Flügelkauf Gewährleistung / Probleme

  • Ersteller des Themas ibach62
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Dann mach mal auf einem Fotokopierer eine Verkleinerung einer Konstruktionszeichnung und miss den Durchmesser der Bohrungen ab. Wenn alles in allen 3 Dimensionen kleiner wird (vulgo Volumen schrumpft), dann werden auch die Löcher kleiner. Isso.

Massives Holz schrumpft in Strahl- und Faserrichtung weniger als quer dazu. Das ändert aber nichts am Prinzip, die Löcher werden halt oval, aber sie müssen kleiner werden. Bei Mehrschichtholz kompensiert sich das wieder großteils.
 
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Dann mach mal auf einem Fotokopierer eine Verkleinerung einer Konstruktionszeichnung und miss den Durchmesser der Bohrungen ab. Wenn alles in allen 3 Dimensionen kleiner wird (vulgo Volumen schrumpft), dann werden auch die Löcher kleiner. Isso.

Ah verstehe - hab neulich mal n 1m hohes Klavier gehabt - war möglicherweise mal n 130iger, bis der Kunde es in den Kopierer gejagt hat :rauchen:
 
Ich werde das experimentell prüfen: habe gerade frischen Baumschnitt hier, schöne Hainbuche.

Dazu werde ich ein 8er-Loch quer in den frisch geschnittenen 10 cm dicken Ast reinbohren und einen trockenen Buchenholz-Rundstab reinstecken und das Exempel an der Ostseite des Hauses ablagern. Nächstes Jahr kann ich dann berichten.

Nach meinen Überlegungen müsste der Stab dann festsitzen. Bitte um etwas Geduld. :005:
 
Von mir aus gerne auch Süd, halte ich aber für eine eher schlechte Idee: erstens regnet es hier von Süden eher als vom Osten und zweitens wird die direkte Sonnenbestrahlung Verzug des Werkstücks fördern.

Den erinnerlichen Buchenholz-Rundstab hab ich gerade gefunden. Im Alter erinnert man sich an die am weitesten zurückliegenden Ereignisse doch noch am besten …

Muss nun nur noch das Loch noch so hinbekommen, dass das Ding ohne Spiel, unter leichter Reibung reinpasst. Allzuvlel wird sich da ja insgesamt nicht tun, daher muss die Passung schon recht genau sein, um einen Unterschied zu bemerken.

Gebohrt wird morgen, aktuell schifft's hier wie blöd.
 
Na ja, Sahara-Klima kann ich hier im Süden von Wien nicht anbieten. (Ein Backrohr oder eine Darre wär die Alternative.)
 
Das tiefer setzen der Wirbel ist sicherlich nur eine zeitlich begrenzte Maßnahme.

Sehe ich bei dem Erneuern durch stärkere Wirbel allerdings nicht so.

Natürlich unterliegt ein Stimmstock unter Umständen Trocknungsprozesse, wodurch sich der Halt der Wirbel verringert.

Eine Neubewirbelung ist in diesem Falle schon recht langlebig.

Beispielsweise das R.Raehse Klavier, welches ich meinem Großen beschafft hatte, wurde in den 80iger Jahren neu bezogen (mittels neuer/stärkerer Wirbel), auch wenn mir diese verchromten Dinger nicht gefallen, die sitzen noch immer recht fest.

Wir hatten auch schon in der Werkstatt zahlreiche Instrumente mit losen Wirbeln und Vollpanzer, wo sich überhaupt nicht einschätzen ließ, in welchem Zustand der Stimmstock ist.

Nach Abnahme der Gußplatte, machten die Stimmstöcke allesamt einen guten Eindruck, bis auf die Tatsache daß im Laufe der Zeit, die Löcher zu groß geworden sind.
Ich habe schon so viele Klaviere gesehen, die vor 10 oder 20 Jahren mit dickeren Wirbeln versehen wurden, die jetzt die Stimmung nicht mehr halten. Wenn man neu besaitet, dann nimmt man natürlich nicht die alten Wirbel, sondern neue. Und die müssen natürlich dicker sein. Kein Problem, sofern die alten Wirbel noch fest waren und der Grund für die neuen Wirbel die neuen Saiten waren. Falls aber der Grund für neue Wirbel war, dass die alten nicht mehr fest genug waren, dann geht das meistens bis immer schief. Bzw. hält dann halt nur 10 Jahre, manchmal auch weniger.
 
Ich werde das experimentell prüfen: habe gerade frischen Baumschnitt hier, schöne Hainbuche.
Bitte um etwas Geduld. :005:
Mission ausgeführt. Habe ein schön gleichmäßig gewachsenes Stück Hainbuche gewählt. Buchenholz-Stab ließ sich mit sanftem Nachdruck in die Bohrung (in einem astfreien Bereich) schieben. Das Objekt liegt nun wettergeschützt und luftig abgelegt an der Ostfassade des Hauses bis nächstes Jahr.
 

War der Stimmstock "schon immer" eine Mehrschichtplatte oder ist das eher eine jüngere Entwicklung?

Alte Stimmstöcke waren aus massiver Rotbuche.

Später kamen dann die Schichtlagenstimmstöcke.

Rotbuche wird auch heut nicht mehr verwendet, inzwischen nimmt man Ahorn Schichtlagenholz oder ganz einfach Delignit, wo dünne Brettchen einfach mal aneinander geklebt sind.
 
Rotbuche hat ja den Ruf besonders stark zu quellen und zu schwinden. Eigentlich ein weniger ideales Holz für diesen Zweck.
 
Rotbuche hat ja den Ruf besonders stark zu quellen und zu schwinden. Eigentlich ein weniger ideales Holz für diesen Zweck.

Hat man im Laufe der Zeit auch schon festgestellt.

In sofern stimmt schon @Tastenscherge s Aussage zum Teil, daß eine Neubewirbelung bei solchen Instrumenten nicht unbedingt von Dauer sein muß.

Aber auch hier, gibt es solche und solche Stimmstöcke - bei einigen kannst alle paar Jahre dickere Wirbel einschlagen bis Du an 7,80iger rangekommen bist und danach ist Feierabend.

Bei anderen Buchenstimmstöcken, welche lose Wirbel hatten, halten die dickeren Wirbel recht lange.

NUR - ein Instrument aus den 60iger Jahren, verfügt bereits über einen Schichtlagenstimmstock und wenn man da die Schichten nicht "zerkloppt" hat, ist eine Neubewirbelung da schon recht dauerhaft.
 

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