Was übt/spielt ihr gerade?

“…
Im November 2001 wurde ein bis dahin unbekanntes Klavierstück aus der Feder von Debussy entdeckt. Der Winter 1916-17 war besonders hart, aufgrund des Krieges gab es nicht genügend Kohle in Paris. Debussys Kohlehändler, Monsieur Tronquin, gelang es jedoch, den Komponisten mit dem Heizstoff zu versorgen, und der bedankte sich dafür mit dem Manuskript eines kurzen Stückes mit dem passenden Titel Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon(„Abende, erleuchtet durch die Glut der Kohle“) – passend allerdings aus einem anderen Grund, da es sich hier nämlich um eine Zeile aus Baudelaires Gedicht „Le balcon“ handelt, das Debussy gemeinsam mit „Harmonie du soir“ in seinen Cinq poèmes de Baudelaire vertonte. Aus letzterem Gedicht stammt die Zeile „Les sons et les parfums tournent dans l’air du soir“ („Klänge und Düfte kreisen durch die Abendluft“), die er als Titel für das vierte Stück seines ersten Heftes der Préludes verwandte, und er zitiert die Eröffnung dieses Prélude denn auch zu Beginn von „Les soirs …“. Außerdem sind Bruchstücke des Mittelteils von „Feux d’artifice“ schwach, beinahe geisterhaft zu vernehmen; sie erinnern an das Feuerwerk anlässlich der traditionellen Feierlichkeiten zum 14. Juli, die 1917 wohl wie ein Widerhall aus einer anderen, unschuldigeren Welt gewirkt haben müssen.


aus dem Begleittext von Roger Nichols © 2019
Deutsch: Katja Klier
…”
Quelle: https://www.hyperion-records.co.uk/dw.asp?dc=W21692_GBXSY1900064

Grüße
Häretiker
 
Neues Jahr, neue Stücke! Da ich mir aber letztes Jahr sehr viel gleichzeitig vorgenommen hatte, habe ich noch Überhang und bin am Abschließen von manchen…
Neu im Übekarussell:
- Fazil Say, Ballade Nr. 2 „Kumru“
- Carl Nielsen, Fantasie für Klarinette und Klavier (Ensemble mit Klarinette)
Fünf Monate später mal ein Update - jetzt, wo das Vorspiel durch ist, kann ich mich wieder Neuem widmen.

Seit Januar hatte/habe ich noch in Arbeit:
- Antonín Dvořák, Silhouette Op. 8 Nr. 8 (vierhändig, Primo)
- Edward Elgar, Salut d‘Amour (Ensemble mit Klarinette)
- Franz Schubert, Sechs Moments musicaux, Moment Musical D 780 Op. 94 Nr. 3 (Wiederholung von früher)
- Antonín Dvořák, Humoreske Op. 101 Nr. 7 (Ensemble mit Klarinette)
- Mel Bonis, Cinq pièces pour piano, Gai Printemps, Op. 11 Nr. 1
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt ein Jahr lang Beethoven op. 10/1 gearbeitet und am Wochenende im Vorspiel präsentiert. Das Stück war an der Grenze dessen, was ich momentan (3 Jahre Klavier, davor 35 Jahre klassische Gitarre) hinkriege… Jetzt mache ich erstmal weiter mit der 4. Französischen Suite von Bach – und dazu: mal gucken, vielleicht was Romantisches? :-) Mal sehen, was uns so einfällt…
 
Entsprechend meinem Beitrag # 55 dieses Fadens: https://www.clavio.de/threads/heiligtuemer.31908/page-3
folge ich nun der Stimme, die mich seit 18 Jahren verfolgt. Die Stimme flüstert unentwegt: "Du hast den ersten Satz dieser Sonate in deiner Abschlussklausur analysiert, wann willst du sie denn endlich mal spielen?"

Tja, und nun übe ich sie seit fünf Tagen. Die ersten beiden Seiten laufen schon ganz gut. Ich bin gespannt, ob und wann ich scheitere. An Respekt mangelt es bei mir nicht, aber auch nicht an Ehrgeiz.

Übrigens handelt es sich um die Waldstein-Sonate. :001:
 

Wo wir jetzt bei Glissandos sind, hab letztens nen Video mit nem chromatischen Glissando zu einem Stück von Ravel gefunden, fande ich auch sehr interessant.

 
Clair de lune läuft, und daher geht es bei mir nun erstmal wieder an die Bestandspflege.
Vor allem geht es darum, mein Repertoire auch auf dem Pianino gut und sicher spielen zu können ... am Digi läuft das alles noch passabel ... aber das Klavier nimmt doch sehr viel mehr wirklich übel und daran haben sich meine Finger noch nicht wieder gewöhnt .... vielleicht sollte ich das Digi einfach mal einmotten und mich dadurch ans Klavier zwingen.
In die andere Richtung ist das kein Problem ... was auf dem alten Klavier läuft, das läuft auf dem Digi meist noch besser.
Beim Schlussklang (bzw. Nachklang) von Clair de lune fällt mir die mangelnde Polyphonie meines Digis arg auf ... was da am Pianino stehen bleibt, und am Digi ... Puh ... dazwischen liegen wirklich Welten.

Mein aktuelles Übestück ist eine noch nicht ganz fertige Eigenkomposition.
Es geht beim üben weniger darum, das sauber zu spielen, was bereits da ist (einige Passagen sind schon Jahrzehnte alt), sondern eher darum, mögliche Varianten auszuprobieren und Übergänge zu schaffen (es sind noch einige "Sprünge" drin, die ich gerne vermeiden möchte).

Ein Bekannter hat neulich einige Fetzen dieses Stücks gehört, und liegt mir seitdem mit einer Einspielung in den Ohren (kein Wunder. Der Herr steht voll auf Nonen und die bekommt er bei einer Harmonik auf Quintakkkorden ja genügend zu hören) ... bisher kann ich ihm nur sagen, dass es dafür noch zu früh sei. Da fehlt mir noch zu viel, als dass ich es jemandem geben möchte, der es dann eventuell anderen vorspielt.
 
Und da Beethoven in seinem ersten Klavierkonzert im ersten Satz die Reprise mit einem offensichtlichen Oktavglissandi einleitet war ihm diese technische Form bekannt!
Auf den Klavieren des frühen 19. Jahrhunderts war ein einigermaßen kontrolliertes Oktavglissando auch leichter, da sowohl der Tastentiefgang als auch das Spielgewicht geringer waren!
 
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