Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Hallo Interessierte!

Die Tests der Kombination KAWAI CA93 <--> Roland V-Piano schreiten voran! Nun habe ich Etliches herausgefunden...

  1. Beim CA93 hat der Lautstärkeregler tatsächlich keinen Einfluss auf den Aux-In - sehr wohl hingegen auf die eigene Klangerzeugung! Das heißt: wenn ich Local Control auf On stelle, kann ich beide Instrumente zusammen spielen (sinnlos), aber auch hintereinander vergleichen, indem ich die Lautstärkeregler der beiden Instrumente gegensätzlich einstelle (0 --> max, oder darunter). Letzteres ist sehr hilfreich, wenn man einen Direktvergleich zwischen der eingebauten Klangerzeugung und der des V-Pianos anstellen möchte.
  2. Endlich ist das Problem "V-Piano über CA93 ausgeben ist selbst sei Maximallautstärke am V-Piano zu leise" gelöst! Unter Utility --> System gibt es einen Punkt Audio Output Gain. Der Regler steht standardmäßig auf 0 dB - man kann ihn bis 12 hinaufziehen... :-D+6 dB ist absolut ausreichend!
  3. Das Testen über die Abstrahlung des CA93 hat Folgendes ergeben: die Flügel des V-Piano klingen bei sehr hartem Anschlag allesamt etwas unnatürlich scharf - wie wenn etwas klirrendes, losgelöst vom richtigen Ton, mitschwingen würde. Bei einigen Pianos ist es stärker, bei einigen schwächer. Verwende ich die interne Klangerzeugung (Concert Grand) des CA93, so klingt der Ton von den Frequenzen her ausgeglichener, natürlicher (was ja klar ist - der ist ja mit dem Lautsprechersystem zusammen entwickelt worden!) - allerdings auch geringfügig weniger "reichhaltig"! Anders kann ich es nicht formulieren, eine Zuhörerin hat dieses Wort verwendet. Ich nehme an, dass die Obertöne des V-Piano-Tones sehr viel ausgeprägter sind. Das hat Vor- und Nachteile. Wenn man es über die Abstrahlung des CA93 ausgibt, muss man dann an die EQ dran und eventuell auch noch an anderen Parametern wie Hammerhärte, Staccatoverhalten, Resonanzbodenstärke etc. Über den Kopfhörer klingen die Farben einfach nur super! Anderseits ist auch der CA93 über Kopfhörer sehr schön zu spielen...:konfus:
  4. Einerseits bin ich immer noch fasziniert vom Klang und den Möglichkeiten des V-Pianos (und übe so viel, wie schon lange nicht mehr... :-D). Anderseits kommt mir der CA93 einfach unglaublich gut - und stimmiger - vor!! Kaum Unterschied zu V-Piano, der Concert Grand ist absolut überzeugend und die Maximallautstärke ist mehr als genug! Nun bin ich ratlos - meiner Familie kann ich ein weiteres Digitalklavier eigentlich nicht antun (obwohl es mit den Raten machbar wäre), ohne dass klar auf der Hand liegende Vorteile vorhanden sind.
Was kann das V-Piano, was mir der CA93 nicht bietet? Es kann mehr Flügelfarben (und alle sind gleich authentisch, während beim CA93 der Studio Grand z.B. einfach der obertonreicher und Bassärmer eingestellte Concert Grand ist) und ich kann weit mehr eingreifen, quasi "meinen" Flügel basteln. Er zuckt selbst bei schnellstem Spiel nicht aus und es bleiben keine Töne hängen!

Dafür muss ich eine Menge Geld (jetzt, oder später; aber insgesamt doch) in die Hand nehmen - außerdem, steht er mitten im Musikzimmer zwischen KAWAI, Computer, Orgel... man kann kaum mehr sitzen. Ich werde keinen Platz mehr bekommen - dies Musikzimmer ist alles, was mir zur Verfügung steht. Hochkant stellen :-D geht nicht, da ich die Tasten und Drehregler sowie den Bildschirm brauche. 2 qm sind halt wieder weg.

Mann, hätte der Roland mindestens gescheite Tasten, dann könnte er mit Kopfhörer den CA93 ersetzen. Allerdings auch dann kann ich mit ihm kein Konzert geben - ohne Abstrahlung...:konfus:

Ob das alles dafür spricht, das V-Piano zu behalten?... Eine schwere Entscheidung. Gott sei Dank habe ich bis Mittwoch noch Zeit! Und ich spiele und spiele und spiele... :-)

Was noch zusätzlich absolut faszinierend am V-Piano ist, ist die Tatsache. dass all das berechnet wird! Ich kann es noch immer nicht glauben... das allein lässt mich zum Behalten tendieren. Nicht einfach... :konfus:

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Wieder zurück ins CA93 ist ja langweilig. Da würde ich mir als Ausgabegerät zumindest einen GC-1 Transakustik hinstellen... :-D
 
So, nun haben wir heute Besuch gehabt - die wollten das Siegerstück des Diabelli-Wettbewerbes live hören. Da mein Blüthner erst Mitte Juni hergerichtet wird, habe ich sie natürlich ins Musikzimmer gebeten. Da war das V-Piano aufgebaut und verbunden mit dem CA93. Ich habe die Leute gleich dazu aufgefordert, ihre Meinung über die beiden Klavierklängen kundzutun. Man konnte ja sogar bei gehaltenen Noten direkt überblenden! :-)

Nun, obwohl dies alle keine Profis waren, war die einhellige Meinung, dass der Klang des V-Pianos besser, detaillierter, "echter" klingt. Und vor allem konnte jeder unter Ihnen die Möglichkeiten ausmalen, wenn man denn sein eigenes Klavier "bauen" kann...

Ich selber fand nach langem Vergleichen doch den Klang des Kawai in gewissen Situationen einfach "btaver, platter", auch obertonärmer. Zwar unglaublich, was da herausgeholt wird und zweifelsohne hat es einen uneinholbaren Voraprung gegenüber das V-Piano, wenn die eingebaute Abstrahlung verwendet wird, da die Farben des CA93 mit dem Abstrahlsystem zusammen entwickelt wurden. Ich tendiere dennoch immer mehr dazu, das V-Piano zu behalten. Mir kommt vor allem die Reaktion in Extremsituationen (sehr viele, sehr schnelle, sehr laute Noten über die ganze Klaviatur verteilt beim gehaltenen Haltepedal, danach leises Spiel mit linkem Pedal, so leise es geht, überhaupt sehr leise Spiel ganz oben und ganz unten mit und ohne linkes Pedal etc.) authentischer vor. Von den verschiedenen Flügeln im V-Piano rede ich erst mal gar nicht...

Unter den vollständigen, autarken Digitalpianos (Tastatur+Klangerzeugung+ Abstrahlung) finde ich den CA93 trotz Tests der neuesten Generationen von KAWAI und YAMAHA immer noch absolut am Besten!

Allerdings an die Möglichkeiten des V-Piano KANN wohl kein Samplerklavier drankommen... mir gefällt das Gesamtpaket immer besser...

Leider scheint es so, dass wahrscheinlich die Finanzen + das fehlende Verständnis meiner Familie für noch ein Instrument der Grund sein könnte, das Instrument doch zurückgeben zu müssen. :-(

Bis Mittwoch habe ich jedoch Zeit. Vielleicht geschieht ein Wunder...

Ach, ja - mein Stück habe ich schlussendlich mit der CA93+V-Piano-Kombination vorgeführt... :- D die Begeisterung war groß!

Werde euch am Laufenden halten.

Liebe Grüße :

Jenö Hajdu
 
Hallo an Alle!

Nun fing ich heute an, an einem eigenen Flügel zu basteln. Dabei fielen mir viele Dinge auf!

  1. Bei der Ausgabe über den CA93 ist es ungeheuer wichtig, wie man die Lautstärke am V-Piano eingestellt hat! Es ändert sich mit der Änderung der Lautstärke nicht nur dieselbe, sondern es verschieben sich die Proportionen der verschiedenen Frequenzbereiche innerhalb des Klanges (sprich: die Klangfarbe ändert sich)! Ist der Lautstärke z.B. zu leise eingestellt, sind die Bässe weg, das Ganze klingt immer mehr, wie aus Handy-Lautsprechern (die Höhen bleiben aber!)... Dieses Phänomen kenne ich aus der Orgel-Intonation. Nur dort habe ich eine Nummer für die Lautstärke, während beim V-Piano nur ein analoger Drehregler zur Verfügung steht - ohne jede Skala! Eine exakte Wiederherstellung der vorherigen Lautstärke geht gar nicht... :-(
  2. Die Ausgabe über den CA93 neigt dazu, sich wie ein Satelliten-System zu verhalten. Bässe und Höhen sind da, die Mittellage hingegen ist dürftig. Das müsste man langfristig (wenn man das Instrument behalten dürfte...) durch den EQ ausgleichen - dieses Phänomen ist unabhängig vom Preset.
  3. Der Klang über den Denon ist (noch, da noch nicht mit dem EQ gearbeitet) nicht zu überbieten.
  4. Der Klang über einen AKG 280 Parabolic ist gänzlich ohne Bass - wie wenn man diesen weggeschnitten hätte (nicht zu gebrauchen). Interessant ist jedoch: mit dem gleichen Kopfhörer klingt der CA93 mit der eingebauten Klangerzeugung sehr gut!
  5. Beim Einzeltontest hat sich herausgestellt, dass beim CA93 der Ton im tiefen Bereich zwar länger, als beim V-Piano (!) liegen bleibt, er ist aber bei Weitem nicht so realistisch, wie der vom letzteren(also ist sozusagen "toter"). Dagegen klingt in der Höhe der CA93 viel zu schnell aus - hier bleibt der Roland angenehm lang liegen.
  6. Was noch interessant ist: das Liegenbleiben des Tones kann man am V-Piano über Decay Time regeln. Dies scheint aber hauptsächlich eine Auswirkung auf die höheren Bereiche zu haben - die Bass-Ausklangzeit ändert sich nicht merklich, während dieselbe in der Höhe unglaublich stark (schon unnatürlich) gestreckt werden kann
  7. Ausgang für meine Bastelei war der "Triple Large". Hier habe ich einen dauernden "Nachhall" wahrgenommen, der sehr störend war (Klang war verwaschen, präzises Spielen war nicht gut möglich). Interessanterweise war es gar kein Hall, sondern die Resonanz des Resonanzbodens! Ich habe sie zurückgedreht und jetzt kann man normal spielen.
  8. Alles in Allem: das V-Piano gewinnt auf der ganzen Linie als Klangerzeuger. Nun ist nur mehr die Frage, wie soll ich es bewerkstelligen, das V-Piano irgendwie zu behalten...?
Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Schraub es auseinander, suche Dir die Teile raus, die für die Klangerzeugung zuständig sind, packe sie in ein Rack und fertig. :-D
 
Moin,

ich hab ja hier auch einen Haufen Instrumente rumstehen, aber wenn Du einen echten Flügel hast und ein gutes E-Piano zum leise üben / spielen, dann würde ich, ehrlich gesagt, für den Preis kein E-Piano kaufen, wo ich dann zu allem Überfluss nur die Klangerzeugung verwende.

My 0,02 € ...
 
@ SingSangSung Na ja - der echte Flügel wird erst hergerichtet. Das Digitalpiano zum leise Spielen / Üben ist wirklich super, aber der Klang des V-Pianos (ja, die Klänge!) ist / sind so viel besser - und zum allen Überfluss auch noch voll editierbar! -, dass ich wirklich überlege, das V-Piano irgendwie zu behalten...

@Dreiklang - unbekannter Weise: Wenn du noch irgendwo mitliest - magst du einen Ideen-Austausch mit mir haben? Einige Parameter / deren Wirkung / deine Lieblingseinstellungen würden mich schon interessieren...

Wie betreibst du das V-Piano? Nur mit Kopfhörer? Wenn nicht - welches Audio-Equipment hast du? Musstest du die Klänge extra auf diese hin intonieren? Hast du das gleiche Instrument einmal für Kopfhörer, einmal für Lautsprecher abgespeichert?

Wenn Kopfhörer - welcher?

Bist du schon aufgetreten mit dem V-Piano? Oder hast du schon auf ihm jemandem vorgespielt? Wie war deren / dessen Meinung?

Wie nimmst du auf? Es gibt doch nur die Möglichkeit, MIDI aufzuzeichnen. Wenn man aber die perfekte Audioqualität haben möchte - wie macht man das? Muss man dann am Audio-Output ein Aufnahmegerät anschließen? Geht das nicht einfacher? Am CA93 kann ich einen USB-Stick anstecken und direkt Audio aufnehmen! (Zwar geht es, glaube ich, nur als *.mp3, aber immerhin!)

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
@jenoe: Hast Du denn andere Pianos genauso gründlich getestet wie das V-Piano? Insbesondere Pianoteq kommt einem ja in den Sinn, wenn Du auf Modelling stehst, aber die anderen großen Librarys klingen ja auch nicht schlecht.
 
@SingSangSung: Hast du diese Seite ein wenig weiter oben gelesen? Pianoteq scheidet aus mehreren Gründen aus (Laptop <> Instrument; Klangqualität kommt bei Weitem nicht an das V-Piano dran; 10 ms Verspätung ist indiskutabel und ein absolutes K.O.-Kriterium...). Scheinbar gibt es derzeit gar nichts Vergleichbares am Markt. Das V-Piano klingt derart überirdisch gut (vor allem, da man an den Presets selber basteln kann!) und reagiert derart schnell und echt, dass nicht einmal mein bisheriger Favorit, der CA93 von KAWAI mitkommt. Und das soll was heißen! Ich habe neben dem Blüthner-Flügel seit dem SX-PX55/M von Technics (ja, alt wird man...:-D) immer Digitalpianos und mindestens seit 15 Jahren teste ich von allen großen Firmen jeden der mir zur Verfügung stehenden Topmodelle. (Bin im Musikgeschäft bekannt, wie ein bunter Hund - die warten schon auf mich, wenn etwas Neues hereinkommt... ) Ich bin schließlich beim KAWAI CA93 gelandet. Auch seither teste ich: wie man sieht, bin trotzdem nicht auf den KAWAI CA95 oder CA97 umgestiegen - warum, liest du auch weiter oben.

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 

Ja, ihr habts ja Recht... aber immerhin sind das wieder einmal Kabel (meine Frau flippt aus!), man muss die Aufnahme aussteuern, das Gerät nachher abschließen und verstauen etc. Einfacher ist das schon bei KAWAI - besonders dann, wenn man dazu noch das Instrument so aufstellen muss, dass kein leichter Zugang zu der Rückseite möglich ist...

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Am Besten die Frau aus dem Musikzimmer ausschließen...ist wie nen Hobbykeller - der ist in Sachen Hausordnung auch out of scope ;) Wenn Du die Tasten eh nicht nutzt, kannst Du das V-Piano ja auch an die Wand hängen um Platz zu schaffen. Zum Erreichen der Einstell-Bedienelemente reicht es - lol.

Insgesamt kann ich das alles immer noch nicht nachvollziehen.

Du hast zu Hause ein echtes Akkustik...das schlägst Du auch mit dem V-Piano als Sounderzeuger nicht, weil selbst Transducer + Lautsprecher nicht mit echtem Instrument/Resonanzboden mithalten.

Du hast ein Digi zum Leise üben - welches zwar transportabeler als ein Akkustik ist, aber trotzdem nicht transportabel genug, um es wirklich transportieren zu wollen. Es klingt aus Deiner Sicht gut genug, hat gute Dynamik etc. - zum Üben reicht es also?

Warum nun in Deinem Wohnungssetup inkl. echtem Flügel so entscheidend ist, wie laut das Digi maximal spielen kann etc. ist mir immer noch unklar. Allenfalls fände ich interessanter, dass z.B. ein CA 67/97 neue bessere Samples hat (weniger Looping z.B.), dass es verbesserte Kopfhörer-Unterstützung hat (neue Ausgabemodelle, neue Kopfhörerverstärker) die laut Testberichten wirklich merkbar ist, dass neuere Mechanik Fortschritte gemacht hat etc. Mag sein, dass die Fortschritte über 2 Generationen aus Deiner Sicht auch Rückschritte beinhaltet oder ein Update nicht gerechtfertigt ist, aber warum nun über 5000 Euro für nen V-Piano ausgeben? Also wenn das aus der Portokasse käme, OK...aber das klingt ja nicht so.

Für den Basteltrieb, oder? Den kann Du auch mit nem Mini-PC mit Software-Pianos stillen. Für 5000 Euro kannst Du einen Mac (ggf. noch weniger Latenz als ASIO) und alle Software-Pianos kaufen, die es jemals auf dem Markt gab und hast die Stromrechnung für 5 Jahre auch noch beglichen ;)
Und ehrlich...das ist ja nicht mehr oder weniger Bastelei als ein extra V-Piano neben dem CA93 - es braucht auf jeden Fall weniger Platz und eröffnet viele weitere Freiheitsgrade, wenn man denn möchte - auch für Aufnahmesoftware, Sequencer etc.
 
Danke jedenfalls für den Faden. Ich habe das zum Anlass genommen, das Pianoteq mal wieder auszuprobieren, das macht echt Spaß zu spielen!

Ich kann problemlos die Buffergrüße auf 128 kB runterstellen, dann habe ich eine Latenz von 1,8 s oder so, das ist nun wirklich nicht das Problem. Allerdings steht in dem Raum, wo mein E-Piano steht, sowieso ein Computer mit Profisoundkarte.

Jenoe, ich denke immer noch, dass in Deinem Fall das V-Piano eine Fehlinvestition wäre. Du bekommst bald deinen generalüberholten Blüthner wieder, das ist doch in jedem Fall eine ganz andere Liga!

Mein Flügel hat 7000 € gekostet, ich habe nochmal 1200 € reingesteckt, dagegen klingt jedes E-Piano und jede Software einfach nur ... Vom Spielgefühl her sowieso. Und mit dem V-Piano begibst Du Dich preislich in eine ähnliche Region, ich finde das Schwachsinn.

Aber des Menschen Wille ist ja bekanntlich sein Himmelreich, und sehr interessant sind Deine Experimente allemal.
 
Hi,

interessanter Faden zu Latenz...Pianoteq eher abgeschlagen:
http://www.pianoworld.com/forum/ubbthreads.php/topics/2403801/1.html

Leider ist die einstellbare sichtbare Latenz nicht die einzige Latenz im Setup.
Das Digi misst den Anschlag, wandelt in Midi um, Midi Daten fließen zu PC, PC liest von USB etc., dann kommt das Software-Instrument und der ganze weg zurück zu Audio-Signal. Überall kommt etwas Latenz drauf. Glaub mir, das ist mehr als die angegebenen Millisekunden der Buffergrößen, trotz ASIO etc. Ein Digi ist da einfach anders aufgebaut, kein Midi-Zwischenschritt, ASICs/DSPs statt general purpose CPUs etc.

Hört man gut, wenn man eingebaute Tonerzeugung vom Digi anmacht und parallel Software mitlaufen lässt. Es ist wahrnehmbar.

Viele Grüße,
André
 
Naja, entscheidend ist ja,ob´s beim Spielen stört. Ich finde, pianoteq hat gewaltige Fortschritte gemacht gegenüber meinem letzten Test von vor ein paar Jahren, ich werde mir das jetzt kaufen (Stage Version reicht mir).
 
Wow, Leute, es ist unglaublich - man bekommt in nur zwei Beiträgen die ganze Palette von "Fehlinvestition" bis zum "Schwachsinn"...!:-D

Also noch ein letztes Mal versuche ich zu beschreiben, warum mich die Sache so beschäftigt bzw. was dagegen spricht, jeden akustischen Flügel per se als "andere Liga" zu bezeichnen. Ich versuche dies - auch auf die Gefahr hin, dass mir hier virtuell der Schädel eingeschlagen wird...

Also der Reihe nach. Mein Blüthner ist ein DDR-Instrument aus 1972. Der Klang sicher interessant, aber keinesfalls einnehmend (zumindest derzeit, mit den zu großen Hämmern - der Flügel schreit eher nur). Noch größer ist das Problem mit dem viel zu schweren und vor allem total ungleichmäßigen Anschlag. Ich habe schon 2-Mal Sehnenscheidenentzündung gehabt - nur durch nornales Üben! :-(

Ich weiß, es geziemt sich, selbst ein Schrottklavier gegen das Beste auf dem Digitalsektor in den höchsten Tönen zu loben. Ich stimme in diesen Chor jedoch nicht mit ein!

Wenn ich ehrlich bin, hat mich z. B. im Klaviergeschäft der nagelneue Steingräber und Söhne um 80.000,-€ kein wenig vom Hocker gehauen! Natürlich hat das alles auch mit Hörgewohnheiten zu tun. Aber ich finde, allein der Anschlag ist meist ein Problem: kaum ein tatsächlich gebrauchter Flügel - welcher also oft und laut / schnell gespielt wird, kommt an den KAWAI, was Gleichmäßigkeit angeht - es sei denn, er ist gerade reguliert worden. Ebenso die Stimmung: kaum habe ich mein Siegerstück von 4:54 zu Ende gespielt, hätte man den Steinway B des Münchner Konzerthauses schon gleich wieder stimmen können - obwohl man es vor dem Wettbewerb bereits frisch gemacht hat! Und so ein Steinway B kostet auch keinen Pappenstiel...

Ich konnte für diesen Wettbewerb nur auf dem CA93 üben, die ganze 3 Monate lang. Und es hat dafür gereicht, dass ich auf dem Steinway nicht geschwommen bin und zumindest das Stück zu Ende spielen konnte. Das spricht eindeutig für die Klaviatur des KAWAI! Der Klang ist dann eine andere Sache - ebenso die Ausgabe.

Langsam komme ich dorthin, dass ich mein Idealinstrument nicht mehr unter den Flügeln suche. 80.000,- bis 100.000,-€ kann ich sowieso nicht zahlen, nicht in hu dert Jahren, und die merkbar billigeren Flügeln sind nicht mal vom Klang konkurrenzfähig, wenn ich schon mal an das V-Piano mit meinem Denon-Kopfhörer denke. Seien wir ehrlich und geben es zu: z. B. ein Ehrbar-Flügel aus dem Jahre 1970 verliert in allen Disziplinen schon gegen den CA93 mit dem Klang des KAWAI EX - da gibt es nichts zu beschönigen! Dazu noch Schrottmechanik, die virtuoses Spiel nichtvlange standhält. Von der Stimmhaltung will ich erst gar nicht reden... Auch mein Blüthner wird, trotz umfassender Reparatur, niemals an so einen Klang wie er mit dem V-Piano möglich, herankommen - und der Anschlag wird zwar hoffentlich merkbar besser, doch für präzises Üben wäre wohl wieder einmal der CA93 vorzuziehen. Wie sagte es der Klaviertechniker noch mal? "Wunder dürfen Sie keines erwarten...!"

Andre liest leider meine Beiträge nicht - habe bereits MEHRMALS geschrieben, dass Computer als Piano für mich nicht in Frage kommt; dass ich nicht in der Wohnung laut spielen, sonder a) einen echten Flügelklang - mit dazugehöriger Lautstärke! - hören bzw. b) das Instrument mal mitnehmen und darauf für viele Leute Konzert spielen möchte; habe auch geschrieben, dass die angepriesenen Vorteile der neueren KAWAI-Modelle gegenüber den handfesten Nachteilen leider unteliegen und auch, dass ich kein Bastler bin. Ich gebe es auf und reagiere auf die immer wieder gleichen Argumente, die nur beweisen, dass er meine Beiträge entweder nicht liest, oder ignoriert, nun ab jetzt nicht mehr!

Ich habe (hätte) den für mich wohl idealen Flügelklang, oder zumindest die Möglichkeit, ihn im V-Piano zu realisieren, gefunden. Ebenso die ideale Klaviatur zum Üben - auch für Auftritte mit echten Flügeln - im CA93. Das ist eine dumme Situation. 2 Instrumente, jedes kann etwas Anderes am Besten.

Die Ausgabe spricht auch für den CA93er. Bis dato ist mir kein Lautsprecher / System vorgekommen, welches besser geeignet gewesen wäre, Klavierklang für > 50 Leute authentisch wiederzugeben! Also die Gretchenfrage lautet: wie bekomme ich den Klang des V-Pianos mit der Klaviatur und Ausgabe des CA93 am Besten zusammen?

Für mich IST das die Frage. Und man kann sich gerne über mich das Maul zerreißen, aber das ist nun mal meine Situation - also bitte geistreiche Kommentare wie "das ist Schwachsinn" in Zukunft unterlassen. Danke! :-)

Liebe Grüße :

Jenö Hajdu
 
Also zum abendlichen Leiseüben bzw. zum Üben von Stellen, die man seiner Familie nicht zumuten möchte, finde ich ein All-in-one-Digi unschlagbar. Einschalten, losspielen. Ehrlich gesagt ist mir die Wartezeit vom Einschalten bis zur Betriebsbereitschaft schon zu groß. Es geht doch ums Üben, da ist der Klang doch zweitrangig.

Vor einem externen Klangerzeuger würde ich erstmal schauen, ob ich einen vernünftigen Kopfhörer habe. Und eine vernünftige Tastatur, die einem echten Instrumen mechanisch möglichst nahekommt. Die Klangfarben zur Anschlagtechnik kann man sich ein bisschen auch vorstellen, man kann sie in den Übesessions am akustischen Instrument üben, und 80 Prozent der wahrgenommen Klangfarben sind sowie subjektiv durch die innere Einstellung erzeugt und nicht durch den tatsächlichen Anschlag (ja, das ist eine unbewiesene Behauptung meinerseits, aber ich glaube fest dran).

Warum so ein Digi nun unbedingt Einstellmöglichkeiten zur Klangveränderung haben muss, erschließt sich mir auch nicht. Ich stelle nie an meinem rum. Es klingt halt, wie es klingt. In diesem Aspekt (Unveränderlichkeit) simuliert mein Digi das akustische Vorbild zu 100 Prozent :-)
 
jenoe,

ich schrieb "ich finde ...", das ist was anderes als "das ist". Wenn es für Dich gut ist, dann ist es ja gut, für mich wär´s nichts.

Vielleicht liegt´s ja daran, dass mein Flügel von Kawai ist, ich bin ja - ebenso wie Du - Kawai-Fan.

Und den Tüftler-Ehrgeiz, das V-Piano so mit dem Kawai zu koppeln, dass Du das Beste von beiden bekommst, finde ich super.
 

Zurück
Top Bottom