... der gute Kammerton ...

@verdi,

wenn er auf 440 steht würd ich ihn jetzt auch nicht unbedingt runterstimmen lassen - der sackt im laufe der Zeit ohnehin in der Tonhöhe ab. Ich würd allerdings auch nicht restriktiv auf 440 Hz bestehen, so Du nicht andere Nichttransponierbaren Instrumente da zu mitspielst. Gut, tiefer als 435 Hz würd ich ihn allerdings auch nicht absacken lassen.
Häufig erweisen sich alte Instrumente mit einer Tonhöhe von 435 Hz als voluminiöser - so fern nicht der Resonanzboden geborsten ist.
Wo Du gerade Bechstein ansprichst, es gibt alte Flügel von denen die kannst sogar über 440 Hz ziehen, und andere kriegen schon bei 438 Hz einen Plattenbruch (hier sind insbesondere die B und C Flügel bestimmter Produktionen betroffen). Fehlt dem Bechsteinflügel die Gußplattenquerstrebe welche sich über den Baßbereich erstreckt, wäre ich mit einer Tonhöhe von 440 Hz sehr sehr zurückhaltend - 18t Zugkraft hält die nämlich nicht aus.

Viele Grüße

Styx
 
Ich lass meinen jetzt immer auf dem a stimmen, das er grade hat. Dieses wird sich aber vermutlich immer um 440 herum bewegen. Seit 8 Jahren hält der einfach die Stimmung. Die Stimmer, die bei mir waren, loben dies auch immer.

Hat meiner diese Bass-Strebe? Bitte schau doch mal...
 

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Super! Erleichtert mich jetzt irgendwie doch...
 
Super! Erleichtert mich jetzt irgendwie doch...

Dein Instrument macht auch augenscheinlich einen sehr guten Eindruck - ist wahrscheinlich überholt worden?
Allerdings müßt ich noch was sagen zur all zu hohen Stimmung und alten Instrumenten - auch wenn das jetzt nicht so ganz vergleichbar ist;
ich hatte vor langer Zeit einen historischen Erard Flügel in Betreuung, welchen ein Kollege vor mir auf 442 Hz hoch jagte - das Instrument war regelrecht totgestimmt, der Resonanzboden hatte überhaupt keine Kraft mehr aus zu schwingen.

Viele Grüße

Styx
 
Ja, ist überholt worden. Wie klingt "totgestimmt"? Wird das dann matt? Kann man sowas wieder richten? Ist es mit einem Tieferstimmen getan?
 
Wie klingt "totgestimmt"? Wird das dann matt? Kann man sowas wieder richten? Ist es mit einem Tieferstimmen getan?

Richtig, es klingt matter und kraftloser. Sofern durch zu hoch stimmen der Resonanzboden ned "zerdrückt" wurde, kriegt man des schon mit runterstimmen wieder hin.
Aber Dein Bechstein macht mir jetzt nicht den Eindruck daß er mit 5 Hz mehr als die alte Tonhöhe jetzt so sonderliche Probleme hätte - möglicherweise klänge er allerdings ein wenig tiefer etwas voller.

Viele Grüße

Styx
 
Huch, ich habe so eine Strebe nicht und die Platte bei mir ist eine angestemmte. Aber Sorgen mache ich mir da jetzt trotzdem nicht.

Verdi: Dein Bechi sieht super aus!
 
Von wegen! Diese Winkel sind von mir genauestens nach einer von mir entwickelten Formel berechnet und haben einen entscheidenden Einfluss auf das Schwingungsverhalten des Resos und dessen Obertonaufbaus:-)
 
Also wenn ich mal einen Senf zugeben darf:
Ich stütze mich auf das Buch von Malcom Rose:
Suche einen gleichen Flügel wie Du ihn besitzt aus ungefähr der Zeit, welcher weitesgehenst unberührt ist. Vermiss die Mensur, miss die Dichte dessen Saiten, Berechne die Zugkraft. Nun musst du Rückrechnen:
Lege hier deinen Kammerton fest. In dieser Zeit hatte man sich auf den Kammerton 438Hz festgelegt (zumindest meine ich mich zu erinnern). Somit kannst Du anhand der Dichte der heute hergestellten Saiten den richtigen Durchmesser errechnen. Ich würde auch abraten Röslau-Stahl zu nehmen. Ich bevorzuge Die Saiten den englischen Herstellers Malcom Rose.
 

Das wird ja kompliziert... Aber ich verstehe schon. Eigenartig, dass man das nicht einfach so sagen kann. Bechstein ist doch nun ein durchaus bekannter Hersteller. Irgendwo müsste es doch zu erfahren sein, für welchen Kammerton die gebaut wurden.
 
Das wird ja kompliziert... Aber ich verstehe schon. Eigenartig, dass man das nicht einfach so sagen kann. Bechstein ist doch nun ein durchaus bekannter Hersteller. Irgendwo müsste es doch zu erfahren sein, für welchen Kammerton die gebaut wurden.

Bechstein hat beständig seine Produktionen und Modelle "umgestaltet", in sofern wird es schwierig eine globale ideale Tonhöhe eines jeden einzelnen Instrument festzulegen - wie gesagt, gibt Bechsteinproduktionen die überstehen problemlos 445 Hz, bei anderen gibt es schon bei 438 Hz arge Schäden.

Viele Grüße

Styx
 
Vielleicht darf ich mich nochmal einmischen!
Ich habe nun die 435hz "hinter" mir, ... will sagen, ich fühle mich mit meinem Geflügel bei 438hz wesentlich wohler.
Hat von Euch schon mal jemand die "Neidhardt" auf einem Flügel gelegt?
 
Ich kann mich nicht entscheiden! ;-)
Du meinst die "fürs Dorf"?
 
Ich kann mich nicht entscheiden! ;-)
Du meinst die "fürs Dorf"?
Das wäre die, wenn ich mich recht erinnere, von 1729 (für eine kleine Stadt?), kann mich aber auch täuschen.
'Für einen Hof' (gemeint ist nicht ein Bauernhof, sondern der feudale Fürstenhof o.ä., in welchem vermutlich auch in entfernteren Tonarten musiziert wurde) entspicht etwa der 'Gleichstufigen'.
 
Ich werde auch im Frühjahr die Stimmung auf ca 437,5 setzen lassen, ich hoffe dass Micha kann.
Ich habe auch einen alten Grotrian aus ca. 1895-1900 und laut Grotrian wurden die Instrumente aus den Jahren auf 437,5 ausgelegt.
Probieren schadet nicht :)
 
Nun hab ich den Salat!
Irgendwann in der jüngeren Vergangenheit hat die Platte einen Riss bekommen, ... schade, nun ists vorbei mit dem guten Stück ...
 
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