Wie funktioniert das Clp 330?

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michael123

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26. Dez. 2010
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Hallo liebe Forumbesucher,

ich habe mir vor etwa ein Jahr das Yamaha Clp 330 gekauft und bin auch sehr zufrieden mit dem Piano.
Aber ich frage mich, wie das funktioniert.
So stelle ich mir Fragen,wie:
-Was passiert, wenn ich eine Taste drücke?
-In wie fern ist eine Mechanik in dem Piano?
-Arbeiten dort auch Hämmerchen in irgendeiner Weise?
-Wie wird der Ton erzeugt (Unterscheidung zwischen weicher, harter Ton)?
-Wie entsteht die Tastendynamik?

Vielleicht kennt sich ja wer in diesem Gebiet aus.
Wenn irgendeiner ein Antwort auf irgendeine Frage hat, wäre ich sehr dankbar.

Mlg
Michael
 
Hallo, Michael.
Vom Grundprinzip dürfte das bei allen Digis gleich sein.
Ich musste kürzlich mal mein P-120 öffnen, weil eine
Lötstelle gebrochen war. Da hab ich solche Teile aus schwerem
Metalldraht gesehen, die beim Drücken der Tasten mitschwingen.
Das simuliert die Trägheit und das Gewicht de Hämmer.
Nun misst ein Sensor (optisch oder magnetisch vermute ich) die Geschwindigkeit der Bewegung undder Computer
parametrisiert hieraus den zu erzeugenden Ton.

Grüße.
 
Hallo liebe Forumbesucher,

ich habe mir vor etwa ein Jahr das Yamaha Clp 330 gekauft und bin auch sehr zufrieden mit dem Piano.
Aber ich frage mich, wie das funktioniert.
So stelle ich mir Fragen,wie:
-Was passiert, wenn ich eine Taste drücke?

Hallo Michael123,

Die Mechanik ist bei einem CLP einfach aufgebaut. Es gibt nur zwei bewegliche Teile. Die Taste und das Gewicht (So ist es bei meinem CLP-360. Gehen wir mal davon aus, dass es bei deinem genauso ist). Die Taste und das Gewicht werden durch eine dünne Metallblattfeder nach oben in Ruhestellung gehalten. Habe dazu schnell Prinzipbilder gezeichnet.


Drückt man nun die Taste, wird auch das Gewicht nach unten gedrückt. Hämmer wie im richtigen Leben gibts da keine.


-Wie wird der Ton erzeugt (Unterscheidung zwischen weicher, harter Ton)?
-Wie entsteht die Tastendynamik?

Am Gewicht findet man zwei unterschiedlich lange Zapfen. Beim CLP werden die optisch mit Fotozellen (oder so was) erkannt. Gemessen wird wahrscheinlich die Zeitdifferenz.
Kurze Zeit - schnelle Bewegung, lange Zeit - langsamere Bewegung.
So ergibt sich wiederum die Information ob hart oder weich angeschlagen wird und schließlich die Lautstärke bzw. die Änderung der Klangcharakteristik.

Hier noch ein paar Photos von den Innereien :-)


Grütze,
James
 
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Die Mechanik ist bei einem CLP einfach aufgebaut.

Hallo James, danke für deinen Super Beitrag.
Ich bin schon lange auf der Suche nach einer Quelle, die sich mit Elektromechanik des Digi beschäftigt.
Bin aber nicht fündig geworden.
Kennst du Quellen?:confused:

Ich frage mich auch, warum es keine aktiv beeinflussbaren Klaviaturen gibt. Zum Beispiel über das Prinzip der (simplen) Wirbelstrombremse für jede Taste, Verstellung der Hebellängen, bzw. der beschleunigten Massen etc. sollte doch etwas möglich sein, um das Spielgefühl individuell anzupassen?

Lieber Gruß, NewOldie
 
Bei der GH-Mechanik gibt es ein Gewicht an einem Draht. In Ruhestellung ist dieser Hammer (Draht und Gewicht) unten. Durch den Tastendruck wird der Hammer nach oben bewegt. Durch die Schwerkraft geht der Hammer beim Loslassen wieder in Ruhestellung.

Hier kannst Du den Aufbau der GH-Mechanik sehen. Das Prinzip ist auch in diesem Video über die anderen Yamaha-Mechaniken gut zu sehen. Hier wird die GHS gezeigt.

LG
Mawima
 
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Hallo James, danke für deinen Super Beitrag.
Ich bin schon lange auf der Suche nach einer Quelle, die sich mit Elektromechanik des Digi beschäftigt.
Bin aber nicht fündig geworden.
Kennst du Quellen?:confused:

Hi NewOldie,
Nein, kenne leider auch keine Quellen. Hatte bisher auch nicht die Zeit um mich schlau zu machen. Vielleicht findet sich ja mal was.

Ich frage mich auch, warum es keine aktiv beeinflussbaren Klaviaturen gibt. Zum Beispiel über das Prinzip der (simplen) Wirbelstrombremse für jede Taste, Verstellung der Hebellängen, bzw. der beschleunigten Massen etc. sollte doch etwas möglich sein, um das Spielgefühl individuell anzupassen?

Das ist bestimmt möglich, aber der Aufwand? Mit einer rotierenden WSB Einfluss auf eine Hubbewegung ausüben, naja. (gut, Ich bin kein Physiker und kenne aus der Praxis auch nur rotierende WSB). Ich stelle mir halt vor, dass lineare WSB - und das auf wenig Weg - sehr, seeehr viel Strom brauchen um Wirkung zu zeigen. Da muss man dann sicher ordentlich kühlen.
Ob dann noch ein feines Justieren möglich ist, ist eine andere Frage.
Der Aufwand ist sicher enorm!

EDIT: Sorry! Mir ist grad eingefallen, das es mit Tauchspulen besser funktionieren könnte. Meinst du so etwas?

LG,
James
 
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Hallo Michael,

mittlerweile ist schon ein wenig mehr Mechanik in den Tastaturen zu finden.
Ich hab ein Bild von Kawai gefunden, wo man schon ganz gut die kleinen Hämmerchen erkennen kann. Bei Yamaha wird die Mechanik umgelenkt und der Hammer sitzt unter der Taste. Die Hämmer dienen auch eher einem möglichst authentischen Spielgefühl als irgendeiner Tonerzeugung.
Kawai Mechanik

LG
Georg
 
EDIT: Sorry! Mir ist grad eingefallen, das es mit Tauchspulen besser funktionieren könnte. Meinst du so etwas?

Ja, ich meinte Tauchspulen, in die ein Alu-Stift am Hammer eintaucht.
Bei schnellem Eintauchen, wird ein höherer Strom induziert, als bei langsamem Eintauchen.
Je nach dem mit welchem elektrischen Widerstand ich die Spulen beschalte, desto stärker wird der Bremseffekt. Glaube ich mal:p
Geht ja auch andersherum, strodurchflossene Spule, in die ein Magnetstift eintaucht.

Der Bremseffekt würde somit einen Trägheitseffekt simulieren, die auch Massen einer echten Flügelmechanik aufweisen.
Damit könnte ich auf meiner Klaviatur ein Spielgefühl simulieren, angefangen von leichtester Klaviermechanik bis zum massigen? Bösendorfer Konzertflügel.

.. ist nur so eine Schnapsidee:D, die Entwickler bei Kawai etc. sind ja auch nicht blöde und haben es wahrscheinlich probiert.
Der Aufwand läge jedenfalls "im Rahmen", ggf. Verdopplung der Materialkosten.

Die entstehende Wärme könnte natürlich ein Killer sein:D

Gruß, NewOldie
 
Vielen Dank schon einmal, für eure Beiträge. :)
Nun weiß ich wenigstens so etwa, wie mein Clp 330 funtioniert;)
 

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