Wenn die Orgel von alleine orgeliert

Und nicht Konzerte heißen durften, sondern "musikalische Andacht".
Durfte da eigentlich immer der sündige, exkommunizierte Reger gespielt werden? Aber selbst wenn nicht, ist wohl eh oft "Perlen vor die Säue".

Sicher, aber es sollte nicht da zu führen, daß die Gemeinde den "Text verliert"
Ist natürlich auch relativ. Gemeinden sind oft durchaus sehr leidens- und anpassungsfähig. Allerdings, wie gesagt, bekam ich auch schonmal Anschiss für einen durchaus gut geübten Reger-Choralsatz zu Macht hoch die Tür (op. 135a, selbstv. transponiert nach Es).
Ich weiß auch nicht, ob es vom Organisten beabsichtigt war, oder ob er einfach die Harmonien nicht wußte.

Hier sollte das GL vielleicht mal nachgebessert werden, daß man die Akkorde drüberschreibt.
Beim Ev. Gesangbuch gibt es glaube ich so eine Ausgabe. Aber mal ein bisschen zuhören und probieren, dann geht das doch. Gerade die kath. Choräle sind ja vergleichsweise einfach. Und natürlich gibt es das Begleitbuch. Nicht selten würde ich mir einen sauber gespielten einfachen und doch 'intelligenten" Planyavsky-Satz zu hören wünschen anstatt irgendwelche Improvisationsversuche. Vielleicht hätte in Deinem Fall ja schon gereicht, wenn der Organist sich hätte vorbereiten können. Oft ist das nicht möglich, wenn man kurz vor Beginn alles erst erfährt.
Ich tue mich da selbst mitunter schwer, wenn ich was daraus spielen will und muß mir erst einmal die Akkorde zusammensuchen.

Zum Glück gibt es YT Videos, wo man sie sich raushören kann - wenn es nicht gerade von "Lingualpfeife" (oder wie der heißt) ist.

Der verwendet auch oft recht eigenwillige Akkorde, welche nicht immer stimmig erscheinen.
Was ich von ihm gehört habe (allerdings nicht viel) ist das nun nichts Extravagantes - aber doch schön, wenn es als Anregung und Motivation dienen kann.
 
Kann schon sein, hier betreibt sowieso eher Henry diese Schelte, oder? Und wer sich auf YouTube traut, muss eben auch Kritik ertragen können. Schlimm genug, dass nun die "Gefällt mir nicht"-Klicks für die Öffentlichkeit versteckt sind. Ist aber typisch moderne Zeit: alles ist und muss supi sein. Wie soll man sich so eigentlich weiterentwickeln? PS Ich hatte hier irgendwo auch zwei Aufnahmen eingestellt (die gar nicht für die Öffentlichkeit urspr. gedacht waren, sondern nur zur Kontrolle) und explizit um Kritik gebeten, leider(!) kam nicht viel...
 
Habe ich... Und dass er Leuten nichts "andrehen" will (meint landläufig: was eigentlich Unnötiges aufschwatzen) ist ja wohl selbstverständlich. Kann alles nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese eingetretene Situation eigentlich der Offenbarungseid ist. Aber klar, die (vom Himmel gefallenen) Umstände sind schuld und niemals nicht die dafür bezahlten Verantwortlichen... Alleine schon die Aussage, dass nun die 60er/70er Jahre-Orgeln eine teure Überholung benötigen. Wie wäre es gewesen, das den Gemeinden beim Kauf zu sagen und darauf zu dringen, dass sie über die Jahrzehnte Rücklagen bilden? Aber rman kann sich eben immer noch darauf verlassen, dass die Allgemeinheit wirklich alles zahlt, man muss nur geschickt betteln gehen. Dass das aber ewig so weitergeht, glaube ich nicht, beim heutigen "Standing" der Orgeln und ihrer Bediener und einem Deutschland, das rasant immer mehr "assi" und ärmer wird.
 
Ist natürlich auch relativ. Gemeinden sind oft durchaus sehr leidens- und anpassungsfähig. Allerdings, wie gesagt, bekam ich auch schonmal Anschiss für einen durchaus gut geübten Reger-Choralsatz zu Macht hoch die Tür (op. 135a, selbstv. transponiert nach Es).

Wennst den Chorsatz von G zu Es transponiert hast, hättst von mir auch n Anschiß kassiert - ne große Terz abwärts ist ja wohl der Oberhammer.

Kann mir vorstellen, daß da einige die "Stimmen nimmer gekriegt " haben.
 
Häh? Das ist eine Sammlung von Choralvorspielen (wirklich mit Abstand das leichteste vom Orgel-Reger überhaupt) - und "Macht hoch" wird heutzutage nunmal in Es gesungen (früher F), tendenziell eher "zu tief". Und ich habe eben diesen Satz als Choralbegleitung (nur der letzten Strophe) genommen, das geht, auch wenn sich "harmonisch viel tut" und man dann nicht zu schnell begonnen haben darf). Und für die anderen Strophen hatte ich andere Sätze (u.a. Bass- und Tenor-c.f., als Intonation Bornefeld, iirc) - ein riesen Aufwand, den ich mir künftig nur noch antäte, wenn das respektiert oder zumindest nicht sabotiert wird. Alle anderen können sich gerne das 0815-Gedudel geben, das man heutzutage überwiegend hört in kleinen Kirchen (sorry!).
 
Da gabs aber keinen Chor - nur die übliche Gemeinde (in trauriger Minibesetzung, wie eben üblich im ev. Berlin). Und wie gesagt, *alles* war in Es, keinerlei Tonartverwirrung. Und im EG steht es nunmal mittlerweile in Es. edit: hatte es falsch im Kopf, es steht original in F (frühere Singtonart), nicht G. Aber transponiert und somit passend gespielt habe ich es eben...

Dank der Segnungen der free-scores sogar komplett online: https://www.free-scores.com/download-sheet-music.php?pdf=59338#
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Man ist in guter Gesellschaft- geburtenstarke Jahrgänge der Gummipuppen:

Eben doch das beste kirchenmusikslische Doitschland aller Zeiten (mit dem bestangezogensten Plattitüdenrednern). Da wünscht man sich schon lange die einst so belächelten Lehrerorganisten zurück. Super auch für Pfarrer: keiner meckert, alles nach Wunsch. Und vielleicht gibts von den Bi(e)stümern ja bald auch noch eine "Dirigentenzulage" für die virtuose, anspruchsvolle Zusatzaufgabe.
PS Das ist für Kinder (sollte es die noch vereinzelt geben) natürlich die beste Motivation, mindestens so gut wie die Prothese zu spielen. Schade übrigens, dass für solche Eisntzfälle keine (MIDI-)Lizenz- und GEMA-Gebühren gezahlt werden müssen.
 
Apropos alleine orgelieren, das kann auch schon mal in die Binsen gehen...

Sogar bis in die ZEIT und die Süddeutsche hatte es diese kuriose Geschichte aus Greiz geschafft, in der eine Person während des Gottesdienstes "dort einen USB-Stick, welcher an dem Steuergerät der Orgel angebracht war und für das Abspielen der Lieder benötigt wurde" mal eben stibitzte.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/126720/5756757
 
Apropos alleine orgelieren, das kann auch schon mal in die Binsen gehen...

Sogar bis in die ZEIT und die Süddeutsche hatte es diese kuriose Geschichte aus Greiz geschafft, in der eine Person während des Gottesdienstes "dort einen USB-Stick, welcher an dem Steuergerät der Orgel angebracht war und für das Abspielen der Lieder benötigt wurde" mal eben stibitzte.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/126720/5756757

Sicherungskopien können da mitunter hilfreich sein :rauchen:
 

Wie muss man sich so einen "Selbstspielautomaten " vorstellen?
Sieht das aus wie ein Roboter der wie ein Organist an der Orgel sitzt?

Edit: erst nach dem Posten und (nicht schlüssiger) Google Bildersuche im Artikel gelesen. Steht dort gut beschrieben.
 
Nee, das ist eine Leiste mit einem Stift für jede Taste, die auf das Manual geklemmt wird.
 
"Wie muss man sich so einen "Selbstspielautomaten " vorstellen?"

So z.B. , ganz aktuell! :003:

 

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