Auswendig spielen bzw. spielen aus dem Gedächtnis als Einsteiger!??

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tonkunst_9

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Hallo zusammen,

warum gibt es Klavierlehrer, die selbst wenn der Schüler noch Einsteiger ist, relativ am Anfang des Erarbeitens eines neuen Stücks, den Schüler einen Teil des Stücks aus dem Gedächtnis/auswendig spielen lassen?
Selbst wenn man sich als Schüler die Noten noch nicht mal auswendig gemerkt hat und den Lehrer auch darauf hingewiesen hat?
Welchen Sinn sieht der Lehrer darin?
Würde mich mal interessieren, was ihr dazu denkt.
Erachtet ihr das als gute Unterrichtsmethode?
 
Welchen Sinn sieht der Lehrer darin?
Würde mich mal interessieren, was ihr dazu denkt.
Erachtet ihr das als gute Unterrichtsmethode?
Ich denke es geht darum, dass der Schüler erst mal ein Erfolgserlebnis hat. Flüssigers Notenlesen ist für Einsteiger ja oft noch schwierig. Selbst wenn es nur Noten im System, also ohne oder mit bis zu 2 Hilfslinien, sind. Auswendig spielen ist da viel einfacher, man kann sich auf das Spielen konzentrieren und muss nicht noch nebenbei Noten lesen. Das Noten lesen kommt dann mit der Zeit von selbst beim auswendig lernen.
 
Ich entziffere mühsam die Noten. Das ist von flüssigem Lesen ziemlich weit entfernt. Und da ich das auch nicht oft machen muss bis es auswändig ist, bleibt da idR gar nichts hängen.
 
Soll es auf die Bühne gehen, werden beide Eigenschaften später vorhanden sein müssen.

- Dienstleistung (z.B. Keys in ner Band - Blatt als Referenz - ohne großen Lernaufwand bei 50 Stücken am Abend mitspielen)
- Vorspiel (einen gelernten Vortrag aufführen ist ein Mix aus "Gedächtnis, Rückenmark und Blatt als Referenz)

Der Ausnahmegitarrist Tommy Emmanuel formuliert es so. Ich lerne im "Keller" (abgeschottet von Zuhörern) die Mechanik eines Liedes & und im Wohnzimmer beim vor mich hin spielen (im wesentlichen aus dem Kopf) den Ausdruck. Erst dann wird es zu Musik - notiert ist dafür eigentlich zu wenig.

Gruß
Martin
 
du zu den glücklichen die schnell lernen
Das ist Fluch und Segen. Wie gesagt, Blattspiel ist deshalb bei mir völlig unterentwickelt und ich merke schon manchmal, dass es mir jetzt helfen würde mal schnell in die Noten zu schauen, um zu wissen wie es weitergeht. Und es ist echt peinlich, wenn ich im Unterricht eine bestimmte Stelle spielen soll und erstmal zwei Minuten in den Noten wühlen muss.
Aber ich bin dran und es wird langsam besser. Und was ich so höre scheint den meisten das eine oder andere leichter zu fallen.
Von daher finde ich es gar nicht schlecht, wenn beides von Anfang an Bestandteil im Unterricht ist.
 
Wenn ich Stücke zu schnell auswendig kann, verliere ich komplett den Bezug zum Blatt. Dann finde ich mich in den Noten überhaupt nicht mehr zurecht, wenn ich mal nicht weiss, wie eine Stelle genau ging und nachschauen will.
Deswegen finde ich es gar nicht schlecht, ein Stück längere Zeit mit Blattbezug zu üben. Ich bin tendenziell auch blattfixiert und keine gute Auswendiglernerin.

ist auch gut fürs Notenlesen üben. Ich übe gerade etwas verjazzte Weihnachtslieder mit vielen Akkorden und bin ganz entsetzt, wie mühsam ich nach 3 Jahren Klavierspiel Noten lese, wenn es sehr viele auf einmal sind und noch ein paar ständig wechselnde Vorzeichen dazu kommen.
Da versuche ich jetzt doch die Stücke schnell auswendig zu lernen, damit das Weihnachten klappt...
 
Mein Lehrer erzählt mir regelmäßig von Kindern und Jugendlichen, die so gut wie nur auswendig spielen, weil sie einfach das Notenlesen nicht lernen. Die können gar nicht anders. Wenn ich auswendig spiele, sehe ich das Notenbild gedanklich vor mir, ich bin eine visuelle Lernerin. Ich bleibe gerne länger an den Noten, weil sich bei mir erfahrungsgemäß sonst zu viele Fehler einschleichen. Und ich spiele Auswendiggelerntes auch immer mal wieder mit Noten. Das ist wie mit einem Gedicht, das man immer nur auswendig aufsagt ... wenn man mal in den Text sieht, stimmen einige kleine Wörter nicht oder fehlen.
 

Und wie lernst du ein Stück auswendig wenn nicht durch lesen der Noten?

Ja, so war das damals.
Fnurrg hat die erste Flöte gebaut, damals in der Steinzeit.
Fnurrg spielt Harrguarg ein Stück vor.
Harrguarg wollte das Stück nachspielen, aber die Noten waren noch nicht erfunden.
Da Harrguarg aber ohne Noten meinte, dass man das nicht spielen kann, erschlug er Fnurrg.
Wenn Harrguarg das nicht spielen kann, dann soll Fnurrg das auch nicht.

Sei nicht wie Harrguarg. Benutze Dein Gehör.

Grüße
Harrguarg ... äh ... Häretiker
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man mal in den Text sieht, stimmen einige kleine Wörter nicht oder fehlen
Dann bin ich definitiv der auditive Typ. Ich höre immer mal Aufnahmen von den Stücken, die ich gerde spiele und mir fällt meist sofort auf, wenn ich an einer Stelle was anderes spiele. Erst dann wühle ich in den Noten, um zu schauen, was für ein Fehler sich eingeschlichen hat.
 
Da Harrguarg aber ohne Noten meinte, dass man das nicht spielen kann, erschlug er Fnurrg.
Aber bevor Fnurrg Harrguarg erschlagen konnte spielte der ihm auf seinem neuen mit Mammutelfenbein belegten Tasten Chopin Opus 10 Nr. 5 vor. Und Fnurrg sah ein, dass er das ohne Noten nicht nachspielen konnte.
Und so setzten sich Fnurrg und Harrnuarg hin und erfanden die Notenschrift.
 
Aber bevor Fnurrg Harrguarg erschlagen konnte spielte der ihm auf seinem neuen mit Mammutelfenbein belegten Tasten Chopin Opus 10 Nr. 5 vor. Und Fnurrg sah ein, dass er das ohne Noten nicht nachspielen konnte.
Und so setzten sich Fnurrg und Harrnuarg hin und erfanden die Notenschrift.

Da wären wie schon bei einem wichtigen Punkt.

Die beiden Herausforderungen:
- mit Noten spielen
- ohne Noten spielen
Beides muss man rechtzeitig anfangen, nicht erst nach vielen Jahren.

Grüße
Häretiker
 
Dann bin ich definitiv der auditive Typ. Ich höre immer mal Aufnahmen von den Stücken, die ich gerde spiele und mir fällt meist sofort auf, wenn ich an einer Stelle was anderes spiele. Erst dann wühle ich in den Noten, um zu schauen, was für ein Fehler sich eingeschlichen hat.

Das mit den Aufnahmen mache ich auch, am intensivsten, ehe ich das Stück überhaupt beginne. Falsch Eingelerntes wieder umzulernen fällt mir aber verhältnismäßig schwer und das längere Üben mit Noten verhindert zumindest den Großteil davon. In Aufnahmen höre ich schon auch, wenn ich selbst anders spiele, aber die Noten hab' ich dennoch im Geiste vor mir, wenn ich sie kenne.
 

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