Aber es gibt auch tolle Instrumente von Bechstein, Grotrian-Steinweg, August Förster...
Ich lehne mich sogar mal weit aus dem Fenster und sage, ein 30k-Flügel z.B. von Förster ist meist besser als Ein 30k Steinway oder Bösendorfer, weil man nunmal weniger für einen Angebernamen zahlt und eventuell auch einen etwas größeren bekommt.
Vor einigen Jahren stand ich auch vor dem Problem, ein Instrument erwerbern zu wollen.
Größe: Das Instrument muß zur Raumakustik passen, ein zu großes kann in der Ausstellung in einem großen Raum hervorragend klingen, daheim in einem kleineren Zimmer aber viel zu laut sein und die Töne könnten sich "überwerfen" auf Grund der Raumakustik. Größer ist nicht immer besser.
"Trauminstrument": Ja, es gibt tatsächlich Flügel, auf denen alles viel besser klingt, man also "weniger arbeiten" muß. Ich frage mich aber auch, ob so ein Instrument überhaupt gut ist. Mein Kriterium damals war, daß es einigermaßen ausgeglichen vom Baß zum Diskant klingen soll, insbesondere einigermaßen reine Baßtöne haben soll. Sind die Baßsaiten sehr kurz, so klingen sie "unrein" für mein Ohr: Sie "eiern" im Klang oder haben "Nebengeräusche". Abgesehen davon sollte die dynamische Breite einigermaßen groß sein. Ich liebe Instrumente, die ein immer noch substanzvolles Pianissimo hervorbringen. Auch im Diskant sollte jedoch ein Fortissimo möglich sein. Dann wollte ich ein Instrument mit nicht zu leicht gängiger Mechanik (sonst hat man große Schwierigkeiten, auf einem etwas schwerer gängigen zu spielen).
Mit diesen Kriterien findet man sicher nicht das Instrument "zum Verlieben", aber ein sehr solides und gutes Übeinstrument in endlicher Zeit. Man darf ja nicht vergessen, daß man durch das Spielen das Instrument ständig schlechter macht. Wäre es mein Trauminstrument, würde ich mich ständig darüber ärgern.
Auch wenn das Instrument vielleicht nicht ideal ist, so muß ich eben alle meine Klavierkunst aufbieten, damit es gut klingt. Das hat einen guten Übeeffekt. Dabei spreche ich jetzt aber von Instrumenten von sehr hohem Niveau, hier ist nicht gemeint, aus schrecklichen Klavieren/Flügeln noch irgendein bißchen herauszuquetschen.
Tatsächlich, durch Intonation läßt sich das Instrument an den Raum, in dem es steht, anpassen. Deswegen nehme ich lieber ein etwas zu hart klingendes Instrument, da man es durch Intonation durchaus weicher bekommt, umgekehrt ist es schwieriger.
Meiner Meinung nach gibt es "das Trauminstrument" nicht, da es auf die Raumakustik und Intonation und für das Spielgefühl auch auf die Regulierung sehr ankommt. Ich habe mich damals also eher für ein solides, robustes und gut klingendes "Übeinstrument" entschieden als mich auf die Suche nach dem Trauminstrument zu machen. Ja, manchmal ärgere ich mich ein bißchen über das Instrument, aber ich weiß auch, dass die regelmäßige Stimmung und Intonation den Klang wieder stark ins Positive verändern. Ich bin insgesamt sehr, sehr zufrieden mit dem "nicht-ganz-Trauminstrument".
Viel Erfolg bei der Suche
Jannis