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BlüthnerBW
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- 19. Okt. 2019
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Hallo liebe Clavio-Gemeinde!
Ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen! Ich Heiße Niklas, bin 37 Jahre alt und habe vor einiger Zeit einen Blüthner-Flügel meines Nachbarn vermacht bekommen, welcher leider verstorben ist.
Der gute Mann hatte den Flügel trocken in seinem Keller gelagert gehabt.
Da ich von Beruf selbst Handwerker bin und technisches Verständnis sowie die Fähigkeit mitbringe, mir Dinge autodidaktisch anzueignen, möchte ich mich nun ran wagen, den Flügel wieder aufzubereiten.
Nachdem ich mich in den letzten Monaten schon intensiv eingearbeitet habe, viel gelesen und gesehen habe, soll es nun losgehen.
Ich habe folgendes mit dem guten Stück vor:
-Der Flügel von 1890 wurde von mir bereits zerlegt, d.h. sämtliche Anbauteile wurden demontiert, die alten Saiten und Stimmwirbel wurden entfernt und der Gussrahmen mit einem Kran ausgehoben.
-Nun sehe ich das Projekt in mehreren Stufen:
-> Aufbereitung der Holzteile: Füllen der Macken und Kratzer mit schwarzem Hartwachs
-> Abschleifen der unbehandelten Holzteile, damit diese wieder "frisch" aussehen
-> Ausgebrochene oder fehlende Holzteile durch neue ersetzen
-> abschleifen der Holzteile, um Unebenheiten auszugleichen und die Überstände der ausgebesserten Stellen zu glätten
-> Aufbringen einer Schellackpolitur (incl. Grundpolitur, Porenfüllen, Deckpolitur, usw...)
Teil 2:
-> Überarbeiten des Spielwerks; neue Hammerköpfe, austauschen d. Achsen mit Spiel, aufbereiten der
Klaviatur, neue Filze, und sonstige Arbeiten welche notwendig sind um diese wieder in einen einwand-
freien Zustand zu bringen
Teil 3:
-> Ausspahnen des Resonanzboden (nach Trocknung auf 6% Holzrestfeuchte weist dieser nur 1 Riss
auf)
-> Lackieren des Resonanzbodens
Teil 4:
-> Aufziehen neuer Saiten (nachdem der Gussrahmen lackiert wurde)
Anschließend lasse ich die Intonation, sowie Stimmung machen.
Ich habe hier Unterstützung von einem Klavierbauer. Dinge wie Intonation, Dämpfer setzen traue ich mir hier nicht zu.
Meine fragen hierzu wären folgende:
1. Ist es sinnvoll, die beschädigten Stellen am Holz mit Hartwachs aufzufüllen oder gibt es in Verbindung mit anschließender Schellackpolitur eine bessere Möglichkeit, die Holzteile glatt zu bekommen? Kommt hier Spachtel in frage?
2. Welchen schwarzen Schellack könnt Ihr mir hierfür empfehlen? Erfahrungen?
3. Wie geht man mit dem Schritzug im Tastendeckel um? Der Bereich um den Schriftzug ist quasi komplett blank gespielt. Wenn ich hier meinen Schellack überpoliere wird dieser doch mitpoliert. Nimmt man hier die Einlagen raus? werden diese abgeklebt? Ich konnte hierfür leider keine guten Anleitungen, Dokumentationen oder ähnliches finden.
4. Ist es sinnvoll, die unbehandelten Holzteile nach abschleifen irgendwie zu versiegeln (als Schutz)?
5. Gibt es irgendwo eine Quelle, wo das Ausspahnen des Resonanzbodens ausführlich erklärt wird (auch in hinblick auf Wölbung, usw.)
6. Wie viele Schichten Schellack sind empfehlenswert? Ich habe bisher zwischen 5 und 10 Schichten Deckpolitur gelesen
Zu guterletzt möchte ich noch drauf hinweisen, dass ich keinem Klavierbauer auf den Schlips treten möchte, indem ich mir anmaße, so eine Aufgabe ohne die einschlägige Ausbildung angehen zu wollen. Ich habe Spaß daran, dinge selbst durch meinen eigenen Einsatz wieder zum Leben zu erwecken, und ich bin mir auch dessen bewusst, dass ich nicht das Ergebnis erzielen werde, welches ein Professioneller Klavierbauer erreichen würde. Ich habe mir keinen zeitlichen oder preislichen Rahmen für das Projekt gesetzt. Wenn irgendwelche Aufgaben anstehen werde ich diese erst durchführen, wenn ich der Meinung bin, mich für meine Verhältnisse genügend eingearbeitet und informiert zu haben.
Ich bin aber über jeden Tipp zu meinen Fragen dankbar!
Viele Grüße,
Niklas
Ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen! Ich Heiße Niklas, bin 37 Jahre alt und habe vor einiger Zeit einen Blüthner-Flügel meines Nachbarn vermacht bekommen, welcher leider verstorben ist.
Der gute Mann hatte den Flügel trocken in seinem Keller gelagert gehabt.
Da ich von Beruf selbst Handwerker bin und technisches Verständnis sowie die Fähigkeit mitbringe, mir Dinge autodidaktisch anzueignen, möchte ich mich nun ran wagen, den Flügel wieder aufzubereiten.
Nachdem ich mich in den letzten Monaten schon intensiv eingearbeitet habe, viel gelesen und gesehen habe, soll es nun losgehen.
Ich habe folgendes mit dem guten Stück vor:
-Der Flügel von 1890 wurde von mir bereits zerlegt, d.h. sämtliche Anbauteile wurden demontiert, die alten Saiten und Stimmwirbel wurden entfernt und der Gussrahmen mit einem Kran ausgehoben.
-Nun sehe ich das Projekt in mehreren Stufen:
-> Aufbereitung der Holzteile: Füllen der Macken und Kratzer mit schwarzem Hartwachs
-> Abschleifen der unbehandelten Holzteile, damit diese wieder "frisch" aussehen
-> Ausgebrochene oder fehlende Holzteile durch neue ersetzen
-> abschleifen der Holzteile, um Unebenheiten auszugleichen und die Überstände der ausgebesserten Stellen zu glätten
-> Aufbringen einer Schellackpolitur (incl. Grundpolitur, Porenfüllen, Deckpolitur, usw...)
Teil 2:
-> Überarbeiten des Spielwerks; neue Hammerköpfe, austauschen d. Achsen mit Spiel, aufbereiten der
Klaviatur, neue Filze, und sonstige Arbeiten welche notwendig sind um diese wieder in einen einwand-
freien Zustand zu bringen
Teil 3:
-> Ausspahnen des Resonanzboden (nach Trocknung auf 6% Holzrestfeuchte weist dieser nur 1 Riss
auf)
-> Lackieren des Resonanzbodens
Teil 4:
-> Aufziehen neuer Saiten (nachdem der Gussrahmen lackiert wurde)
Anschließend lasse ich die Intonation, sowie Stimmung machen.
Ich habe hier Unterstützung von einem Klavierbauer. Dinge wie Intonation, Dämpfer setzen traue ich mir hier nicht zu.
Meine fragen hierzu wären folgende:
1. Ist es sinnvoll, die beschädigten Stellen am Holz mit Hartwachs aufzufüllen oder gibt es in Verbindung mit anschließender Schellackpolitur eine bessere Möglichkeit, die Holzteile glatt zu bekommen? Kommt hier Spachtel in frage?
2. Welchen schwarzen Schellack könnt Ihr mir hierfür empfehlen? Erfahrungen?
3. Wie geht man mit dem Schritzug im Tastendeckel um? Der Bereich um den Schriftzug ist quasi komplett blank gespielt. Wenn ich hier meinen Schellack überpoliere wird dieser doch mitpoliert. Nimmt man hier die Einlagen raus? werden diese abgeklebt? Ich konnte hierfür leider keine guten Anleitungen, Dokumentationen oder ähnliches finden.
4. Ist es sinnvoll, die unbehandelten Holzteile nach abschleifen irgendwie zu versiegeln (als Schutz)?
5. Gibt es irgendwo eine Quelle, wo das Ausspahnen des Resonanzbodens ausführlich erklärt wird (auch in hinblick auf Wölbung, usw.)
6. Wie viele Schichten Schellack sind empfehlenswert? Ich habe bisher zwischen 5 und 10 Schichten Deckpolitur gelesen
Zu guterletzt möchte ich noch drauf hinweisen, dass ich keinem Klavierbauer auf den Schlips treten möchte, indem ich mir anmaße, so eine Aufgabe ohne die einschlägige Ausbildung angehen zu wollen. Ich habe Spaß daran, dinge selbst durch meinen eigenen Einsatz wieder zum Leben zu erwecken, und ich bin mir auch dessen bewusst, dass ich nicht das Ergebnis erzielen werde, welches ein Professioneller Klavierbauer erreichen würde. Ich habe mir keinen zeitlichen oder preislichen Rahmen für das Projekt gesetzt. Wenn irgendwelche Aufgaben anstehen werde ich diese erst durchführen, wenn ich der Meinung bin, mich für meine Verhältnisse genügend eingearbeitet und informiert zu haben.
Ich bin aber über jeden Tipp zu meinen Fragen dankbar!
Viele Grüße,
Niklas