Welches Klavier ist leise Spielbar?

Thorpiano

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5. März 2019
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Hallo zusammen,
ich bin ein großer Freund von Klavieren/Flügeln, von Klaviermusik und ganz klar des Klavierspielens und habe hier eine vielleicht etwas außergewöhnliche Frage an Euch.
Ich entdecke auf diversen Video-Websites immer wieder mal klavierspielende Menschen, die vor einem Klavier spielen, wo die Frontblende demontiert ist. Vermutlich um den Klang direkter zu spüren...
Beispiel wäre hier:


View: https://www.youtube.com/watch?v=xdhdutGV8BU

Ich spiele schon viele Jahre, bin allerdings kein Profispieler. Spiele auf E-Pianos (aktuell Roland FP-4) und möchte mir demnächst ein "echtes" Klavier zulegen.
Derzeit spiele ich (fast alle) Stücke von Yann Tiersen und Olafur Arnalds und änhliches.
An den Interpreten erkennt ihr vielleicht schon, dass es hier vorwiegend um ruhigere Stücke geht.
Nun haben meine Schwiegereltern ein Klavier im Wohnzimmer stehen, wo man ziemlich reinhauen muss, damit überhaupt mal ein Klang entsteht. Dieser ist dann natürlich auch ziemlich laut. Leise spielen geht auf diesem Klavier nicht.
Auf den angesprochenen Videos sind es aber gerade die ruhigen Stücke, die mich ansprechen und faszinieren. Gibt es hier bestimmte Klavier-Marken oder Modelle, wo man sagen kann, dass auf diesen, wie auf diesen Videos, ein leiser leichter Anschlag spielbar ist?
Ich hoffe, ihr versteht meine Frage und ich würde mich freuen, wenn ihr mir was empfehlen könnt.

Ein treuer Klavierfreund

Thorge M.
 
„Leise“ (p, pp) sollte eigentlich auf jedem einigermaßen anständigen Klavier möglich sein. Wenn das nicht geht, kann meistens der Klavierbauer helfen oder das Klavier ist eine absolute Krücke
 
Hallo Thorge,
ich spiele auch gerne Sachen von Olafur Arnalds :005:. In den Stücken passiert ja nicht soviel und man kann wunderbar dabei entspannen. Er hat ja viel in pp mit Gefuehl, das geht akustisch einfach besser. Ich war letztes Jahr auf Suche und bin bei einem ca. 40 Jahre alten Euterpe gelandet. Überholt von einem Klavierbauer mit Garantie. Bewaffnet mit Yann Tiersen und Barockmusik bin ich losgezogen. Vorher hatte ich mich durchs Internet gewühlt. Ich wollte einen weichen runden Klang haben, wo von pp bis ff alles geht. Wenn man nicht die hellen Höhen von Yamaha haben will, sind Gebrauchte aus Langlau eine Option. Meins kann man auch ganz leise spielen. Man muss am besten probespielen. Mein Klavier hat einen ( ungenutzten) Moderator.

Bei mir wird der Klang noch voller, wenn man die Vorderseite und den Deckel entfernt. Fühlt sich für mich mehr "mittendrin" an.
Viel Spass beim Suchen wünscht
Gymnopedie.:bye:
 
Es wird dann leise, wenn ein guter Pianist auf einem gut regulierten Klavier spielt.
 
Gibt es hier bestimmte Klavier-Marken oder Modelle, wo man sagen kann, dass auf diesen, wie auf diesen Videos, ein leiser leichter Anschlag spielbar ist?
Mit einem Steingraeber (oder einem anderen hochwertigen Klavier), z.B. Modell 122T, ist - nach einer gewissen Eingewöhnung - eine gefühlvolle nuancenreiche Spielweise möglich. Einfach danach suchen.

Es gibt auch viele asiatische Weisen, die sehr ruhig und gefühlvoll gespielt werden sollten, z.B.:


View: https://www.youtube.com/watch?v=-B5gAczFJps


View: https://www.youtube.com/watch?v=SduZKojffig
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist vom Hersteller unabhängig. Nicht umsonst heisst das Instrument „Pianoforte“......
 
"Welches Klavier ist leise spielbar?"

Wenn man es geschickt anstellt - jedes.

CW
 
Vielen Dank Euch allen für die Antworten auf meine Frage.
Das besagte Klavier meiner Schwiegereltern ist von Hyundai (wusste bis dato nicht, dass Hyundai sogar Klaviere baut...) und ist klar ein lowbudget-Instrument was definitiv nicht leise Spielbar ist.
 
Am besten geht das auf einem guten Flügel, wenn man die Dynamik beherrscht.
 

Nun haben meine Schwiegereltern ein Klavier im Wohnzimmer stehen, wo man ziemlich reinhauen muss, damit überhaupt mal ein Klang entsteht. Dieser ist dann natürlich auch ziemlich laut. Leise spielen geht auf diesem Klavier nicht.

Wer weiß, wann das zuletzt reguliert wurde. ;-)

Grundsätzlich kann jedes Piano in "piano" gespielt werden. Der Klang ist trotzdem präsenter als bei einem Elektrogerät. Ein Hammer prallt gegen gespannte Metalldrähte, ein Resonanzboden kommt ins Schwingen... physikalisch passiert einfach mehr. Nicht umsonst stellen Leute, die auf andere Leute Rücksicht nehmen müssen, ein Digitalpiano auf.

Ein echtes Klavier hört man. Darüber sollte man sich keine Illusionen machen.
 
Gibt es hier bestimmte Klavier-Marken oder Modelle, wo man sagen kann, dass auf diesen, wie auf diesen Videos, ein leiser leichter Anschlag spielbar ist?
An Marken sollte man es nicht festmachen, und an Modellen nur bedingt. Jedes gute Klavier beherrscht einen gewissen Dynamikumfang und erlaubt eine gewisse Klanggestaltung. In der Tendenz haben Flügel gegenüber Klavieren nochmals Vorteile. "Gutes Klavier" meint hier: Vernünftige Konstruktion und vernünftiger Wartungszustand. Dem Hyundai Deiner Schwiegereltern gebricht es möglicherweise an beidem.

Neben der tatsächlichen Lautstärke, die Du an dem Hyundai vielleicht nicht gut steuern kannst, weil es nichts taugt, spielt aber auch der Klangeindruck eine Rolle:
  • Gegenüber Deinem Digi ist ein live-Klavierklang natürlich voller/lauter. Das ist sicher ungewohnt und kommt Dir deshalb laut/hart vor.
  • Ein Klavier beschallt einen frontal. Das ergibt subjektiv nochmal mehr "Power".
  • Kleine Klaviere haben recht kurze Saiten und dadurch objektiv einen schlechten Klang durch Inharmonizitäten. Vielleicht kannst Du es nicht wirklich benennen/heraushören, aber es klingt eben aggressiver, unsauberer und wirkt dadurch laut.
  • Zusätzlich wird nicht nur die Lautstärke, sondern auch der Klang durch die Spieltechnik beeinflusst. Wie gut das funktioniert, hängt vom Klavier ab (und natürlich von der Spieltechnik).
Die ersten beiden Punkte sind einfach so. Das ist Gewöhnungssache. Den dritten Punkt kannst Du durch den Kauf eines möglichst hohen Klavier beeinflussen. Der vierte ist eine Kombination aus Deinen Fähigkeiten und den Fähigkeiten des Klaviers.

Ich schlage Dir vor:
  • Drehe das FP-4 relativ laut. Das wird Dich zwingen, Deinen gewünschten "leisen" Klang per Anschlag zu realisieren.
  • Spiele ruhig öfter an dem Hyundai. Es wird sicher auch Übungssache sein, bei welcher Anschlagstärke ein Ton kommt und wie laut der dann ist. Tipp: Nicht auf den Druck, sondern auf die Geschwindigkeit der Tastenbewegung kommt es an. Wenn Du darauf achtest, kriegst Du vielleicht schon besser leise Töne hin. Außerdem gewöhnst Du Dich an die frontale Klangabstrahlung.
  • Mit diesen Erfahrungen und Vergeichsmöglichkeiten tingelst Du dann durch die Klaviergeschäfte. Ruhig auch mal ein teures Klavier anspielen, um zu verstehen, was so geht.
  • Nimm Dir Zeit mit einer Kaufentscheidung.
Am besten ist natürlich immer ein Flügel. Wart's ab, wir kriegen Dich!
:-D

LG
Karsten
 
Danke den letzten interessanten Antworten.
Die Idee, mein FP-4 deutlich lauter zustellen funktioniert natürlich auch. Hier habe ich vielleicht das Problem, dass ich mich an der bescheiden Klangqualität meines FP-4 (genereller Vergleich E-Piano zu Akustik-Piano) schon echt Satt gespielt habe. Es lässt sich sehr gut spielen aber egal wie ich die Klangparameter einstelle, ist es halt kein Vergleich zu einem echten Klavier.

Die Idee, dass ich an dem Klavier meiner Schwiegereltern weiterüben soll ist aus meiner Sicht keine Gute Idee, da es da unüberbrückbare Differenzen gibt. Da müsste ich ein anderes Forum für suchen
;-)

Es ist wohl, wie hier der Großteil sagt. Ich muss es am Kaufobjekt in Ruhe ausprobieren und erleben.
Hatte vielleicht etwas naiv gehofft, dass es da tatsächlich bestimmte Marken/Modelle gibt, die prädestiniert dafür geeignet sind.
 
In der Tendenz klingen asiatische Instrumente, besonders Yamaha, etwas drahtiger. Ein Blüthner oder Bösendorfer klingt tendenziell eher weicher und dunkler.
 
Die Idee, mein FP-4 deutlich lauter zustellen funktioniert natürlich auch. Hier habe ich vielleicht das Problem, dass ich mich an der bescheiden Klangqualität meines FP-4 (genereller Vergleich E-Piano zu Akustik-Piano) schon echt Satt gespielt habe.
Tischhupen brauchen zusätzliche Lautsprecher, um einigermaßen klingen zu können.

Es lässt sich sehr gut spielen aber egal wie ich die Klangparameter einstelle, ist es halt kein Vergleich zu einem echten Klavier.
Ein Roland FP-4 ist ja nun auch schon ziemlich antik. Da hat sich einiges getan in den letzten zehn Jahren, auch bei Tischgeräten. Gegen ein Yamaha P-515 sieht das ziemlich alt aus.
 
Hier habe ich vielleicht das Problem, dass ich mich an der bescheiden Klangqualität meines FP-4 (genereller Vergleich E-Piano zu Akustik-Piano) schon echt Satt gespielt habe.
Du musst natürlich leiser machen nicht lauter, denn dann brauchst am E-Piano mehr Tastengeschwindigkeit um einen gleich lauten Ton zu bekommen. Deshalb vielleicht die Diskrepanz zum Klavier.
Grundsätzlich sollte die Lautstärke am E-Piano/Stage/Digi so laut eingestellt werden dass die gleiche Tastengeschwindigkeit gleich laute Töne an einem Akustischen hervorbringt. Das ist sehr wichtig.
Anmerkung: Beim akustischen ist es eigentlich die Hammergeschwindigkeit ausschlaggebend.
 
Du musst natürlich leiser machen nicht lauter, denn dann brauchst am E-Piano mehr Tastengeschwindigkeit um einen gleich lauten Ton zu bekommen. Deshalb vielleicht die Diskrepanz zum Klavier.
Die Diskrepanz zum Klavier entsteht dadurch, daß seine Tröte uralt ist, und schon neu nicht besonders reichhaltig ausgestattet war. 2x 7W sind heute Standard in der 400€-Klasse. ;-)
 

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