komplizierte bis verrückte Akkorde

Diese quasi Mollwirkung entsteht wahrscheinlich durch die Kontraktion der Quinte, oder?

ich weiss es nicht!

mir kommt in der r.H. dort die Folge ces-es-as und danach es-f-ces trotz der Bässe wie eine plötzliche Trübung, ein trauriger werden des Stimmung vor, sie wirken wie Moll-Akkorde; Und das wird durch die Meldieänderung f-as-c zu f-as-ces verstärkt.

ist eine seltsame Stelle, ich finde sie von sehr starker und ungewöhnlicher Wirkung, ohne das nun exakt aus den Akkorden/Harmonien ableiten und beweisen zu können - - irgendwie ist auch das für mich das faszinierende daran.

Gruß, Rolf
 
ich weiss es nicht!

mir kommt in der r.H. dort die Folge ces-es-as und danach es-f-ces trotz der Bässe wie eine plötzliche Trübung, ein trauriger werden des Stimmung vor, sie wirken wie Moll-Akkorde; Und das wird durch die Meldieänderung f-as-c zu f-as-ces verstärkt.

ist eine seltsame Stelle, ich finde sie von sehr starker und ungewöhnlicher Wirkung, ohne das nun exakt aus den Akkorden/Harmonien ableiten und beweisen zu können - - irgendwie ist auch das für mich das faszinierende daran.

Gruß, Rolf

Ich kenne ja das Stück nicht und weiß somit auch nicht was vorraus geht. Aber nehmen wir mal an, wir beziehen diese beiden ersten Takte auf Eb Dur. Somit wäre der 1. Takt dominantisch, also d ab c f = Bb9 ohne Grundton. Der 2. Takt hätte dann Subdominantmollfunktion, d.h. f cb eb ab könnten wir als Mollsubdominante mit Sixt ajoutée auffassen ...
 
neue Akkorde!?

hallo,

in einem Brief an Liszt schrieb Wagner: "ich bin nun an der Stelle, da Brünnhilde Siegmund den Tod verkündet - ja kann man das überhaupt noch komponieren nennen?" Gemeint ist eine Szene aus dem 2. Akt der Oper "Die Walküre", welche Wagner einige Jahre vor "Tristan und Isolde" komponierte.

in dieser Szene befindet sich das Liebespaar Siegmund und Sieglinde auf der Flucht, und das hat handfeste Gründe, denn erstens ist Sieglinde verheiratet (sowas bewirkt immer einen gewissen Unmut) und zweitens sind Siegmund und Sieglinde auch noch Geschwister, und zwar Zwillinge... ;) das kann kaum gut ausgehen, ja auch heute noch würde eine solche Konstellation für Befremden und sogar für Konflikte mit der Justiz sorgen...

na wie auch immer, Herrn Siegmund erscheint eine "Walküre" (grimmes geharnischtes Weibsvolk) und teilt ihm mit, dass sein letztes Stündlein gekommen ist (ok, Wagner gestaltet das alles weniger humorig)

wir akzeptieren ja heutzutage cineastische Raumschiffe, Aliens, sogar mit Rittern verbandelte Drachen und weltrettende Hobbits - da kann man ohne Schaden zu nehmen auch mal ein paar sonderbare Götter auf der Opernbühne ernstnehmen. Die Szene selber ist irgendwie bedrückend: da wird jemandem der unvermeidbare Tod von einer Gottheit mitgeteilt - und der akzeptiert das als unvermeidlich. (ok, später lehnt er sich dagegen auf und sogar die Walküre wird sich für ihn einsetzen, aber das spielt hier keine Rolle)


die außerordentliche Situation muss irgendwie in außerordentliche Klänge umgesetzt werden:
Notenbeispiel 1 leitet ein
Notenbeispiel 2-4 zeigt die "neuen Akkorde"

gemessen, feierlich; in düsteren Klangfarben orchestiert; trauermarschartige Anklänge; ein düsteres "lamento", das sich aus rätselhaften Akkorden und Akkordverbindungen zusammensetzt.

was kann ein Akkord wie "d-eis-a" nur meinen?
warum lösen sich Melodien in Septakkorden auf?

der Erlanger Musikwissenschaftler Prof. Werner Breig hat diese Szene als die erste Realisation der Tristanharmonik inklusive der typischen Verwendung des Tristanakkords erklärt (womit er übrigens völlig recht hat)

mich würde nach dem vorangegangenen (Akkorde, die irgendwie nicht ganz so selbstverständlich sind) interessieren, ob jemand beim nachspielen auch das Gefühl hat, dass da was anders als gewohnt abläuft.

Gruß, Rolf
 

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hi
(hab jetzt nicht alle 9 seiten gelesen, also sorry, wenns doppelt ist)
mein harmonischer meister ist wagner
vor allem bei tristan und isolde ist es richtig KRASS was er dem menschlichem ohr vorgaukelt
[im jazz spielt die harmonik ja eine weit aus kleinere rolle, als die rhythmik oder die melodie, deshalb gab es alle tollen "jazzklänge" schon mind. 200 jahre früher^^]
 

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Was willst Du denn? Hier ist ein Klavier-, kein Gitarrenforum!

Außerdem geht es hier um Akkorde, die von der Tonstruktur her kompliziert sind, nicht um was, was (für Unerfahrene) schwer zu greifen ist.

LG,
Hasenbein
 
[am freitag den 13. verfolgen mich untote fäden :D, an sechs saiten aus dem grab gezerrt!]


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... ich habe auch einen Akkord. Er ist zwar weder besonders ausgefallen, noch schwierig, allerdings würde mich interessieren wie diese Art von Akkord heißt:

d - b - g' - c#"

... eigentlich ist es ja ein g-Moll-Akkord mit Quint im Bass (also Quart-Sext-Akkord) und zugefügtem Tritonus.

Nur, wie benennt man denn diesen Akkord in funktioneller/stufentheoretischer Hinsicht? (Stück selbst steht in g-Moll).

Liebe Grüße aus Lyon,
pjheinrich
 
genau diesen Akkord findest du in langsamen Satz von Mozarts "Sonata facile", er wird nach D-Dur aufgelöst.

das d im Bass ist halt eine Art Mini-Orgelpunkt, g-b-cis sind Bestandteile des verminderten Dominantseptnonakkords (a)-cis-e-g-b

auch in der Mondscheinsonate taucht das mehrmals auf (cis-fis-a-his)

Ist dann also vermutlich in deinem Stück die Doppeldominante. :)

Liebe Grüße

chiarina
 

genau diesen Akkord findest du in langsamen Satz von Mozarts "Sonata facile", er wird nach D-Dur aufgelöst.

das d im Bass ist halt eine Art Mini-Orgelpunkt, g-b-cis sind Bestandteile des verminderten Dominantseptnonakkords (a)-cis-e-g-b

Richtig muss es heißen: verkürzter Dominantseptnonakkord mit tiefalterierter None.

(Einen "verminderten Dominantseptakkord" gibt es nicht.)

Oder aber, wenn man das a wegläßt, einfach verminderter Septakkord (mit dem Grundton cis).

LG,
Hasenbein
 
Richtig muss es heißen: verkürzter Dominantseptnonakkord mit tiefalterierter None.
stimmt
das hängt vom tonartlichen Kontext ab, in gewohntem Moll ist die None über V immer eine kleine
und um Verwirrung zu vermeiden, halte ich es für sinnvoll, halt einfach zu sagen welchen D79 ein verminderter Septakkord vertritt (im genannten Fall (Mozart) A-Dur 7 mit kleiner None, die Doppeldominante von G-Dur/g-Moll (der Akkord befindet sich in einem g-Moll Abschnitt)) -- klar weiß man das im Lauf der Zeit, auch wenn von 4 Tönen einer fehlt;
 

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