Wann p45 ersetzen durch besseres Digitalpiano?

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Pianopirat

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Hallo zusammen,
Bis jetzt war ich immer nur stiller Mitleser aber nun möchte ich mal etwas in eigener Sache nachfragen :)
Ich habe vor etwa einem halben Jahr angefangen Klavierunterricht zu nehmen (bin Anfang 20) und es macht mir echt sehr viel Spaß.
Nun habe ich das Glück während meines Unterrichts auf einem Flügel spielen zu können.:super:
Zuhause habe ich das P45, welches für seinen sehr geringen Preis bis jetzt gute Dienste erfüllt hat. Was mir aber aufgefallen ist, war Folgendes:
Teilweise sagt mir meine klavierlehrerin das ich meine Haltung verändern soll (Bsp. Ellbogen nach vorne, nachdem die taste bereits gedrückt ist) und darauf achten soll, wie der Ton sich ändert. Nur leider höre ich da keinen Unterschied bei mir daheim auf dem Digi.
Kann das p45 überhaupt solche nuancen beim Anschlag ausdrücken?
Oder würde es meinen Fortschritt stark einschränken, wenn ich bin weiter das p45 benutze,mir also quasi gedanklich nur vorstelle, wie es klingen sollte und dabei auf die richtige Haltung achte?

Können Digitalpianos der höheren Klasse (ab 1200 euro) diese feineren Tonänderung bei einer Veränderung der Haltung besser wiedergeben ? Ein akustisches Klavier ist aufgrund der Gegebenheiten leider nicht drinnen.

Ich hoffe ihr wisst, was ich meine: Mein piano verzeiht einfach Fehler viel mehr als der Flügel, bei dem man diese sofort wahrnimmt.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe:)
 
Teilweise sagt mir meine klavierlehrerin das ich meine Haltung verändern soll (Bsp. Ellbogen nach vorne, nachdem die taste bereits gedrückt ist) und darauf achten soll, wie der Ton sich ändert. Nur leider höre ich da keinen Unterschied bei mir daheim auf dem Digi.
Aber auf dem Flügel? Das würde mich doch arg wundern. Hast du auch schon Vibrato ausprobiert?
 
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ich wusste gar nicht, dass es akustische Flügel mit Aftertouch gibt...:denken:
Das kenne ich eigentlich hauptsächlich aus dem Masterkeyboard-Bereich
 
Das haben auch die höherpreisigen Digis gemeinsam.

Ich glaub das ist aber nicht in die Mechanik/Sensorik eingebaut - wie auch.

Ich habe festgestellt, dass diverse Software-Pianos bei mir viel schwieriger zu kontrollieren sind als andere. Nach viel Rumspielerei glaube ich inzwischen, das liegt hauptsächlich an der eingestellten Dynamik, also der Spreizung zwischen Minmal- und Maximallautstärke und aber auch speziell am Verhalten im unteren Anschlagstärkebereich.

Die meisten Digis haben eher eine moderate Dynamik als Voreinstellung - ggf. Absicht wegen einfacher Kontrollierbarkeit/Verkaufsargument.
Leider ist die Dynamik-Regelung oft auch nicht toll gelöst - die Minimallautstärke steigt oftmals mit an, wenn man die Dynamik hochregelt und auch die Anschlagkurve ist oft nur suboptimal einstellbar.

Pianoteq ist in manchen Instrumente und deren Varianten schon deutlich schwieriger zu kontrollieren als viele Digis. Auch mein Bechstein-Instrument ist recht zickig, hat auch sehr hohe Dynamik in der Grundeinstellung.
 
Pianoteq ist in manchen Instrumente und deren Varianten schon deutlich schwieriger zu kontrollieren
Ja das stimmt. Allerdings wird dort eine empfindlicher eingestellte Dynamik auch sehr schnell künstlich.

Ich glaub das ist aber nicht in die Mechanik/Sensorik eingebaut - wie auch.

Ich glaube das ist in der Art der Tonerzeugung eingebaut. Am Ende kommt der Ton aus Kopfhörern oder Lautsprechern und die haben im Vergleich zu akustischen Instrumenten eine "fehlerverzeihende", oder besser, beschissene Dynamik.

Man merkt das ja auch wenn man an einem Flügel oder Klavier aufnimmt: Da wird schon bei der Aufnahme so Vieles an Dynamik eingebüßt, weil man es sonst gar nicht gescheit hörbar auf andere Medien bringen kann.
 
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Danke für die Antworten:)
Mit aftertouch kenne ich mich nicht aus aber scheinbar scheint das beim Flügel auch ähnlich zu sein.

Würdet ihr mir dann eher zu keinem teurere Digitalpiano raten, weil diese auch nicht die Dynamik hat, die man zum Klavierlernen benötigt.
 
Kann man so nicht sagen. Ein Digitalpiano ist ja immer ein Kompromiss. Aber auch ein akustisches Klavier ist bereits ein Kompromiss zu einem Flügel und ein Stutzflügel hat nicht die dynamische Bandbreite wie ein Konzerter.
Für den angehenden Hobbypianisten (und da stufe ich Dich ein) kann ein Digi vollkommen ausreichend sein. Es kommt vor Allem auf Deine Ansprüche an.
Ich selbst habe ein Digi und einen Flügel, spiele aber zu 90% auf dem Digi. Es genügt meinen Ansprüchen zum Üben (sogar besser als der Flügel wegen der Nachbarn). Bei anderen ist das genau umgekehrt.

btw., dass man mit der Haltung der Ellenbogen nachträglich einen Ton am Piano verändern kann, habe ich noch nie gehört. Das sollte jedenfalls kein Kaufkriterium werden. :-)
 
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Ich verstehe. Dann sollte ich meine Lehrerin wohl mal fragen, was sie meint.
Und wenn man die 1200 Euro Klasse an Pianos mit dem p45 vergleicht, merkt man da schon mehr Dynamik und einen besseren Sound? Oder ist der Unterscheid nach einem halben Jahr eh noch nicht groß bemerkbar?
 
Nein. Ein Flügel hat keinen Aftertouch.
Aftertouch wird durch einen druckempfindlichen Sensor an den Tasten entsprechender Keyboards erzeugt.
Durch Änderung des Fingerdrucks auf die bereits heruntergedrückte Taste (und dadurch auf den Sensor) kann man den Ton verändern. Z.B. ein Vibrato erzeugen oder sonst wie die Lautstärke oder Tonhöhe ändern. Je nachdem, wie man den Afrertouch programmiert.
Ein akustisches Klavier oder ein Flügel besitzt so etwas nicht.
Wie sollte man durch das Herumgedrücke auf einer bereits angeschlagenen Taste den Ton denn nachträglich manipulieren können?
Nach dem Anschlag liegt der Hammer doch gar nicht mehr auf der Saite, du hast somit dich gar keinen Kontakt mehr zu ihr....:konfus:
 

Ich habe festgestellt, dass diverse Software-Pianos bei mir viel schwieriger zu kontrollieren sind als andere. Nach viel Rumspielerei glaube ich inzwischen, das liegt hauptsächlich an der eingestellten Dynamik, also der Spreizung zwischen Minmal- und Maximallautstärke und aber auch speziell am Verhalten im unteren Anschlagstärkebereich.
Klar, das ist auf dem akustischen Instrument anfangs viel einfacher, weil die absoluten Lautstärkeunterschiede einfach viel nachdrücklicher sind.

Das P-45 kommt mit einem sehr simplen 20 Jahre alten Single-Layer-Sample mit einem simplen Filter für die Obertöne, da hört man natürlich erstmal "nichts".

Grundsätzlich kann man aber auf einem Digi dynamisch differenziertes Spielen lernen. Dazu muß man nur lernen, die verschiedenen Dynamiklevel akustisch richtig zu unterscheiden. Sobald man das nach einiger Zeit raus hat, spielen die Tastatur-Kurven und -Einstellungen gar keine Rolle mehr, weil sich der Anschlag automatisch nach dem Gehör richtet. Die Hände spielen dann genau so, wie es nötig ist, um ein piano oder forte aus dem jeweiligen Instrument zu holen.
 
gerade eben zufällig entdeckt, zum Thema „Ton nach dem Anschlag verändern":

interessant und erhellend wird es ab ca. 1:50
 
er beschreibt da aber nur, daß man nicht nachdrücken soll. Natürlich soll man das nicht, aber das wirkt sich nicht nachträglich auf den Klang aus. Er redet nur davon, daß man damit seine Technik behindert. Recht hat er.
 
Die niedergedrückte Taste nachträglich zu massieren oder sonstwelche Verrenkungen ändern faktisch rein gar nix am Klang - die mechanische Kopplung zur klangerzeugenden Saite ist längst nicht mehr gegeben.

Jedoch: Solche scheinbar sinnfreien Zusatz-Bewegungen können bei der Klanggestaltung helfen, nicht im Bezug auf die gerade schon unten befindliche Taste, aber doch im Bezug auf einen Klangverlauf über mehrere Tasten hinweg.
Das sind alles Hilfsbewegungen, weil unsere Finger eben keine 100% unabhängigen, exakt agierenden Minimotoren sind und man über Arm, lockere Gelenke etc. viel mehr Kontrolle und Gestaltung umsetzen kann.

Warum manche Leute auch meinen, bei der unten befindlichen Taste selbst Klangveränderungen zu hören: Unser Gehör ist stark durch Erwartungshaltung beeinflussbar.
 
@HerrTrump
Ja eben, er betont mehrmals, dass Nachdrücken oder anderweitige Manipulationen bereits gedrückter Tasten keinen Einfluss auf den Ton haben. (Anmerkung meinerseits: zumindest keinen direkten Einfluss. Die Verkrampfungen können sich dennoch sicherlich negativ aufs Spiel und somit indirekt auf den Klang auswirken)
Ich verstehe bloß in dem Zusammenhang die mehrfachen „aber“ in deinem Beitrag nicht
 
Warum manche Leute auch meinen, bei der unten befindlichen Taste selbst Klangveränderungen zu hören: Unser Gehör ist stark durch Erwartungshaltung beeinflussbar.
Da kommt es sicherlich auch auf die Kraft in den Armen und Fingern an.
Wenn man es schafft, durch „Tastenmassage“ den ganzen Flügel in Schwingungen zu versetzen, sollte man zumindest ein Vibrato erzeugen können....:-D
 
Ich verstehe bloß in dem Zusammenhang die mehrfachen „aber“ in deinem Beitrag nicht
Die beziehen sich darauf, daß du deinen Beitrag übertitelt hast mit:
zum Thema „Ton nach dem Anschlag verändern"
aber™ darum geht es in dem Video nicht.
Wenn man es schafft, durch „Tastenmassage“ den ganzen Flügel in Schwingungen zu versetzen, sollte man zumindest ein Vibrato erzeugen können....
nein, dann blinkt nur in roter Leuchtschrift: "TILT".
 
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