Technik-Killer

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Romantikfreak98

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Glaubt Ihr, dass es Klavierstücke gibt, mit denen man sich seine Spieltechnik verderben kann? Die Technik, die man sich mit Werken von Bach, Mozart, Chopin angeeignet hat? Oder sollten Klavierhände/finger unverwüstlich sein und alles spielen können?

Gruß
Tom
 
Horowitz sagte sinngemäß, Schnabel habe sich seine Technik mit der Konzentration auf Beethoven-Sonaten ruiniert.

Ich persönlich sage: Monokultur schadet.
 
Ich würde behaupten, man verdirbt sich die Technik nicht so schnell. Selbst wenn man viel Rock/Pop spielt oder auch andere moderne Sachen. Allerdings sollte man seine Technik dann auch weiter üben. Also wer Rock und Pop Musik spielen möchte, sollte Bach, Mozart etc. nicht vernachlässigen, wenn er später auch noch Clair de Lune spielen möchte.
 
Jazz spielen ist bekanntlich sehr, sehr schädlich sowohl für die Technik des Spielers als auch für die Instrumente. Deswegen sehen gute klassische Musiker auch davon ab, es zu tun, oder aber sie tun es auf eine absichtlich unjazzige, ungroovige Weise - das ist nicht, weil sie es nicht anders könnten, sondern einfach um ihre Technik zu schonen!
 
Horowitz sagte sinngemäß, Schnabel habe sich seine Technik mit der Konzentration auf Beethoven-Sonaten ruiniert.

Ich persönlich sage: Monokultur schadet.

Aha :denken:

verstehe Meister Horo da zwar nicht wirklich, aber oK, ein anderer Großer hat gesagt, Schnabel wäre unmusikalisch gewesen..... tja,wenn die Götter streiten, suche ich Sterblicher einen sicheren Unterstand....;-)

Der Gould hatte mit seinem non-legato Bach ja auch so eine Monokultur, trotzdem spielte er sehr schön Brahms....

Zurück zur Eingangsfrage, ganz allgemein:
es gibt da genug Fallstricke, auf die sollte einen der Klavierlehrer, der das ja hören wird, dann hinweisen. Dem ungeübten Ohr des Hobbyspielers entgeht leicht, dass er bei romantischer Klaviermusik viele Unsauberkeiten und Unregelmäßigkeiten mit Pedal, Rubato und anderen Ausflüchten kaschiert, so kann er sich Schlampereien angewöhnen, die dann schwer auszumerzen sind.

Als ich, meinem jugendlichen Temperament damals folgend, als Junge immer nur Chopin und Liszt spielen wollte, machte mein KL mich irgendwann mal darauf aufmerksam, dass ich mich mehr mit Bach und Mozart beschäftigen sollte, auch aus technischen Gründen.
Dass ich diesem Rat nur halbherzig folgte, bereue ich noch heute. Bachs Technik ist mir mangels kindlichem Trainings irgendwie "fremd", liegt mir nicht so in der Hand, später im Leben kostet es dann viel mehr Arbeit, das nachzuholen. Wenn man als Kind schon mal das ganze WTK einstudiert hat, sind diese Bewegungsabläufe viel selbstverständlicher.

Aber die Lehrer hier können da fundiertere Auskünfte geben.
 
Dann hast Du Dir aber Deine Technik nicht verdorben. Es fehlt vielleicht etwas, was zu lernen früher vernachlässigt wurde. Das ist etwas anderes.

Verdorben heißt ja, dass man zunächst etwas Gutes hatte und dann später nicht mehr. Und daran sollen bestimmte Stücke schuld sein? Kaum vorstellbar.

CW
 
Jazz spielen ist bekanntlich sehr, sehr schädlich sowohl für die Technik des Spielers als auch für die Instrumente. Deswegen sehen gute klassische Musiker auch davon ab, es zu tun, oder aber sie tun es auf eine absichtlich unjazzige, ungroovige Weise - das ist nicht, weil sie es nicht anders könnten, sondern einfach um ihre Technik zu schonen!

darum Finger weg von Jazz, schlimmes barbarisches Zeug :puh::lol::lol::lol:
 
Hab auch noch einen für Hasi :lol: ... ( dessen Posting natürlich ironisch-ambivalent zu verstehen war, damit es Reaktionen hervorruft ) , @hasenbein :

Klassik, Romantik und Barock spielen ist bekanntlich sehr schädlich für die Technik und damit unauflöslich verbundene Musikalität des Jazzers und für seinen Groove. Deswegen sehen mediokre Jazzer auch davon ab, es zu tun, oder aber sie tun es auf unbeabsichtigt unklassische, unromantische, unbarocke Weise - das ist nicht, weil sie es anders könnten, sondern einfach, weil sie es nicht können.

:lol::lol:

LG, Olli!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jazz spielen ist bekanntlich sehr, sehr schädlich sowohl für die Technik des Spielers als auch für die Instrumente. Deswegen sehen gute klassische Musiker auch davon ab, es zu tun, oder aber sie tun es auf eine absichtlich unjazzige, ungroovige Weise - das ist nicht, weil sie es nicht anders könnten, sondern einfach um ihre Technik zu schonen!

Hmm und wie war es mit Friedrich Gulda, er spielte Klassik und Jazz zur gleichen Zeit. M.E. war er in beiden Fächer überdurchschnittlich.

Gruss Antoine
 

Mit etwas Erfahrung weiß man was man zu unterlassen hat. Es gibt aber Stücke mit denen man sich dir Hände verletzen kann, das ist vielleicht sogar schlimmer! Der erlkönig zum Beispiel...
 
Bach konnte er nicht, sein Schubert war höchstens Durchschnitt und sein Beethoven unterirdisch
Schön zu sehen, dass F. Gulda eigentlich jemand war, der nur knapp oberhalb des Niveaus eines guten Amateurs spielte.

Bach konnte er nicht, so, so, aber wenigstens hat er sich nicht verspielt bei seinen Versuchen. Schubert war Durchschnitt, ist okay, Gulda war eben kein richtiger Klassiker. Beethoven war unterirdisch, ja, wenn KurzKurz da schon aktiv gewesen wäre, hätte Gulda in der Hotellobby vom Sacher in Wien sein Geld verdienen müssen.

CW, Guldafan
 

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