Schaum oder Heumann

Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen herzlichen Dank für die vielen guten und hilfreichen Antworten.

Nachdem ich nun Heumann (Klavier mein schönstes Hobby Bd. 1) und Schaum (Klavierschule für Erwachsene Heft 1) zuhause habe und aus beiden Heften jeweils einige Lektionen durchgearbeitet habe, gebe ich Schaum den Vorzug.

An Heumann hat mir gut gefallen, dass gleich schon so ziemlich am Anfang einfache Stücke wie z.B. Aura Lee und Yankee Doodle waren, die sich gut spielen ließen und doch sehr zur Motivation beitragen konnten ;-)
Durch die Spiralheftung ist das Heft auch sehr praktisch.

Schaum aber geht viel breiter vor. Es wirkt auf mich professioneller. Die Erklärungen sind umfangreicher und auch interessanter, so werden z.B. die Komponisten vorgestellt.
Ganz zu Anfang ist ein "Lehrplan" der Anhaltspunkte liefert, nach wieviel Unterrichtseinheiten man dieses oder jenes zusätzlich üben kann.
Meine KL war von Schaum sofort angetan, während sie bei Heumann "Naja, ganz nett" meinte.

Gerade für Anfänger, die überwiegend auf eigene Faust vorgehen möchten und die/den KL nur begleitend haben, würde ich Schaum empfehlen (ohne dass ich Aktien von ihm habe ;) )

Schönen Abend noch!
Gruß, Corki
 
Sorry, dass Du vorwiegend alleine Klavier lernen willst, hatte ich überlesen.
Für´s Eigenstudium ist Schaum vielleicht wirklich die bessere Wahl, für mich als Lehrer natürlich nicht, da ich die Erklärungen und Erläuterungen selbst durchführe und auch gelegentlich mal über einen Komponisten referiere.
Im Übrigen wäre es m.E. sinnvoller, den gesamten von Schaum vorgeschlagenen „Studienplan“ (der ja aus lauter Schaum-Büchern besteht) in einen Band zu einem vernünftigen Preis zu verpacken.
Etwas unglücklich formuliert ist vielleicht auch ein Satz auf der letzten Seite, in dem der Schüler aufgefordert wird, die gesamten Stücke nun noch einmal mit seiner „ jetzt verbesserten Technik im richtigen Tempo unter Beachtung der Dynamik zu spielen“. Das könnte von einem Selbstlernenden auch so interpretiert werden, dass ein Stück erst einmal technisch erlernt werden muss, bevor Musik ins Spiel kommt.
 
Hallo Corki,

ich habe ebenfalls mit Heumann’s Klavierschule versucht, im Selbststudium Klavier spielen zu lernen. Nach ca. einem Jahr merkte ich, dass ich nicht weiter kam und ging zu einem Klavierlehrer. Ergebnis: Das einzige was ich geschafft habe war, Tasten in der halbwegs richtigen Reihenfolge herunterzudrücken. Ich bildete mir ein, es war Musik. Zum Glück habe ich nur für mich alleine gespielt.
Beim KL habe ich erstmal mitbekommen, was Zählzeiten sind und das es neben den Notenwerten auch einen Rhythmus gibt. Natürlich habe ich auch die Hinweise der Klavierschule dazu gelesen. Aber auf die Umsetzung kommt es an. Wenn Du vollkommen ohne fremde Unterstützung lernen willst, verlierst Du mindestens ein Jahr. Du eignest Dir außerdem falsche Fingersätze an, spielst oberflächlich, weil keiner da ist, der Dich korrigiert. Mach nicht den gleichen Fehler.

Nebenbei noch Gruß an die aktiven Forum-Mitglieder,
das Forum gefällt mir immer mehr.
 
Du eignest Dir außerdem falsche Fingersätze an, spielst oberflächlich, weil keiner da ist, der Dich korrigiert. Mach nicht den gleichen Fehler.

Hallo Tastensucher,

ich habe doch eine KL.
Einmal in der Woche schaut sie sich an, was und wie ich spiele.
Und gerade was den Takt angeht, muss sie schon noch recht oft eingreifen.
Wenn sie mit an Klavier mitspielt und den Takt vorgibt, merke ich, wie unregelmäßig es noch bei mir ist.
Aber es wird von Woche zu Woche besser.

Ich möchte es auch aber nur so, dass ich die KL in erster Linie zur Korrektur habe, damit ich mir nichts Falsches angewöhne.

Welche Klavierschule (also jetzt Schaum) und wie schnell ich vorgehe und was ich vielleicht noch parallel dazu nache (z.B. Tonleiter-Übungen), das möchte ich selber bestimmen und mir von der KL kein Pensum vorgeben lassen.

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Im Übrigen wäre es m.E. sinnvoller, den gesamten von Schaum vorgeschlagenen „Studienplan“ (der ja aus lauter Schaum-Büchern besteht) in einen Band zu einem vernünftigen Preis zu verpacken.

Hallo Pianomobile,

ja, ich habe mich auch erst gewundert, dass es einzelne Hefte sind.
Aber weil sie so dünn sind, bleiben sie wenigstens gut auf der Notenleiste stehen und klappen nicht wieder zu ;-)

Denn wenn es keine dünnen Hefte oder Hefte mit Spiralbindung sind, ist es schon schwierig, sie aufzustellen. Ich habe ein Buch mit Noten für Kinderlieder (ca. 2 cm dick mit Fadenheftung) und da kann einem schon der Spaß vergehen, weil das nicht richtig stehen bleibt und andauernd zum Zusammenklappen neigt.

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Viele Grüße und ein schönes Wochenende und ich finde, das ist ein echt gutes Forum hier, viele gute Beiträge, Anregungen und Tipps. Danke !!!

Corki
 
Ich möchte zu all den Vorschlägen zu Klavierschulen noch ergänzen:

"Das Klavier Handbuch" (287 Seiten!) von Carl Humphris, mit CD!
Voggenreiter-Verlag 2005, ISBN: 3-8024-0514-5, 24,95 EURO

Habe mittlerweile eine umfangreiche Sammlung von Klavierschulen.

Für den Selbstuntericht, bzw. neben dem Klavierunterricht zur weiteren
Vertiefung halte ich die o.a. Schule für die Beste, da zu jedem Stück eine Erklärung der Spielweise, Beschreibungen über den Komponisten, Besonderheiten der Stimmführung und und und .. genannt werden.

Hervorragend gebundenes Buch mit farbigen Bildern und Fotos im ersten Teil über die Geschichte des Klaviers.

Also, das Preis/Leistungsverhältnis ist Spitze!
 
Ich persönlich fand die Humphries-Klavierschule nicht so überzeugend. Ich finde, dass sie zu schnell vorangeht. Ein Anfänger wird sich quasi jedes der dortigen Stücke ordentlich erarbeiten müssen, denke ich. Das ist natürlich prinzipiell nicht verkehrt, aber erstens scheint in dem Buch keine Information zum Üben zu finden zu sein (in kleinen Abschnitten üben), noch beschreibt es die Vielfältigkeit der möglichen Bewegungen des menschlichen Körpers, die zu erspüren wichtig ist, um optimale Voraussetzungen für ein entspanntes Spiel zu schaffen.

Auch wird zwar viel über Musik geredet, aber sie ohne einen Lehrer umzusetzen dürfte einem Anfänger nicht einfach fallen, der (wie erwähnt) sehr schnell zu anspruchsvolleren Stücken wandert und somit in kurzer Zeit sehr viele neue musikalische Elemente kennenlernt, ohne sie vielleicht sicher verstanden zu haben und umsetzen zu können, weil die Überprüfung fehlt.

Zumindest soweit ich mich recht erinnere, ist etwas her, seit ich dieses Buch gelesen habe, aber trotz des sympathischen Anfangs mit allerlei Geschichte (was ich übrigens sehr gut finde) habe ich es negativ in Erinnerung. Würde mich daher interessieren, was andere damit für Erfahrungen haben.

Theoretisch haben diese Probleme ja die meisten Klavierschulen: die Überprüfung fehlt, somit ist entweder zumindest eine Erwähnung der wichtigsten Elemente des Klavierspiels notwendig (z.B. das entspannte Spiel) oder die Schule ist eher für den Einstieg konzipiert. Da diese Schule aber mit fast 300 Seiten größer als Din-A 4 und kleiner Schrift gedruckt wurde, findet viel Inhalt Platz.

Es wird zu viel angesprochen und zu wenig zu Ende geführt, finde ich. Viele Dutzend Themen, Improvisieren, Komponieren, Licks, Riffs, moderne Musik, klassische Musik und dazu gleich noch Kapitel über Harmonielehre und ähnliches.

Für eine Übersicht über sehr vieles ist das Buch doch ziemlich praktisch. Aber da es eben zu vieles anspricht, taucht es in meinen Augen kaum tief genug in die Materie ein, um wirklich für den Selbstunterricht geeignet zu sein (wegen der Vielzahl der späteren Themen bleiben in meinen Augen vor allem die Grundlagen auf der Strecke, das dritte beidhändige Stück bietet gleich punktierte Rhythmen und derartiges, es läuft einfach zu schnell).
 
Was heißt hier Selbststudium? Corki hat doch eine Lehrerin! Ihm geht es doch um zusätzliche geeignete Stücke, nehme ich an, und da scheint diese Schule doch mehr als geeignet!
Die Bücher liegen auch in der Musikalienhandlung meist aus, so dass man sich ein "Bild" machen kann.

Klavirus
 
Erfahrungen mit Heumann

Hallo zusammen,

also ich spiele (wenn man dem schon so sagen darf) nun seit ca. 6 Wochen Klavier (übe täglich etwa 1-2h). Ich geh das Projekt Klavier-lernen trotz allen Warnungen absolut alleine, autodidaktisch ohne KL an. Sorry! Gut ab und zu schaut mir meine Freundin (spielt schon länger) etwas über die Schultern, korrigiert Haltung und Verkrampftheit ;) etc...

Ich gehe strikte den Band 1 von Heumann durch. Was auch immer Profis sagen mögen bei mir fruchtet's. Die Stücke motivieren, die Lernkurve ist erstaunlich steil und ich bin motiviert wie am ersten Tag (Als Motivationsziel Nummero 1 liegt das Satie Buch von Dover (Gymnopédies und Gnossiennes) im Bücherregal :)).

Ich finde Heumann super. Und ich denke verderben tut's mich nicht. Schlussendlich will ich ja nicht Konzertpianist werden sondern mein Leben durch's Klavierspielen bereichern. Und das tut es ganz extrem!

Gruss aus der Schweiz
 

Naja, ich meine nur mal so:;)
Die Schweizer können doch sowieso nur Largo spielen oder nicht? :D

Ist das flott genug? ;)

Hab nun auch mal was vom guten Mussorgsky reingestellt.
Ist ne Liveaufnahme von einem Klavierabend von mir (schon a bisserl her...).

[mp3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1203096220.mp3"]balletmussorgsky[/mp3]
 
soso, gibts in der Schweiz jetzt auch schon XTC....:D
 

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