Sch... zu Gold? Projekt C.Bechstein - Klavier

Musterfurnier leg ich mir erst geschnitten zusammen, und fixieren dann die Teile mit Tesafilm. Dann verrutscht er auch beim Aufleimen nicht.

LG
Henry
 
Ja das mache ich auch so. :-)
Aber irgend wo stößt ja das neue Furnier an das alte. Und das genau zu schneiden fällt mir schwer. Messer, Schleifpapier....quer zur Faser zerreißt die halt sehr schnell. Evtl. sollte ich mir doch noch eine Furniersäge zulegen...aber für das eine mal...hmm, lohnt sich kaum.
 
Du schneidest auch erst des Furnier, etwas mehr als der Schaden ist, und paßt das Loch dann an indem Du das geschnittene Furnierstück auf der Schadstelle markierst.

LG
Henry
 
Ach ja, ich hab hier mal ein Beispiel, bei der Schloßleiste war das Furnier arg beschädigt, ich habe erst einmal ein Stück Furnier angefertigt, es auf die beschädigte Stelle gelegt und markiert. Dann habe ich die markierte Stelle des alten Furnieres "runtergeleimt", und die neuen Furnierstücke eingeleimt (blöderweise hab ich in einer Bierlaune statt Nußbaum, Mahagonifurnier verwendet)

fur.jpg


fur1.jpg


Viele Grüße

Henry
 
Hallo Peter, auch mit einer Furniersäge kann es quer zur Faser einreißen. Mit was schneidest Du? Oder wie Alb schreibt, das Ergänzungsfurnier beim Zuschnitt größer nehmen und dann längs einkürzen, um es an die Fehlstelle anzupassen. Oder die Kante, auf die der Schnitt zuläuft kurz anschneiden und dann von der anderen Seite durchziehen. Ein Tip, solltest Du stark gemasertes Furnier ergänzen. Durchsichtige Folie oder breites klarsichtiges Klebeband auf das Originalfurnier und den Verlauf der Maserung mit einem dünnen Folienstift übertragen und dann auf das neue Furnier halten. Viel Erfolg noch
Gruß Ivory
 
@Peter:

Aber irgend wo stößt ja das neue Furnier an das alte. Und das genau zu schneiden fällt mir schwer. Messer, Schleifpapier....quer zur Faser zerreißt die halt sehr schnell. Evtl. sollte ich mir doch noch eine Furniersäge zulegen...aber für das eine mal...hmm, lohnt sich kaum.

Da gibt es auch andere Möglichkeiten. Falls du eine Oberfräse hast, kannst du damit sehr gerade Kanten fräsen. Auch Furnierblätter lassen sich damit gut fügen. Dafür spannt man sie zwischen zwei Richtscheite oder sehr gerade gesägte Bretter. Dann kann man mit dem Bündigfräser die überstehende Furnierkante abfräsen und die beiden Furnierblätter passen dann an dieser Kante ganz exakt zusammen. Ich hatte mit dieser Methode auch schon Erfolg bei sehr empfindlichen Furnieren, die leicht gerissen sind.
 
Erst mal danke für die vielen Tipps.
Oberfräse habe ich keine (gute).
Ich habe einfach erst mal an der Rückwand angefangen, ein Blatt auf eine größere Fläche zu kleben. Nur so als Übung. Beim Zuschneiden habe ich halt gemerkt, wie schnell das reißt. Hatte ich so nicht erwartet (genommen hatte ich erst ein (teures) Schnitzmesser (empfohlen von dem Tischler-YTer), dann eine feinzahnige Säge und am Ende eine Schere. Damit ging´s am besten.
Für´s Einsetzen von kleineren Teilen in das alte Furnier werde ich auf jeden Fall Klebeband verwenden und das alte Furnier zum neuen passend ausschneiden. Bis dahin werde ich aber noch weiter an der Rückwand üben. :-)
 
Also das großflächige Furnieren gestaltet sich immer noch als schwer. Das Ergebnis war totaler Mist. Es sind lauter Dellen drin. Ich habe es dann ein wenig mit dem Bügeleisen geglättet, aber nicht ganz weg bekommen. Das zweite Stück habe ich anders versucht: Aufleimen und dann mit einem kalten Hammer andrücken und kühlen. Aber auch hier ist das Ergebnis mittelprächtig. Irgend was ist wohl grundsätzlich falsch. Im Moment habe ich den Verdacht, dass der Kleber zu dick ist. Muss auf jeden Fall noch üben. :-)

Aber meine erste kleine Stelle hat ganz gut geklappt (Kanten sind noch nicht geschliffen):
furnier1.jpg
Ich habe erst das kleine Teil geschnitten, dann mit durchsichtigem Klebeband aufgeklebt, dann das alte Furnier geschnitten, abgelöst und das neue aufgeleimt.

Hier habe ich selbstgemachte Spachtelmasse verwendet (Sägemehl und Haut-/Knochenleim). Mal sehen, wie hart das wird und ob es sich gut schleifen lässt (an der Stelle war eine Kerbe wie von einer Axt drin, die durch das Blindfurnier bis in das Tragholz ging)
spachtelmasse.jpg

Außerdem habe ich heute vom Tischler die bestellte Leiste bekommen (@Ivory , das war so einfacher wegen Versand und so...) und eine Seite habe ich geleimt:
leiste.jpg

An der zweiten Seitenwand habe ich nun auch das durchgefaulte Holz ersetzt:
leimen2.jpg
 
Hallo Peter, so langsam kommst Du doch in Übung, und die macht bekanntlich........... Kommen die Dellen von alten Knochenleimresten? Die besser mit warmen Wasser einweichen und entfernen bevor Du neu leimst. Diese werden auch bei einer Neuverleimung mit Warmleim nicht so schnell angelöst, dass man sie plattpressen kann. Oder ist das neue Furnier dellig? Dann leicht anfeuchten und vor dem Neuleimen platt pressen. Nimmst Du erwärmte Zulagen zum Verleimen? Kittungen mit Knochenleim werden ganz ordentlich hart, deshalb lieber oberflächennah kitten, damit man nicht so viel abarbeiten muss. Mit schleifen bist Du lange dabei, besser ein ganz scharfes Stemmeisen. Auch würde ich hier zu einem Fischleimkitt raten, da hast Du mehr Zeit zum Kitten. Der braucht natürlich auch länger zum hart werden. Zum Anteigen eignen sich Pigmente und eine geringe Menge Lycopodium (Bärlappsporen), letzteres macht das Ganze geschmeidiger. Den kannst Du auch auf Vorrat ansetzen und luftdicht verschlossen ist er lange gebrauchsfähig. Ich hoffe das ist jetzt nicht wieder zu speziell. Dann noch frohes Schaffen.
Ich werde demnächst unter Anleitung meine ersten Stimmversuche starten und bin äußerst gespannt.
Gruß Ivory
 
Danke für die Tipps @Ivory . Das neue Furnier ist eigentlich sehr glatt. Den alten Leim habe ich so gut wie es ging entfernt (mit heißem Wasser) und die Fläche auch noch mal geschliffen. Allerdings war auch teilweise der alte Leim tief im Holz drin. Den habe ich nicht raus bekommen (das alte Furnier hat sich an diesen Stellen auch sehr schlecht lösen lassen). Diese Dellen (eigentlich nach Außen gerichtete Beulen) sind aber überall, so wie Haut faltig wird, wenn sie zu lange im Wasser ist. Beim Glättversuch mit dem Bügeleisen kam recht viel überflüssiger Leim an den Seiten raus. An manchen Stellen hat der Leim auch nicht gehalten. Hmm, evtl. habe ich auch falsch gepresst, oder zu ungleichmäßig aufgetragen oder zu dünn oder zu dick oder zu kalt oder alles zusammen. Ich habe auf das Furnier die Folie gemacht, dann eine Gummischrotmatte (Bautenschutzmatte) und dann eine Holzbohle; das Ganze dann mit Schraubzwingen gepresst. Evtl. ist auch das Gummi zu weich. Ich habe mir überlegt, beim nächsten mal eine "Metallplatte" (Holzbrett mit Zink bekleidet) zu verwenden. Das werde ich morgen probieren.
Erwärmte Zulagen: Was meinst du damit? Beim ersten Versuch hatte ich das Holz und das Furnier vorgewärmt.

Ach ja, was Lycopodium oder Bärlapsporen sind muss ich jetzt erst mal googlen. :-D Ich habe die Spachtelmasse nach der Anleitung von dem Youtubetischler (Du weißt schon wer) gemacht.

Viel Glück bei Deinem Stimmversuch! Berichte bitte. Wird bei mir bestimmt noch sehr lange dauern, bis ich so weit bin, aber darauf freue ich mich schon sehr.
 
Das beste Flick-Ergebnis hab ich bislang mit einer vielleicht (?) etwas ungewöhnlichen Methode erzielt. Normalerweise werden die Furnierstücke ja Stoß an Stoß gesetzt, und es ist die größte Fummelarbeit, die Stücke passgenau hinzuschnippeln. Meistens bleiben aber doch kleine Lücken.

In beigefügter Skizze ist das Blindholz blau, rot ist das alte Furnier, grün ist das Ersatzstück. Das alte Furnier wird an der Kante etwas flachgeschliffen, das neue Furnier überlappend aufgeleimt, der Überstand wieder abgeschliffen (gestrichelte rote Linie). Mit etwas Glück und guter Holzauswahl ist es kaum zu sehen ;-)

DSC_7728.JPG
 

Hallo Peter, evtl. Fehler beim Verleimen hast Du ja schon selber erkannt, zu dick, zu dünn, ungleichmäßig... Gummiplatte. Zinkplatten wurden früher schon zum Niederleimen von Furnieren verwendet. Die lassen sich auch gut erwärmen, wirklich nur warm. Die Beulen in der Fläche kannst Du erwärmen und befeuchten, dass sie weich werden und dann vorsichtig mit einem Messer anschneiden und mit Lappen und Bügeleisen vorsichtig drüber, damit der Leim austritt. Oder besorge Dir Spritzen und Kanülen und spritze warmes Wasser unter die Beule und versuche sie dann nieder zu bügeln oder zu leimen.
Bei der Methode, die Drahtkommode beschreibt bestehen verschiedene Gefahren. Das obere Furnier läuft ja auf 0 aus, das heißt die verbleibenden Holzfasern sind sehr fein, da passiert es gerne, dass sie aufreißen, wenn man entgegengesetzt drüber geht. Da reicht dann schon ein Wisch mit einem Lappen oder sonstiges und es zieht die Faser hoch, was dann auch beim Polieren passieren kann. Und beim Bündigschleifen oder Putzen kommt man leicht in die Originalfläche. Dessen Farbigkeit hat sich nach den vielen Jahrzehnten bzw. über ein Jahrhundert verändert und das birgt die Gefahr des Scheckigwerdens.
Muss leider weg, vieleicht später mehr.
Gruß Ivory
 
@Drahtkommode , ganz ähnlich macht es ein "Tischler-Tutorial-Youtuber". Er schleift aber das einzusetzende Stück vor dem Verleimen von unten an (oberhalb ist Klebeband, damit die Fasern beim Schleifen nicht einreißen).
 
Das ist nur eine kleine Blase (ca. 5 cm im Durchmesser), die ich gewärmt und mit einer Kanüle dünn Kleber rein gemacht habe. Dann mit nassem Lappen Runtergebügel und das Brett mit Folie drunter am Ende drauf, damit sie auch unten bleibt.
"Großflächig" bedeutet in meinem Fall ein Blatt Furnier ca. 20x20 cm.
 
"Großflächig" bedeutet in meinem Fall ein Blatt Furnier ca. 20x20 cm.

Ach so...nun ja, ich hab mich schon an Flächen von 70 x 40 rangemacht...da wird es wirklich etwas kniffelig, einfach schon aus dem Grunde daß Du hier nicht überall wo es nötig ist Schraubzwingen plazieren kannst, bzw. keine entsprechenden Schraubzwingen (für die Mitte zum Beispiel) zur Verfügung stehen. Wie gesagt, beim Furnieren kannst Du nie zu viele Schraubzwingen ansetzen.

LG
Henry
 
Aber meine erste kleine Stelle hat ganz gut geklappt (Kanten sind noch nicht geschliffen):
Den Anhang 10794 betrachten

Es wird, wie auch immer, auffällig bleiben. Wäre nicht von Nachteil, wennst versuchst die Maserung mit der selbigen Holzart (Palisander) irgendwie übergängig zu gestalten. Du kannst aber hier auch noch mit Retuchierstiften schauen daß Du die Übergangsmaserung angepaßt kriegst. Da zu muß allerdings auch die Umgebung abgeschliffen sein.

LG
Henry
 
Hmm, das neue Stück wird sicher noch dunkler werden beim lackieren? Ich hoffe es zumindest.* Noch ähnlicheres Palisander habe ich nicht gefunden und das von der Rückwand passt von der Maserung her noch weniger (es hat kaum welche). Ansonsten muss ich halt noch retuschieren und oder mit Wasserbeize nachhelfen.
Die Maserung stimmt eigentlich ganz gut überein (dicke dunkle Stelle in der Mitte, starke einzelne Maserung links). Als das neue Stück feucht und insgesamt dunkler war, hat man es kaum noch gesehen.

* Ich weiß auch noch nicht welchen Schellack ich hier nehmen muss. Transparent, blond, rubin? Der alte scheint mir blond zu sein, könnte das stimmen?
 
Bei rötlichen Hölzern nahm man früher gerne Rubinschellack, um den Rotton zu unterstützen. Bei Kremer Pigmente gibt es kleine Gebinde von Schellacksorten. Probiers doch einfach aus, ob Dir Rubin oder orange oder der blonde Schellack besser gefällt.
 

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