen, 3 Tasten wackeln ein wenig, das sollte sich richten lassen. :-)

Gruß Volker

P.S. Habe mal ein paar Bilder von der Aktion angehangen. :-)
 

Anhänge

  • Taste01.jpg
    Taste01.jpg
    51,4 KB · Aufrufe: 53
  • Taste02.jpg
    Taste02.jpg
    59,3 KB · Aufrufe: 56
  • Taste03.jpg
    Taste03.jpg
    52,8 KB · Aufrufe: 56
  • IMAG0060.jpg
    IMAG0060.jpg
    149,1 KB · Aufrufe: 41
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich möchte nicht für jede Frage einen neuen Thread erstellen, daher hänge ich die aktuelle Frage mal hier hinten an. ;-)

Gestern habe ich mal wieder am Nielsen gebastelt und da ich alle Dämpfer abgeschraubt hatte, habe ich mir mal die Abhebestange vorgenommen. Diese war völlig rostig und dreckig, weil sie wohl mal mit Schmiermittel eingesprüht wurde. Da hing richtig dick der Knörres drauf. Also habe ich die Stange gestern mal entrostet und poliert und anschliessend völlig entfettet, mit entsprechendem Reiniger. Jetzt sitzt die Stange wieder schön glänzend in der Mechanik und läuft absolut leicht.

Lange Rede, nun die Frage: Muss ich diese Stange nun mit irgend einem Mittel schmieren oder konservieren? Oder einfach so poliert einbauen? Aber fängt die dann nicht wieder an zu rosten?

Grüße Volker

Anbei wieder ein Bild von der Aktion
 

Anhänge

  • Abhebe.jpg
    Abhebe.jpg
    97,3 KB · Aufrufe: 37
Hallo Volker,

hauchdünn Protek CLP drauf, dass sollte ausreichen :)

Gruß
Patrick
 
Ok, danke für den Tipp. Leider habe ich das Zeugs nicht, alternativen???? WD40 vielleicht? Wenn ich das CLP jetzt bestelle, muss ich die Arbeiten übers WE wohl erst einmal liegen lassen. Das wäre schlecht... ;-)
 
Eine Menge Schmiermittel funktionieren erstmal gut, aber man handelt sich damit auf mittlere Sicht wieder neue Probleme ein, oder mehr Probleme, als man zunächst hatte. Ich würde von WD40 die Finger lassen, insbesondere im Bereich der Mechanik ist das ein ungeeignetes Schmiermittel. Wenn du kein Protek kaufen willst, dann schmiere die Abhebestange lieber gar nicht. Die normalen Ablagerungen und Verfärbungen an dieser Stange sind ja zumeist das Resultat von vielen Jahrzehnten und so wird es auch eine Weile dauern, bis sich wieder neue Korrosion bildet.
 
Hallo Volker,
wichtig wäre hier, dass du vor dem Wiedereinbau auch die Dämpfertangentengarnierungen von den "Knörres"-Ablagerungen sorgfältig befreist. Ich denke, Klimperer wird dir von sowas ein Lied singen können. Wenn alles wieder eingebaut ist, kannst du entweder jensen1's Rat befolgen, oder auch hilfsweise die Stange bzw. die Kontaktstellen mit Talkum behandeln. Das fördert die Gleitfähigkeit und verhindert Quietschgeräusche. Und tut dem Gefüge nicht weh, weil es sich nach und nach rausspielt. Du kannst dann später immer noch mal Protek nachliefern (oder es dir von einem deiner Fachmenschen des Vertrauens nachliefern lassen).

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Wo Martin mir schon einen Einsatz gibt...

Meine Maxime bei Filz-Metall-Lagern lautet mittlerweile: erst reinigen, dann einbauen und testen. Wenn es dann noch knarrt, ggf. leicht nachschmieren, ansonsten: gut ist.

Beispiele:

Die Filzscheiben, in denen die Dämpferfedern laufen, waren an meinem Ibach sehr dreckig und kompaktiert. Die habe ich gereinigt (Waschbenzin ist gegen verharztes Schmierfett sehr effektiv, aber das ist jedem überlassen). Nach dem Trocknen liefen sie einwandfrei, also habe ich nicht weiter geschmiert.
Bild vorher
Bild nachher

Die Abhebestange am Ibach war relativ sauber, nur etwas Flugrost. Die habe ich mit handelsüblicher Messingpolitur bearbeitet und ungeschmiert wieder eingebaut.

Die Tangentengarnierungen am Ibach waren zwar relativ sauber, aber von den Löffeln und der Abhebestange sehr eingedrückt. Die habe ich mit etwas Feuchte und dem Bügeleisen aufgearbeitet. Anfangs lief es gut, doch mittlerweile knarrt es wieder, wenn man das rechte Pedal sehr langsam herunterdrückt. Da werde ich noch etwas mit Protek schmieren.
Bild vorher
Bild nachher

Die Abhebestange und Tangentengarnierungen an meinem Zimmermann waren dahingegen sehr dreckig und verharzt. Die Stange habe ich poliert wie am Ibach. Die Garnierungen, die großzügiger (dicker) bemessen sind als am Ibach, habe ich etwas abgeschliffen, wie Tastenscherge es mal empfohlen hat. Anfangs händisch, später dann einfach mit der Schmirgelwalze am Dremel. Also gerade nur die oberste, verharzte, dreckige Schicht entfernt. Und dann trocken eingebaut. Das läuft bisher prima. (Leider keine Bilder.)

An den Garnierungen des Ibach wollte ich nicht schleifen, da sie ohnehin schon dünn sind.

Soweit meine Erfahrungswerte, aus der Sicht eines Do-It-Yourselfers.

Ciao,
Mark
 
Viel dank für eure Tipps, die ich heute so ähnlich umgesetzt habe. Die Abhebestange habe ich ohne Schmierung wieder eingesetzt, ich denke das wird eine ganze Zeit so funktionieren. Die Dämpfer habe ich komplett überarbeitet, soll heissen ich habe die Achsen der Federn wieder "richtig, mit Stoff" versehen. Die Garnierungen habe ich erneuert und anschliessend habe ich die Dämpfung komplett neu gekröpft, die Dämpfer nochmal überarbeitet und noch ein'ges mehr.
Leider musste ich jetzt erstmal abbrechen, da um fünf der Wecker geht. Morgen geht es weiter mit meinem Abenteuer Nielsen... :-)

Gute Nacht, erstmal


Volker
 

Hallo Volker,

für die Abhebestange kannst Du auch Graphit nehmen wenn Du kein Protek zur Stelle hast - es gibt zwar Graphitpulver, aber das gibt eine Sauerei ohne daß es am Metall groß haften bleibt. Am einfachsten nimmst Du zum graphitieren einen weichen Bleistift. Unbehandelt kann die Abhebestange ansonsten irgendwann zum quietschen neigen.

Viele Grüße

Styx
 
Hallo Styx,

danke für die Tipps. Zwischenzeitlich habe ich mir das Protek gekauft. 18,- Euro + Versand, für 10 Tropfen die man benötigt. Warum gibt es das nicht in kleineren Gebinden? ;-)

Gruß Volker
 
Hallo Volker,

Das Protek wirst Du noch für andere Teile des Klavieres verwenden können, zum Beispiel bei den Klaviaturstiften. Wenn Du denn schon mal dabei bist Dein Klavier auf Vordermann zu bringen, gibt es sicherlich noch so einiges wo mit sich das Instrument optimieren läßt. ;)

Viele Grüße

Styx
 
Viel Spaß!

Das Thema Dämpfung ist eines, vor dem selbst ausgebildete Klavierbauer einen ziemlichen Respekt haben und sich schwer damit tun. "Zappeln" (der Vorgang, bei dem das gleichmäßige Abheben der Dämpfer beim Treten des Pedals eingestellt wird) und "Halbgang" regulieren (nämlich den Punkt, an dem der Dämpfer beim Drücken einzelner Tasten abhebt) sind die Tätigkeiten, die bei Berufsanfängern mit am längsten brauchen, bis sie Spaß machen.

Gerade der Umgang mit dem Halbganghaken erfordert viel Übung, außerdem muss man das Werkzeug erst kaufen. Mit der Zange kommt man nicht richtig an die "Löffel" für den Halbgang heran und wird sie wahrscheinlich heillos verbiegen. Oft stimmt der Winkel der Dämpfer zu den Saiten in verschiedenen Richtungen nicht, dann muss "gekröpft", also der Dämpferdraht gebogen werden, dann wird's richtig lustig!

Wenn der Selfmade-Klavierbauer dann genervt aufgibt, kann es erst recht teuer werden, weil der Fachmann natürlich noch viel mehr Arbeit damit hat als vorher. Das kann bis zum kompletten Austausch der Dämpfung gehen. Daher: Hände weg von der Dämpfung!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Viel Spaß!

Das Thema Dämpfung ist eines, vor dem selbst ausgebildete Klavierbauer einen ziemlichen Respekt haben und sich schwer damit tun. "Zappeln" (der Vorgang, bei dem das gleichmäßige Abheben der Dämpfer beim Treten des Pedals eingestellt wird) und "Halbgang" regulieren (nämlich den Punkt, an dem der Dämpfer beim Drücken einzelner Tasten abhebt) sind die Tätigkeiten, die bei Berufsanfängern mit am längsten brauchen, bis sie Spaß machen.

Gerade der Umgang mit dem Halbganghaken erfordert viel Übung, außerdem muss man das Werkzeug erst kaufen. Mit der Zange kommt man nicht richtig an die Dämpferlöffel für den Halbgang heran und wird sie wahrscheinlich heillos verbiegen. Oft stimmt der Winkel der Dämpfer zu den Saiten in verschiedenen Richtungen nicht, dann muss "gekröpft", also der Dämpferdraht gebogen werden, dann wird's richtig lustig!

Wenn der Selfmade-Klavierbauer dann genervt aufgibt, kann es erst recht teuer werden, weil der Fachmann natürlich noch viel mehr Arbeit damit hat als vorher. Das kann bis zum kompletten Austausch der Dämpfung gehen. Daher: Finger weg von der Dämpfung!
 
Wenn der Selfmade-Klavierbauer dann genervt aufgibt, ....

...kann er sich vertrauensvoll an einen unserer Kollegen wenden, welcher es dann wieder richtet. Meine lohnesten Kunden waren jene welche sich selbst am Instrument versuchten :D

Aber mal Schmerz beiseite, ich habe schon Erstaunliches von Klavierbesitzern erlebt, wo ich dann auch dachte "alle Achtung, schon mal gar nicht soo verkehrt". Einer hatte zum Beispiel mal gebrochene Hammerstiele "geklebt" und mit Bindfaden "bandagiert" - nun ja, gehalten hat es schon irgendwie.

Nun ja, daß sich einer an der Dämpfung zu schaffen macht, erlebte ich bisher in dem Ausmaß noch nicht, da muß ich Volker schon bewundern.
Aber interessanter weise hat niemand von uns daran gedacht daß entsprechendes Werkzeug wie Halbganghaken und Kröpfeisen sich nicht unbedingt in jedem Haushalt befinden muß - ohne dürfte sich die Regulierung als etwas problematisch gestalten. Abgesehen da von sollte vor dem Halbgang vielleicht auch erst einmal untergestellt werden...dann können wir ansich auch gleich weitermachen; Auslösung, Fang...ach ja, Tiefgang und geradelegen natürlich nicht zu vergessen. Das zappeln können wir uns ja dann als nerventrainierenden Abschluß aufsparen :D

Viele Grüße

Styx
 
Ach ih Lieben, das liest sich ja so dramatisch....
Ich sage es nochmal, wenn man nicht zwei Linke Hände hat und ein bischen Zeit, Lust, Geduld hat, dann ist das kein Geheimnis. Das ist eine 100 Jahre alte Technik, das was damals spektakulär war, ist heute als primitiv anzusehen. Da könnt ihr noch so schöne Fachbegriffe benutzen, das zu richten ist mal etwas provozierend gesagt, PillePalle.
Selbst eine Tangente, die irrebarabel zerstört war, habe ich inzwischen ersetzt. Nachdem sich bei Meyne nichts passendes gefunden hat, Jahn mir nichts liefert, bin ich mit der Tangente zu unseren CNC Fräsern im Betrieb gegangen und habe mir eine neue Tangente auf der Kopierfräse anfertigen lassen. Passt perfekt, dämpft perfekt und sieht genau aus wie das original, nur eben heller...:-)

Nochmal, ich würde es jederzeit wieder machen, schwer istvdas alles nicht wirklich, wenn man unfallfrei Brot mit dem Messer schneiden kann. Nachdem ich nun die komplette Mechanik überarbeitet habe und heute mein "neues" Klavier für Wohnzimmer eingetroffen ist, werde ich mich auch noch an die akustische Anlage ranmachen, denn auch das ist kein Hexenwerk.

So und nun dürft ihr mich auseinandernehmen... :-)

Grüße Volker

P.S. In einem Punkt stimme ich euch zu, ein bisschen Werkzeug braucht man schon dafür. Mit der Zange kommt man wirklich nicht weit.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Oh Volker...einem Patienten die Gallenblase raus nehmen kann auch jeder welcher sich schon mal unfallfrei eine Scheibe Wurst abgeschnitten hat...:evil:
Verstehst Du was ich damit meine? ;)

Viele Grüße

Styx
 
Hallo Martin,

ist zwar ein alter Faden, aber trotzdem: was wären denn solche Arten von "Nachhilfe" bei alten Dämpfern? Ich habe ein Klavier für ein paar Euro bekommen und bin mit dem Klang an sich ganz zufrieden, aber einige Saiten schwingen - wie, wenn man eine Gitarre in Flageoletteton stimmt - wirklich arg nach. Ich habe keine Lust, Geld zu investieren, und würde die paar Filze am liebsten irgendwie wieder hinbekommen. Hatte die Mechanik schon draußen; im Grunde sind alle Filze erneuerungsbedürftig, aber nur bei einigen (verteilt über alle Lagen) ist es wirklich absolut nötig, die Dämpfung zu verbessern. Für irgendwelche Tipps wäre ich dankbar!

Gruß
Thomas
 

Zurück
Top Bottom